Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

02.06. – 09.06.2022, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Während unserer Wanderreise lernten wir die wunderschöne Blumeninsel Madeira auf Wanderungen intensiv kennen und lieben. Gemeinsam verbrachte unsere Reisegruppe 8 tolle Tage auf der Insel und konnten auf 5 Wanderungen die unterschiedlichen Landschaften von Madeira erkunden.
Ein Reisebericht von
Philip Seidel
Philip Seidel

Ankunft auf Madeira und Fahrt zum Encumeada Pass

Heute war es endlich so weit. Nach einer coronabedingten längeren Anlaufzeit konnte heute endlich unsere Wanderreise auf die Blumeninsel Madeira starten. Neben Wanderschuhe hatten wir vor allem viel Vorfreude und gute Laune im Gepäck. Nachdem sich auch die letzten Teilnehmer und Reisebegleiter durch den Stau um Leipzig gekämpft hatten, konnte endlich unsere Reise beginnen. Der Check-In verlief problemlos und auch der Flug verlief ohne Probleme. Auf Madeira empfing uns unserer örtliche Reiseleiter Sergio mitsamt dem sympathischen Busfahrer Bruno. Mitsamt den Koffern verließen wir den Flughafen und fuhren an Funchal vorbei in Richtung Landesinneren. Am Encumeada Pass lag unser Berghotel inmitten einer tollen Landschaft, die wir zunächst einmal wegen den Wolken nur erahnen konnten. Das Abendessen genossen wir im hoteleigenen Restaurant und durften auch etwas später unsere Frankfurter begrüßen, die aufgrund einer Flugverspätung etwas verspätet eintrafen. Jetzt war die Reisegruppe komplett und wir stießen auf eine schöne gemeinsame Reise an.

Wanderung zu den 25 Quellen

Am ersten Tag auf der Blumeninsel Madeira stand die Wanderung der 25 Quellen auf unserer Agenda. Leider mussten wir zunächst einen Umweg aufgrund einer Straßensperrung wegen eines Steinschlages in Kauf nehmen. Auf den Weg nach Rabacal stoppen wir kurz an einem Supermarkt und konnten uns mit Getränken und Speisen versorgen. Die Wanderung zu den 25 Quellen und dem Wasserfall Risco beginnt auf der Hochebene Paul da Serra. Von uns hier folgte zunächst einmal ein 1,8 KM langer Abstieg auf einer geteerten Straße mit Blick ins Tal von Rabacal bis zu einem Forsthaus, wo wir nochmal eine Pause einlegten. Unterwegs erklärte uns Sergio die Besonderheiten der Wanderung und auch die heimische Pffanzenwelt. Ab hier begann die Wanderung entlang der Levada do Risco bis zum Wasserfall Risco. Wir spazierten immer geradeaus entlang des künstlichen Wasserweges und behielten den Ausblick ins Tal von Rabacal. Die Wanderung erinnerte uns an ein bezauberndes Märchenland mit tiefen Tälern, grünen Landschaften, tropfenden Wasserfällen und verwunschenen Wäldern. Beim Risco Wasserfall angelangt, machten wir unser erstes Gruppenbild der Reise und konnte die Kraft und Tiefe des Falls kaum fassen. Weiter führte uns die Wanderung zu den 25 Quellen. Zunächst mussten wir allerdings auf eine tiefe Ebene und einige Treppen in Kauf nehmen. Auf der unteren Ebene wurde der Weg etwas enger, aber wir konnten gemütlich entlang der Leveda der 25 Quellen wandern. Unterwegs machten wir ein Picknick und konnten die ersten Eindrücke von Madeira verarbeiten. Nach gut 9 KM erreichten wir die 25 Quellen und waren vom Kessel und seinen Quellen beeindruckt. Nach etlichen Bildern wanderten wir weiter entlang der Levada. Am Ende der Wanderung folgte ein weiteres Highlight, denn wir mussten durch einen 800 Meter langen Tunnel spazieren. Vor den langen Tunnel, durch den auch eine große Wasserleitung geht, machen wir Halt und holen unsere Taschenlampe hervor. Durch in kommen wir bequem auf die andere Seite des Berges Richtung Norden. Hier wurden wir von einem gelben Meer aus Stechginster empfangen und wir spazierten die restlichen 20 Minuten zum Bus. Nach nur wenigen Kilometern legen wir noch eine Kaffeepause ein und konnten erstmals den heimischen Poncha verkosten, bevor es zurück zum Hotel ging.

Fakultativer Ausflug in den Nordwesten Madeiras

Am heutigen Tag stand der Ausflug in den Nordwesten Madeiras auf dem Programm. Wir fuhren entlang der Südküste bis nach Ribeira Brava. Ribeira Brava ist das kulturelle Zentrum des Westens. Hier spazierten wir durch die Stadt und hielten an der Kirche Igreja Matriz de Sao Bento und in der kleinen Markthalle von von Ribeira Brava. Weiter führte uns die Route des heutigen Tages die steilen Straßen hinauf. Oberhalb von Magdalena do Mar könnten wir einen weiteren schönen Fotostopp einlegen. Der Panoramablick auf die Bananenplantage, die Küste und das Örtchen Magdalena da Mar war einfach traumhaft. Kurze Zeit später erreichten wir das Örtchen Calheta, was für seinen kleinen Yachthafen und Sandstrand bekannt ist. Nach einer kurzen Pause verließen wir die Südküste und überquerten die Hochebene Paul da Serra. Hier fing es zum ersten Mal auf der Reise zum Regnen an. Zum Glück verzogen sich die Regenwolken wieder schnell und wir konnten die Nordseite der Insel bei Sonnenschein genießen. Nach einer kleinen Fotopause oberhalb von Porto Moniz, erreichten wir gegen Mittag den Fischerort. Porto Moniz ist vor allem für seine natürlichen Vulkanbecken bekannt und einige Gäste nutzen auch die Gelegenheit zum Baden. Wiederum andere nutzten die Freizeit und bestaunten wie die unberechenbare Naturgewalt des Meeres auf die schroffen Felsen der Küste trifft. Wir spazierten entlang der Promenade und ließen die Naturgewalt auf uns herein prasseln. Im Anschluss kehrten wir ins Restaurant Sea View ein und konnten zum ersten Mal den schwarzen Degenfisch probieren. Am Nachmittag legten wir noch eine Pause in Sao Vicente ein, wo uns Sergio durch das Örtchen bis zur Igreja Matriz de São Vicente führte. Zurück im Hotel gab es ein weiteres Spektakel. Die Rallyewagen-Meisterschaft von Madeira passierte unser Hotel, sodass wir die schnellen Autos bestaunen konnten.

Wanderung entlang der Levada von Marocos – Machico

Heute hieß es Koffer packen und Abschied vom Encumeada Pass nehmen. Nach dem Frühstück brachen wir auf und besichtigten zunächst das Cabao Girao. Die Steilküste ist mit seinen 589 m, die höchste Steilklippe Europas. Auf einer durchsichtigen Plattform lernten wir die Höhe kennen und konnten einige Bilder schießen. Anschließend reisten wir in Richtung Westen. Unsere heutige Wanderung führte uns entlang der Levada von Marocas, einer der ältesten Levadas der Insel. Wir durchliefen kleine Ortschaften, wanderten entlang vieler Felder und bestaunten den wundervollen Ausblick. Immer wieder machten wir einen kurzen Halt und Sergio erklärte uns die heimische Pflanzenwelt. Wieder wurden wir von der zahlreichen Vielfalt überrascht und kamen aus unserer Bewunderung kam noch heraus. Nach 6 fantastischen Kilometer erreichten wir die kleine Bar Jacare. Hier beschlossen wir bei einem Poncho die Wanderung etwas abzukürzen und in den Ort Maschico zu fahren. Hier gab es ein Mittelalterfestival, was allerdings noch etwas im Wartestand lauerte. Wir spazierten durch den Ort und genossen das Wetter am Sandstrand vom Machico. Nach unserer Mittagspause ging es zurück nach Funchal, wo wir ins Hotel Magnolia einchecken. Den Nachmittag machten wir es uns am Pool bequem und trafen uns zum Abendessen. Gemeinsam spazierten wir Frango da Guia und konnten die heimische Küche ausprobieren. Bei Bier und Wein rundeten wir den schönen Tag ab und freute uns auf die nächsten Tage auf Madeira.

Stadtbesichtigung Funchal – Botanischer Garten – fakultatives Abendessen in Funchal

Nach unserer ersten Nacht in Funchal genossen wir das Frühstücksbuffet in vollen Zügen und trafen uns um 9 Uhr mit unserer örtlichen Reiseleitung Sergio. Gemeinsam wollten wir heute die Inselhauptstadt Funchal entdecken. Zunächst einmal fuhren wir zum berühmten Botanischen Garten von Madeira. Im Botanischen Garten kann man allerlei einheimische Pflanzen wie die Strelitzie, Orchidee oder die Protea entdecken. Von einem Aussichtspunkt könnten wir Funchal von oben aus erkunden und genossen den Ausblick über die Stadt. Neben dem berühmten Blumenschriftzug, der jedes Jahr erneuert wird, entdeckten wir weitere Blumen wie Rosen, Magnolien, Bromelien, Palmen und Kakteen, die den Abschluss des Gartens bilden. Insgesamt umfasst der 1960 erbaute Garten über 2.000 Pflanzenarten aus allen Kontinenten und gilt als wichtigste Sehenswürdigkeit der Insel. Im Anschluss spazierten wir zur Blandy's wine Lodge. Im Museum des Weingutes erklärte uns Sergio eine Menge über die Herstellung des Madeira Weins und die Besonderheiten der bekanntesten Köstlichkeit der Insel. Nach der Führung durften wir selbstverständlich auch den Madeira Wein kosten, den es auch in den Geschmacksrichtungen süß, halbsüß, halbtrocken und trocken zu kaufen gab. Im Anschluss spazierten wir durch die Altstadt und durften die Kathedrale Se besuchen, die frisch renoviert in voller Pracht erstrahlte. Weiter führte uns Sergio zur berühmten Markthalle von Madeira. Mit Audioguides bewaffnet zogen wir in die Markthalle hinein. Donnerstags bis samstags ist der mittlere Teil des Wochenmarktes für Einheimische Obsthändler reserviert, so dass heute ein reges Treiben herrschte. Gemeinsam spazierten wir nach durch die Altstadt und bestaunten die bunten Türen von Funchal. Im Anschluss war Freizeit angesagt. Ein Großteil der Gruppe beschloss mit der Seilbahn nach Monte zu fahren. Hoch oberhalb der Stadt gab es eine kleine Mittagspause bevor wir mit dem berühmten Korbschlitten den Berg runter rasen dürften. Am Abend wurden wir zum Spezialitäten-Abendessen abgeholt und durften die leckeren Fleischspieße von Madeira - auch Espetata genannt probieren. Das Rindfleisch wird auch einem Lorbeerstab gegrillt und auf Spießen serviert. Das schicke Restaurant oberhalb von Funchal bereitete uns einen leckeren und gemütlichen Abend und wir könnten den Abend mit einem Wein ausklingen lassen. Von der Dachterrasse des Restaurants konnten wir nach dem Abendessen die Inselhauptstadt bei Nacht bestaunen und den Tag Revue passieren lassen.

Fakultative Wanderung entlang der Nordostküste – Weinträgerweg

Am Morgen strahlte schon wieder die Sonne und unsere Reisegruppe freute sich auf die heutige Wanderung. Leider gab es einige Tage vorher einen Steinabgang auf der Wanderroute Pico Arieiro zum Pico Ruivo. Sergio schlug uns stattdessen eine Wanderung entlang der Nordostküste vor. Wir waren sofort begeistert und stimmten zu. Gemeinsam fuhren wir wieder in Richtung Machico zur Leveda von Marocos. Da wir vor zwei Tage bewusst die Leveda etwas verkürzt hatten, war das Ostende der Levada, eine neue Strecke für uns. Wieder spazierten durch das Tal von Marocos und hatten schöne Ausblicke auf das Städtchen Machico mit seinem Sandstrand und den Flughafen von Funchal. Nach zwei Kilometer gab es eine kleine Abzweigung in die Berge. Der sogenannte Weinträgerweg - Boca do Risco. Nun wanderten wir ca. 20 Minuten bergauf in Richtung Küste und waren bereits begeistert von der Route. Der Höhepunkt erfolgte aber am Gipfel der Wanderroute, von wo aus wir die Küstenlandschaft Madeiras entdecken konnten. Völlig begeistert legten wir hier unsere Picknick-Pause ein. Im Anschluss wanderten wir immer weiter durch die Küstenlandschaft und erspähten immer wieder atemberaubende Ausblick auf die Küste, die Klippen und das Meer. Nach ca. 11 Km endete unsere fantastische Wanderung entlang der Nordostküste auf dem Weinträgerweg oberhalb von Ponta da Cruz. Im Anschluss führte uns Sergio noch nach Ponta da Cruz, wo wir ein Rum-Destillerie besuchten und Rum verkosten konnten. Ein gelungener Tag neigte sich dem Ende entgegen und zurück am Hotel ließen wir in Ruhe den Tag ausklingen.

Wanderung Sao Lourenco

Heute stand die Wanderung zum Ostkap auf dem Plan. Vor uns lag ein ca. 14 km langer Rundweg nach Ponta Sao Lourenco. Die Etappe hatte es in sich. Wir wanderten entlang der Klippen und hatten immer einen fantastischen Ausblick. Unterwegs sahen wir Fischfarmen und entdeckten eine komplett andere Landschaft als an den Vortagen. Die Ostküste Madeira ist doch eher von rauer Natur. Wir blicken auf den Atlantik, in die Bucht Baia de Abra und sehen auch hinüber zu den 3 unbewohnten Inseln, den Desertas. Viele von uns hatten mit dem Wind, aber auch ein paar mit der Höhenangst zu kämpfen. Jedoch hielten alle durch und wir erreichte das Ostkap, wo eine kleine Hütte auf uns wartete. Einige von uns absolvierte noch ein paar weitere Höhenmeter und kletterten auch den letzten Berg hinauf. Oben erwartete uns ein wunderschöner Ausblick über die Küste, die Landschaft und das Meer. Den Weg zurück kürzten einige von uns ab, denn wir wurden mit einem Schnellboot nach Canical gebracht. Hier trafen wir auf die restliche Wandergruppe und fuhren erschöpft zurück ins Hotel nach Funchal, wo wir etwas am Pool entspannen konnten, bevor wir wieder ein einheimisches Restaurant testeten.

Fahrt mit der Santa Maria – Heimflug

Unser Flug in die Heimat startete erst am Nachmittag. Also beschlossen wir die Insel Madeira auf den Seeweg zu entdecken. Gemeinsam schipperten wir auf der Santa Maria die Küste entlang und genossen die Ruhe auf der stürmischen See.
Am Nachmittag hieß es dann Abschied von der Blumeninsel Madeira nehmen. Am Flughafen verlief alles reibungslos und wir brachen in Richtung Leipzig auf. Nun hieß es Abschied nehmen.

Auf diesem Wege möchte ich mich gerne bei unserer großartigen Reiseleitung Sergio bedanken. Natürlich gilt auch einen großen Dank an die tollen Gästen, die die Reise gemeinsam zu einen tollen Erlebnis gemacht haben.

Ich hoffe, wir sehen uns in Zukunft auf einer weiteren Reise mit Eberhardt TRAVEL wieder.
Bleiben Sie reisefreudig,
Euer Philip Seidel

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