Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

15.05. – 22.05.2018, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Wir wandern entlang der typischen künstlichen Bewässerungskanäle, der Levadas, erfreuen uns an der Pflanzenvielfalt und Blumenpracht Madeiras und erwandern den höchsten Gipfel, den Pico do Ruivo.
Ein Reisebericht von
Ingrid Langer
Ingrid Langer

1.Tag Anreise

In Dresden am Flughafen treffen wir uns, um mit Germania nach Madeira zu fliegen.
Ein ruhiger Flug mit einer für diesen speziellen Flughafen tollen Landung und schon kann es losgehen mit unserem Erlebnis „Wandern auf Madeira". Unser Transfer zum Hotel Rocamar ist flott und schnell sind die Zimmer verteilt. Gegen sieben treffen wir uns alle zum 1. Gemeinsamen Essen im Restaurant Villa Ventura. Wir kommen schnell miteinander in nette Gespräche, genießen ein vorzügliches Essen und Ingrid, unsere Reisebegleitung, gibt im Namen von Eberhardt Travel einen Poncha aus. Dieser Schnaps ist ganz typisch für die Insel Madeira, mit Zuckerrohrschnaps, Honig und anderen Zutaten hergestellt.

2. Tag Wanderung entlang Levada von Marocos–Machico und Espetata Essen

Wir treffen uns 9 Uhr mit Fatima zur Abfahrt, sie wird nun in den nächsten Tagen unsere Wanderreiseleiterin auf Madeira sein. Nelson nimmt uns in seinem fast neuen Bus auf, erst 8000km ist er unterwegs, wir sind begeistert vom Gefährt. Wir sind alle gespannt auf unseren ersten Wandertag, der uns an den künstlichen Wasserkanälen, den Levadas, entlang führt. In Marocos verlassen wir den Bus und hier startet unsere Wanderung bei kühlem aber noch trockenem Wetter. Wir genießen die fantastische Natur, viele Blumen und Pflanzen, die wir sehen, kommen uns bekannt vor. Fatima beschreibt uns immer wieder die vielen Pflanzen, Blumen und Früchte, die wir unterwegs sehen. Regenschauer begleiten unsere Wanderung, aber der Blick zu den Terrassen und Häusern bis hin zum Atlantik entschädigt, schnell ist es wieder warm und trocken. In einer kleinen Bar ist Halbzeit Pause mit WC und Getränkestopp.
Oberhalb von Machico wartet Nelson mit dem Bus auf uns, weiter geht es hinein in den Ort.
Am goldgelben Sandstrand, der Sand ist aus Marokko, halten einige Reisegäste ihre Füße ins Wasser. Auch in die Kirche des Ortes werfen wir einen Blick, vorbei am Rathaus kehren wir zurück zum Bus und weiter im Bus zum Hotel Rocamar.
Am Abend nehmen wir alle am Spezialitäten Essen „Espetata"-dem Fleischspieß teil. Wir können einen traumhaften Blick über die Dächer Funchals genießen.

3. Tag Wanderung zu den 25 Quellen im Tal von Rabacal

09. Uhr holt uns Fatima mit dem Bus ab und los geht die Fahrt zur Wanderung im Tal von Rabacal zu den 25 Quellen. WC Stopp legen wir in Loreto in einer Bar ein, später gibt es kaum Möglichkeit zum Tolettieren. Die Wanderung begleitet Regen und Nässe, aber wir sind darauf vorbereitet. Das Tal von Rabacal ist reizvoll mit rauschenden Wasserfällen, grünen Bergen mit berauschender Natur. Viel Wasser und der Regen verlangen uns viel Konzentration für die Strecke ab, sie ist teilweise sehr schmal und schlängelt sich unterhalb der Levada sehr holprig entlang. Viele Engstellen mit Gegenverkehr müssen wir passieren. An den 25 Quellen, die sich in einem engen Felskessel befinden, legen wir 30 min Pause zum Fotografieren und betrachten des Naturwunders ein. Zurück geht unsere Wanderung zum Teil auf anderer Strecke, dabei müssen wir einen Tunnel von knapp 1 km passieren, alle haben wir unsere Stirnlampen für die gute Sicht dabei. Das Ende unserer Wanderung führt noch ein Stück durch Eukalyptuswald und Blick zum Meer. Nelson unser Fahrer erwartet uns mit dem Bus, ja anstrengend war es schon heute, viel Aufmerksamkeit und Konzentration mussten wir an den Tag legen. In Calheta stoppen wir an einer Bar für Kaffee und WC, die Sonne wärmt uns den Rücken, eine schöne Wanderung war es für uns alle.
Unser gemeinsames Abendessen nehmen wir in einem kleinen Restaurant Nähe Hotel ein.

4. Tag Stadtbesichtigung Funchal–Botanischer Garten–Blandys Wein Lodge

Neun Uhr starten wir mit unserem schicken Bus zur Hauptstadt von Madeira nach Funchal.
Fatima zeigt uns bei einem schönen Rundgang als Erstes den Botanischen Garten. Es ist ein farbenfrohes Erlebnis für alle Sinne mit herrlichen Aussichten und betörenden Düften. Der Wettergott meint es heute sehr gut mit uns, azurblau der Himmel und angenehm die Temperatur. Weiter geht es hinunter in die Stadt zur Besichtigung der Kathedrale, noch vor der Mittagsmesse schauen wir uns dieses Bauwerk an. Durch Funchals Altstadt spazieren wir bis hin zur Markthalle, heute zum Freitag präsentieren die umliegenden Bauern hier ihre frischen Produkte. Bekannt ist die Markthalle auch für die tollen Blumen und im Fischmarkt betrachten wir intensiv den Espetata, den schwarzen Degenfisch. Den bekannten Madeira Wein verkosten wir in der Blandys Wein Lodge in Funchal und erfahren von Fatima viel Wissenswertes über die lange Tradition der Wein Produktion. Der Nachmittag steht unseren Reisegästen zur freien Verfügung, sie nutzen die Zeit für Besichtigungen und Bummel in der Altstadt.

5. Tag Wanderung nach Ponta Sao Lourenco

Pünktlich Neun Uhr werden wir von Fatima und Nelson abgeholt, die äußerste Ostspitze von Madeira wollen wir heute erwandern. Sie steht als karges Stück Land mit wenig Vegetation im starken Kontrast zum Rest der Insel Madeira. Gutes Wetter ist uns hold, trocken und nicht zu warm ist es, also ideal zum Wandern. Am Parkplatz lassen wir den Bus zurück, denn hier ist Start für unsere heutige Wanderung in die baumlose, karge Landschaft der Ostspitze Madeiras. Wir blicken auf den Atlantik, in die Bucht Baia de Abra und sehen hinüber zu den 3 unbewohnten Inseln, den Desertas. Herrliches Wetter, tolle Farben mit dem Blau des Atlantik und der aufschäumenden Gicht bieten einen Kontrast zum kargen Bild des Stückes Land mit der spärlichen Vegetation. Scharfe Grate, extreme Auf-und Abstiege, sie wechseln mit grandiosen Ausblicken, schroffen Felsformationen und Gesteinsgebilden, die in vielen Farben schimmern. Das Gestein hat uns viel aufgezeigt, der Fluss der Lava ist immer wieder deutlich sichtbar. Ein Picknick legen wir an einem Rastplatz ein, viele Tauben umgeben uns hier. Zum Gipfel wandern einige unserer Gäste, Ingrid ist mit dabei. Genial, aber sehr windig ist es oberhalb am Aussichtspunkt, bis zum letzten Zipfel der Ostspitze können wir schauen.
Fatima überrascht uns noch am Ende mit der Fahrt zum Pico do Facho, hier auf 322m Höhe blicken wir über die Landebahn vom Flughafen Madeiras. Eine wunderbare Wanderung haben wir heute alle erlebt.

6. Tag Wanderung vom Pico Ariero zum Pico Ruivo

Die Superwanderung zum höchsten Gipfel Madeiras steht heute auf unserem Plan. Der Wanderpfad führt zum Pico do Ruivo mit 1862 Meter Höhe. Wir sind alle hoch motiviert, bestens ausgerüstet, dazu zählt auch eine Stirnlampe, sie weist uns den Weg durch das Felsgestein, welcher mehrmals im Tunnel entlangführt. Über steile Felswände klettern wir teilweise entlang uralter, zerzauster Baumheidewälder, die abgebrannt sind und als Baumheidewaldfriedhof bezeichnet werden. Es geht für uns immer weiter hinein in eine wilde, abgelegene Bergregion. Ohne Regen mit Sonnenschein und blauen Himmel wandern wir dem Gipfel des Pico Ruivo entgegen. Ein kleiner Teil unserer Gruppe nimmt die letzte Kletterei noch in Angriff, vom Berghaus geht es zum Gipfel des Pico Ruivo und hier werden wir mit einer herrlichen Rundumsicht belohnt. Alle haben die Anstrengung der heutigen Königsetappe bewältigt, Bravo an unsere älteste Teilnehmerin mit 80 Jahren!! Am Parkplatz Achada do Teixeira angekommen machen sich Stolz und Erleichterung, diese Tour gemeistert zu haben, in den Gesichtern von uns allen breit. In Santana schauen wir uns noch die typischen strohgedeckten Häuser von Madeira an. Überglücklich landen wir mit dem Bus wieder am Hotel an.

7. Tag Ganztagesausflug in den Nordwesten von Madeira

Madeiras Nordwesten steht heute auf dem Programm, eine schöne Fahrt quer über die Insel mit vielen Besichtigungen während der Stopps. In Camara de Lobos, dem schönsten Fischerdorf Madeiras, halten wir am Morgen und bewundern die vielen bunten Fischerboote, traumhaftes Wetter haben wir für unseren Inselausflug bekommen. Am Capo Girao mit 580 Meter Höhe erreichen wir die höchste Steilklippe Europas. Entlang der Südküste fahren wir weiter nach Ribeira Brava, heißt übersetzt Wilder Bach. Am goldgelben Sandstrand strahlt uns die Sonne schon kräftig entgegen. Wir verlassen die Küste und fahren über die Hochebene Paul da Serra auf 1400 Meter Höhe, wir sehen hier viele Kühe mit ihren Kälbern in freier Natur. Porto Moniz, eine dunkle Felszunge umspült vom Meer, ist unser nächstes Ziel. Der Wind und das Wasser sorgen im kleinen Fischerdorf für eine stetige Erosion, sie ist zuständig für das Entstehen mehrerer Naturschwimmbecken im Lavagestein. Baden ist nicht möglich im Naturschwimmbecken, es wird gebaut. In Sao Vicente halten wir ein nächstes Mal am Atlantik, Meer Luft und das Rauschen des Meeres machen uns happy, es ist ein wunderschöner Ausflug am heutigen Tag. Über Sao Vicente geht unsere Fahrt hoch zum Encumeada Pass, von hier aus blicken wir zur Süd und Nord Küste Madeiras. Ingrid gibt im Namen von Eberhardt Travel einen Ginja Likör aus, eine schöne Wanderreise haben wir miteinander erlebt. Wir danken Fatima und Nelson für die fantastische Reise in dieser Woche mit ihnen durch Madeira, dieses Inselparadies haben sie uns von vielen Seiten präsentiert.
Beim gemeinsamen Abschiedsessen werten wir mit vielen angenehmen Gesprächen unsere gemeinsame, schöne Wanderzeit in Madeira aus.

8. Tag Rückflug

Unser Flug in die Heimat beginnt erst gegen 17 Uhr und am Nachmittag ist die Abholung vom Hotel Rocamar. Ab Mittag verlassen wir unsere Zimmer und nutzen bis zur Abfahrt die angenehme Hotelanlage zum Bummeln und Sonnen. Auch heute scheint uns die Sonne auf Madeira. Es war eine wunderschöne Wanderzeit mit Ihnen liebe Reisegäste, Fatima hat uns ihre Heimatinsel Madeira von vielen Seiten und Aussichten vermittelt, gezeigt und mit uns gemeinsam erwandert.
8 Tage, wie kurzweilig sie doch waren, es war wunderschön mit Ihnen so viele schöne Erlebnisse zu teilen. Bleiben Sie gesund und wanderlustig und ich wünsche Ihnen von Herzen einen wunderschönen Sommer.
Ihre Ingrid Langer

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Ingrid, wir sind auch wieder gut zu Hause im Sauerland angekommen und bedanken uns nochmal für die vorzügliche Organisation. Ein Gruß an alle netten Mitreisende.
Georg und Christina

Georg Stachelscheid
23.05.2018

Hallo und danke für die Rückmeldung. Ja und auch wir als Flieger nach Dresden hatten noch Glück, am Abend den Rückflug, wenn auch verspätet, bis Dresden zu schaffen. Streik der Fluglotsen in Frankreich sorgte für viel Trubel. Ihnen liebe Wanderfreunde alles Liebe und ev. bis bald.
Ingrid Langer

Ingrid Langer 23.05.2018

Danke für die sehr gute Organisation , den Bericht und die Fotos.
Liebe Grüße an alle Mitreisende. Es war super mit Euch!

Eva und Uta aus der Oberlausitz

Uta Walde
24.05.2018

Hallo liebe Uta und Eva, vielen Dank für euren netten Kommentar. Ich bin immernoch überwältigt von der fantastischen Wanderreise mit den vielen schönen Erlebnissen. Wir waren echt eine dufte Gruppe. Liebe Grüße von Elfriede, meinem Mann Klaus und natürlich von mir.

Ingrid Langer 28.05.2018

Besser spät als nie möchten wir uns für den ausführlichen Reisebericht und die schönen Fotos bedanken. Wir empfanden diese Wanderreise als gelungenes Rundumpaket mit vielen tollen Erinnerungen. Viele Grüße an alle Wanderfreunde unserer Gruppe, es war eine schöne Zeit mit euch.
Frank und Heidi Hempel aus Dresden.

Heidrun Hempel
24.06.2018

Hallo liebe Hempels, vielen Dank für die Rückmeldung in so schöner Art. Ich werde auch Elfriede und meinem Mann liebe Grüße ausrichten.

Ingrid Langer 25.06.2018