Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

13.09. – 24.09.2020, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Auf unserer Rundreise durch das Land der Seefahrer besichtigten wir sehenswerte Städte, fuhren durch das Douro-Tal, an Eukalyptus Wäldern vorbei, sowie entlang der Atlantikküste, bis hin zur Algarve. Wir haben Portugal in seiner ganzen Schönheit erlebt.
Ein Reisebericht von
Vanessa Krüger

Sonntag, 13.09.2020 Anreise – Flug nach Lissabon

Heute starteten wir unsere Reise von verschiedenen Abflughäfen. Bereits in Frankfurt traf die Gruppe zusammen und flog gemeinsam zu unserem ersten Ziel nach Porto. Bei der Einreise mussten wir lediglich eine Einreisekarte mit Angaben zu unserem Aufenthaltsort mit Kontaktdaten ausfüllen, welche von der Fluggesellschaft einbehalten wurde. Angekommen begrüßte uns unsere örtliche Reiseleiterin Isabel, welche uns für die nächsten Tage begleitete und uns weitere Infos zum Ablauf gab. Wir checkten in unser Hotel an der Mündung des Douros in Porto ein und bezogen unsere Zimmer. Einige nutzten die verbleibende Zeit bis zum Abendessen, um bei einem kühlen Getränk auf der Dachterrasse den herrlichen Blick auf das Meer zu genießen. Die Anderen kühlten sich im Pool ab. Beim ersten gemeinsamen Abendessen im Restaurant Oporto lernten wir unsere Mitreisenden besser kennen und stießen auf die kommenden Tage an. So konnte der Anreisetag gemütlich ausklingen.

Montag, 14.09.2020 Porto

Zunächst stärkten wir uns beim Frühstück und starteten unseren ersten Ausflug nach Porto. Vorbei an kleinen Häusern, welche zu einer ehemaligen Fischergemeinschaft gehörten, erreichten wir das Stadtzentrum von Porto. Wir erfuhren, dass sich Porto aus dem lateinischen Wort Portus (Hafen) ableitet und sich an zwei Berghängen emporzieht. Mit dem Bus fuhren wir durch die Stadt, bevor wir für unseren Spaziergang ausstiegen. Wir besichtigten die Kathedrale von Porto, welche im 12. Jahrhundert gebaut wurde und auf einem Hügel in der Altstadt steht, sowie den Bahnhof, der mit über 20.000 Azulejos, den typisch portugiesischen, weiß-blauen Wandkacheln, verziert ist. Die Bilder geben die Geschichte Portugals wieder. Anschließend stand eine Besichtigung der Handelskammer, die ursprünglich als Börse genutzt wurde, auf dem Programm. Bei einer Führung bestaunten wir die vielen verschiedenen Prunksäle. Nachdem jeder Mitreisende Zeit für eigene Erkundungen hatte, trafen wir uns wieder für eine Bootsfahrt auf dem Douro. Wir genossen die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein, sowie einmaligem Blick auf die Kulisse und fuhren flussauf und -abwärts.
Abschließend brachte uns der Bus zum Weinkeller Rozès für eine Weinprobe. Wir lernten, dass ein Ruby in großen Eichenfässern gelagert wird. Die Farbe des jungen, fruchtigen Weins ist dunkelrot, beziehungsweise rubinrot, wie der Name Ruby schon verrät. Ein Tawny dagegen wird in kleinen wiederverwendeten Fässern gelagert und hat eine Bernstein ähnliche Farbe und ist länger geöffnet haltbar als ein Ruby. Am Abend genossen wir die Stimmung an der Promenade von Porto und ließen den Tag bei geselligem Beisammensein im urigen Restaurant Chez Lapin ausklingen, bevor wir müde ins Bett fielen.

Dienstag, 15.09.2020 Guimaraes, Braga, Bom Jesus

Wir starteten den Tag in dem wir uns auf dem Weg nach Guimaraes machten, die Heimatstadt des ersten Königs Afonso Henriques, welche als Geburtsort Portugals gilt. Bei unserem Spaziergang durch die historische Stadt mit imposanten, gotischen Bauten berichtete uns Isabel von der Legende vom Hahn von Barcelos. Heute wird der bunte Hahn häufig als Souvenir an Touristen verkauft und gilt als Symbol der Gerechtigkeit.
Wir fuhren weiter nach Braga, das ein religiöses Zentrum und gleichzeitig eine der ältesten Städte des Landes, ist. Hier bot sich Gelegenheit das berühmte Nationalgericht Bacalhau à Braga (Stockfisch) zu probieren. Anschließend fuhren wir weiter zum barocken Heiligtum Bom Jesus do Monte. Mit der Standseilbahn, welche mit Wasserkraft betrieben wird, überwindeten wir 300 Höhenmeter und wurden auf das Gelände gebracht. Die dekorative Treppe soll den Weg in den Himmel symbolisieren und ist mit Statuen, Säulen und Brunnen verziert. Wir erkundeten die großzügige Anlage, sowie die Gartenanlage. Zurück im Hotel in Porto genossen wir die Zeit im Hotel, spazierten an der Promenade zum Strand und genossen die langsam untergehende Sonne. Am Abend nahmen wir gemeinsam unser letztes Abendessen, in der Nähe unseres Hotels in Porto, ein.

Mittwoch, 16.09.2020 Amarante, Pinhao , Peso da Regua

Früh am Morgen verließen wir unsere erste Unterkunft in Porto und fuhren ins Landesinnere nach Amarante. Dort unternahmen wir ein Spaziergang zur Klosterkirche. Die Brücke, die wir im Ort überquerten, ist bekannt für den Widerstand der Bevölkerung gegen Napoleons Truppen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Portugal einmarschierten. Wir kosteten die besondere Süßigkeit des Ortes aus Eigelbcreme und Mandeln und fuhren weiter durch das bergige Dourotal. Den herrlichen Ausblick auf die umliegende Landschaft und Weinberge am Douro konnten wir an einem Aussichtspunkt genauer betrachten. Auf Schiefer und Granit wuchsen Weinreben, Olivenbäume, Mandelbäume, Kirschbäume, sowie weitere Obstbäume. Wir fuhren weiter nach Pinhão, von wo wir mit dem Zug entlang des Douros an unserer Ziel Regua kamen. Dort angekommen blieb noch ein wenig Zeit, um die kleine Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Anschließend fuhren wir ins Weingut „Quinta da Pacheca" und erfuhren mehr über den Weinanbau sowie über die Unterschiede der Herstellung eines Douro-Weines zu einem Portwein. Das Weingut stellt jährlich 500.000 Weinflaschen her und besitzt 75 Hektar Weinanbaufläche im Douro-Tal. Die Reben werden per Hand verlesen und anschließend vier Stunden von fleißigen Helfern mit den Füßen gestampft. Nach dem Rundgang kamen wir in den Genuss auch von den guten Tropfen zu kosten. Geschmacklich besonders intensiv war der Vintage Port 2018. Nach dem langen Tag freuten sich alle auf unser Hotel direkt am Douro in Regua. Einige nutzten die Zeit vor dem Abendessen, um sich im Pool abzukühlen. Beim Abendessen, welches als Buffet ausgegeben wurde, ließen wir die Eindrücke des Tages Revue passieren.

Donnerstag, 17.09.2020 Viseu, Coimbra

Heute statteten wir der, von Bergen umgebenen Stadt Viseu, auf 500 Metern, einen Besuch ab. Auf der Fahrt dorthin fuhren wir an Eukalyptus Wäldern vorbei. Die Bäume sind markant für ihre langen dünnen Stämme und buschiger Krone. Junge Bäume erkennt man an der silbernen Farbe. Leider verbreiten diese Bäume schnell Feuer, da das Holz leicht ist. Jedoch wird mit ihnen auch gutes Geschäft z.B. mit Möbeln gemacht. Sehenswert ist die Kathedrale in Viseu, die wir auch besichtigten und das Gewölbe bestaunten. Anschließend fuhren wir zum Nationalwald von Buçaco. Seefahrer brachten Pflanzen aus neuentdeckten Ländern mit, so dass der Wald oft auch als verwunschener Märchenwald bezeichnet wurde. In Mitten des Gebirges steht ein ehemaliges Kloster, welches im 19. Jahrhundert als Sommerpalast von König Carlos genutzt wurde. Heute ist es für Besucher als Hotel umgebaut. Nach unserem Fotostopp fuhren wir für unseren Mittagsaufenthalt weiter in die alte Universitätsstadt Coimbra. Höhepunkt ist die prunkvolle Bibliothek mit mehr als 300.000 Werken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die auf wunderschönen Bücherregalen mit vergoldeten Schnitzereien ausgestellt sind. Die Gebäude befinden sich an der Stelle des Palastes der ersten Könige Portugals, die hier im 12. und 13. Jahrhundert ihre Residenz hatten. Danach checkten wir in unser Hotel ein uns aßen gemeinsam zu Abend.

Freitag, 18.09.2020 Fatima, Bathala, Nazare, Obidos

Früh am Morgen starteten wir unseren Ausflug in den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima und der Basilika. Höhepunkt ist immer der 13. der Monate Mai bis Oktober, da an jenen Tagen im Jahre 1917 drei Hirtenkindern die Jungfrau Maria erschienen sein soll. Sie vertraute den Kindern ein Geheimnis, bestehend aus drei Elementen, an. Wir fuhren weiter nach Bathala und besichtigten das Dominikanerkloster Santa Maria da Vitória. Es wurde 1983 als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen, als Dank für den Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota. Besonders sehenswert ist die Grabkapelle des Stifters mit bunten Fenstern, die Kreuzgänge, die unvollendeten Kapellen und der Kapitelsaal. Unser nächster Halt war die Stadt Nazaré, direkt am Atlantik. Hier konnte man sich den bekannten Fischeintopf schmecken lassen.
Den Nachmittag verbrachten wir innerhalb der Stadtmauern des kleinen Örtchen Óbidos. Wir liefen durch die engen Gassen, vorbei an charmanten weißen Häusern und probierten den bekannten Kirschlikör, der in einer Schokotasse gereicht wird. Abends erreichten wir unser Hotel in Lissabon und ließen den Abend gesellig in der Hotelbar ausklingen.

Samstag, 19.09.2020 Lissabon

Nach dem Frühstück, bei welchem etwas Geduld gefordert war, konnte unsere Stadtbesichtigung in Lissabon starten. Der Bus brachte uns vorbei an der Stierkampfarena, der spanischen Botschaft, entlang einer Allee hinunter zum Theaterviertel. Anschließend fuhren wir am Hauptplatz Praça do Comércio, dem ehemaligen Königsplatz zur Altstadt, vorbei, wo uns der Bus rausließ und wir gemeinsam zur Burg liefen. Oben angekommen genossen wir den herrlichen Blick auf die Stadt.
Durch kleine Gassen nahmen wir zu Fuß langsam den Weg zur Altstadt hinab. Der Bus sammelte uns wieder ein und wir wurden, für unseren Mittagsaufenthalt, am Platz Restauradores rausgelassen. Jeder genoss seine freie Zeit in der Stadt. Im weiteren Verlauf fuhren wir entlang des Flusses Tejo, mit Blick auf die Brücke des 25. Aprils, die im Stil der Golden Gate Bridge gehalten wurde. Im Stadtteil Belém besichtigten wir das Hieronymus-Klosters aus dem 16. Jahrhundert. Die Fassaden, das Kircheninnere und die Kreuzgänge waren sehr beeindruckend. Es blieb noch etwas Zeit, um die leckeren „Pastéis de Belem", ein Blätterteigtörtchen mit Pudding, zu probieren. Wir liefen auf die gegenüberliegende Straßenseite, um uns das Seefahrer-Denkmal aus nächster Nähe anzuschauen. Der letzte Halt war das bekannteste Wahrzeichen von Lissabon, der Turm von Belém an der Tejo-Mündung. Den Tag ließen einige Gäste noch mit einem Fado-Abend ausklingen. Gemeinsam verbrachten wir den Abend in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels und genossen die Atmosphäre bei musikalischer Unterhaltung.

Sonntag, 20.09.2020 Estoril, Sintra, Cabo del Boca

Für den heutigen Tag stand der Ausflug zum westlichsten Punkt Europas an. Der Bus brachte uns über Portugals älteste Brücke, an der Atlantikküste entlang, bis zum Mündungsraum des Flusses Tejo. Die Küstenstraße wurde in den 30er Jahren gebaut. Die Menschen in Portugal schienen sehr aktiv zu sein, da uns viele Jogger, sowie Rennradfahrer begegneten. An der Küste waren immer wieder kleine Strandabschnitte und Festungen zu sehen. Die Gegend ist vor allem bei Windsurfern und Kitesurfern beliebt. Im Wasser waren die ersten Wellenreiter zu entdecken, die sich in ihren Anfängen probierten oder auf die eine perfekte Welle warteten. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckte sich ein großflächiges Naturschutzgebiet mit flachen Bäumen und Büschen. Unser erster Stopp ist Cascais. Wir erkundeten den kleinen Ort mit Yachthafen bei einem Spaziergang, anschließend blieb noch Freizeit, um durch die Gassen zu spazieren oder in die bunte Markthalle zu gehen. Auf unserer Weiterfahrt begegneten uns bereits viele Motorradfahrer. Wir kamen nun am Cabo da Roca an, dem westlichsten Punkt Europas. Dies sei wohl die besagte Stelle, wo die Erde endet und das Meer beginnt. Zudem hatten wir super Glück mit dem Wetter, bei strahlendem Sonnenschein und keinem Wind. Wir fuhren weiter nach Sintra für unseren Mittagsaufenthalt. Zum Abschluss besichtigten wir die Residenz, den Sommerort der damaligen Könige. Interessant sind vor allem die Schornsteine der Palastküche. Zurück im Hotel, ruhten wir uns aus, bevor wir zum Abendessen gingen. Am Abend freuten wir uns schon auf unseren morgigen Aufenthalt an der Algarve.

Montag, 21.09.2020 Evora, Algarve

Wir verließen Lissabon und machten uns auf den Weg gen Süden. Vorher stoppten wir in Azaruja und besichtigten eine Korkeichenfabrik. Bereits auf dem Weg sahen wir an den Straßenrändern Eichen mit hellem Stamm, welche dieses Jahr geschält wurden. Wir bestaunten die riesige Halle, wo das Material verarbeitet wird, sogar ganze Raumeinrichtungen werden hergestellt. In einem dazugehörigen Shop kann man ein kleines Souvenir ergattern. Unsere Fahrt führte anschließend nach Evora, wo wir die Kathedrale besichtigten und einen Spaziergang durch die Stadt unternahmen. Anschließend blieb jedem Reisenden wieder Zeit für eine individuelle Mittagspause. Nun nahmen wir eine längere Fahrt bis zu unserem Ziel an die Algarve in den Kauf.
Nachdem die Zimmer bezogen waren, erkundeten wir die Hotelanlage, sowie den Strand. Jedes Hotel ließ sich wieder ein neues Hygienekonzert einfallen. So durfte sich beim Abendessen jeder seiner eigenen Zange am Buffet bedienen. Das System war allerdings nicht ganz durchdacht :D Für einen Verdauungsspaziergang konnte man gemütlich auf dem Steg am Strand langgehen, vorausgesetzt man hatte eine Taschenlampe dabei. So ging der erste Abend an der Algarve zu Ende.

Dienstag, 22.09.2020 Freizeit oder fakultativer Ausflug Lagos

Nach einer erholsamen Nacht stand für den Großteil der Gruppe ein weiterer Ausflug zum südwestlichsten Zipfel der Erde an. Reiseleiterin Filippa begleitete uns und erzählte einige interessante Geschichten über die Algarve. Bevor wir uns noch die touristische Hafenstadt Lagos anschauten, wo Heinrich der Seefahrer seine Expeditionen startete, stoppten wir am Kap des Erbarmens und überblicken die Küste von Lagos bis zu unserem Hotel in Alvor. Es blieb noch ein wenig Zeit für eigene Erkundungen, bevor es zurück ins Hotel zum Entspannen ging.
Zum Abendessen kamen wieder alle zusammen. An der Hotelbar konnte noch dem Alleinunterhalter gelauscht werden.

Mittwoch, 23.09.2020 Freizeit

Der heutige Tag stand zur freien Verfügung. Die Seele konnte man entweder bei einem Spaziergang am Strand baumeln lassen oder man nutzte die Hotelanlage ausgiebig. Einige Gäste entschieden sich für eine Bootstour entlang der Algarve, um einen anderen Blickwinkel auf die Felsformationen und einsamen Strände zu erhalten. Schon die Fahrt im Jeep zum Boot war ein Erlebnis für sich und so waren alle nach der Tour mehr als begeistert.
Am Nachmittag trafen wir uns wieder zu einem gemeinsamen Abschluss-Picknick am Strand.
Nach dem Abendessen ließen wir den letzten Tag in der Hotellobby mit musikalischer Unterhaltung ausklingen.

Donnerstag, 24.09.2020 Rückflug

Die Zeit verging wie im Flug, sodass heute leider schon unsere Abreise bevorstand. Zuerst verabschiedeten wir uns von den Gästen, die nach Frankfurt fliegen sollten. Die anderen Gäste hatten noch etwas Zeit, bevor Filippa uns mit dem Bus zum Flughafen nach Faro begleitete. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und einem weinenden, sowie einem lachenden Auge, verließen wir Portugal. In Berlin Tegel angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und wurden Richtung Heimat gebracht.
Liebe Reisegäste, ich habe mich gefreut, Sie auf Ihrer Reise durch Portugal begleiten zu dürfen. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und vor allem viel Gesundheit.
Bleiben Sie weiterhin reisefreudig! Ihre Vanessa

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