Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

10.09. – 21.09.2017, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir haben das Land von Nord nach Süd bereist und sind begeistert von der Vielfalt der Natur, den Städten, Städtchen und Kulturdenkmälern, von denen viele unter dem Schutz der Unesco stehen.
Portugal - das Land der Seefahrer 10.09.-21.09.2017
Ein Reisebericht von
Petra Sauer

Tag 1 Flug nach Porto

Am Flughafen Leipzig treffen sich elf Eberhardt-Reisegäste mit Reisebegleiterin Petra, um mit der Lufthansa nach Frankfurt zu starten. Dort treffen wir auf weitere Gäste, die aus Berlin und Dresden angeflogen sind bzw. die erst hier zusteigen und mit uns weiter nach Porto fliegen. Die Münchener Gäste sind bereits am frühen Vormittag direkt in Porto gelandet und eine Familie kommt mit dem Nachtflug nach.
Ein ruhiger Flug bringt uns nach Nordportugal, wo uns unsere portugiesische Reiseleiterin Isabell erwartet. Porto ist die zweitgrößte Stadt des Landes und liegt an der Mündung des Douro in den Atlantischen Ozean.
Eine schöne Fahrt entlang der Küste und durch die Stadt bringt uns zu unserem Hotel Black Tulip, das sich in dem Porto gegenüber liegendem Ort Vila Nova de Gaia befindet.
Nach einer Erfrischungspause bringt der Bus uns in die Altstadt Ribeira, wo wir in dem kleinen Restaurant Chez Lapin am Fluß Douro unser erstes gemeinsames Abendessen einnehmen. Wir genießen die landestypischen Speisen und den Wein.

Tag 2 Porto

Heute ist unsere Reisegruppe mit 23 Personen vollständig. Wir starten zu unserer Stadtrundfahrt nach Porto. Wir steigen am Praca da Liberdade mit dem Rathaus und dem Reiterdenkmal König Pedro IV. aus und bummeln mit Isabell, die uns natürlich alles Wichtige zu den Gebäuden erzählt, durch die Altstadt. Sie gilt seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO.
Wir bewundern den herrlich gefliesten Bahnhof Porto São Bento, die Kathedrale, bummeln durch enge Gassen Richtung Franziskanerkloster. Hier bestaunen wir in der Igreja de Sao Francisco die überschwängliche Golddekoration , deshalb auch der Beiname „Goldene Kirche" . Hier darf man nicht fotografieren. Umso mehr Fotos entstehen bei der Besichtigung des Palácio da Bolsa, der ursprünglich als Börse und Handelsgericht genutzt wurde.
Danach entspannen wir erst mal bei einer Fahrt auf dem Douro und können das herrliche Panorama der Stadt genießen, die auf Hügeln erbaut wurde. In Eigenregie geht es zum Mittagessen, oder man kann einfach nur am Ufer entlang bummeln, Souvenirstände betrachten.
Aus Porto kommt der berühmte Portwein, also ein Muss, diesen zu verkosten.
Wir spazieren über die Ponte Luis I. zum bekannten Portweinproduzenten Burmester, wo wir zwei seiner Weine verkosten. Wer möchte, kann sich natürlich auch solch einen guten Tropfen mit nach Hause nehmen. Der Bus holt uns ab.
Aber wer mehr von Porto sehen möchte kann in der Stadt bleiben. Es ist nicht schwer, mit der Metro zum Hotel zurückzufinden oder man läuft in ca 40 Minuten zum Hotel.
Unser Abendessen nehmen wir heute im Hotelrestaurant mit herrlichem Blick über die Stadt ein. Und wir können sogar die Sonne über dem Atlantik untergehen sehen!

Tag 3 – Ausflug Guimaraes, Braga, Bom Jesus


Unser heutiger Ausflug führt uns gen Norden. Zuerst besichtigen wir Guimaraes.
Die kleine hübsche Stadt gilt als „Wiege der Nation" , denn hier im romanischen Castello soll der erste König Portugals Alfons I. geboren sein. Wir bummeln mit Isabell über den Hügel, und sie erzählt uns alles über sein Leben und die Geschichte. Wir besichtigen die Capela Sao Miguel do Castelo, wo der König getauft wurde. Guimaraes war 2012 Kulturhauptstadt Europas und so durchstreifen wir auch ein kleine hübsche Altstadt. Es gäbe noch vieles zu entdecken, aber wir müssen lt Programm weiter.
Unsere Mittagspause machen wir nach einem kleinen Stadtrundgang in Braga, der Hauptstadt der Region Minho, um anschließend die Hauptsehenswürdigkeit der Gegend zu besichtigen, Bom Jesus. Der Bau der heutigen Kirche wurde 1811 vollendet. Mit der Bergterrasse und der imposanten barocken Treppenanlage gilt Bom Jesus do Monte als schönste Wallfahrtskirche Portugals. Es ist natürlich ein berühmtes Ziel für Pilger. Manche rutschen die Freitreppe mit 581 Stufen und 116 m Höhenunterschied auf Knien hinauf. Wir machen es uns bequemer, und sind in wenigen Minuten mit der 1882 errichteten Drahtseilbahn am Kirchenvorplatz . Ein herrlicher Blick auf die Anlage aber auch auf die umliegende Landschaft bietet sich uns.
Unser Bus bringt uns heute nochmals nach Porto ins Hotel, wer möchte kann in der Stadt aussteigen und noch auf Entdeckungstour gehen. Abendessen wieder im Hotel.

Tag 4 – Amarante, Pinhao, Peso da Regua

Unsere Reise geht heute mit Gepäck weiter gen Osten. Wir fahren in die Weingegend am Douro, eines der größten Weinanbaugebiete der Welt. Heute haben wir einen neuen, aber ebenso schönen großen Bus, wo wir es uns gemütlich machen können.
Wir legen einen Stopp im Örtchen Amarante ein, wo uns Isabell zum Dominikanerkloster São Gonçalo aus dem 16. Jahrhundert führt. Hier haben wir etwas Zeit, um uns das beeindruckende Kunstwerk genauer anzuschauen. Petra erwirbt für uns noch eine Kostprobe von den leckeren selbstgefertigten Honig-Zitronenbonbons, die eine Dame an der Brücke über den Tamegafluss verkauft.
Im Dourotal, in Peso da Regua, haben wir unsere Mittagspause. Hierher werden wir am Abend zurückkehren, denn hier befindet sich unser Hotel Regua Douro. Regua ist das Zentrum der Portweinproduktion und zugleich das größte Weinbauzentrum von Portugal. Doch zunächst bringt uns der Bus am Douro entlang nach Pinhao.Die Fahrt eröffnet uns herrliche Blicke auf die Weinlandschaft. In Pinhao haben wir wenige Minuten, um einige Fotos von dem kleinen Bahnhof aufzunehmen. Er ist reich geschmückt mit Azulejos, die Szenen aus dem Winzeralltag zeigen. Dann kommt schon unser Zug, der uns am Fluss zurück nach Regua bringt. Leider ist er nicht ganz so romantisch, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Nun haben wir noch die Besichtigung des Weingutes Quinta de Pacheca geplant. Natürlich erfahren wir alles Wissenswerte über die Weinproduktion. Auch haben wir Glück, die Weinlese ist in vollem Gange. So können wir noch den Beginn der Traubenverarbeitung beobachten, nur zum Stampfen hat sich keiner von uns bereit erklärt. Nach vier verkosteten Weinen steigt die Stimmung.
Bevor es zum Abendessen im Hotel direkt am Douro geht, können wir noch am Ufer entlang spazieren, das Örtchen entdecken (es gibt allerdings nicht viel Sehenswerdes), oder einfach im Hotel relaxen, vielleicht im Pool baden!

Tag 5 Viseu, Parque von Bussaco, Coimbra

Unsere Reise wendet sich nun südwärts. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Viseu, ein Kunstzentrum in der Region Beira Alta. Wir marschieren zur Kathedrale Sé de Viseu, auf einem schönen Platz oberhalb der Stadt, die wir gemeinsam mit Isabell besichtigen. Auch hier müsste man länger verweilen, um all die Kapellen und wertvollen Kunstwerke in Ruhe zu betrachten, aber uns bleibt noch ein kleiner Stadtrundgang und Zeit für einen Kaffee.
Gegen Mittag erreichen wir Bussaco, einen der schönsten Wälder Europas. Hier ließen sich schon im 6. Jahrhundert Benediktiner nieder. Wir umrunden zuerst das Ende des 19. Jahrhunderts als Königspalast errichtete heutige Palace Hotel do Bussaco, das von einem herrlichen Garten umgeben ist. Das Innere dürfen wir leider nicht besichtigen, obwohl wir schnell mal einen Blick in die Lobby hinein werfen. Wir wandern mit Isabell auf einem der vielen markierten Wanderwege, dem Farnweg. Seefahrer brachten im Laufe der portugiesischen Kolonialgeschichte viele Pflanzen aus den neuentdeckten Ländern mit, die dann hier für eine riesige Artenvielfalt sorgen. Gewaltige Bäume begleiten unseren Weg, Sequoias aus Amerika, Baumfarne aus Neuseeland, Zedern, ... Auch 400 einheimische Arten von Bäumen und Sträuchern konnten sich hier erhalten, da der Wald seit Jahrhunderten von einer Mauer umgeben ist und gut geschützt wurde.
Den Rest des Tages verbringen wir in Coimbra, dem Hauptort der Beira Litoral. Eigentlich war als fakultative Veranstaltung ein für die Gegend typisches Spanferkelessen geplant, aber da die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde, machen wir uns in einer kleinen Gruppe auf die Suche nach einer Alternative. Und werden auch fündig! Ein Gastwirt gibt uns einen Tipp. In einem kleinen Lokal kommen wir doch noch zu unserem Wunschmahl. Hmm, Lecker!
Auch etwas Zeit, Coimbra auf eigenen Faust zu entdecken, bleibt noch!
Wir können dann schon im Hotel Dona Ines für eine Nacht einchecken, bevor wir zur Besichtigung der Universität im oberen Viertel der Stadt starten. Die Universität von Coimbra wurde als UNESCO -Weltkulturerbe eingestuft. Sie ist die älteste Universität des Landes und eine der ältesten in Europa. Überall sind Studenten in ihren schwarzen Umhängen unterwegs, die sich auf das neue Semester vorbereiten. Wir besichtigen zuerst das Universitätsgebäude und die Universitätskirche. Als Highlight dürfen wir dann mit Vorreservierung um 18.40 Uhr die weltbekannte Universitätsbibliothek Biblioteca Joanina besichtigen. Die reich verzierte Bibliothek wurde 1728 fertiggestellt und gilt als eine der spektakulärsten Bibliotheken der Welt, ein Meisterwerk des Barock. Leider darf man nicht fotografieren.
Eine Besonderheit hat uns fasziniert! In die Wände sind Löcher eingelassen und nachts sorgt eine Fledermauskolonie für die Bekämpfung von Ungeziefer! Dafür werden die Tische mit Ledertüchern bedeckt, um vor den Hinterlassenschaften zu schützen.
Abendessen heute wieder im Hotel! Petra hat uns noch eine kulinarische Spezialität der Ortes organisiert, ein Blätterteiggebäck mit Honig, Mandeln und Eigelbcreme.

Tag 6 Fatima, Bathala, Nazare, Obidos

Wir fahren heute Richtung Lissabon. Erstes Ziel ist Fatima, einer der bekanntesten Pilgerorte der römisch-katholischen Kirche. Es ist das Ziel der Pilger aus aller Welt, egal welcher Religion sie angehören. Wir kennen die Geschichte mit den drei Kindern, denen im Jahre 1917 die Jungfrau Maria erschien. Ein riesiger Platz empfängt uns, der größte Kirchenvorplatz der Welt. Die Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes dominiert den Platz, während gegenüber die neue Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit, 2007 geweiht, die Gläubigen anzieht. Sie ist die viertgrößte katholische Kirche der Welt. Natürlich wird dieses Jahr der 100. Jahrestag besonders gefeiert.
Es geht weiter nach Batalha, wo wir die faszinierende Klosteranlage Santa Maria da Vitoria besichtigen, ein Meisterwerk der gotischen Kunst Portugals. Da sich der Bau über die Regierungszeiten mehrerer Könige hinzog, vereinigen sich hier die verschiedensten architektonischen Stile. Es zählt zum Weltkulturerbe der Menschheit.
Doch nun geht es ans Meer. Zeit zum Relaxen am Strand von Nazare. Ein Spaziergang am Atlantik, Wellen schauen, Fisch essen - nur zum Baden ist es etwas zu wellig!
Wir besuchen noch das idyllische Städtchen Obidos, schon von weitem sichtbar. Es wird von einem mächtigen mittelalterlichen Mauergürtel umschlossen. Eine kleine Gasse führt auf einen Hügel zur maurischen Burg, die heute ein Hotel beherbergt. Kleine weiße Häuschen mit Bougainvilleas bewachsen, einige Kirchen, viele Geschäfte und noch viel mehr Touristen ...
Aber romantisch und ruhig ist es in den Nebengassen! Man kann auch auf der Mauer den Ort umrunden, aber es ist relativ schmal und gibt kein absicherndes Geländer. Also besser nicht!
Von Eberhardt gibt es noch eine Kostprobe des hier berühmten Ginja d'Obidos, ein Kirschlikör der aus Sauerkirschen hergestellt wird und der traditionell aus Óbidos kommt.
Wir probieren ihn, wie hier üblich, im Schokobecher, ein Genuss für den Gaumen, aber eine klebrige Angelegenheit.
Dann geht es weiter ca 80 km in unser Hotel Roma nach Lissabon, das wir für die nächsten drei Nächte beziehen.

Tag 7 Stadtrundfahrt Lissabon

Heute besichtigen wir die Hauptstadt Portugals. Eine Fahrt ins Zentrum der Stadt vorbei am Parque Eduardo VII, Stierkampfarena Campo Pequeno und am Hauptbahnhof im neogotischen Stil, über die prachtvolle Avenida da Liberdade zum Rossio-Platz. Zu Fuß geht es weiter Richtung Alfama. Wir nehmen einen Aufzug um bequemer in die Oberstadt zu gelangen. Hier laufen wir durch die Altstadt zum Miradouro Largo das Portas. Von diesem Aussichtspunkt haben wir einen herrlichen Blick auf Lissabon, über das Gassengewirr der Alfama zur Kirche „Igreja de Santa Engrácia" und zum Kloster Sao Vicente de Fora, über den Tejo mit seinem Kreuzfahrthafen und den Schiffen. Durch die engen Gassen geht es hinab in die romantische Alfama. Hier holt uns der Bus ab und bringt uns wieder zum zentralen Rossio Platz, wo wir noch eigenen Entdeckungen unternehmen können. Isabell gibt uns entsprechende Tipps.
Petra läuft mit einigen Gästen zur Aussichtsplattform vom Lift des berühmten Elevador de Santa Justa. Der schmiedeeiserne Aufzug aus Gusseisen wurde 1901 von einem Eiffelschüler errichtet, und verbindet die Unterstadt Baixa mit der Oberstadt Chiado und dem Bairro Alto. Zu Fuß sind wir schneller. Besser, als unsere kostbare Freizeit mit Anstehen zu verbummeln. Aber der Ausblick ist berauschend. Natürlich sollte auch ein Spaziergang zur Praça do Comércio am Tejo, dem großen eleganten Palast- Platz, wie er auch genannt wird, nicht fehlen. Allerdings fiel der Königspalast dem großen Erdbeben 1755 zum Opfer, aber den König Jose I. kann man noch immer (oder wieder) auf seinem Pferd bewundern. Ein monumentaler Triumphbogen schließt den Platz zur Baixa ab.
Wir fahren noch in den Stadtteil Belem, denn hier befinden sich einige der Hauptsehenswürdigkeiten von Portugal. Zuerst besichtigen wir mit Isabell das portugiesische Nationaldenkmal, das Hieronymuskloster, das mit dem Turm von Belem (der noch folgt) als Weltkulturerbe gilt. Da eine Hochzeit stattfindet, beginnen wir die Besichtigung im Kreuzgang und Obergeschoss. Die spezielle spätgotische Bauweise, die Manuelinik erinnert an König Manuel I., der das Gebäude in Auftrag gegeben hat. 1544 wurde das Gotteshaus nach 42 Jahren Bauzeit fertig gestellt. Wir bekommen dann noch die Gelegenheit, die Kirche von innen zu besichtigen und können an den Sarkophag vom großen portugiesischen Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama und anderen berühmten Portugiesen treten.
Am Torre de Belem an der Tejomündung unser nächster Stopp, eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Der Turm wurde 1515 ebenfalls von König Manuel I. in Auftrag gegeben und im Jahre 1521 eröffnet.
Auch am Entdeckerdenkmal wird eine Pause eingelegt. Es ist Heinrich dem Seefahrer gewidmet, zu dessen 500. Todestag das Denkmal 1960 eröffnet wurde. Auch der Platz davor ist sehenswert. Eine riesige Windrose aus Mosaiksteinen. Eine Weltkarte zeigt die Routen der portugiesischen Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert.
Wir fahren in die Stadt zurück, denn die meisten Gäste haben eine Fado-Veranstaltung zugebucht. Lissabon gilt als ein Zentrum des Fado und er gehört zur Stadt. Auch der Fado ist seit 2011 Weltkulturerbe der Unesco.
Mit der alten Standseilbahn fahren wir hinauf ins Viertel Bairro Alto. Auch das ist schon ein Erlebnis! Wir werden im Fado-Restaurant Adega Machado mit einem Gläschen Wein und einem kleinen Imbiss erwartet und genießen diese Musik. Fado ist nicht nur eine portugiesische Musikrichtung, es ist ein Ausdruck des typisch portugiesischen Lebensgefühls, sagt man. 
Der Bus bringt uns wieder ins Hotel, und wer Lust hat, kann ja nach dem Abendessen im Hotel nochmals mit der Metro ins Zentrum fahren, die 100 m vom Hotel verkehrt.

Tag 8 – Sintra, Cabo da Roca, Cascais, Estoril

Heute sind wir in der Provinz Estremedura unterwegs. Wir fahren nach Sintra, der Sommerresidenz der portugiesischen Herrscher. Auch diese Stadt zählt seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir besichtigen den Paco Real, den Stadtpalast von Sintra. Er ist mit seinen hohen Kegelkaminen das Wahrzeichen der Stadt. Der Palast wurde im 15. Jahrhundert durch Dom Joao I. umgebaut. Seit dieser Zeit bis zum 20. Jahrhundert residierten hier in den Sommerzeiten die portugiesischen Könige und die adelige Bevölkerung. Der Stadtpalast wurde immer wieder von den jeweiligen Regenten "modernisiert", so dass das gesamte Bauwerk in unterschiedlichen Stilrichtungen verändert wurde und seinen besonderen Charme erhielt. Man findet arabisch verzierte Decken neben spanische Azulejos, Holzschnitzereien und kunstvolle Fliesen an den Wänden aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die mit Jagd- oder Ausflugsszenen verziert sind. Heute wird der Stadtpalast für kulturelle und touristische Veranstaltungen genutzt.
Jetzt erwartet uns ein geografischer Höhepunkt. Wir besuchen Cabo da Roca, den westlichsten Punkt vom kontinentalen Europa und genießen den Blick auf die zerklüftete Küste. Der Leuchtturm am Cap stammt von 1842 und steht 150 m über dem Ozean. Allerdings sind am Sonntagvormittag Massen Motorräder unterwegs, und wir halten schon unterwegs den Atem an, wenn wir deren Fahrweise sehen müssen.
An der Atlantikküste geht es wieder südlich in den beliebten Badeort Cascais. Wir parken am Jachthafen und bummeln durch die Gassen der Stadt. Es folgt eine Rundfahrt um das Casino im benachbarten Estoril, und an der Küste entlang fahren wir wieder zurück nach Lissabon.
Wir gehen heute gemeinsam zum Abendessen in das Lokal Chimarrao, wo es Rodizio gibt. Immer wieder werden uns verschiedene frisch gegrillte Fleischarten vom Spieß angeboten. Auch ein umfangreiches Vorspeisen und Beilagenbuffet gehört dazu, ebenso wie Wein, Wasser, Kaffee.

Tag 9 Evora, Algarve

Wir nehmen Abschied von Lissabon, denn unsere letzte Etappe an die Algarve liegt vor uns. Wir verlassen die Stadt über die Brücke des 25. April, die uns an die Golden Gate in San Francisco erinnert, um weiter nach Osten durch die Landschaft des Alentejo zu fahren.
Hier ist die Korkeiche weitverbreitet. Portugal ist Hauptkorkerzeuger weltweit, und wir besichtigen einen Handwerksbetrieb, wo wir der Aufbereitung des Korkes zuschauen können. Natürlich erfahren wir von Isabell wieder alles zur Produktion, auch das Kork nicht eben nur als Flaschenkorken verwendet wird sondern viele Verwendungszwecke hat, vor allem auch im Bauwesen. Hier kann man auch günstig Korkerzeugnisse erwerben, vom Untersetzer über Taschen bis zum Hut und Regenschirm.
Einen Mittagspause legen wir in Evora ein, der Hauptstadt des Alto Alentejo, Weltkulturerbe der UNESCO. Auch diese Stadt ist von einer römischen Stadtmauer umgeben, die größtenteils noch erhalten blieb. Hier treffen wir auf Studenten, die die neuen Kommilitonen in eigenen Zeremonien willkommen heißen.
Leider ist der berühmte Dianatempel aus dem 2./3. Jahrhundert, der besterhaltene Römertempel der Iberischen Halbinsel, zur Zeit eingerüstet. Er wird renoviert.
Isabell bringt uns vorbei an der Kathedrale ins Zentrum der Stadt, zur großen Praça do Geraldo. Isabell empfiehlt uns, die Kirche São Francisco zu besuchen. Neben gotischer Architektur ist dort die Knochenkapelle bekannt, deren Wände komplett mit Knochen bedeckt sind. Wir müssen uns entscheiden zwischen Mittagessen oder Besichtigung.
Bevor wir weiterfahren, verkosten wir noch einen Kirschlikör (ohne Schokoladenbecher), aber der schmeckt auch! Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel Pestana Wiking in Armacao de Pera, direkt auf einem Felsvorsprung an der klippenreichen Küste der Algarve gelegen.
Wir verabschieden uns von unserem Busfahrer, der zurück nach Lissabon muss, und bedanken uns für seine sichere, angenehme Fahrweise.
Gemeinsam nehmen wir die nächsten drei Abende ein wohlschmeckendes Abendessen in unserem Hotel in Buffetform ein.

Tag 10 – Fakultativer Ausflug zum Cabo Sao Vicente

Fast alle Gäste nehmen an unserem fakultativen Ausflug zum südwestlichsten Punkt von Europa teil. Normalerweise von der tosenden Brandung umspült, zeigt sich das Cap heute so gut wie gar nicht. Das liegt am sonst so stürmischen Wind, der ausgerechnet heute nicht bläst und die dicken Wolken vertreibt. Etwas schade für uns! Auch die "Letzte Bratwurst vor Amerika" ist noch in Arbeit.
Aber bald hat uns der Sonnenschein wieder umfangen und wir legen noch zwei Fotostopps an der Steilküste ein. Zum Trost gibt es noch fürs vorletzte Wow-Geld ein Gläschen Rotwein aus dem Alentejo.
Letzter offizieller Stopp mit Isabell ist dann in Lagos. Auch hier ist wieder Gelegenheit zum Mittagessen bzw Bummeln und zum letzten Souvenirkauf. Zum Abschied gibt es von Petra noch spezielle Marzipanfrüchte, die hier ein Bäcker produziert. Dann verabschieden wir uns von Isabell, sie muss noch heute zurück nach Lissabon. Sie hat uns die ganze Zeit durch Portugal von Nord nach Süd  geführt, so viel Schönes gezeigt, uns mit ihrem breit gefächertem Wissen sehr viel über alle Facetten des Landes berichtet, Historie, die Familiengeschichten der Könige, die Entstehung und Entwicklung des Landes, die historischen Stätten, Städte, Klöster, Schlösser, Burgen, Wirtschaft, Natur, Flora, Fauna, Kork und Wein, kulinarische Spezialitäten der jeweiligen Orte, ...(gerne zu ergänzen!!). Selbst mit der Aufzählung habe ich schon Probleme!

Tag 11 Freizeit

Heute haben wir einen freien Tag zur Verfügung. Sehr erholsam, wenn man ein Hotel in so herrlicher Lage hat, direkt am Meer, mit sehr schöner Poolanlage. Aber auch links und rechts des Hotels ist man in wenigen Minuten über eine Treppe am Strand, links an der Praia da Cova Redonda, rechts an der Praia da Senhora da Rocha und von dort weiter durch einen Tunnel zur Praia Nova. Das schöne Wetter und auch die Meerestemperaturen locken zum Bade und einige Gäste nutzen auch diese Gelegenheit.
Doch Reisebegleitung Petra hat für uns morgens eine Bootstour organisiert. Sicher eines der Highlights der Reise für Naturliebhaber. Nur das Einsteigen direkt am Strand ist etwas beschwerlich. Mit einem kleinen Boot fahren wir an der Steilküste entlang gen Westen. Herrliche Klippen, Buchten und Höhlen können wir bewundern. Hier zeigt sich die Algarve von ihrer schönsten Seite. Am Nachmittag kann man noch ein Stück an der Steilküste umherwandern, aber es ist recht heiß.
Und am Abend heißt es zum letzten Male Kofferpacken.

Tag 12 Rückflug

Nach dem Frühstück ist es gegen zehn Uhr Zeit, zum Flughafen nach Faro zu fahren. Eine portugiesische Reiseleiterin begleitet uns zum Flughafen nach Faro. Die drei Dresdener Gäste werden erst am Nachmittag abgeholt, da ihr Flieger der Germania erst 18.15 direkt nach Dresden fliegt. Alle anderen fliegen 13.25 Uhr planmäßig gemeinsam zuerst nach Frankfurt, wo sich dann unsere Wege trennen. Petra hat glücklicherweise schon die Bordkarten ausgedruckt, so dass wir alle direkt zur Gepäckabgabe gehen können. Wir haben noch etwas Zeit den Flughafen zu entdecken. Unsere Lufthansa-Maschine nach Frankfurt wird schon mit 30 Minuten Verspätung angezeigt, aber wir landen dann doch noch pünktlich in Frankfurt. Glück für unsere Berliner Gäste! Die gleiche Maschine bringt sie vom gleichen Gate weiter nach Tegel. Alle anderen haben genügend Zeit, ja sogar zu viel, zum Umsteigen.
Wir Leipziger müssen uns über vier Stunden auf dem Flughafen aufhalten. Dann kommt die Maschine auch noch mit Verspätung an, so dass wir erst vor Mitternacht in Leipzig ankommen.
Die Gruppe tritt nun individuell die letzte Etappe der Heimreise an. Die Gäste, die noch einen Haustür-Transfer gebucht haben, werden am Flughafen erwartet und von den Eberhardt-Transferfahrern sicher nach Hause gebracht.
Mit schönen Erinnerungen, Fotos und Filmen kommen wir nach Hause und fallen erst einmal ins Bett. Beim Anschauen der Bilder werden dann die schönen Erinnerungen kommen, die hoffentlich lange anhalten werden.
Allen Gästen nochmals ein herzliches Dankeschön, dass sie mit Eberhardt-Travel Dresden gereist sind.
Alles Gute für die Zukunft, beste Wünsche für die Gesundheit und weiterhin viele schöne Reisen!
Ihre
Petra Sauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Herzlichen Dank an Petra Sauer,
nachdem sie uns gemeinsam mit Isabell durch Portugal geführt hat, wird die Reise durch ihren Reisebericht komplett gemacht. Momentan haben wir nur einen Teil unserer Fotos aus der Rohdatei entwickelt, weil schon wieder andere Aufgaben anstanden. So bereitete uns das Einordnen der Fotos schon etwas Probleme. Aber gemeinsam mit dem Reisebericht und den Fotos von Petra ist nun alles kein Problem mehr.
Nochmals herzlichen Dank an Petra Sauer. Sie hat uns super betreut. Da macht Urlaub Freude
Ihre Familie Lindenkreuz

Fam. Lindenkreuz
29.10.2017