Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

04.09. – 11.09.2012, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Die Vielfalt Madeiras konnten wir auf unseren Wanderungen hautnah erleben. Das wechselnde Landschaftsbild aber auch die Ausflüge nach Funchal und in den Nordwesten der Insel, machten die Reise einfach unvergesslich.
Ein Reisebericht von
Peter Patzelt

Anreise

Frau Schlosser (Eberhardt Reisebegleiterin der Rundreisegruppe) und ich (Peter Patzelt Reisebegleitung der Wandergruppe) begrüßten unsere Gäste am Flughafen Dresden. Unser Flug startete pünktlich. Nach der geplanten Zwischenlandung auf Lanzarote landeten wir auf dem Flughafen Funchal.  Am Ausgang begrüßte uns unser Reiseleiter Sergio Silva. Er erklärte uns, dass die Gäste aus Leipzig schon eher als geplant ankamen und schon am Hotel auf uns warteten. Sergio unterrichtet uns noch über einige landestyptischen Gepflogenheiten, servierte uns einen Madeirawein und den landestypischen Kuchen (Bolo de Mel). Ich stellte mich den Gästen vor und erklärte Ihnen  meine Funktion auf der Reise. Nach der Veranstaltung blieb uns noch etwas Zeit, um uns frisch zu machen, danach gingen wir zusammen zum Abendessen. Viele der Gäste probierten den Degenfisch, welcher typisch für Madeira ist. Einige der Gäste entschieden sich, den Abend im Hotel bei Livemusik ausklingen zu lassen.

Wanderung an der Levada Marocos

Nach dem Frühstück im Roca Mar, unserem Hotel, holte uns Sergio zur Wanderung ab. Auf der Fahrt zur unser Wanderung unterfuhren wir die Landebahn des Flughafens. Die auf Säulen gestützte Verlängerung der Bahn ist ein imposantes Bauwerk und erweitert den Flughafen zum dritten Mal in seiner Geschichte. Unser erster Stopp galt der Mittagsverpflegung. Dazu besuchten wir einen Supermarkt in dem sich jeder mit Snacks eindecken konnte. Der Wanderweg selbst führte immer entlang einer Levada - einem Bewässerungskanal. Sergio pausierte dabei immer wieder, um uns über die einheimischen Pflanzen zu informieren. Dazu zählen Pimpinella, Zuckerapfel, Zuckerrohr, Weintrauben Lorbeerbäume und viele weitere.  Ungefähr in der Hälfte der Wanderung pausierten wir in einem Cafe. Entlang des gesamten Weges boten sich immer wieder fantastische Ausblicke auf das Tal. Sergio erklärte uns das Bewässerungssystem, seine Bedeutung für Madeira und seine Pflege. Lavadeure, die „Manager" der Kanäle, verteilen das Wasser indem sie Schleusen öffnen und schließen, sie säubern diese und beseitigen Schäden. Am Ende der Wanderung wartete unser Busfahrer schon auf uns und brachte uns nach Machico. Im Ort hatten wir Zeit um uns die Promenade, den goldgelben Sandstrand und das Stadtzentrum anzuschauen oder einfach ein Eis zu genießen. Wieder am Hotel angekommen verabredete ich mich mit den Gästen zu Abendessen. Einige nutzten aber auch die Möglichkeit sich selbst umzuschauen.

Wanderung Rebacal

Unsere heutige Wanderung führte zur Quelle der Levadas. Das erste Ziel bildete der Riscowasserfall. Auf dem Weg dahin begegneten wir vielen anderen Wandergruppen. Der erste Teil des Wanderweges war breit und gut ausgebaut. Sergio erklärte uns die Pflanzenwelt, die sich uns im Vergleich zu gestern in völlig neuen Fassetten präsentierte. Am Wasserfall angekommen stellten wir fest, dass durch die große Trockenheit nur ein kleiner Bach den Felsen hinunter lief. Das erklärte zweite Ziel waren die 25 Quellen. Um dahin zu gelangen mussten wir erst einige Treppen überwinden, was für uns aber kein Problem darstellte. Auf dem Weg hatten wir eine Mittagspause, bei der wir unsere zuvor besorgten Snacks aßen. Als besondere Überraschung verteilte ich eine Runde Bolo de Mel und einen Madeira Wein. Frisch gestärkt ging es weiter entlang der Levada. Allerdings wurde der Weg schmaler und wir mussten auf die entgegenkommenden Gruppen Rücksicht nehmen. An den Quellen angekommen hatten wir ausreichend Zeit, die wunderschöne Naturkulisse zu bewundern. Auf den Rückweg zum Bus kamen unsere mitgebrachten Taschenlampen zum Einsatz, denn wir durchquerten einen Tunnel. Am Bus angekommen ging unsere Fahrt weiter nach Funchal in den Kräutergarten von „Quintinha Esmiralda". Wir wurden freundlich begrüßt und bekamen Tee, Kuchen und ein sehr leckeres Chilligelee serviert. Später zeigte uns Esmiralda noch ihren Garten und erklärte uns die Wirkung der verschieden Kräuter. Am Abend wurden die Gäste, die mit zum gemeinsamen Abendessen gehen wollten, vom Shuttle des Cafe Central abgeholt.

Stadtbesichtigung Funchal

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der größten Stadt Madeiras. Als erstes schauten wir uns den Botanischen Garten an. Sergio führte uns durch die verschiedenen Bereiche und brillierte mit seinem botanischen Wissen. In Funchal selbst führte uns Sergio zuerst an die Kathedrale. Er erklärte uns die historischen Fakten und  zeigte uns die Statue des Papstes Johannes Pauls des zweiten, die zu ehren eines Besuchs dessen errichtet wurde. Unser zweiter Programmpunkt war die Besichtigung der „Blendys" - Madeira Wein Company.  Nach der Führung, von Sergio, durch den Produktionsprozess konnten wir uns bei einer Probe von der Qualität und den geschmacklichen Unterschiede der Weine überzeugen und für unseren Geschmack den Besten finden. Weiter ging es über den Rathausplatz, Jesuitenkirche und die vielen kleinen Gassen Funchals. In der Markt- und Fischhalle konnten wir uns das Treiben der Händler beobachten und  die Vielfalt der Waren bestaunen. Nach der Stadtbesichtigung bot sich die Möglichkeit mit Sergio ins Hotel zurück zu fahren, welche von einigen Gästen wahrgenommen wurde. Für die Gäste die noch etwas in der Stadt bleiben wollen hatte ich einen Hoteltransfer organisiert, so hatte jeder noch die Möglichkeit seine eigenen Eindrücke zu sammeln. Einige Gäste fuhren mit der Seilbahn nach Monte und besichtigten die Kirche oder genossen eine Korbschlittenfahrt. Heute Abend habe ich für alle ein gemeinsames Degenfischessen im Restaurant Atlantis bestellt. Alle waren von der Aussicht begeistert. zusätzlich konnten wir noch eine Gruppe Nachttaucher beobachten, deren Lampen im Atlantik immer wieder aufleuchteten.

Wanderung nach Ponta de Sao Lourenc

Heute fuhren wir mit Sergio in den Osten der Insel. Nach einem Zwischenstopp im Supermarkt in Santa Cruz begann unsere Wanderung um 10 Uhr. Die Gegend ist im Gegensatz zu den Lavadagebieten karg und trocken, aber genau das machte den Reiz der Halbinsel aus. Auch heute war es sehr heiß, wir legten immer wieder kleine Pausen um etwas zu trinken. Sergio erklärt uns die Gesteinsformationen an den Klippen, was uns gut gefiel. Auch der Blick über die Insel und auf das Meer weckte unser Interesse. An der Casa Sardinha angekommen, entschieden sich einige Gäste mit mir, den Gipfel des Tunnelberges zu ersteigen.  Der andere Teil der Gruppe ging mit Sergio an einen kleinen Strandabschnitt. Ein Teil nutzte die Gelegenheit, um sich im Wasser etwas abzukühlen. Der Rückweg führte uns wieder zum Bus, der uns nach Carnisal brachte. Wir besuchten alle in das Cafe Amarelo und erholten uns bei einem Getränk von den Strapazen. Nach einiger Freizeit im Ort fuhren wir zurück zum Hotel.

Wanderung zum Pico Ruivo

Heute lag die anspruchsvollste Wanderung vor uns, die Wanderung zwischen den Gipfeln Pico de Arivo und Pico Ruivo. Unsere Verpflegung, für diesen Tag, holten wir uns wieder in Santa Cruz. Wir starten unsere Wanderung am Pico Arivo. Vom Gipfel aus hatten wir einen schönen und weiten Blick. Sergio zeigte uns den Nonnenstall und erklärte uns wie der Name des Tals zustande kam. Die Wanderung führte entlang an Steilwänden in eine abgelegene Bergregion. Auf unsere Strecke teilte sich die Gruppe. Ein Teil ging mit Sergio den Tunnelweg, der andere Teil folgte mir über den Berg. Der Aufstieg war steil und durchaus anspruchsvoll, dafür hatte man einen wunderschonen Blick auf die beiden Gipfel. Die Gruppe, die Sergio führte verlief durch sieben Tunnel und über einen befestigten Weg. Beide Gruppen trafen sich am Forsthaus, von hier bewältigten wir die letzten 500m bis zum Gipfel. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick über Madeira. Die letzte kurze Strecke legten wir dann gemeinsam zurück. Unser Busfahrer brachte uns anschließend nach Santana, wo wir die Möglichkeit hatten uns die Dreieckshäuschen mit ihren Strohdächern anzusehen oder uns die Zeit bei einem Kaffee oder Bier zu genießen.

Inselrundfahrt im Nord–Westen

Der letzte Ausflug der Reise war die Nord-Westrundfaht. Von unserem Hotel aus starteten wir nach Camera de Lobos und besichtigten den Hafen und die umliegenden Gassen. Ein örtlicher Barbesitzer zeigte uns wie ein Ponca zubereitet wird und Sergio erklärte uns den Vorgang. Unser nächster größerer Stopp war in Riberia Brava. Hier hatten wir Gelegenheit in den unzähligen Geschäften zu bummeln oder ein zweites Frühstück einzunehmen. Über die Hochebene Paul de Serra ging es weiter in den Norden der Insel. Wir legten auch hier noch einen Fotostopp ein, da uns Sergio ein paar uralte Lorbeerbäume zeigen wollte. In Porto Moniz verbrachten wir unsere Mittagspause. Im Anschluss blieb noch Zeit sich im Natruschwimmbecken etwas abzukühlen. Auf unserer Tour kamen wir noch an einen Wasserfall und einigen Aussichtspunkten vorbei. Ich hatte noch einen Madeirawein besorgt, um mit den Gästen auf die schöne Reise anzustoßen. Der letzte Stopp galt einer Poncabar, die auf Madeira sehr bekannt und beliebt ist. In dieser Bar waren alle Wände mit Visitenkarten "tapeziert". Ich ließ die Gäste auf einer Eberhardt Tischkarte unterschreiben und hing diese auch mit an die Wand, so hinterließen wir unsere Spuren. Die Gruppe genoss den Ausflug bei gutem Wetter, so dass viele, viele Fotos gemacht wurden, die den Tag festhielten. Am Abend trafen wir uns alle wieder um essen zu gehen.

Heimreise

Am Morgen hatte jeder die Möglichkeit nach eigenem Belieben zu frühstücken, da kein Ausflug mehr anstand. Wir wurden erst 15:15 abgeholt und so verbrachte jeder seinen Tag ganz individuell. Einige nutzten die Gelegenheit noch einmal in den Atlantik zu springen, machten einen Spaziergang oder einen Bummel durch die Stadt.
Bis zur nächsten Reise mit Eberhardt TRAVEL ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen!

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