Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

28.04. – 05.05.2016, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Während unserer Reise nach Madeira wanderten wir durch Madeiras wunderbarer Pflanzenwelt, entlang imposanten Levadas und auf steinige Berggipfel.
Ein Reisebericht von
Philip Seidel
Philip Seidel

1. Tag: 28.04.2016 – Anreise nach Funchal


Endlich war es so weit. Um 10.40Uhr trafen wir uns am Flughafen in Leipzig. Unser Ziel - die Blumeninsel Madeira. Nach 4 Stunden Flug über Frankreich, Spanien und Portugal erreichten wir pünktlich Funchal, die größte Stadt der Insel. Am Flughafen erwartete uns schon unsere Reiseleiterin Paula. Nach einer kurzen Fahrzeit erreichten wir unser Unterkunft Quinta Splendida in Canico. Jedoch hatten wir keine Zeit, die wunderschöne Anlage zu begutachten, denn uns überraschte ein kurzer aber heftiger Regenschauer. Das Wetter sollte uns aber nicht die Laune verderben. Traditionell wurden wir mit einen Glas Madeira-Wein begrüßt und wir besprachen das Programm für die nächsten Tage. Anschließend genossen wir ein wenig die freie Zeit, bevor wir den Tag mit einen schönen und vor allem gemütlichen Abendessen in einem benachbarten Restaurant abrundeten.

2. Tag: 29.04.2016 Wanderung entlang der Levada von Marocos


Unseren ersten Morgen begannen wir mit einen ausführlichen Frühstück. Zum Frühstück gab es alles was das Herz begehrt. Von Rührei, Speck, Würstchen, über leckere Brötchen mit frischer Marmelade, bis hin zu frischen Obst. Gestärkt brachen wir um 9 Uhr zu unserer ersten Wanderung auf. Die heutige Tagesetappe führte uns entlang der Levada von Marocas. Auf dem Weg dahin, berichtete uns unsere Reiseleiterin Paula einiges über die Insel und die Levadas. Nachdem uns unser Busfahrer Sergio bis zum Startpunkt fuhr, ging es endlich los. Die Wanderung führte uns immer entlang der Levada von Maracos. Wir durchliefen kleine Ortschaften, wanderten entlang vieler Felder und bestaunten den wundervollen Ausblick. Immer wieder machten wir einen kurzen Halt und Paula erklärte uns die heimische Pflanzenwelt. Wieder wurden wir von der zahlreichen Vielfalt überrascht und kamen aus unserer Bewunderung kam noch herraus. Nach 12 fantastischen Kilometer wartete wieder Sergio auf uns. Diese Wanderung eröffnete uns einen tollen ersten Einblick von der Insel und wir konnten die nächsten Tage kaum noch abwarten. Doch zunächst stand ein leckeres Mittagessen auf dem Programm. Paula zeigt uns ein tolles lokales Restaurant und wir dürften die leckere Spezialität von Madeira probieren - Degenfisch. Der köstliche Fisch wurde mit Kartoffeln und Gemüse serviert. Abgerundet wurde das Menu mit einem Wein und leckeren Karamell-Dessert. Nach einem kurzen Spaziergang zum Bus, startete der letzte Programmpunkt des Tages. Wir brachen zu dem kleinen Weingut Vinhos Beijo auf. Dort wurde uns leckerer Tischwein serviert und wir konnten leckere madeiranische Spezialitäten kosten.

3. Tag: 30.04.2016 Stadtbesichtigung Funchal


Nach einen weiteren ausführlichen Frühstück auf der Terrasse des Hotelrestaurants, brachen wir um 9 Uhr mit unserer örtlichen Reiseleiterin Paula und unseren Busfahrer Sergio auf, um die Stadt Funchal zu besichtigen. Zunächst aber folgte ein weiteres Highlight. Wir besuchten den Botanischen Garten bei Funchal. Das Wetter stimmte und wir begannen den Rundgang. Paula zeigte und erklärte uns die heimische Flora und Fauna und sie wusste über nahezu jeder Pflanze etwas zu berichten. Im Restaurant des Botanischen Gartens stärkten wir uns mit einen Espresso oder frisch gepressten Orangensaft. Der Botanische Garten ist ein Erlebnis für die Sinne mit Farbenpracht und herrlichen Düften. Abschließend durchliefen wir noch den Kakteengarten, bevor wir weiter nach Funchal aufbrachen. Zunächst zeigte uns Paula die Stadt mit dem Bus, bis uns Sergio bei der Kirche von Funchal heraus ließ. Nun hatten wir ein wenig Freizeit, in der wir uns die Kirchen anschauen konnten oder in einen der vielen Souvenirläden stöbern konnten. Nach einem kleinen Stadtspaziergang organisierte uns Paula eine Madeira-Wein-Probe und wir konnten endlich den bekannten Honigkuchen testen. Gestärkt ging es weiter zur Markthalle. Nach einen kurzen Orientierungsrundgang stand Freizeit auf dem Programm. In Ruhe konnte man sich die vielen Blumen und Knospen angucken, Früchte bestaunen oder in der Fischhalle den bereits verkosteten Degenfisch sehen. Einige von uns begutachteten auch die bunt bemalten Türen von Madeira, ehe wir am Nachmittag wieder zurück zum Hotel fuhren. Endlich konnten wir dort auch den Hoteleigenen Pool ausprobieren. Zum Abendessen konnte man fakultativ ein gemeinsames Abendessen in Funchal buchen. Als Hauptspeise wurden uns die Espetatas (gegrillte Spieße) serviert. Das schöne Abendessen rundetet den tolle Tag ab und wir legten auf der Rückfahrt einen besonderen Fotostopp ein, wo wir Funchal bei Nacht fotographieren konnten.

4. Tag: 01.05.2016 Wanderung zum Ostkap von Madeira nach Ponta Sao Lourenco


Heute stand die Wanderung zum Ostkap auf dem Plan. Doch bevor wir nach aufbrachen, zeigte uns Paula den Botanischen Garten unseres Hotels. Immer wieder hielten wir an und Paula erzählte uns einige Anekdoten. Es war einfach faszinierend zu sehen, welch eine Pflanzenwelt direkt vor unserer „Haustür" lag. Anschließend begann unsere Fahrt zum Ostkap und wir erreichten unseren Ausgangspunkt nach kurzer Zeit. Vor uns lag ein ca. 14 km langer Rundweg nach Ponta Sao Lourenco. Die Etappe hatte es in sich. Wir wanderten entlang der Klippen und hatten immer einen fantastischen Ausblick. Unterwegs sahen wir Fischfarmen und entdeckten eine komplett andere Landschaft als an den Vortagen. Die Ostküste Madeira ist doch eher von rauer Natur. Wir blicken auf den Atlantik, in die Bucht Baia de Abra und sehen auch hinüber zu den 3 unbewohnten Inseln, den Desertas. Viele von uns hatten mit dem Wind, aber auch ein paar mit der Höhenangst zu kämpfen. Jedoch hielten alle durch und wir erreichte das Ostkap, wo eine kleine Hütte auf uns wartete. Einige von uns absolvierte noch ein paar weitere Höhenmeter und kletterten auch den letzten Berg hinauf. Oben erwartete uns ein wunderschöner Ausblick über die Küste, die Landschaft und das Meer. Rückzu nahmen wir denselben Weg. Bei strahlenden Sonnenschein wanderten wir wieder entlang der Klippen und der Küste. Das Gestein hat uns viel aufgezeigt, der Fluss der Lava ist immer wieder deutlich sichtbar, eine karge aber sehr interessante Landschaft mit viel Geschichte haben wir bei guten Bedingungen erwandert Nach dem Ende des Spaziergangs kehrten wir zur Mittag ein einem lokalen Restaurant ein, wo es Salat, Suppe oder Degenfisch mit Bananensoße gab. Am Abend besuchten wir ein weiteres lokales Restaurant in Canico. Im Café Central gab es wieder die einheimische Spezialität - gegrillte Espetats und weitere gegrillte Spezialitäten. Als Dessert folgte ein weiteres Highlight. Uns wurde eine gegrillte Ananas, garniert mit Zimt serviert.

5. Tag: 01.05.2016 Wanderung zu den 25 Quellen im Tal von Rabacal


Start war auch heute wieder um 9 Uhr. Wir brachen auf, um einen weiteren Höhepunkt zu entdecken. Denn heute steht die Wanderung zu den 25 Quellen auf der Tagesordnung. Und wieder ändert sich die Landschaft total, im Vergleich mit dem Vortag. Die Wanderung geht entlang der Levadas "Das 25 Fontes". Plötzlich befanden wir uns in einer Märchenlandschaft. Wie liefen entlang etlicher Wasserfälle. Die Vegetation ist atemberaubend. Überall blüht es grün und bunt. Immer wieder können wir in tiefe Schluchten blicken. Das Dorf Rabacal liegt klein und verschwommen in der Ferne. Direkt am Anfang durchqueren wir unseren ersten Tunnel. Zum Glück haben wir alle eine Taschenlampe dabei. Immer wieder drängeln wir uns entlang der schmalen Wege. Auf der einen Seite die bis oben gefüllte Levada, auf der anderen Seite das Tal. Für den Weg benötigen wir unsere vollste Konzentration. Nach ca. 2 Stunden Wanderung erreichen wir einen Felsenkessel. Hier treffen 3 Wasserfälle aufeinander. Nun ist es Zeit für einen ausführliche Pause und ein schönes Gruppenbild. Gut erholt treten wir den Rückweg an. Weiter durch mehrere Tunnel und beeindruckender Landschaft. Nachdem wir den letzten Tunnel wieder durchquert haben erreichen wir vorüber wandernd am Eukalyptauswald unseren Bus, nun sind wir alle froh die Wanderung geschafft zu haben. Auf den Weg zurück hielten wir am Sandstrand von Calheta . Der toll angelegte Strand wurde extra aus Marokko angeliefert und bietet einen super Kontrast zu der sonst eher durch Klippen und Felsen beherrschten Gegend.

6. Tag: 02.05.2016 Wanderung vom Pico Arieiro bis zum Pico do Ruivo


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen unserer Königsetappe. Auf einer ca. 12 km langen Wanderung sollten wir vom dritthöchsten Berg Madeiras, den Pico Arieiro (1.818m) bis auf den höchsten Gipfel Madeira, den Pico do Ruivo (1.862m) wandern. Während der Wanderung überquerten wir ca. 600 Höhenmeter, durchliefen endlose Tunnel und kletterten über hunderte Stufen. Kurzum: Es war eine anstrengende aber einfach traumhafte Wanderung. Direkt nach dem Frühstück trafen wir Sergio und unsere heutige Reiseleiterin Josefina. Auf dem Weg zum Pico Arierio herrschte eine angespannte Vorfreude auf die Bergetappe. Auf dem Pico Arierio wurde uns die Höhe des Berges sofort bewusst. Schnell griffen wir alle nach unseren Jacken, die uns vor dem heftigen Wind schützten und wanderten los. Zwar wurde der Wanderweg schon in den 1960er Jahren angelegt, aber alle Passagen waren erneuert, ausgebaut oder repariert. Immer wieder legten wir Fotostopps ein. Der Ausblick in die Täler und hinauf zu den Gipfeln war überwältigend und wir verstanden sofort, warum dies einer der populärsten Wanderung auf Madeira ist. Schnell vergaßen wir jegliche Anstrengung und auch der Wettergott meinte es gut mit uns. So erklommen wir Schritt für Schritt und Treppe für Treppe den Gipfel des Pico do Ruivo. Kurz unterhalb des Gipfels lag eine kleine Berghütte. Hier legten wir eine kleine aber wohlverdiente Pause ein. Nach der Pause erreichten wir endlich den höchsten Punkt Madeiras. Der Ausblick am Pico do Ruivo toppte nochmal alles vorher gesehene. Voller Freude richteten wir unseren Blick fast über die ganze Insel. Selbstverständlich folgten noch etliche Beweisbilder, ehe der Abstieg begann. Wieder überquerten wir unzählige Stufen, Tunnel und entlang steiler Felswände. Immer wieder erblicken wir auch die von einem Brand zerstörten und beschädigten weißen Baumheidewälder. Kurz vor Ende unserer Reise trafen wir auch noch „Erika". Die uralten Erikenbäume stehen seit mehreren tausend Jahren auf der Insel und können uns einige Geschichten erzählen. Nach einer kurzen Umarmung wanderten wir zurück zum Bus und traten erschöpft aber voller Stolz die Heimreise ins Hotel an.

7. Tag: 03.05.2016 Ganztagesausflug in den Nordwesten von Madeira

Heute brachen wir wieder um 9 Uhr auf einen Ganztagesausflug in die Nordwesten Madeiras auf. Auf einer Fahrt fast quer über die Insel warteten vielen Stopps und viele Besichtigungen auf uns. Unseren ersten Stopp legten wir in Camara de Lobos ein. Bei einer kleinen Stadtführung erzählte uns Paula viel über die Geschichte. Ein sehr schöner Blickfang waren die vielen kleinen und bunten Boote im Hafen. Anschließend hatten wir noch die Gelegenheit für einen kleinen Stadtbummel. Ein kleiner Souvenirladen bot uns Poncha und Kekse an. Nach diesem „zweiten" Frühstück führten wir unseren Tagesausflug fort. Schon recht bald hielten wir wieder an. Paula zeigte uns eine Bananenplantage und erklärte uns die verschiedenen Phasen des Wachstums und Reifeprozesses der Bananen. Doch dies war nur ein kleiner Aufenthalt und wir fuhren weiter nach Cabo Girao. Die Cabo Girao ist die größte Steilklippe Europas mit einer Höhe von 580 Meter Höhe. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Ausblick. Einige Mutige trauten sich auch auf den Skywalk. Auf einer gläsernen Platte wurde der schwindelerregende Blick noch intensiver. Anschließend nahmen wir uns ein wenig Zeit, um in einem weiteren Souvenirladen zu stöbern. Nach diesen kurzen Bummel ging unsere Rundfahrt weiter. Wir fahren nach Porto Moniz. Hier nahmen wir uns letztes typisches Mittagessen zu uns. Es wurde wahlweise Fisch, Suppe oder Salat serviert. Nach dem Essen hatten wir genügend Freizeit. Port Moniz ist bekannt durch seine Naturschwimmbecken aus Lavagestein. Der Wind und das Wasser sorgen dafür, dass im kleinen Fischerdorf eine stetige Erosion herrschte und somit mehrerer Naturschwimmbecken im Lavagestein entstanden. Leider machte uns hier das Wetter einen Schritt durch die Rechnung, sodass wir nicht Baden könnte. Aber die aufbrodelte Brandung, die sogar einige Becken überflutete, war ein tolles Fotomotiv. Anschließend ging es weiter in Richtung Hotel. In Seixal stoppten wir nochmal, um den Wasserfall namens Brautschleier zu bestaunen. Anschließen fing es leider richtig an zu regnen, sodass unser geplantes Picknick ins Wasser fiel. Schnell organisierten wir um und nahmen einige bekannte Spezialitäten aus Madeira (Bananenschnaps, Honigkuchen, Salami und Poncha) im Hotel zu uns. Dies war ein schöner Abschluss unseres Ausfluges.

8. Tag: 04.05.2016 Heimreise

Unser Flug in die Heimat beginnt erst am Nachmittag. Also können wir noch mal im Hotelgelände mit Poollandschaft und Botanischen Garten bummeln und ausruhen. Kurz vor unserer Abfahrt stand noch ein weiteres Gruppenbild auf dem Programm. Anschließend folgte noch eine weitere Überraschung. Mitten im Botanischen Garten trafen wir uns zum letzten Mal und genossen eine letzte Runde Madeira-Wein. Somit konnten wir unser Picknick vom Vortag ein wenig nachholen.
Nun kann es Richtung Heimat gehen und es verläuft auch alles reibungslos, sowohl Gepäckabholung und Check In am Flughafen in Funchal und in Leipzig.
Es war einfach wunderbar die Insel Madeira kennen zu lernen. Wir lernten viele verschieden Facetten kennen und die Wanderungen waren schön und Abwechslungsreich. Es hat uns super gefallen auf Madeira und wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit.

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