Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

17.09. – 30.09.2012, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Vasco da Gama kennenlernen und unter anderem tief in die Geschichte der Seefahrt eintauchen. Kommen Sie mit auf eine Reise, in der Sie eines der ältesten Kolonialländer und dessen Geschichte genauer kennenlernen. Erleben der einheimischen Kultur bei einem Fado Abend, portugiesische Küche genießen, bekannte Städte wie Porto Coimbra und Lissabon kennenlernen und den berühmten Portwein verkosten ... kommen Sie mit!
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

17.09.2012 Anreise nach Porto

Nachdem alle Transfers pünktlich auf dem Flughafen Halle/ Leipzig eingetroffen sind, konnte sie losgehen - unsere Portugalreise. Am Flughafen von Palma de Mallorca trafen wir noch auf 4 Gäste, die von Berlin geflogen waren. Dann konnte es aber endlich losgehen ? zunächst auf nach Porto. Am Nachmittag wurden wir von Luisa, unserer örtlichen Reiseleiterin, sowie Victor, unserem Busfahrer, am Flughafen von Porto in Empfang genommen. Doch bevor es zum Hotel geht, legen wir direkt am Meer, in Matosinhos, einen kleinen Stopp am Castelo ein. Über einem Kreisverkehr sehen wir ein gespanntes Fischernetz ? als Erinnerung an die Fischer von Porto. Am Fluss Douro entlang geht es bis zu unserem Hotel in Porto, wo wir uns am Buffet zum Abendessen stärken können.

18.09.2012 Entdeckungsfahrt durch Porto

Heute fahren wir mit Luisa, die perfekt deutsch spricht zur Stadtrundfahrt in Porto. Dabei sehen wir die Casa da música, das Rektorat der Universität, die 2 nebeneinanderstehenden Kirchen direkt gegenüber der Universität. Bei einem Spaziergang vorbei an den "Männern, die sich totlachen", ein Kunstwerk im Park Campo Martires da Patria, sehen wir alte, mit Kacheln verzierte Häuserfassaden sowie die historische Straßenbahn von Porto. Weiter geht es zum Torre Clerigos und zum Vogelmarkt, wo wir ein wenig Freizeit für die Benutzung von Toiletten und den ersten portugiesischen Espresso haben. Weiterhin sehen wir das Alte Rathaus sowie den Platz Praca de Liberdade mit dem Denkmal von Pedro IV. und die Kathedrale von Porto mit ihrem prunkvollen Barockaltar. Auf dem Weg hinunter zum Douro kommen wir auch am Börsenpalast vorbei. Von Bord eines Schiffes konnten wir dann einen ganz anderen Blick auf Porto genießen, als wir unter den zahlreichen Douro-Brücken hindurch fuhren. Wieder an Land ging es weiter zur Portweinkellerei Burmester, wo wir die edlen Tropfen nicht nur anschauen, sondern selbstverständlich auch verkosten durften. Im Anschluss haben wir uns eine Mittagspause verdient, so dass manche Gäste zurück ins Hotel fahren und die Stadt dann von da aus erkunden konnten oder mit mir in der Stadt geblieben sind, um sich zum Beispiel den mit blau-weißen Kacheln verzierten Bahnhof Sao Bento anzuschauen. Der Nachmittag stand uns dann für die Verkostung portugiesischer Gerichte, die Erkundung von Porto, den Besuch des Straßenbahnmuseums oder die Besteigung des Torre Clerigos zur Verfügung.

19.09.2012 Guimaraes, Bom Jesus, Braga

Heute ging es nach Guimaraes, der Wiege Portugals, wo unsere Besichtigung mit der alten Burganlage und der S.Miguel-Kapelle begann. In der Kapelle erzählt uns Luisa die Gründungsgeschichte Portugals sowie die inoffizielle, erwachsene Version. Anschließend ging es hinab ins Stadtzentrum, wo wir durch enge Gassen liefen und vor dem Regen dann zuerst unter dem alten Rathaus und dann in der Kathedrale Schutz suchten. In der Kathedrale hatten wir die Gelegenheit, eine Konzert der anderen Art zu hören, dass uns asiatisch inspirierte Improvisationsmusik darbot. Auf dem Weg zum Wallfahrtsort Bom Jesus erzählt uns Luisa von den verschiedenen Völkern, die im Laufe der Geschichte das Gebiet des heutigen Portugals besiedelten, darunter Iberer, Kelten, Römer, Germanen, Mauren und Spanier. Von der Wallfahrtskirche aus könnte man bei schönem Wetter einen fantastischen Blick auf Braga genießen, doch leider ist es bewölkt, wenn es nicht gerade regnet. Im Inneren der Kirche ist besonders der Reliquienschrein (hinter Glas) und das Altarbild zu empfehlen, wobei letzteres durch die plastischen Figuren mehr an eine Theaterszene erinnert als an ein Bild. Ein Highlight ist aber in jedem Fall auch die Fahrt mit der wasserbetriebenen, wirklich steilen Standseilbahn aus dem 19. Jahrhundert.Danach fahren wir weiter nach Braga und gönnen uns eine gemütliche Mittagspause. Luisa führt uns anschließend vorbei am Wehrturm zum Bischofspalast, dem alten Klarissinnen-Kloster, dem Garten der Heiligen Barbara und in die Kathedrale Sé ? einen romanischen Bau mit teils barocker Innenraumgestaltung im vorderen Hauptschiff sowie einem gotischen Eingangsportal. Am späten Nachmittag fahren wir nach Porto zurück und da unser Busfahrer ein großer Fan des FC Porto ist, macht es ihm nichts aus, uns für einen Fotostopp noch zum Stadion seines Lieblingsvereins zu fahren. Ein Tag mit vielen portugiesischen Facetten geht in unserem schönen Hotel zu Ende.

20.09.2012  Amarante und Douro–Tal

Heute besuchten wir das hübsche Städtchen Amarante und die Kirche des Heiligen Goncalo. Bei einer anschließenden kleinen Pause haben wir Gelegenheit, die aus Eigelb gefertigten Süßigkeiten mit Namen wie ?Engelsbauch? zu probieren. Danach reisen wir weiter ins Douro-Tal zu unserem Hotel Regua Douro. Nach einer kleinen Mittagspause stand für uns eine Fahrt mit der Eisenbahn nach Pinhao auf dem Programm. Dort angekommen erklärte uns Luisa die Motive auf dem Kachelverzierten Bahnhof. Nach diesem nostalgischen Ausflug in die Vergangenheit des Dourotals führte uns Luisa durch ein nobles Hotel am Ufer, wo wir es uns bei einer Tasse Kaffee, Espresso oder Tee gut gingen ließen. Anschließend brachte uns der Bus weiter zur Quinta do Tedo. Hier erwartete uns eine interessante und sehr anschauliche Erläuterung zur Portweinherstellung sowie eine Portweinverkostung. Wer den leckeren Portwein nicht mit sich ?schleppen? möchte, hat hier die tolle Gelegenheit, sich welchen nach Hause schicken zu lassen. Beim Abendessen im Restaurant unseres Hotels lassen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.

21.09.2012 Viseu – Bucaco – Coimbra

Zunächst fuhren wir nach Viseu, wo wir die Altstadt mit Kathedrale ? hier ist die Decke mit Knoten und Seilen aus Stein verziert - samt Kreuzgang besichtigten. Danach ging es weiter nach Luso, der Region der Spanferkel und Heilquellen. Unterwegs gibt uns Luisa einen Einblick in das Schul- und Sozialsystem von Portugal. Nach unserer Mittagspause bei deftigem Spanferkel bringt uns Vitor weiter nach Bucaco. Dieser Park mit seinen Azaleen, Rhododendren, Oleandersträuchern, Lilien, Farnen und vielen anderen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen sowie dem ehemaligen Karthäuser-Kloster und nun Hotel/Palast im neo-manuelinischen Stil ist eigentlich eine Augenweide, doch für uns auf Grund des Regens leider nur aus dem Bus erfahrbar.
Am Nachmittag reisten wir weiter in die Universitätsstadt Coimbra. Natürlich darf bei der Besichtigung der Universität mit Hörsaal, Kirche und Prüfungsraum die im Barockstil erbaute Joanina-Bibliothek nicht fehlen. Dieser prunkvolle Raum beherbergt heute kostbare Bücher bis zum 18. Jahrhundert. Anschließend laufen wir mit Luisa durch die Altstadt, bevor wir zum Hotel fahren. Im Hotel Dona Ines erwarten uns ein wohlschmeckendes Abendessen und wunderbare Betten für eine erholsame Nachtruhe.

22.09.2012 Fátima – Kloster Batalha – Nazaré – Óbidos – Lissabon

Heute haben wir wieder einen ereignisreichen Tag vor uns. Nach dem Frühstück geht es zum Wallfahrtsort Fátima. Auf dem Weg dorthin übt Luisa zunächst mit uns für den Aussprachewettbewerb auf Portugiesisch "Quem nao viu Lisboa, nao viu coisa boa!" - ?Wer noch nicht Lissabon gesehen hat, hat noch nichts Gutes gesehen.? Anschließend erzählt sie uns von den Marienerscheinungen, die den Wallfahrtsort Fatima erst begründet haben. Wir gehen in Fatima gemeinsam auf den großen Vorplatz der Kathedrale. Nach Luisas Erläuterungen haben wir Zeit, uns die Kathedrale, aber auch andere Kirchen oder Gottesdienste anzuschauen. Dabei entdecken wir auch Pilger, die auf Knien den Ort der Marienerscheinung umrunden. Dass der riesige Platz größer sein soll als der Petersplatz in Rom, ist für uns trotz der Ausmaße verblüffend. Unser nächster Stopp ist das Kloster Batalha, in dem König Joao I. und seine englische Frau Philippa aus dem Hause Lancaster ? die Eltern von Heinrich dem Seefahrer ?ruhen. Nicht nur der Kreuzgang mit dem Mahnmal für den unbekannten Soldaten im Kapitelhaus ist ungewöhnlich, sondern auch die beeindruckende unvollendete Kapelle. Nach der Führung im Kloster haben wir die Gelegenheit, ein typisch portugiesisches Gebäck, sogenannte ?Küsschen?, zu probieren. Weiter ging es nach Nazaré. Hier hatten wir Zeit für eine Mittagspause und auch einen Strandbesuch. Obwohl das Wetter nicht zum Baden einlud, waren die Wellen sehr beeindruckend. Nach dem Besuch am Strand fuhren wir nach oben auf den großen Felsen von Nazaré. Von hier hat man einen tollen Blick auf dem Strand, und man kann die Wallfahrtskirche mit einer schwarzen Madonna besuchen. Zudem tragen die Frauen hier häufig die traditionellen kurzen Röcke mit den 7 Schichten, die sie bereitwillig zeigen, um ihre Nüsse und das Trockenobst an Touristen zu verkaufen. Der letzte Programmpunkt des Tages hieß heute Obidos. Zunächst führte uns Luisa durch die kleinen Gassen bis in die Mitte des Ortes. Hier hatten wir in unserer Freizeit verschiedene Möglichkeiten: hinauf auf die Stadtmauer kraxeln, die Burg besichtigen, in den zahlreichen kleinen Geschäften stöbern oder den für Obidos typischen Kirschlikör probieren. Letzteres konnten wir uns nicht entgehen lassen, weswegen ich für alle Reisegäste eine kleine Flasche Kirschlikör besorgte. Damit verging die Zeit bis nach Lissabon gleich doppelt so schnell. Auf dem Weg dahin sehen wir mehrere alte Windmühlen, die heute z.T. verfallen sind, oder aber auch als Taubenschläge genutzt werden.

23.09.2012 Lissabon

Die Hauptstadt Portugals entdecken... mit Luisa besuchen wir zunächst den Park Eduards des VII., wo wir einen tollen Blick über die Stadt haben, dann die Kathedrale, die Altstadt Alfama, den Platz des Handels, den Rossio-Platz, darüber sehen wir die Festung, den Fahrstuhl Santa Justa, die bekannten Straßenbahnen sowie Bahnhof Rossio (Jugendstil). Allerdings werden wir vor Taschendieben gewarnt, die fließend Deutsch sprechen. Im Anschluss an den Zentrumsbesuch fahren wir nach Belem. Hier besichtigen wir das beeindruckende Hieronymuskloster mit dem tollen manuelinischen Kreuzgang und den Denkmälern für Vasco da Gama und den Nationaldichter Luis de Camoes. Nach einer kleinen Mittagspause, in der wir die -Pasteten von Belem- probieren konnten, fuhren wir zunächst zum Torre de Belem und anschließend zum Entdeckerdenkmal, vor dem die Eroberungen der portugiesischen Seefahrer auf einer Weltkarte im Boden, als riesiges Fliesenmosaik, dargestellt werden. Den Nachmittag können wir in der Stadt rund um den Rossio-Platz verbringen, wo uns Luisa zunächst noch das Haus des Alentejo sowie die Kirche des Hl. Dominikus zeigt. Nach dem Abendessen nehmen einige Gäste die Gelegenheit wahr, bei einem Fado Abend traditioneller portugiesischer Musik zu lauschen.

24.09.2012 Estoril – Cascais – Sintra

Bei strahlendem Sonnenschei, mit einem kurzen Fotostopp am berühmten Casino von Estoril erreichen wir Cascais, ein ehemaliges Fischerdorf. Man kann eine historische Festungsanlage besichtigen, die frische Seeluft genießen, den Wellen lauschen oder es sich in einem der vielen kleinen Cafés gut gehen lassen. Weiter geht es entlang der Küste bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Bei Sonnenschein konnten wir hier einen herrlichen Ausblick auf die Steilküste fotografieren und genießen. Durch Colares, der kleinsten Weinregion Portugals, geht es nach Sintra mit de, herrlichen Königspalast welchen wir  besuchen. Besonders markant sind dabei die kegelförmigen Schornsteine, die zur Küche des Palasts gehören. Die anschließende Mittagspause nutzen wir für den Genuss eines landestypischen Gerichtes oder schlendern durch die einladenden Geschäfte. Zum Abendessen erwartet uns im Hotel eine traditionelle portugiesische Schlachteplatte.

25.09.20012 Fahrt an die Algarve

Heute geht es Richtung Süden. Vorbei am EXPO-Gelände über die 17 km lange Brücke Vasco da Gama starten wir  nach Évora. Das Wahrzeichen der Sadt ist der römische Tempel der Göttin Diana, den man eher zufällig entdeckt hatte. Nach der Mittagspause führt uns Luisa weiter durch die Gassen des Ortes bis zur Franziskanerkirche. Bevor wir wieder in den Bus steigen, sehen wir „neomaurische Restbebauung'' in der Nähe der alten Stadtmauer, wo wir auch die Gelegenheit haben, frei laufende Pfaue zu bestaunen. Die weitere Fahrt führt uns vorbei an Korkeichen, märchenhaften Wiesen und sanften Hügeln, wobei uns Luisa mit der Geschichte des Hahns von Barcelo und mit Witzen über die Alentejaner -  dem Äquivalent zu unseren Ostfriesenwitzen - unterhält. Am späten Nachmittag erreichen wir die Gebirgskette vor der Algarve. Auf der anderen Seite des Gebirges erwarten uns Orangenplantagen, Feigen- und Johannisbrotbäume.

26.09.2012 Ausflug zum Cabo de Sao Vicente

Unsere heuteige Entdeckungstour führte uns vorbei an Portimão zum sogenannten „Ende der Welt'', dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes und zum Beobachtungspunkt Heinrichs des Seefahrers.Am Cabo São Vincente gibt es den wohl leuchtstärksten Leuchtturm Europas, man sieht das Licht bis zu 90 km weit. Zudem konnten wir hier die „letzte Bratwurst vor Amerika'' probieren, echte Thüringer. An der Festung Fortaleza de Sagres, Beobachtungspunkt Heinrichs des Seefahrers, gab es einen kleinen Fotostopp und weiter fuhren wir entlang der Küste bis nach Lagos. Hier wurden wir von einer Statue von Heinrich dem Seefahrer begrüßt. Zudem sahen wir die Kirche des Heiligen Antonius, die Festung mit dem gotischen Fenster, an dem Heinrich gesessen haben soll, den Sklavenmarkt sowie die schöne Altstadt. In der Mittagspause konnte man eine Grottenfahrt unternehmen oder es sich einfach nur in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants gemütlich machen. Leider müssen wir uns schon von Luisa verabschieden, die es hervorragend verstanden hat, uns Land und Leute Ihres Heimatlandes näher zu bringen.

27.09.2012 Freizeit an der Algarve

Der heutige Tag stand alles für eigene Entdeckungen zur Verfügung. So konnten wir den hoteleigene Pool nutzen, im Meer baden am Strand spazieren oder nach Albufeira fahren. Doch am Abend hieß es dann leider doch - Koffer packen! Mit einem leckeren Glas Sangria ließen wir in gemütlicher Runde am Abend unsere Reise Revue passieren.

28.09.2012 Rückreise in die Heimat

Heute heißt es Abschied nehmen von Portugal und der Algarve. Nach einem späten Check-Out zur Mittagsstunde brachte uns Antonio Flughafen in Faro. Die Flüge waren heute sogar überpünktlich und so landeten wir 23 Uhr im kalten Leipzig, wo wir wieder durch Transfers in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen nach Hause gebracht wurden. Wir können auf eine erlebnis- und abwechslungsreiche Reise zurückblicken, die uns sowohl in abgelegene als auch touristische Gebiete des Landes führte. Die portugiesische Sonne werden wir wohl noch lange im Herzen tragen.

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