Reisebericht: Single–Weihnacht auf der Blumeninsel Madeira

21.12. – 28.12.2023, 8 Tage Weihnachtsreise für Singles mit Canico de Baixo – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Levada do Paul – Porto Moniz


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Wir entdecken Madeira - eine portugiesische Insel im Atlantik, bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, ihre üppige Vegetation und ihren berühmten Madeira-Wein.
Ein Reisebericht von
Andrej Kulikov
Andrej Kulikov

1. Tag, Donnerstag – 21.12.2023 – Anreise nach Funchal

Viele Reisegäste trafen sich am Leipziger Flughafen und wir flogen mit Condor Airlines direkt nach Madeira. Die große Verspätung hat unser Pilot dann nachgeholt und wir kamen fast pünktlich in Funchal an und wurden von unserem lokalen Guide - Paula - am Flughafen herzlichst in Empfang genommen. Die anderen Gäste kamen nach und nach von anderen Flughäfen an und zum Abendessen war unsere Reisegruppe fast vollständig. Kurz vom Abendbrot haben die Gäste im Rahmen eines Treffens im Konferenzraum des Hotels einen Programmüberblick für die kommende Urlaubswoche erhalten und wurden mit Madeira-Wein begrüßt!

2. Tag, Freitag – 22.12.2023 – Ausflug nach Monte, leichte Levada–Wanderung, Fahrt zum Eira do Serrado mit Blick ins Nonnental – Kräutergarten bei Esmeralda

Nach unserem ersten leckeren Frühstück im Hotel starteten wir gegen 9 Uhr mit unserem Busfahrer André und Paula nach Monte – einem der beliebtesten Stadtviertel Funchals. Der Ortsteil Monte zeichnet sich durch die zahlreichen von tropischen Gärten umgebenen Quintas (Gutsherrenhäuser) und die emblematische Wallfahrtskirche Nossa Senhona do Monte aus, die wir auch im Rahmen einer kurzen Führung mit Paula besichtigten. In der Kirche befindet sich der Sarkophag mit dem Leichnam des letzten Kaisers von Österreich – Karl I. von Habsburg. Er wurde nach dem ersten Weltkrieg in die Verbannung verschickt und lebte daraufhin in Funchal. Nach der Führung nutzten viele Gäste die Gelegenheit und fuhren in Begleitung von zwei Carreiros (weißgekleidete Männer mit Hut) mit dem Korbschlitten – einem traditionellen Transportmittel in Monte!
Danach unternahmen wir eine kurze Levada-Wanderung. Bereits im Bus informierte uns Paula über dieses einzigartige Bewässerungssystem Madeiras! Die Levadas sind künstlich angelegte Wasserläufe, die von den Einwohnern in der Vergangenheit in den Fels geschlagen wurden, um Wasser zur Bewässerung in die abseits der Flüsse liegenden Gegenden zu bringen. Von Paula erfuhren wir, dass mit dem Bau des Bewässerungssystems bereits zu Beginn des 15 Jh. begonnen wurde. Auf Madeira gibt es rund 3.000 km Levadas und Wanderwege!
Nach der Wanderung fuhren wir zum Aussichtspunkt Eira do Serrado und bestaunten aus schwindelerregender Höhe von ca. 500 m den in einem tiefen Tal (Nonnental) liegenden Ort Curral das Freiras! Hier befinden sich auch die beeindruckendsten Landschaften der Insel Madeira. Auf dem Rückweg nach Funchal machten wir eine kurze Fotopause am Pico dos Barcelos – einem atemberaubenden Aussichtspunkt mit Blick auf Funchal, das Meer und die umliegende Landschaft! Anschließend besuchten wir den privaten Kräutergarten der ehemaligen Reiseleiterin Esmeralda und erfuhren eine Menge über die heilende Wirkung ihrer Kräuter! Außerdem wurden wir mit selbstgemachter Chili-Apfel-Marmelade bei Esmeralda verwöhnt.

3. Tag, Samstag – 23.12.2023 – Funchal mit Besuch des botanischen Gartens und der Markthalle – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nachtmarkt Noite do Mercado in Funchal

Heute Stand der Besuch des botanischen Gartens von Funchal auf dem Programm – auch als Jardim Botanico da Madeira bekannt. Unsere Paula kannte sich sehr gut mit Pflanzen aus und wir erfuhren von ihr, dass der botanische Garten von Funchal mehr als 2.000 exotische Pflanzen aus allen Erdteilen besitzt, die hier wie in ihrem natürlichen Lebensraum zusammenleben und blühen. Der Garten dient auch als Zentrum für Wissenschaft und Kultur und verfolgt die Erhaltung von Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Es war schon ziemlich ungewöhnlich, jetzt im Winter (in Deutschland) hier so viele grüne, blühende Pflanzen zu sehen! Danach besichtigten wir die Blandys-Weinkellerei in Funchal. Während der Führung wurden wir nicht nur über die Geschichte einer der ältesten Weinkellereien der Insel informiert, sondern erfuhren auch sehr viel über die Herstellung von Madeira-Wein und bekamen Einblicke in die verschiedenen Stadien der Weinproduktion. Diese Weinkellerei ist dafür bekannt, hochwertige Madeira-Weine zu produzieren und zu lagern. Bei dem Madeira-Wein handelt es sich um einen verstärkten Wein, der durch die Zugabe von Weinbrand oder Alkohol verstärkt wird und oft eine lange Reifezeit hat. Am Ende der Führung wurde uns eine Weinprobe angeboten. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang durch Funchal und besuchten die berühmte Markthalle, in der einige der schönsten, farbenfrohsten Blumen Madeiras wie Strelitzien, Orchideen und Proteas sowie typische Produkte der Region feilgeboten wurden. Die Blumenverkäufer trugen traditionelle farbenfrohe Trachten, die die Lebensfreude und das Brauchtum der Einwohner Madeiras verkörperten! Nach der Freizeit in Funchal fuhr uns unser Busfahrer André zu Cabo Girao. Dabei handelt es sich um eine der höchsten Steilklippen Europas! Von der Aussichtsplattform konnten wir atemberaubende Ausblicke auf den Atlantischen Ozean, die umliegenden Berge und das Küstengebiet genießen. Diese Klippe erhebt sich auf etwa 580 Metern über dem Meeresspiegel. Neben dem spektakulären Panoramablick, entdeckten wir dort auch eine Glasplattform, die es uns erlaubte den steilen Abhang unter unseren Füßen zusehen - was für ein faszinierendes Erlebnis! Anschließend fuhren wir nach Camara de Lobos. Dieser Ort ist für seine malerische Lage am Meer, die farbenfrohen Fischerboote im Hafen und seine steilen Hügel in der Umgebung bekannt. Die Paula erklärte uns die Bedeutung des Namens Camara der Lobos: was übersetzt Lobos-Kammer bedeutet und angeblich auf die Anwesenheit von Mönchsrobben (lobos-marinhos) in der Region zurück geht, die früher an den Küsten Madeiras zu finden waren. Sogar Sir Winston Churchill machte in Camara de Lobos seinen Urlaub: daran erinnert die Bronzestatue mit ihm als Maler. Auf Empfehlung von Paula probierten wir in Camara de Lobos das Getränk Nikita – ein Mischgetränk aus Weißbier, Vanilleeis und Ananas!
Nach der Freizeit im Hotel, trafen sich abends einige Reisegäste und unternahmen einen Ausflug zum traditionellen Nachtmarkt Noite do Mercado nach Funchal. Die Straßen in der Altstadt wurden für den Verkehr gesperrt und in bunte Marktstraßen verwandelt, auf denen Händler zahlreiche regionale Produkte sowie Obst, Gemüse, Kunsthandwerk und typische Souvenirs angeboten haben. Die Geschäfte, Restaurants und Bars waren nachts geöffnet und Bewohner sowie wir als Besucher feierten gemeinsam bis in die Nacht.

4. Tag, Sonntag – 24.12.2022 – Halbtägiger Ausflug zu den Gärten Madeiras – Heiliger Abend mit Gala–Weihnachtsdinner im Hotel

Den heutigen Tag widmeten wir der Pflanzenwelt und begannen mit der Besichtigung des Quinta do Palheiro – einem Anwesen der Familie Blandy – auch als Gärten Madeiras bekannt. Paula begeisterte uns immer wieder mit ihrem Wissen über die vielen Pflanzen und wir erlebten eine sehr informative Führung durch die vielen Gartenanlagen des Anwesens. Nun wissen wir was eine Aristolochia gigantean und eine Araucaria angustifolia aus Brasilien sind und wie Clianthus alba aus Neuseeland oder Leucodendrum argenteum aus Südafrika aussehen:-)!
Anschließend ging es zur Orchideensammlung - Quinta do Boa Vista. Der Gründer der Anlage ist ein Engländer – Patrick! Er führte uns durch sein beachtliches Orchideen-Gewächshaus und erläuterte in einem süßen Deutsch die Besonderheiten der Orchideenzucht: es war sehr sehenswert! Nun wissen wir, dass zum Beispiel die Orchideenart da Serra und Godiera da Madeira zu den bedeutesten Endemismen gehören:-)
Nachmittags hatten die Gäste Freizeit und wir trafen uns abends zum festlichen Weihnachtsdinner im Hotelrestaurant! Der Generaldirektor des Hotels hat alle Gäste persönlich begrüßt und in vielen Sprachen eine kurze Rede gehalten. Der wunderschöne Abend wurde mit Live-Musik begleitet und fand den Ausklang an der Hotelbar.

5. Tag, Monntag – 25.12.2023 – Freier Tag, Erholung am Pool, individuelle Spaziergänge, Wellness

Den heutigen Tag nutzten die Reisegäste für ihre Freizeit am Pool oder Spaziergänge an der Küstenpromenade und individuelle Ausflüge nach Funchal.

6. Tag, Dienstag – 26.12.2023 – Der Osten Madeiras: Ribeiro Frio – Santana – Machico

Heute steht ein Ausflug in den Osten Madeiras auf der Agenda und unser Busfahrer André holte uns etwas früher im Hotel ab. Wir fuhren über den Poiso-Pass (1.413 m) zum Pico de Areeiro – dem zweitgrößten Gipfel der Insel Madeira (der höchste Berg auf Madeira ist der Pico Ruivo, 1.862 m). Draußen war es kalt und vereist und wir hatten vom 1.818 m hoch gelegenen Pico do Areeiro einen fantastischen Blick auf das Zentralmassiv Madeiras mit seinen großartigen Felsformationen! Danach setzten wir unsere Erkundung Madeiras fort und unternahmen eine Wanderung. Der kleine Pfad, der bei Ribeiro Frio begann, führte uns entlang einer Levada (PR11 Vereda dos Balcoes) zum Aussichtspunkt von Balcoes. Auf dem Weg boten sich uns schöne Aussichten auf das Tal Ribeira da Metade und die Gemeinde Faial. Am Aussichtspunkt angelangt, konnten wir das herrliche Panorama der vom Lorbeerwald bedeckten Täler genießen. Dieser ursprüngliche Wald ist ein wichtiger Wasserlieferant des hiesigen Ökosystems! Während der Wanderung entlang der Levada erzählte uns Paula vor allem über endemische Pflanzen wie der Kanarenlorbeer, der Madeira-Mahagoni aber auch über solche exotische Bäume wie Stieleichen und ahornblättrige Platanen. Unsere Mittagspause haben wir in Santana verbracht. Im Zentrum von Santana besichtigten wir in Eigenregie die traditionellen Häuser mit Strohdach, in denen eine große Auswahl an lokalen Produkten und Kunsthandwerk angeboten wurde. Auf dem Weg zurück zum Hotel machten wir noch eine Pause in Manicho und erkundeten den Hafen und den Sandstrand der Stadt. Paula informierte uns, dass der Sandstrand von Manicho künstlich angelegt wurde und der Sand aus Marokko nach Madeira extra transportiert wurde. Den anstrengenden aber sehr erlebnisreichen Tag rundete ein gemütliches gemeinsames Abendessen im Restaurant Reis Macos an der Küstenpromenade in Hotelnähe bei netten Gesprächen und Austausch von Erlebnissen ab.

7. Tag, Mittwoch – 27.12.2023 – Ausflug in den wilden Nordwesten Madeiras: Ribeira Brava – Porto Moniz – Sao Vicente – Spezialitäten Abendessen

Nach dem leckeren Frühstück im Hotel, wurden wir kurz vor 9 Uhr von unserem Busfahrer André und Paula abgeholt und starteten unseren Ausflug in den Westen Madeiras! Der erste Halt war in Ponta de Sol. Da Paula hier ein paar Jahre gewohnt hat, wurden wir mit Informationen über diese Region sozusagen aus der ersten Hand versorgt. Diese Stadt ist, laut Paula, das Zentrum des Westens auf Madeira und ist für ihr angenehmes Klima und ihre malerische Umgebung bekannt –was sich auch in der Bezeichnung der Stadt wiederspiegelt: denn Ponta do Sol bedeutet auf Portugiesisch Spitze der Sonne, was auf die sonnige Lage der Stadt hindeutet. Anschließend unternahmen wir eine Wanderung entlang einer Levada (Bewässerungskanal) und genossen einen herrlichen Panoramablick Richtung Atlantik. Interessant war zu erfahren, dass erst vor kurzen ein Waldbrand große Schäden hier verursacht hat und wie schnell die Natur sich wieder regeneriert! Danach ging es nach Porto Moniz, wo wir eine Mittagspause machten. Das Wetter spielte mit und der Ort strahlte eine einzigartige und malerische Schönheit auf uns aus! Von Porto Moniz waren wir, mit seinen natürlichen Lavapools, steilen Küstenklippen, üppig grünen Berghängen und traditioneller Architektur sehr fasziniert! Auf der Rückfahrt besuchten wir Sao Vicente und machten dort eine kurze Pause. Dieser Ort ist durch vulkanische Höhlen bekannt, durch die man einen Rundgang machen und mehr über die geologische Geschichte der Region erfahren kann. Wir hatten leider nicht so viel Zeit und fuhren Richtung Encumeada-Pass weiter. Hier machten wir eine Fotopause und blickten auf die umliegenden Berge, Täler und den Atlantischen Ozean!
Den heutigen Abend - unseren letzten, gemeinsamen Abend in diesem Urlaub auf Madeira - verbrachten wir im Restaurant Quinta Estacao in Funchal und ließen uns vom Spezialitäten-Abendessen – Madeira-Fleischspieß Espetada – verwöhnen! Die abschließende Lichterfahrt durch Funchal rundete unseren letzten gemeinsamen Abend auf Madeira ab!

8. Tag, Donnerstag – 28.12.2023 – Heimreise

Nach dem Frühstück im Hotel wurden die Reisegäste mit gut organisiertem Transfer zum Flughafen gebracht. Von dort aus ging es dann wieder zurück nach Deutschland.

Schlusswort

Madeira zu entdecken bedeutet einen Spaziergang entlang der wunderschönen Küstenpromenade zu machen und malerische Dörfe zwischen Küste und Bergen zu erkunden. Zu der Reise gehört aber auch nette Menschen kennen zu lernen, die sich in unserer Reisegruppe zusammen gefunden haben! Ich danke alle für die wunderbare gemeinsame Zeit auf Madeira, für eure gegenseitige Hilfsbereitschaft, für euren Humor und eure Lebensfreude! Bis bald! Euer Andrej

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