Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

23.04. – 04.05.2014, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Portugal - das ist städtisches Leben in Lissabon und Porto, atlantisches Klima und frischer Wind, sanfte Hügel und gründe Wälder im Landesinneren sowie Sonne, Strand und Meer in dem Algarve. Wir entdecken in die schönsten Seiten dieses traumhaften Landes.
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1. Tag: Flug nach Portugal

Schon zur frühen Stunde ist unsere Reisegruppe auf den Beinen. Von Dresden, Leipzig, Berlin und Bonn reisen wir nach Frankfurt. Mit vollständiger Man(n)schaft geht es weiter mit Lufthansa nach Porto, die Hauptstadt des Nordens. Nach der pünktlichen Landung werden wir von José, unserem örtlichen Reiseleiter, sowie Elvio, unserem Chauffeur, am Flughafen von Porto in Empfang genommen. Die zeitige Abreise lohnt sich, denn Porto empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und wir können den gesamten Nachmittag nutzen, um erste Eindrücke von Portugal einzuholen. Einige unternehmen zusammen mit mir einen Spaziergang zur Universität und anschließend zum Kristallpalast mit dem Sportpavillon, der nach der portugiesischen Olympiasiegerin Rosa Mota benannt wurde. Von den Terrassen im Park genießen wir einen wunderbaren Blick auf den Fluss Douro und Teile der Altstadt.

2. Tag: Besichtigungen in Porto

In Porto begann Portugals Werdegang. Die Stadt ist der Namensgeber für das ganze Land, denn „portus cale" heißt im Lateinischen „ruhiger Hafen". Und schon damals gab es Schiffsverkehr bis zum Mittelmeer und später durch den Seefahrer Heinrich in die ganze Welt. Auf unserer Stadtrundfahrt sehen wir von modernen, „verrückten" Gebäuden wie die Konzerthalle Casa da Música über traditionelle Wohnhäuser mit blau-weißen Kacheln geschmückt und schmale Gassen (das Viertel Ribeira gehört zum UNSECO-Weltkulturerbe), die  bis hin zur beeindruckenden Kathedrale. Die sogenannte Sé Catedral do Porto thront auf dem Hügel Pena Ventos, und somit über die gesamte Stadt. Der Hügel ist ein Grantifelsen und bietet uns ein herrliches Panorama über die Stadt. Im 12. Jahrhundert wurde sie als romanische Wehrkirche errichtet und alsbald im 17. Jahrhundert im gotischen Stil als Bischofskathedrale umgebaut. Von dem ursprünglichen Aussehen der Kathedrale ist nur noch der festungsgleiche Eindruck geblieben, sowie wie einige Stellen, an denen die romanischen Einflüsse hervortreten. Im Inneren besticht sie mit ihrem prunkvollen Barockaltar.
Vorbei am alten Rathaus sowie den Platz Praca de Liberdade mit dem Denkmal von Pedro IV und dem Börsenpalast geht es zum Fluss Douro. Eine romantische Flussfahrt unter den sechs Brücken Portos gibt uns die Möglichkeit, die historische Metropole von einer anderen Perspektive zu betrachten. Bei Nieselregen erleben wir eine andere, eben romantische Stimmung, und genießen den Anblick der Konturen dieses Uferbezirks, wenn Vergangenheit und Gegenwart in diesem Dunst zu einer neuen Dimension verschwimmen.
Am anderen Ufer angekommen, besuchen wir den Portweinhersteller Sandemann, der zweit größte Portugals nach Ferreira. Es waren die Römer, welche die Weinkultur einführten und später die Engländer, welche diese Stadt durch den Portwein zu Ruhm und Namen werden ließ. Im Portweinkeller lernen wir die unterschiedlichen Herstellungs- und Reifeprozesse sowie die verschiedenen Qualitäten kennen. Selbstverständlich werden die wertvollen Tropfen des „süffigen Stoffs" verkostet und genossen.
Der Tag ist noch nicht vorbei, denn heute Abend geht es richtig portugiesisch zu. Wir speisen in einem kleinen Lokal im Viertel Ribeira am Fluss - „Chez Lapin" (zu Deutsch beim Kaninchen). Früher war das Stadtviertel für die kleinen und armen Leute. Heutzutage ist es das Vergnügungsviertel der Stadt. Auch für uns, bei gutem Essen und Wein klingen wir den Abend gemütlich aus.

Tag 3: Ausflug nach Guimaraes, Bom Jesus und Braga

Heute reisen wir nach Guimaraes, der Wiege Portugals. Der erste König von Portugal Alfonso Henriques hat diese römische Stadt zur Verwaltungshauptstadt des Landes auserkoren. Wir beginnen mit der Besichtigung der Burganlage von Guimaraes aus dem 10. Jahrhundert. Weiter schlenderten wir durch die engen gewundenen Straßen der europäischen Kulturhauptstadt 2012 zum Hauptplatz Largo da Oliveira, gesäumt von alten Häusern, dem mittelalterlichen Rathaus, einer kleinen gotischen Kapelle und der Kirche Nossa Senhora de Oliveira.
Unser nächster Stopp ist der Wallfahrtsort Bom Jesus. An der Basílica de Bom Jesus do Monte (zu Deutsch Basilika vom guten Jesus) kann man aus einer Höhe von fast 600 Metern einen schönen Ausblick auf die üppige Blumenpracht der Freitreppe, die Wälder sowie die Stadt Braga genießen. Leider meint es Petrus heute nicht so gut mit uns, denn es ist bedeckt und immer mal wieder kommt ein Schauer. Nichtsdestotrotz lassen wir uns den Spaß nicht nehmen und setzen unsere Reise mit der wasserbetriebenen Standseilbahn von 1882 nach Braga fort. Die Seilbahnfahrer halten ab und zu mitten auf der steilen Strecke, um ein portugiesisches kleines Pläuschen zu halten und sich über das stetig wechselndes Aprilwetter auszutauschen.
Im Herzen der Provinz Minho erstreckt sich die hübsche, kleine Stadt Braga, welche eines der wichtigsten religiösen Zentren Portugals darstellt. Wir schlendern durch die antike und ehrwürdige Altstadt bis zur bemerkenswerten Kathedrale Sé. Sie ist die älteste Porgugals und beherbergt eine Vielzahl an sakralen Kunstschätzen. Sorfort nach dem Betreten der Kathedrale sind wir beeindruckt von Mischung aus Gotik, Barock und Renaissance, vor allem die manuelinische Decke und die prunkvolle barocke Doppelorgel.

Tag 4: Über Amarante ins Douro–Tal

Eine Reise in das Landesinnere steht uns bevor. Gut gelaunt bereiten sich alle nach dem Frühstück auf die Weiterreise nach Peso da Regua vor. Nichts ahnend warten wir auf unseren Reisebus, der heute eine Verspätung zu haben scheint. Unser Reiseleiter Jose klärt uns darüber auf, dass es über Nacht einen Vorfall gab und eine kaputte Fensterscheibe unseres Busses repariert werden muss. Es wird aber schnell ein anderer Reisebus für uns organisiert, damit unser Ausflugsprogramm forgeführt werden kann. Amarante ist unser erster Halt. Über die Brücke Sao Gonçalo überqueren wir den Fluss Tâmega und erreichen wir das berühmte gleichnamige Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Anschließend fahren wir zu einem Weinhersteller bei Peso da Regua. Im kleinen Weingut wird uns die Herstellung von Tischwein in Portugal vorgestellt. In diesem Familienbetrieb wird noch auf traditionelle Herstellung gesetzt: die Reben werden mit Hand gepflückt, dann in große steinerne Becken mit den Füßenzertreten und eingemaischt. Wir kosten die Ergebnisse: Weiß-, Rosé-, Rot- und sogar Portwein.
Da unsere Zimmer im Hotel Regua Douro, direkt am Fluss, bereits zum Mittag bezugsbereit sind, checken wir zur Mittagspause ein. Großartige visuelle Erlebnisse vermittelt uns die Zugfahrt durch das Douro-Tal entlang des Flusses bis nach Pinhao. Ebenso nostalgisch war die Rückreise mit dem Bus auf der anderen Uferseite, bei der wir nochmals das beeindruckende Weinanbaugebiet mit den grünen Weinterrassen bestaunen können.

Tag 5: Durch das Land bis zur Universitätsstadt Coimbra

Den heutigen Tag beginnen wir mit einem Frühstück im Panoramarestaurant des Hotels. So könnten wir jeden Morgen aufstehen - duftender Kaffee, frisches Brot, dazu exotisches Obst und mit einem grandiosen Blick auf die Weinberge, die vom warmen Licht der Sonne angestrahlt werden. Voller Energie unternehmen wir unsere Besichtigung von Viseu. Das Herzstück der Stadt ist die Kathedrale, Sé Catedral de Viseu mit verschiedenen Stilen aus Renaissance, Barock und  Manuelismus.
Noch mehr Manuelismus bekommen wir im Parque von Bucaco zu spüren. Im Herzen des Nationalwaldes befindet sich der prächtige Sommerpalast der letzten portugiesischen Könige im neo-manuelinischen Stil, welches heute ein 5-Sterne-Hotel beherbergt. Gleich dahinter liegt das alte Kloster, welches die Bewahrung des Waldes übernahm. Die Seefahrer haben früher Pflanzen aus aller Welt mitgebracht und hier anpflanzen lassen, sodass dieser Ort auch als verwunschener Märchenwald bezeichnet wird.  
Unser nächstes Ziel ist das Restaurant „Meta dos Leitoes" in Mealhada. Um eine schöne Landschaft zu genießen und die Gegend näher kennenzulernen fahren wir über Luso, wo heute ein Rennen stattfindet. Aus diesem Grund sind viele Hauptstraßen gesperrt und wir schlängeln uns mit einem großen Bus (mit 55 Sitzplätzen) durch die schmalen Kurven. Alles ist schön, alles ist interessant - wären da nur nicht die Falschparker... Mitten in der Kurve stehen mehrere Autos im Parkverbot. So konnte es nicht anders kommen, als dass unser Bus in dieser kleinen Kurve „stecken bleibt" wir kommen weder vor noch rückwärts. Auch die Straßenpolizei, die nach einiger Zeit herbeieilt kann nicht viel unternehmen. Mit Hilfe von Polizei sowie vorbeilaufende, neugierige Portugiesen versucht unser Chauffeur Elvio ganz vorsichtig den Bus rückwärts aus der Kurve zu bringen. Es gab einen kleinen Kuss mit einem anderen Fahrzeug, aber kein ernster Schaden ist entstanden - nur dass unserem Elvio Schweißperlen die Stirn hinunterlaufen und er mit Sicherheit zwei oder drei weitere weiße Haare bekommen hat.
Jetzt haben wir alle wirklichen Hunger und können es kaum erwarten, in Mealhada die Spezialität Spanferkel zu probieren. Kostbarer portugiesischer Wein sowie hausgemachter Verdauungsschnaps dürfen natürlich nicht fehlen.
Fröhlich geht es weiter nach Coimbra, in das geschichtsträchtige und intellektuelle Zentrum Portugals. Am höchsten Punkt der Stadt thronen die renommierte Universität von Coimbra und die Neue Kathedrale Sé Nova. José erzählt uns, dass die Universität der einstigen portugiesischen Hauptstadt bereits im 13. Jahrhundert gegründet wurde und damit erste Universität des Landes war. Allerdings fand die Gründung in Lissabon statt und später verlegte man die Universität nach Coimbra, in die Säle des Königspalastes. Der Sitz wechselte immer wieder zwischen Lissabon und Coimbra, bis König Jao III den endgültigen Sitz in Coimbra erklärte. Heute studieren ca. 22.000 Studenten hier, am längsten Fluss des Landes  Mondego. Der schwarze Umhang, welcher damals Studentenuniform war, ist noch heute lebendige Tradition. Es ist keine Pflicht, aber fast alle Studenten tragen freiwillig bei Sonne und Regen ihre Gewänder, die heute Markenzeichen der Stadt geworden sind.
An der Kirche mit dem Glockenturm und der berühmten „Ziege" (die Glocke) schließt sich die einzigartige, majestätische Universitätsbibliothek aus dem 18. Jahrhundert an. Wir bestaunen die faszinierenden Detailarbeiten: wunderschöne von handbemalte Decken- und Wandmalerei, geschnitzte & goldverzierte Schränke und zahlreiche wertvolle Bücher und Schriften. Wir werden noch lange von den tiefen Eindrücken zehren.
Hier in Coimbra gibt es auch die Tradition des Fado-Gesangs, allerdings unterscheidet es sich von dem in Portugal. Es ist etwas akademisch angehaucht und wird ausschließlich von Männern gesungen. Das möchte ich unseren weiblichen Reiseteilnehmern und ihren Begleitern auf keinen Fall entgehen lassen und lade unsere Gäste ein, eine kleine Vorführung zu erleben.

Tag 6: Entlang der Küste nach Lissabon

Der Wallfahrtsort Fátima zieht mit der alten und neuen Basilika tausende Pilger und Touristen an. José erzählt uns von der Legende der „himmlischen Dame", die vor Kindern des Ortes erschien und sie aufforderte, aufeinanderfolgende Monate sich mit ihr zu treffen und zu beten. Beim letzten Treffen würde sie Ihre Identität zeigen und Wunder vollbringen.
Die neue Kirche ist sehr modern und mit 8600 Sitzplätzen die größte Europas.
Unser Tag ist noch lang und es geht weiter nach Batalha, zu einem weiteren bedeutenden Monument der Christen. Die Klosteranlage Santa Maria da Vitoria ist ein prachtvolles Kunstwerk und Ergebnis von insgesamt fünfzehn Baumeistern unter sechs Königen. In der schön verzierten Grabkapelle ruhen König Joao I. und seine englische Gemahlin von Lancaster. Nicht nur das Vorhandensein von zwei Kreuzgängen und dem Mahnmal für den unbekannten Soldaten im Kapitelhaus sind ungewöhnlich, sondern auch die beeindruckende unvollendete Kapelle, die der älteste Sohn Joao I. für sich und seine Gemahlin Leonor de Aragón errichten ließ.
Nach so vielen Eindrücken gönnen wir uns am feinen Sandstrand von Nazaré eine Pause und genießen frisch auf Kohle gegrillten Fisch sowie andere Leckereien aus dem Meer. Über Obidos, einem niedlichen Ort. Die mittelalterliche Stadtmauer, römischen Aquädukte und Häuser sind so gut wie vollständig erhalten. Durch die verwinkelten Gassen bummeln wir bis zur Burg von Obidos, die heute ein staatliches Luxushotel (Pousada) ist. Auf der Stadtmauer spazieren sollten nur diejenigen, die schwindelfrei und trittsicher sind. Der Aufstieg ist etwas beschwerlich, da es große unregelmäßige Stufen gibt, es ist kein Gelände vorhanden und einige Stellen sind recht schmal, doch wird man von einem wunderschönen Blick über die Dächer sowie der umgebenden hügeligen Landschaft belohnt.
Am Abend erreichen wir die Hauptstadt Lissabon. Wir sind gespannt auf den nächsten Tag.

7. Tag: Lisboa – die weiße Stadt am Tejo

Wir gehen auf Entdeckungsreise der Landeshauptstadt. Der Legende nach wurde Lissabon auf sieben Hügeln gegründet. Jeder Teil ist eine kleine Welt für sich. Auf der Panoramarundfahrt merken wir schon, dass wir nicht die einzigen sind, die Lissabon gern erleben möchten. Die Straßen sind überfüllt mit Einwohnern, die zur Arbeit fahren, aber auch Touristen und Reisebussen. In Belém erblicken wir den Turm, der sich aus dem Fluss erhebt und Symbol der Entdeckungen ist.  Anschließend halten wir am naheliegenden Entdecker-Denkmal. Es ist anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer im Jahre 1960 eingeweiht worden.  Auf dem großen Platz ist eine kunstvolle Weltkarte in Mamor nachgezeichnet worden, welche die Kolonien Portugals zeigt. Im Hieronymus-Kloster, Mosteiro dos Jerónimos, mit Baubeginn von 1502, zeigt uns José auch das Denkmal von Vasco da Gama und des Nationaldichters Luis de Camoes. Überwältigt hat uns auch der Anblick des zweigeschossigen Kreuzgangs, ein Meisterwerk der manuelinischen Baukunst.
Wir besuchen den maurischen Stadtteil Alfama (ältestes Viertel von Lissabon), den Handelsplatz Praça do Comércio mit der Statue von König Josef und schlendern in der Innenstadt um den malerischen Schauplatz Rossio, der älsteste Teil von Lissabon und gleichzeitig Mittelpunkt städtischen Lebens.
Am Abend spazieren wir durch das kosmopolitischen Stadtviertel Chiado, in dem Alt und Neu Hand in Hand ineinander übergehen. Alte Straßenbahnen kurven quietschend die steilen Gassen hinauf; schöne Kirchen, zeitlose Restaurants und zahlreiche Geschäfte sowie tanzende Portugiesen auf den Straßen verbreiten eine lässig-schicke Atmosphäre. Im Cine Theatro Gymnasio lauschen wir den Fado-Klängen. Lissabon gilt ja als Zentrum des portugiesischen Blues, dem Fado. Meist sind es melancholische Melodien und handelt von Liebe. Uns reist die tolle Darbietung der Künstler und vor allem die sentimentalen Gitarrenlauten der 12-saitigen Gitarre komplett mit. Den Abend klingen wir im Restaurant „Haus von Alentjo" bei Schweinebraten mit warmem Apfelmus und Wein genüsslich aus.

Tag 8: Ausflug nach Estoril, Cascais, Cabo da Roca und Sintra

Wir freuen uns auf den neuen Tag und starten nach Sintra. Hier befinden sich viele Paläste. Eines davon, dem Palacio Nacional de Sintra aus dem 15. Jahrhundert, besichtigen wir: Über 100 Stufen hinauf und hinab erkunden beim Rundgang die schönen Innenräume. Am meisten sticht der achteckige Wappensaal, der mit blau weißen Fliesen (Azulejos) ausgekleidet ist. Weiter geht es entlang der Küste bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir hier einen fantastischen Ausblick auf die Steilküste fotografieren und genießen. In der gemütlichen Stadt Cascais legen wir eine Mittagspause ein. ein ehemaliges Fischerdorf. Man kann eine historische Festungsanlage besichtigen, die frische Seeluft genießen, den Wellen lauschen oder es sich in einem der vielen kleinen Cafés gut gehen lassen. Auf dem Rückweg halten wir am Europas größtem Casino in Estoril.

Tag 9: Über Évora zur Region Algarve

In Richtung Süden und der Sonne hinterher machen wir uns auf den Weg in den Algarve. Vorbei am EXPO-Gelände mit modernen, futuristischen Gebäuden überqueren wir die über 17 Kilometer lange Brücke Vasco da Gama und erreichen Évora. Diese Stadt ist als romantische Stadt in der Alentejo-Region bekannt. Mit zahlreichen wervollen Denkmälern vertritt sie das goldene Zeitalter Portugals nach der Zerstörung von Lissabon durch das Erdbeben im Jahre 1755. José führt uns vorbei am  Römischen Tempel bis zur Kathedrale.
Während der Fahrt nach Albufeira passieren wir nun flaches, endloses Land, über das Olivenbäume und Korkeichen verstreut sind. Am Abend erreichen wir nun unser Hotel für die nächsten drei Nächte, denn Eberhardt-Travel vergab uns ein Upgrade auf Zimmer mit Meerblick.

Tag 10: Fakultativer Ausflug zum Cabo de São Vicente

Im Deutschen hat sich „die Algarve" eingebürgert. Doch Algarve stammt von dem Wort Al Garb und bedeutet Westen. Die Mauren nannten diese Region so, weil sie sich im Westen von ihrem damaligen Reich El Andalus befindet. Unser Reiseleiter José mahnt mich, dass Algave männlich ist, denn im Arabischen als auch im Porgugiesischen heißt es o Algarve - Der Westen.
Vorgestern waren wir bereits am westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Heute wird es der südwestlichste Zipfel sein, dem Cabo de São Vicente, auch als dem „Ende der Welt" bekannt. Vorbei an der Sagres fahren wir zum Aussichtspunkt. Hier gibt es die "Letzte Bratwurst vor Amerika". Am Cabo de São Vincente gibt es den wohl leuchtstärksten Leuchtturm Europas, man sieht das Licht bis zu 90 km weit. Aus jeder Perspektive erhaschen wir ein neues Fotomotiv von den tosenden Wellen an der wilden Steilküste. Unser nächster Halt ist die bezaubernde Bucht von Lagos zum Aussichtspunkt Ponta da Piedade. Überwältigt von der Schönheit des kristallinen Meeres und der emporragenden Felsnadeln. Im Anschluss schlendern wir durch die Straßen von Lagos und kehren nach der Freizeit zurück zum Hotel. Es bleibt Zeit, am Nachmittag zum „Strand des Kaninchens" zu gehen und in dieser kleinen Bucht zu verweilen oder das Wasser des Atlantiks zu erkunden.

Tag 11: Fakultativer Ausflug nach Faro und Tavira

Wer noch nicht genug von Kultur in Portugal hat, der begleitet uns in den Osten des Algarve. Zum Morgen unternehmen wir einen Spaziergang durch die Hauptstadt der Region Algarve Faro. Danach passieren wir die gepflegte und bei Golfspielern beliebte Stadt Vilamoura bis nach Oleão. Wir halten an der geschäftigen Markhalle und bestaunen die Vielfalt an frischem Obst, Gemüse sowie Fisch. In jeder Ecke wird gehandelt und verleiht dazu, dass wir uns selbst von den Köstlichkeiten probieren, unseren Lieben daheim etwas kaufen und uns am Feilschen ausprobieren. So hektisch wie es in Oleao war, so ruhig war es in der Stadt Tavira, die bis heute ihren traditionellen Charme bewahrt hat. Beim Rundgang durch Tavira sind wir überzeugt von der Aussage, dass sie eine der schönsten und architektonisch interessantesten Städte des Algarve ist. Wir sehen die Ruinen der ehemaligen maurischen Festung und genießen den traumhaften Panoramablick auf die Stadt mit eleganten Häusern und ihren charakteristischen Pyramidendächern. Der Hauptplatz Praça da República ist umgeben von dem Rathaus, weiteren eindrucksvollen Gebäuden und dem Fluss Gilao, der direkt durch das Stadtzentrum fließt. Ihn überspannt eine alte römische Brücke, welche vermutlich 2000 Jahre alt ist. Diese idyllische Oase ist der perfekte Ort für unsere Mittagspause, um durch die malerischen Gassen zu bummeln oder am Fluss die kulinarischen Spezialitäten wie Thunfischsteak zu verkosten. Zum Abschluss besuchen wir ein altertümliches Fischerdorf nicht weit entfernt von Tavira.
Unseren gemeinsamen letzten Abend verbringen wir auf der Dachterrasse des Hotels Baia Grande (zu Deutsch große Bucht) mit Blick auf die schön beleuchtete Bucht zur Abenddämmerung. Um die Reise mit allen Sinnen zu erleben, probieren wir vom Medronho, der aus den Früchten des Erdbeerbaums hergestellt wird.

Tag 12: Heimreise

Schon heißt es leider Koffer packen. Voll gepackt mit großartigen Eindrücken dieses facettenreichen Landes treten wir unsere Rückreise gen Heimat an. Wir verabschieden uns von unserem Reiseleiter José sowie Chauffeur Elvio, die uns ihre zauberhafte Heimat näher gebracht haben. Sicher landen wir wieder in Deutschland und freuen uns mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge auf Zuhause.
Es war eine unglaublich schöne Reise. Ich habe mich sehr gefreut, mit Ihnen das Land der Seefahrer entdecken zu dürfen. Die gemeinsamen Erlebnisse werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

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