Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

10.04. – 17.04.2012, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Vielfältige Landschaften, farbenfrohe Blütenpracht und erlebnisreiche Wanderungen entlang Levadas und schmalen Gipfelpfaden: dies und noch viel mehr erlebten wir während unserer schönen Wanderwoche auf der Blumeninsel
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Reisebericht

Dienstag, 10.04.2012
 
Nach einem kühlen Osterfest in Deutschland, erwarteten wir frühlingshafte Wandertage auf der Blumeninsel Madeira. Am frühen Morgen begann die Reise via Lanzarote und anschließend nach Madeira. Wir wurden von strahlendem Sonnenschein begrüßt und genossen nach dem Check-In den freien Nachmittag. Ute, unsere Wanderleiterin für diese Woche, verabredete sich mit uns am Abend, um uns den Ablauf unserer gemeinsamen Woche mitzuteilen. Zum Abschluss dieses langen Tages, rundeten wir selbigen bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „A Lareira“ im Oberdorf ab.
 
Mittwoch, 11. April 2012

Von belebendem Vogelgezwitscher geweckt, erwartete uns ein sonniger, erster Wandertag. Der Weg führte uns ins ca. 20 Minuten entfernte Machico, dem Ausgangsort unserer heutigen Tour. Eine wunderbare Einstiegstour, denn die ebenen 12km Wanderweg gingen immer entlang einer Levada, von der wir fantastische Ausblicke auf die liebevoll bepflanzten Terrassen und auf den Atlantik hatten. Nach circa 2 Stunden und vom Sonnenschein begleitet, kamen wir an einer kleinen unscheinbaren Bar an, in der wir bei einem Kaffee unser Picknick einnahmen und uns stärkten.  Freudig ging es weiter und Ute, unsere Wanderleiterin, erzählte uns viel Interessantes zu Land und Leuten und natürlich zu der vielfältigen Pflanzenwelt. Nun war das Ziel nicht mehr weit…zum Abschluss des Tages kehrten wir nochmals in einer Bar ein und rundeten die Wanderung bei einem gemeinsamen Cappucchino bzw. Kaffee ab. Als wir im Bus saßen, fing es leicht an zu tröpfeln, was uns aber in keinster Weise störte, denn wir sind bei der Wanderung trocken geblieben. Wir freuten uns eher für die Bauern, die auf Grund des trockenen Winters sehnsüchtig auf Regen warteten.
Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung.
Am Abend trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen im Dorf. Im Restaurant „A Central“  wurden wir wieder wunderbar verköstigt und ließen diesen Tag Revue passieren.
 
Donnerstag, 12.04.2012

Heute lernten wir eine ganz andere Seite von Madeira kennen. Eurico, unser Busfahrer und Ute holten uns wieder pünktlich 9 Uhr ab. Wir fuhren in Richtung Südwesten, entlang des Encumeada-Passes. Leider wurde das Wetter immer schlechter und es regnete immer mehr.  Daher optimierten wir kurzerhand die Wanderung so, dass wir am eigentlichen Endziel begannen. Somit kamen unsere Taschenlampen gleich zu Beginn zum Einsatz, die uns die 800m den Weg beleuchteten.  Danach ging es weiter durch den Lorbeerwald treppauf, treppab immer entlang der Levada. Wir sahen beeindruckende Wasserfälle - trotz des Regens gab es schöne Fotomotive. Anschließend gingen wir immer auf einer schmalen Mauer entlang bis wir die „25 Quellen“ sahen. Dort verweilten wir einige Minuten, um uns bei Apfel und Brötchen zu stärken. Doch die Kleidung klebte förmlich an uns, so dass wir uns schnell auf den Rückweg machten. Zum Schluss gingen wir wieder durch den Tunnel…und kaum zu glauben, wir sahen alle „Licht am Ende des Tunnels“, Licht in Form von strahlendem Sonnenschein. Alle schälten sich aus der Regenkleidung und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Nachdem wir uns im Bus wieder aufgewärmt hatten, fuhren wir nach Funchal um Esmeralda in ihrem Kräutergarten zu besuchen. Zur Begrüßung gab es Zitronengrastee mit Ingwer und selbstgemachten Kuchen. Auch die Apfelmarmelade mit Chili kam sehr gut an. Zum Abschluss wurden wir von Esmeralda durch ihren liebevoll angelegten Kräutergarten geführt.
Den Abend verbrachten wir ebenfalls wieder alle gemeinsam. Wir aßen in „Klenk´s Café“ und wurden sogar wieder bis ins Hotel gefahren.
 
Freitag, 13.04.2012
 
Heute stand Madeiras Hauptstadt auf dem Programm: Funchal. Über 2/3 der Inselbewohner leben dort und es gibt eine Menge zu entdecken. Als erstes stand der Besuch des Botanischen Gartens auf dem Programm. Wir sahen die vielfältigsten Pflanzen in tollen Farben und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus.  Anschließend ging es dann hinunter in die Altstadt, wir spazierten durch die kleinen Gassen, sahen die Kathedrale und besuchten natürlich auch die Markthalle. Ein Gewirr aus vielen Menschen, Stimmen überall und zu kaufen gab es allerlei: Blumen, Souvenirs, Madeiramützen oder Obst. Zum Abschluss erwartete uns eine Madeirawein-Verkostung. Doch zuerst sahen wir uns etwas um in den Ausstellungsräumen und Ute erzählte uns einige interessante Sachen wie der Madeirawein entstanden ist und er seinen Geschmack erhalten hat. Dann durften wir das 18%-ige Getränk selbst probieren. Wir tranken „auf die Gesundheit“ auf portugiesisch „A Seude“! Nun hatten alle Freizeit und jeder konnte für sich Funchal entdecken. Einige nutzten die Zeit für eine Seilbahnfahrt nach Monte, andere für einen gemütlichen Bummel durch die Stadt.
Den Abend verbrachten wir diesmal im Restaurant „Le Buffet“ in Canico de Baixo. Ein wieder sehr leckeres Essen rundete diesen Tag ab.
 
 
Samstag, 14.04.2012

Noch etwas skeptisch über den wolkenverhangenen Himmel, starteten wir heute unsere Steilküstenwanderung an der „Ponta de Sao Lourenco“. Aber wir gaben dem Wetter eine Chance und glaubten an Ute´s Worte, dass das Wetter sonnig werden würde. Nach einem kurzen Stopp an einer Bar, verzogen sich die Wolken langsam aber sicher und so marschierten wir bereits bei Sonnenschein los. Dieses tolle Foto-Wetter hielt auch die ganze Wanderung. Wir gingen über Stock und Stein und hatten fantastische Ausblicke auf das Meer und auch Porto Santo, die Nachbarinsel von Madeira. Am „Casa Sardinha“ machten wir ausgiebig Rast und einige gingen auf Tuchfühlung mit dem Atlantischen Ozean. Eine kurze Schleife gelaufen und dann waren wir auch schon wieder auf dem Rückweg zum Bus. Eine tolle Steilküstenwanderung war das, wie alle fanden. Am Bus angekommen, machten wir uns auch direkt auf den Weg nach Machico. In diesem kleinen Ort machten wir eine Einkehrpause in einer kleinen Bar und ließen die tollen Momente Revue passieren. Den Nachmittag nutzten einige um im Hotelpool zu baden oder durch Canico zu spazieren. Am Abend genossen wir wieder ein gemeinsames Abendessen im nahgelegenen Restaurant „A Lareira“.
 
Sonntag, 15.04.2012
 
Heute erwartete uns sprichwörtlich der Höhepunkt unserer Reise. Wir nahmen die Bergwanderung vom dritthöchsten Berg Pico Areiro zum höchsten Berg Madeiras, dem Pico Ruivo in Angriff. Bei bewölktem Wetter fuhren wir los, aber Ute verbreitete wie immer ihren Optimismus. Und das war auch gut so, denn schon bald „durchbrachen“ wir die Wolkendecke. Wir konnten alle nur staunen, wir waren sprichwörtlich „über den Wolken“ . Unser Fotoapparat lief auf Hochtouren, schließlich wollten wir die tolle Sicht auch für alle Daheimgebliebenen festhalten. Start war dann auf dem Pico Areiro, von dort führte uns der Weg erst einmal bergab. Es war sehr windig aber trotzdem gigantisch. Es ging immer wieder treppauf, treppab und der Wind hatte sich auch endlich gelegt. Wir durchquerten einige Tunnel, in denen auch unsere Taschenlampen wieder zum Einsatz kamen. Nach guten 3 Stunden kamen wir schließlich auf dem Pico Ruivo an. Einige nutzen die Zeit, um den Gipfel zu erklimmen, die anderen ruhten sich bei der Hütte aus. Bevor es weiterging, gab ich für alle Eberhardt-Wanderfreunde eine Runde Anona-Likör und Honigkuchen zur Stärkung aus. Danach machten wir uns auf den Weg zur Achada do Teixera, wo uns unser Busfahrer Eurico bereits erwartete. Geschafft aber sehr zufrieden fuhren wir nach Santana, das für seine typisch madeirensischen Dreieckshäuschen bekannt ist. Dort machten wir auch die schon zur Tradition gewordene Pause in einer Bar, um die Eindrücke bei Kaffee und Kuchen Revue passieren zu lassen.
 
Montag, 16.04.2012

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. So machten wir uns an diesem regnerischen Morgen auf zum letzten Tagesausflug in den Nordwesten Madeiras. Aber wir fuhren dem Wetter davon und konnten bereits in Camara de Lobos, am Aussichtspunkt „Pico da Torre“ die warmen Sonnenstrahlen genießen. Ute erzählte während der Weiterfahrt eine Menge Interessantes über Sozial-, Schul- und Gesundheitswesen.  Den nächsten Stopp machten wir am 510m hohen „CaboGirao“ , von dem man eine tolle Aussicht nach Funchal hatte und auch das untenliegende Meer in den verschiedensten Blautönen funkeln sehen konnte. Einige erstanden auch das ein oder andere Souvenir an den kleinen Verkaufsständen.  Nach einer guten halben Stunde erreichten wir dann
die schöne Ortschaft Ribeira Brava. Dort hatten wir genügend Zeit durch die Gassen zu schlendern oder ein zweites Frühstück einzunehmen. Da das Wetter schön sonnig war, ergaben sich auch hier wieder viele schöne Fotomotive.  Über die Hochebene „Paul da Serra“, die leicht im Nebel hing sahen wir links und rechts immer wieder den leuchtend gelben Stechginster. Diese Sicht war uns bei der Regenwanderung in Rabacal leider verwehrt geblieben. Wir fuhren noch ein paar Kilometer im Nebel, schon hatten wir die Wolkenschicht wieder durchbrochen und hatten die Sonne auf unserer Seite. Ziel im Norden Madeiras war Porto Moniz. Doch bevor wir in die Ortschaft fuhren, machten wir oberhalb noch einen Fotostopp und hatten eine tolle Aussicht auf die Naturschwimmbecken und den Ort an sich. Dort verbrachten wir unsere Mittagspause. Wir stärkten uns bei leckeren Sandwiches oder Suppe und einige stürzten sich sogar ins kühle Nass. Bevor wir ins Hotel zurückfuhren, machten wir noch einen letzten Stopp in Sao Vicente, das sehr bekannt ist für seine hübschen Gassen und die Kirche mit dem Schachbretttürmchen. Die ganze Gruppe war sehr begeistert von diesem schönen Ausflug bei Sonnenschein und freuten sich nun auf Entspannung in unserem Hotel „Quinta Splendida“ - zu deutsch „dem schönen Herrenhaus“. Wir ließen die Reise bei einem Abendessen in Funchal ausklingen. Im Restaurant „Miranda“ oberhalb des Botanischen Gartens konnten wir noch einmal den faszinierenden Blick auf die Hauptstadt genießen. Auch Ute war gekommen und genoss mit uns das leckere Abendessen.
 
Dienstag, 17.04.2012
 
Heute hieß es Abschied nehmen von der Blumeninsel Madeira. Bei Bilderbuch-Wetter konnten wir noch einmal die letzten Sonnenstrahlen auf unserer Garten-Terrasse genießen und auf eine schöne und erlebnisreiche Wanderwoche zurückblicken.
Bis zur nächsten (Wander-) Reise mit Eberhardt TRAVEL - ich würde mich über ein Wiedersehen bei einer gemeinsamen Reise sehr freuen!

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