Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

23.04. – 04.05.2015, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Ist es nicht wunderbar, sich in den Flieger zu setzen und dem Frühling entgegen zu fliegen? Wir begeben uns wieder einmal auf die Spuren der Entdecker und Seefahrer und beginnen unsere Rundreise in Porto.
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

1. Tag 23.04.2015 Donnerstag Anreise Porto

Aus allen Richtungen kommend - wie Dresden, Leipzig, München, Frankfurt/ Main und Stuttgart - treffen wir uns am Abfluggate in Frankfurt, um mit 35 Reisegästen an Bord weiter zu fliegen. Es gibt doch immer noch viele Reiselustige, die das schöne Land an der Westküste der Iberischen Halbinsel nicht kennen. Das lässt sich ganz schnell ändern, denn Faustino, unser Fahrer für die gesamte Zeit, steht schon mit seinem modernen Reisebus bereit und Catrin, unsere örtliche Reiseleiterin, erwartet uns mit dem blauen Eberhardt-Schild am Ausgang im Flughafen Oporto.
Wir kommen am frühen Nachmittag in unserem Hotel Tuela Porto an und die Mitarbeiter an der Rezeption schaffen es doch tatsächlich, uns vor der üblichen Check-in-Zeit unsere Schüsselkarten zu überreichen. Nach einer kurzen Einweisung und Orientierung auf dem Stadtplan sind einige Gäste ganz schnell unterwegs, um das schöne Wetter zu nutzen und die Umgebung zu erkunden oder bereits in die Altstadt zu fahren.
Porto am Douro-Fluss ist immer noch das führende wirtschaftliche und industrielle Schwergewicht in Portugal. Die Geschäfte präsentieren stolz eigene Label und junge Designer stellen ihre selbst gefertigten Kollektionen vor, denn dank der Kreativität und des Fleißes der Portugiesen ist es wieder „chic", eigene Produkte wie Kleidung, Lederschuhe und Taschen zu kaufen und zu verkaufen. Diese Neugier und Suche nach neuen Wegen steckte bestimmt schon in den Seefahrern, die hier am Douro-Fluss kurz vor der Mündung in den Atlantik ihre Entdeckungsreisen begannen, immer im Wettlauf gegen die Spanier, mit denen man sich die Welt aufteilte. Die Bewohner von Porto unterstützten sie bei den Vorbereitungen der Expedition zur Eroberung des maurischen Ceuta 1415 mit Fleisch und ihnen blieben nur die Innereien, die Kutteln. Deshalb bezeichnet man diese armen Portuenser als Tripeiros. Die Portugiesen waren führend im 15. Jahrhundert und der Folgezeit und blicken heute noch wehmütig auf diese glorreichen Zeiten zurück.
Bis heute ist man sich uneinig über die Entstehung des Namens der Stadt: griechisch, keltisch, römisch..., aber er bezeichnet ziemlich sicher einen frühen Hafen und mit der Grafschaft Portucale von Afonso I. Henriques wurde hier auch der Grundstein für die Bezeichnung des Landes Portugal gelegt. Insofern behaupteten sich die Engländer mit ihrem Namen OPORTO. Afonso I. vertrieb die Mauren bereits im 12. Jahrhundert und gilt als Gründer Portugals, weil er den Rest des befreiten Landes mit seiner Grafschaft Portucale vereinte. Fortan nannte er sich König von PORTUGAL.
Das Stadtbild ist von vielen barocken Bauwerken des italienischen Künstlers Niccolò Nasoni geprägt, nach dem auch der Platz mit der Kirche Igreja dos Clérigos benannt ist. Der dazugehörige Glockenturm ist mit 76 m der höchste des Landes und ein Wahrzeichen Portos. Die barocken Kirchen von Sao Francisco bis zur Kathedrale zeugen von der religiösen Wichtigkeit der Stadt und wir bewundern die Sé, die Catrin uns erläutert.
Die Römer verbesserten die Handelswege von Lissabon bis ins Minho und eine Brücke von Porto nach Vila Nova de Gaia verkürzte den Weg des Bischofs von Lissabon bis nach Braga.
Typische Wahrzeichen auf dem Douro-Fluss bleiben auch die „barcos rabelos", die heute alle Portweinkeller Portos für ihre Werbezwecke nutzen. Besonders romantisch erscheinen diese Boote in der Abendstimmung am „Goldenen Fluss", da sich dann alle Lichter im Wasser spiegeln und die Besucher verzaubern.

2. Tag 24.04.2015 Freitag Porto

Unser Frühstück lässt keine Wünsche offen und so beginnen wir frisch gestärkt unsere Stadtrundfahrt. Wir fahren zunächst zur Atlantikküste am Castelo do Queijos und bestaunen die peitschenden Wellen. Hier steht auch das Denkmal von Joao VI., der Richtung Brasilien blickt, weil er dort im Exil auch einmal König von Brasilien war.
Dann besuchen wir den berühmten Bahnhof Sao Bento mit seinen riesigen Azuleijos-Bildwänden. Im Distrikt Ribeira treffen wir auch auf das Denkmal von Heinrich dem Seefahrer, Sohn des Königs Joaos I. und der Engländerin Filipa de Lencastre, der hier geboren worden sein soll. Davon zeugt die Casa do Infante. Er gilt als Begründer der portugiesischen Seefahrer-Ära.
Unsere Seefahrerkenntnisse beschränken sich auf eine lustige Bootsfahrt auf dem Douro-Fluss. Danach fährt uns Faustino über die berühmte Brücke Dom Luis I. zur Portweinkellerei Calem in Gaia, wo wir alles Wissenswerte über Ruby, Tawny und Vintage erfahren. Mit dem Portweingesetz des Marquis de Pombal zur Portweinerzeugung und dem Vertrag mit den Engländern kamen Anfang des 18. Jahrhunderts auch die Weinhändler. Selbstverständlich verkosten wir auch roten und weißen Portwein und einige Gäste decken sich mit ein paar Fläschchen ein.
Die Fahrt führt uns dann weiter durch die Stadt, entlang der Avenida dos Aliados mit dem Rathaus und dem 70 m hohen Glockenturm. Wir sehen die Reiterstatue von Dom Pedro IV. an der Praca da Liberdade und fahren weiter vorbei am Börsenpalast Palácio da Bolsa, heute Sitz der Handelskammer. In der Freizeit besuche ich mit einigen Gästen das Café Majestic, ein bildschönes Jugendstil-Kaffeehaus in der Rua Santa Catarina, wo wir es uns gutgehen lassen. Faustino bringt die anderen wohlbehalten ins Hotel zurück. Am Abend treffen wir uns alle wieder vor dem Restaurant „Chez Lapin" am Douro-Fluss zu einem wohlschmeckenden Abendessen, das keine Wünsche offen lässt. Faustino präsentiert uns Porto bei Nacht bei der Rückfahrt zum Hotel.

3. Tag 25.04.201 Samstag Guimaraes–Bom Jesus–Braga

Nach dem reichlichen Frühstück fahren wir in den Norden ins Minho. Das ist die Region, die dreimal grün ist, wegen der Landschaft, der Suppe und des Vinho Verde - Weins. In Guimaraes befindet sich die Wiege Portugals, deshalb ist diese Stadt unsere erste Station. 2012 war sie Weltkulturhauptstadt. Die Burganlage und die Stadtmauer erinnern an die Schutzpatronin der Stadt Mumadona Diaz und die Herzöge von Braganca, die im im 15. Jahrhundert hier ihren Sitz hatten. Der Palast des ersten Herzogs von Braganca wurde unter der Diktatur von Salazar zum Präsidentenpalast umgebaut.
In der Freizeit besuchen unsere Gäste die romanische Kapelle Sao Miguel do Castelo, in der König Afonso I. Henriques getauft wurde. In der hübschen Stadt rund um den Olivenbaum flanieren heute zum Nationalfeiertag viele Besucher. Vor einem starken Regenguss erreichen wir unseren Bus und Catrin überzeugt Faustino, extra für uns noch am Axa-Stadion von Sporting Braga, das vom berühmten Architekten Edouardo Souto de Moura direkt in den Felsen eines alten Steinbruches gebaut wurde, vorbei zu fahren.
Mit der alten Standseilbahn von 1882, die mit Wasser betrieben wird, fahren wir bergauf zu dem beliebten Wallfahrtsort. In der Kathedrale findet heute eine Hochzeit statt, deshalb können wir nur einige flüchtige Blicke in die Kirche erhaschen. An den Außenanlagen wird gebaut und restauriert und auch der einsetzende Regen treibt uns zurück in den Bus, wo auch unser vorbereitetes Picknick stattfindet. Es gibt verschiedene Pastéis de Chaves mit Hühnchen, Fleisch und Käse sowie den für diese Region typischen Vinho Verde. Wir genießen das gemeinsam und fahren vergnügt weiter nach Braga, wo man noch mit dem Aufbau einer Bühne anlässlich des 25. April beschäftigt ist.
Die Stadt bezeichnet sich selbst als das portugiesische Rom. Hier bekehrte der römische Bischof Sankt Martin von Braga die eingefallenen Germanen, den Stamm der Sueben, zum Christentum. Die portugiesischen Erzbischöfe residierten hier ab dem 12. Jahrhundert.
Berühmt berüchtigt ist die Stadt durch Manuel de Oliveira da Costa, der hier 1926 den Militärputsch anführte, Ministerpräsident war, aber wegen Unfähigkeit abgesetzt wurde. Seine Statue steht allerdings immer noch in Braga.
Wir beginnen unseren Spaziergang am Jardím de Santa Bárbara und flanieren durch die charmante Innenstadt am Rossio da Sé. Einige Gäste besuchen mit Catrin anschließend die Kathedrale von Braga. Andere erhalten von Portugiesen rote Nelken wegen des heutigen Feiertages geschenkt. Unser Bus bringt uns wieder wohlbehalten zum Hotel zurück.

4. Tag 26.04.2014 Sonntag Amarante–Peso da Regua im Douro–Tal

Vorbei an Korkeichen, Eukalyptusbäumen, Kiefern und Platanen erreichen wir Amarante und besichtigen die Klosterkirche des Heiligen Sao Goncalo mit seiner berühmten Madonna. Hier laufen die Vorbereitungen zum Gottesdienst. Früher war hier ein Kloster und die rührigen Nonnen machten den kleinen Ort wegen seiner „Pastetchen von den Klosterfrauen" berühmt.
Auf unserer Weiterfahrt nach Peso da Regua bewundern wir bei einem Fotostopp den wunderschönen Ausblick auf das Douro-Tal und die legendären Weinterrassen. 25.000 ha der insgesamt 40.000 ha genutzten Fläche gehören zum Weltkulturerbe..
Nach der Mittagspause in Peso da Regua fahren wir zur Quinta da Pacheca zur Besichtigung und Weinverkostung. Faustino bringt uns dann zu unserem Hotel Regua Douro zurück, dann geht es weiter nach Pinhao, der typischen Douro-Tal-Region. Nach einem Spaziergang und etwas Freizeit geht es mit dem Zug zurück in unser Hotel, wo wir am Abend im Panorama-Restaurant erstklassig dinieren.

5. Tag 27.04.2015 Montag Viseu–Parque Nácional do Bucaco–Coimbra

Nach dem Frühstück reisen wir mit gepackten Koffern nach Viseu. Die kleine alte Bischofsstadt ist die Hauptstadt der Dao-Region. Catrin führt uns auf unserem Morgenspaziergang zum Adro da Sé mit dem Bischhofspalast und der Kathedrale aus grauem Granit. Viseu ehrt mit einer Ausstellung nebenan ihren Sohn, den Künstler Vasco Fernandes , der hier eine Malschule ins Leben rief.
Danach fahren wir weiter zum Nationalpark Bucaco. Vom 6. bis zum 16. Jahrhundert existierte hier ein Benediktinerkloster, bis der Bischof von Coimbra den Wald einem Karmeliterorden schenkte. Die Tapada do Bucaco war von einer Mauer umgeben. Nach päpstlichem Edikt durften weder Frauen diesen Bezirk betreten, noch durfte ein Baum gefällt werden. Die Seefahrer brachten aus aller Welt Stecklinge mit, die von den Mönchen gehegt und gepflegt wurden und sich zu einem beachtlichen Baumbestand von über 700 verschiedenen Arten auf einem Gebiet von 480 ha entwickelten. Das Erdbeben von 1755 und die Säkularisierung von 1834 führten zum Niedergang der Karmeliter in Portugal. Der Orden wanderte nach Brasilien aus. Der Wald wurde zum Nationalpark.
Weiter fahren wir nach Mealhada, wo uns im Restaurant „Meta do Leitoes" ein fakultatives Spanferkelessen erwartet. Die Gäste, die darauf verzichteten, langweilen sich in der Zwischenzeit in diesem Ort, der eigentlich nur aus Spanferkel-Restaurants und Wohnhäusern besteht. Aber das Essen war großartig.
Wir fahren weiter entlang der Weinstraße da Bairrada in die Universitätsstadt Coimbra, die aus 2 römischen Städten entstand. Im 5. Jahrhundert besetzten die Germanen Conimbriga, Coimbra entwickelte sich und blieb bis zur Eroberung im 11. Jahrhundert durch König León maurisch. Vom 12. bis 15. Jahrhundert war hier der Sitz der Königsfamilie.
König Dom Dinis, gründete 1290 die Universität. Nach einigen Wechseln zwischen Lissabon und Coimbra fand die Universität im 16. Jahrhundert im Königspalast Joaos III. ihren ständigen Platz auf dem Hügel Alcácova. Über dem Pátio das Escolas, auf der auch die Statue König Joaos III. steht, gelangen wir zu der wunderschönen Bibliothek Joanina, die der König Joao V. für seine Frau, die Erzherzogin Maria Anna von Österreich, errichten ließ. Wir besuchen auch die Kapelle S. Miguel sowie die Sala dos Capelos im Festsaal und Sala do Exame Privado des manuelinischen Palastes und können noch einige Sekunden der Verleihung einer Doktorwürde beiwohnen, indem wir durch die Fenster schauen.
Vorbei an den 2 wichtigsten Kirchen Sé Nova und Sé Velha, entlang der „Republiken", den WG´s der Studenten von Coimbra, gelangen wir an das Al Medina Tor, das an die maurische Zeit Coimbras erinnert. Nach genügend Freizeit in der hübschen Innenstadt erreichen wir unser Hotel „Dona Ines" und stärken uns bei einem exzellenten Abend-Buffet.

6. Tag 28.04.2015 Dienstag Fátima–Nazaré–Óbidos–Lissabon

Heute besuchen wir den Wallfahrtsort Fátima, der durch die 3 Kinder Lúcia, ihrem Cousin Francisco und dessen Schwester Jacinta berühmt wurde. Ihnen erschien am 13. Mai 1917 die Jungfrau Maria in einer Eiche und der Überlieferung nach wiederholte sich dieses Wunder mehrmals. Viele Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela sind hier heute Morgen noch nicht anzutreffen, dafür sind aber schon einige Touristen unterwegs..
Die weitere Reise führt uns zum beeindruckenden Kloster Batalha, das heute Portugals Sieg über die Spanier symbolisiert. Batalha bedeutet „Schlacht". Der siegreiche Feldherr Nuno Álvares Pereira wurde als Reiterstatue vor der kolossalen Fassade des Klosters verewigt.
Der Kirchenraum ist 88 m lang und 32 m hoch und besticht durch seine gewaltige Schönheit. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert baute man an dem Kloster Santa Maria da Vitória.
Der Bau vereint viele verschiedene Stilarten und die „Unvollendeten Kapellen" für König Duarte machen dieses Bauwerk unverwechselbar. Ungewöhnlich ist die Wache im Kloster am Mahnmal des unbekannten Soldaten. Wir erleben die Wachablösung um 12:00 Uhr.
Hier im Kloster befinden sich die Gräber von Joao I. , seiner englischen Gattin Filipa de Lencastre und ihren Kindern. Einer davon ist Heinrich der Seefahrer. Die Gründerkapelle ist auch die Grablege der königlichen Dynastie von Avis.
Unsere Reise führt uns weiter nach Nazaré. Wunderschöne lange Sandstrände und stürmische Atlantik-Wellen laden heute nicht zum Baden ein. Wir verbringen unsere Mittagspause hier und genießen fangfrischen Fisch. Ein Fotostopp im Ortsteil Sítio oberhalb der 110 m hohen rundet diesen Besuch ab.
Weiter geht es anschließend nach Óbidos, in die Märchenstadt, die die Heilige Isabel von ihrem Gatten König Dinis als Hochzeitsgeschenk erhielt. Der denkmalgeschützte Ort mit einer vollständig erhaltenen Stadtmauer bietet in seinen Geschäften nur echtes Kunstgewerbe und Handarbeiten an. Durch kleine Gassen führt uns Catrin zur Pfarrkirche Santa Maria, bis zur Burg. Man entdeckt überall hübsche Geschäfte, Bars und Restaurants. Wir probieren Ginja für 1 €, einen leckeren Kirschschnaps, der hier an jeder Ecke angeboten wird. Die Burg selbst innerhalb der Stadtmauern beherbergt heute eine vornehme Pousada.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt Lissabon nach einem sehr ereignisreichen Tag. Wir checken in unser Hotel „Principe Lisboa" ein und essen gemeinsam im Hotelrestaurant.

7. Tag 29.04.2015 Mittwoch Stadtrundfahrt und Rundgang in Lissabon

Nach dem Frühstück beginnen wir traditionsgemäß unsere Stadtrundfahrt am Parque Eduardo VII. und genießen den Blick bei herrlichem Wetter bis hinunter zum Tejo. Weiter geht es vorbei am Denkmal von Pombal entlang der Avenida de Liberdade, zur Alfama mit Besuch der Sé und Spaziergang, bis zum Bairro Alto. Von hier aus laufen wir zur Baixa bis zum Rossio-Platz, wo wir uns wieder verabreden.
Faustino fährt uns nach der Mittagspause weiter nach Belém. Auf unserem Weg dorthin bewundern wir den 65 m hohen Aquädukt, den König Joao V. mit Mitteln aus der Brot- und Wein-Steuer errichten ließ.
Unsere erste Station im portugiesischen Bethlehem ist das wunderschöne Hieronymus-Kloster mit Kirche und dem wohl schönsten Kreuzgang überhaupt. Wegen der derzeitigen Bauarbeiten gibt es heute nicht so viele Besucher und wir haben genügend Platz, um vor den Marmor-Gräbern von Camoes und Vasco da Gama zu verweilen und von ihren Meisterwerken und Errungenschaften zu hören. Am Torre de Belém und am Seefahrer-Denkmal haben wir danach noch genügend Zeit für unsere Fotos und verfolgen die Route der Seefahrer und Entdecker, die auf Kacheln am Boden verewigt wurde.
Danach fahren wir zum Hotel zurück und haben noch etwas Freizeit, bevor wir uns wieder im Hotelrestaurant verwöhnen lassen.

8. Tag 30.04.2015 Donnerstag Ausflug nach Éstoril–Cascais–Cabo da Roca–Sintra

Unser heutiger Ausflug ist ein weiterer Höhepunkt unserer Tour und mein persönlicher Lieblingsausflug. Wir erreichen Cascais und bewundern den heutigen chicen Badeort in unserer Freizeit. Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt. Und die alte Festung beherbergt heute eine wunderschöne Pousada.
Weiter geht es durch das Guincho zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Frau D. hat heute Geburtstag und wir bieten ihr ein Geburtstagsständchen bei strahlendem Sonnenschein. Mit einem Gläschen Vinho Verde stoßen wir auf ihre Gesundheit an und genießen die einmalige Aussicht.
Vorbei an der kleinsten Weinregion Colares fahren wir weiter Richtung Berge nach Sintra, wo bereits Lord Byron und William Beckford weilten.
Zunächst führt uns Catrin durch den Königspalast, den Palácio Nacional, der im 14. Jahrhundert begonnen und im manuelinischen Stil vollendet wurde. Dieser Palast war die Sommerresidenz portugiesischer Könige und beherbergt kunstvoll geschnitzte Möbel mit wunderschönen Intarsien und modern anmutende Sitzmöbel. Wertvolle Gemälde, Teppiche und Azuleijos zieren die Wände.
Die beiden riesigen kegelförmigen Schornsteine der perfekt ausgestatteten Küche ragen in den Himmel und sind heute das Wahrzeichen der Stadt Sintra. Nach unserer Mittagspause geht es zurück zum Hotel.
Einige Gäste besuchen heute Abend mit Catrin die Veranstaltung „Fado in Chiado", die anderen genießen die Freizeit. Wir treffen uns alle wieder im Restaurant „Colina" zu einem landestypischen Abendessen. Zur Feier des Tages ehren wir unser Geburtstagskind noch einmal, denn der Restaurantchef spendiert noch einen Geburtstagskuchen. Frau D. ist sehr gerührt und bedankt sich bei allen Gratulanten. Danach spazieren wir gemütlich zum Hotel zurück.

9.Tag 01.05.2015 Freitag Weiterfahrt nach Évora und die Algarve

Heute verabschieden wir uns von der Hauptstadt und fahren mit gepackten Koffern weiter durch das Alentejo nach Évora und an die Algarve. Catrin unternimmt mit uns noch einen schönen Sonntagsspaziergang entlang des Tejo im Expo-Viertel. Wir kommen vorbei am Oceanário von Lissabon, der Musikhalle und chicen Hotels und steigen in der Nähe des Einkaufszentrums Vasco da Gama wieder in unseren Bus.
Später erreichen wir die Stadt Évora, die von den Römern gegründet wurde. Der gewaltige Diana-Tempel, der nichts mit der Jagdgöttin zu tun hat - wie fälschlich behauptet - ist am besten erhalten auf der Iberischen Halbinsel. Allerdings brachten die Mauren Évora zur Blüte. Die Stadt wurde von Geraldo Sempavor zurückerobert und steht seit 1986 auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. Die Stadtanlage mit der Kathedrale, der Capela dos Ossos und die schöne Universität aus dem 16. Jahrhundert, die heute am 1. Mai-Feiertag geschlossen ist, profitiert von den zunehmenden Touristenströmen. Durch den Park um den ehemaligen Königspalast gelangen wir zum Stadtzentrum und genießen unsere Mittagspause. Leider sind die Restaurants und Cafés heute wegen des Besucherandrangs etwas überfordert.
Wir verabschieden uns auch vom Aquädukt des „Silbernen Wassers" von Francisco Arruda, der auch den Torre de Belém erbaut hat, und fahren weiter Richtung Algarve.
Am Abend erreichen wir unser sehr schönes 4*Hotel „Vila Galé Nautico" in Armacao de Pera. Das Abendessen in Buffetform bietet alles, was das Herz begehrt und wir genießen die Abendstimmung am Meer.

10. Tag 02.05.2015 Samstag fakultativer Ausflug zum Cabo de Sao Vicente–Sagres–Lagos

Bis auf 2 Gäste unternehmen wir heute einen Ausflug an den südwestlichsten Punkt des kontinentalen Europas. Der alte Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente geleitet uns an die wilde Steilküste. Nach einem schönen Fotostopp halten wir auch am Hafen von Baleeira und genießen Ausblick und Sommerwetter.
Danach fahren wir nach Lagos und haben schon im Bus Lust auf eine Bootsfahrt durch die Grotten. Mit 14 Gästen begeben wir uns auf das Schiff Via Sagres, die anderen möchten lieber mehr Freizeit in Lagos. Mit einem kleineren Boot fahren wir dann durch die steilen Felsgrotten durch „Küche" und Korridor" und vergnügen uns bei dieser spektakulären Tour.
Am Denkmal von Heinrich dem Seefahrer findet heute ein Volksfest statt. In der Kirche Santa Maria wird jetzt auch Eintritt verlangt und so spazieren wir vorbei an der Delegacao da Alfândega, dem ehemaligen Sklavenmarkt. Catrin führt alle Interessierten zur Festung und durch die Stadt, andere genießen einen Snack oder ein Eis. Danach geht es zurück zum Hotel, wo wir uns von unserem Fahrer Faustino dankbar verabschieden.
Nach unserem genussvollen Abendessen erwartet uns eine lustige Papageienshow oder ein Spaziergang am Strand.

11. Tag 03.05.2015 Sonntag Heute ist Freizeit

Unsere wunderschöne Portugal-Rundreise beschließen wir mit einem Tag zum Ausruhen. Einige Mutige baden im Atlantik, andere spazieren entlang der Promenade durch Armacao de Pera. Viele hübsche Geschäfte, Cafés und sehr gute Fischrestaurants laden zum Verweilen ein.
Nach dem Abendessen treffen wir uns noch einmal kurz im Foyer, um zu resümieren und alle offenen Fragen zur morgigen Abreise zu klären.

12. Tag 04.05.2015 Montag Heimreise

Heute heißt es wieder Koffer packen. Pünktlich um 12:45 Uhr kommt unser Bus, der uns zum Flughafen nach Faro bringt. Wir checken aus im Hotel und pünktlich ein auf dem Flughafen. Allerdings hat unsere Maschine etwas Verspätung, deshalb läuft alles sehr entspannt. Wir verabschieden uns von unserer wundervollen Reiseleiterin Catrin, die ihr Land sehr würdig und liebevoll präsentiert hat.
Unser Flug nach Frankfurt verläuft wunderbar. Hier angekommen, verabschieden wir uns von den weiter reisenden Gästen. Ich erreiche Dresden planmäßig mit 18 Reisegästen.
Obrigada Catrin, Obrigada Faustino. Herzlichen Dank, liebe Reisegäste! Bleiben Sie weiterhin gesund und reisefreudig!
Ihre Barbara Mihut

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Barbara, vielen Dank für den schönen Reisebericht Portugal. Wir haben beim Lesen die ganze Fahrt noch mal erlebt. Auch die Bilder sind schön geworden.
Wir vermissen allerdings das Gruppenbild unserer Reisegesellschaft. Ich schicke Dir separat ein schönes Foto von Dir an die E-mail des Reisebüros.
Liebe Grüße
Renate und Gerhard Kopperschläger

Prof. Dr. Gerhard Kopperschläger
26.05.2015

Sehr schöne Bilder. Es erinnert uns an die wunderschöne Fahrt durch Portugal, beginnend in Porto und endend in der Algarve. Nochmals vielen Dank an Barbara Mihut, auch für das gesendete Bild.
Gerhard kopperschläger

Dr. Gerhard Kopperschläger
30.05.2015

Lieber Herr Kopperschläger,

vielen Dank für Ihre schönen Worte! Es freut mich, dass Ihnen die Reise auch so viel Spaß gemacht hat. Sie waren aber auch insgesamt eine tolle Gruppe, da macht die Reisebegleitung richtig Freude! Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder auf einer schönen Tour.
In diesem Sinne: bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Und beste Grüße an Ihre Frau!

Ihre
Barbara Mihut

Barbara Mihut
31.05.2015