Reisebericht: Single–Silvester auf der Blumeninsel Madeira

27.12. – 03.01.2019, 8 Tage Silvesterreise für Singles mit Canico de Baixo – Funchal – Camara de Lobos – Cabo Girao – Monte – Santo da Serra – Sao Vicente – Porto Moniz


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Silvester mitten im Atlantik auf der Blumeninsel Madeira - ein ganz besonderes Erlebnis! Wir erkundeten die facettenreiche Insel mit unserer Reiseleiterin Teresa und begrüßten das Neue Jahr mit dem legendären Silvesterfeuerwerk über der Bucht von Funchal.
Ein Reisebericht von
Martina Häselbarth

1. Tag: Donnerstag, 27.12.2018: Anreise nach Madeira


Nur wenige Gäste hatten das Glück, zur Hochsaison rund um Silvester noch einen Non-Stop-Flug von Deutschland nach Madeira ergattert zu haben. Die größte Gruppe kam mit der TAP über Lissabon aus Tegel. Um die Wartezeit in der portugiesischen Hauptstadt zu überbrücken, hatte Eberhardt für unsere Gäste eine interessante Stadtrundfahrt arrangiert. Leider hatte der Flieger nach Funchal dann erhebliche Verspätung und die Gäste kamen etwas müde von dem langen Tag im Hotel Rocamar in Caniço de Baixo an. Nach dem Einchecken und dem Bezug der Zimmer hatte keiner mehr Lust auf ein Abendessen, alle wollten sich ausschlafen, um für den nächsten Tag fit zu sein. Auch das eigentlich geplante Info-Treffen wurde kurzerhand auf den nächsten Tag verschoben.

2. Tag: Freitag, 28.12.2018: Stadtführung in Funchal mit Markthalle, Blandys Weinkellerei – Câmara de Lobos – Cabo Girão – Schokoladeverkostung


Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gut ausgeruht auf den Weg nach Funchal. Zunächst führte uns unser Bus zur berühmten Markthalle. Bei einem individuellen Rundgang wurden uns allerhand köstliche Früchte zum Verkosten angeboten und wir schlenderten an den Ständen mit den herrlichen Früchten, Gewürzen und Pflanzen entlang zum Bereich der Fischhändler. Zum Glück schmeckt der schwarze Degenfisch sehr viel besser, als er aussieht!
Über die prunkvolle Avenida do Mar wurden wir in die Nähe der Fußgängerzone gefahren und statteten Blandys Weingut einen Besuch ab. Nachdem wir viel über den Weinanbau auf Madeira erfahren hatten, erwartete uns die Verkostung einiger Sorten des berühmten Madeira-Weines und der köstlichen Pralinen.
Weiter ging es vorbei an dem mit etlichen Kreuzfahrtschiffen belegten Hafen und dem Hotel- und Shoppingkomplex von Cristiano Ronaldo samt Museum und Statue nach Câmara de Lobos. Der kleine Fischerort mit den bunten Holzbooten wurde durch seinen illustren Gast Sir Winston Churchill bekannt, der sich hier aufhielt und den Ort sogar auf einem Gemälde verewigte.
Nach einem kleinen Rundgang fuhren wir weiter zur Aussichtsplattform über dem Cabo Girão. Es gehört schon ein gehöriges Maß an Schwindelfreiheit dazu, aus einer Höhe von 578 m von der gläsernen Plattform aus auf die atemberaubende Steilklippe unter seinen Füßen zu blicken!
Am Nachmittag besuchten wir den kleinen Kräutergarten von Maria, der, wie fast immer auf Madeira, nur nach einem kurzen, aber steilen Anstieg zu erreichen war. In dem schattigen Gärtchen wurde uns selbst hergestellter Schokoladekuchen mit dazu passenden Madeira-Weinen kredenzt. Zum Abschluss gab es noch köstliche, mit Schokolade überzogene frische Früchte und Kräutertee aus eigenem Anbau.
Zurück im Hotel, trafen wir uns zur Info-Veranstaltung, wo uns Aurora bei einem Gläschen Madeira-Wein das spannende Programm der vor uns liegenden Woche vorstellte.
Danach ließen wir den Abend gemütlich im Restaurant Vila Ventura ausklingen, das uns mit seiner gewohnt leckeren Küche verwöhnte. Einige Gäste ließen sich vom etwas gewöhnungsbedürftigen Aussehen nicht abschrecken und wagten sich schon an eine der bekanntesten Spezialitäten Madeiras, den Schwarzen Degenfisch.

3. Tag: Samstag, 29.12.2018: Halbtagesausflug: über den Aussichtspunkt Pico dos Barcelos in das Nonnental und die Stadt Monte, Korbschlittenfahrt – Spezialitäten–Abendessen im Panorama–Restaurant Funchal und Lichterfahrt


Unser erstes Ziel war heute der Aussichtspunkt Pico dos Barcelos, der uns eine traumhafte Rundumsicht auf die Stadt Funchal bot. Weiter ging es zum „Curral das Freiras", dem Nonnenpferch, einem einzigartigen Landschaftserlebnis. Am Aussichtspunkt Miradouro Eira do Serrado genossen wir bei herrlichem Wetter die atemberaubende Fernsicht auf die Bergwelt Madeiras und den grünen Talkessel des „Curral". Der Name geht auf die einstigen Besitzer des Talkessels zurück, den Nonnen des Klosters Santa Clara in Funchal. Sie nutzten ihn als landwirtschaftliche Anbaufläche und Refugium gegen Piratenüberfälle und Brandschatzungen.
Anschließend stand der Besuch von Monte auf dem Programm. Über die große Freitreppe mit zahllosen Stufen gelangten wir zur Wallfahrtskirche der Inselpatronin Nossa Senhora do Monte. Der Legende nach ist hier einer Schäferin im 16. Jh. die Muttergottes erschienen. In der Kirche statteten wir auch der Kapelle mit dem Sarg des letzten Österreichischen Kaisers Karl I einen Besuch ab. Unmittelbar unter der Kirche starten die berühmten Korbschlitten, Madeiras wohl bekanntestes Transportmittel. Einige mutige Gäste nahmen den Schlitten und begaben sich auf die rund 2,5 KM lange, rasante Fahrt. Ursprünglich das einzige öffentliche Transportmittel für die Bewohner, sind die bremsenlosen Schlitten heute eine Attraktion für Touristen, die sich gerne den Fahrkünsten der traditionell in weiß gekleideten „Carreiros" anvertrauen.
Am heutigen Abend hatte Eberhardt zum Spezialitäten-Essen in der Quinta Estação am Pico dos Barcelos geladen. Die ehemalige Radiostation ist heute ein weithin bekanntes Spezialitätenrestaurant. Von der Terrasse aus genossen wir einen herrlichen Blick auf das weihnachtlich beleuchtete Funchal. Die Fleischliebhaber unter uns kamen mit der örtlichen Spezialität, der „Espetada" voll auf ihre Kosten.
Nach dem Abendessen erwartete uns ein weiterer Höhepunkt: unser Fahrer João Bruno fuhr uns durch die weihnachtlich erleuchteten und eindrucksvoll geschmückten Straßen von Funchal. Immer wieder legten wir Fotostopps ein, um das Lichtermeer im Bild festzuhalten. Müde, aber voller neuer Eindrücke, kamen wir spät abends wieder am Hotel an.

4. Tag: Sonntag, 30.12.2018: Ausflug in den wilden Nordwesten Madeiras: Ribeira Brava – Porto Moniz – São Vicente


Am heutigen Tag stand ein fakultativer Ausflug in den wilden Nordwesten der Insel auf dem Programm. Einige Gäste nahmen nicht daran teil und gestalteten den Tag nach ihren eigenen Interessen.
Unser erster Stopp führte uns nach Ribeira Brava. Das kleine Städtchen kam durch seine privilegierte Lage mit fruchtbaren Böden und ausreichend Wasser durch Zuckerrohranbau zu einigem Wohlstand. Davon konnten wir uns in der prächtigen Kirche São Bento überzeugen. Nach einem Rundgang in dem freundlichen, gepflegten Städtchen ging es über den Encumeada-Pass weiter zur Hochebene Paúl da Serra. Auf der Passhöhe legten wir bei herrlicher Fernsicht auf 1007 m Höhe einen Fotostopp ein und etliche Gäste waren sehr beeindruckt von der wildromantischen Berglandschaft, die sie so auf Madeira nicht vermutet hätten. Von der Hochebene Paúl da Serra aus genossen wir unvergessliche Ausblicke auf die Nord- und Südküste der Insel.
Nach Ankunft in Porto Moniz gönnten wir uns zunächst ein leckeres Mittagessen. Besonders charakteristisch für das kleine Städtchen im äußersten Nordwesten der Insel sind die natürlichen, vulkanischen Badebecken, die sich im Halbrund vor der einladenden Promenade erstrecken.
Über die sensationelle Küstenstraße, die die Dörfer der Nordküste miteinander verbindet und immer wieder herrliche Blicke auf tosende Wasserfälle offenbart, ging es über São Vicente zurück zum Hotel.
Am Abend gab es auf Wunsch der Gäste diesmal kein gemeinsames Abendessen.

5. Tag: 31.12.2018: Halbtägiger Ausflug zu den schönsten Gärten Madeiras – Silvesterabend


Heute erwartete die Gartenliebhaber unter uns zwei der absoluten Höhepunkte unserer Reise: der Ausflug zur „Quinta do Palheiro" und zur "Quinta da Boa Vista", beide ein Eldorado für Pflanzen- und Fotofreunde.
Die "Quinta da Boa Vista", auf Deutsch „Landhaus mit dem herrlichen Blick", ist ein privat geführter tropischer Garten mit Orchideenzucht. Hier konnten wir eine große Anzahl der zum Teil sehr seltenen und preisgekrönten Arten bewundern und natürlich fotografieren.
Anschließend ging es zur „Quinta do Palheiro", einem herrlichen Landgut im Privatbesitz der Familie Blandy. Der 200.000 qm große Garten gilt als der schönste Privatgarten Madeiras, das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein luxuriöses Gästehaus. Wir lustwandelten in den im französischen und englischen Stil angelegten Bereichen, bewunderten Proteas und Kamelien, die eindrucksvolle Sukkulentensammlung und die bunte Blütenpracht im „Jardim da Senhora", dem „Garten der Dame". Die wohlverdiente Pause fand stilvoll im Teehaus der Anlage statt.
Zum Abschluss des Ausflugs führte uns Teresa auf eine herrliche Wanderung an der Levada da Serra do Faial bei Camacha. Levadas sind die für Madeira so typischen künstlich angelegten Bewässerungskanäle. Die ersten wurden bereits im 15. Jahrhundert unter unbeschreiblichen Mühen gebaut. Sie dienen dazu, die niedriger gelegenen Terrassenfelder mit Wasser zu versorgen. Die schmalen Wege entlang der Levadas dienen in erster Linie den Levada-Arbeitern und den Einheimischen als Verbindungswege. Heute werden sie auch gern von Touristen als Wanderwege benutzt. Entlang des Weges konnten wir die unermessliche Vielfalt der madeirensischen Pflanzenwelt bestaunen, die uns Teresa sachkundig erläuterte. Wir kamen auch an kleinen Bauernhöfen und ihren farbenprächtigen Nutz- und Ziergärten vorbei, wo wir Papayas und Maracujas bestaunten. Auf der Terrasse der Bar Moisés in Achadinha legten wir eine wohlverdiente Pause ein.
Am Abend lud unser Hotel Rocamar im festlich geschmückten Speisesaal zum großen Silvesterdinner. Nach einem Aperitif in der Bar war das Buffet eröffnet und wir genossen das opulente kalt-warme Buffet mit den herrlichen Meeresfrüchten. Als Begleitung gab es eine gekonnte Tanzshow.
Am späteren Abend wurden wir dann mit Bussen zum Aussichtspunkt Neves hoch über der Stadt Funchal gebracht. Es hatte tagsüber und bis kurz vor Mitternacht zwar noch kräftig geregnet, pünktlich zum großen Feuerwerk schloss der Himmel aber seine Schleusen und auch die Wolken gaben den Blick frei auf das spektakuläre Feuerwerk, das über mehrere Jahre den Titel „Größtes pyrotechnisches Spektakel der Welt" im Guinness Buch der Rekorde innehatte. Mit einem Gläschen des mitgebrachten Sekts hießen wir das Neue Jahr 2019 willkommen. Bei unserer Rückkehr ins Hotel wartete sogar noch ein kleines Mitternachtsbuffet auf uns.

6. Tag: 01.01.2019: Freizeit oder fakultative Wanderung entlang der Levada dos Maroços


Nachdem sich zunächst etliche Gäste für die Wanderung angemeldet hatten, wurde diese jedoch aufgrund der Witterungsverhältnisse auf Wunsch der Gäste abgesagt. Regenschauer und Wind waren angesagt und so verbrachten die Gäste den Tag im Wellnessbereich des Hotels, gemütlich in der Bar oder wagten sich hinaus auf einen mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergang entlang der Promenade oder gar zur Statue Cristo Rei mit den atemberaubenden Ausblicken auf die Steilküste.
Am Abend traf man sich wieder zum gemeinsamen Abendessen in Klenk's Café und wir genossen die zum Teil eigenwilligen Interpretationen der heimischen Spezialitäten, die der madeirensisch-deutsche Gastgeber uns servierte.

7. Tag: 02.01.2019: Ausflug in den Norden und Osten Madeiras: Camacha – Ribeiro Frio – Wanderung zum Aussichtspunkt Balcões – Santana – Aussichtspunkt Pico do Facho – Fahrt zum Aussichtspunkt Cristo Rei


Der erste Stopp auf unserem heutigen Ausflug war Camacha, das Dorf der Korbflechter, wo wir viel über dieses uralte Handwerk erfuhren und das ein oder andere Souvenir erwerben konnten.
Unser nächstes Ziel war das Naturschutzgebiet Ribeiro Frio, was auf Portugiesisch so viel wie „kalter Bach" bedeutet. Zu sehen gab es hier eine Forellenzucht und zahlreiche kleine Läden. Der Spaziergang zum Aussichtspunkt Balcões führte uns durch dichten Lorbeerwald und am Ende wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Bergwelt Madeiras belohnt. Am Ende der Wanderung lud Eberhardt zur Verkostung einer typischen Poncha oder eines „Cortado", einer Mischung aus Kaffee und Madeira-Wein.
Unsere Mittagspause verbrachten wir in Santana, wo Teresa ein leckeres Mittagessen im Restaurante Estrela do Norte bestellt hatte. Gut gestärkt ging es anschließend zu den von unzähligen Fotos bekannten spitzgiebeligen und mit Stroh gedeckten bunten Santana-Häuschen. Auf einem kurzen Rundgang im Ort konnten wir die zahlreichen schönen Wein-, Gemüse- und Blumengärten bewundern.
Über den Portela-Pass, wo wir wieder einen kurzen Fotostopp mit Blick auf den Adlerfelsen einlegten, führte unsere Fahrt zum hoch über Machico gelegenen Aussichtspunkt Pico do Facho. Von hier hatten wir schöne Ausblicke auf Machico, die beeindruckende Konstruktion des Flughafens und den östlichsten Punkt der Insel, die Ponta de São Lourenço.
Als besondere „Zugabe" machten wir am Ende des Tages noch einen Abstecher zur Statue Cristo Rei in Garajão, wo wir bei herrlichem Sonnenschein beeindruckende Ausblicke auf die Steilküste genießen konnten.
Am Abend traf sich die Gruppe noch einmal zum letzten gemeinsamen Abendessen im weihnachtlich herausgeputzten Restaurant Frango da Guiia in Garajau.

8. Tag: Donnerstag, 03.01.2019: Heimreise


Heute hieß es Abschied nehmen von der Insel Madeira. Das liebliche Image der „Blumeninsel im Atlantik" wurde durch viele unerwartete Aspekte erweitert. Nicht alle Gäste hatten hohe Berge, schwer zugängliche, steile Straßen und sehr wechselhaftes, teilweise stürmisches Regenwetter erwartet. Teresa hat uns viel Interessantes über ihre Heimat erzählt und unser Fahrer João Bruno hat uns stets sicher und souverän über die zum Teil abenteuerlichen Straßen der Insel chauffiert.
Die erlebnisreichen Tage auf Madeira sind wie im Flug vergangen und lassen uns mit zahlreichen wunderbaren, neuen Eindrücken und vielen herrlichen Fotos zurück.

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