Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

15.09. – 26.09.2021, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Portugal ist das Land, wo es immer blüht und die Sonne schein. Selbst in solch unwirklichen Zeiten wie der Pandemie geben uns Mensch und Natur die Schönheit ihres Landes preis.
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

15.09.2021 Mittwoch Anreise in Porto mit dem Flugzeug

Auf diesen Tag haben wir alle lange gewartet! Wir sind nur eine kleine Reisegruppe - dafür kommen wir aus allen Teilen des Landes wie Berlin, München, Düsseldorf und Dresden. Aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen eingeschränkten Flugpläne haben wir 4 Dresdener Gäste nur einen späten Flug nach Porto bekommen und waren erst am späten Abend im Hotel "Black Tulip", das uns aber noch mit einem reichhaltigen Abendessen versorgt hat. Alle Gäste sind geimpft und haben sich bei der portugiesischen Gesundheitsbehörde unter "Portugalcleanandsafe" registriert. Wir haben Mundschutz und Händedesinfektionsmittel im Gepäck und sind bestens gewappnet für eine unbeschwerte Rundreise. Unsere örtliche Reiseleiterin Vanessa erwartet uns noch an der Rezeption, nachdem sie die anderen Gäste schon begrüßt und mit ihnen gemeinsam zu Abend gegessen hatte. Nun schlafen sie längst und wir können sie erst beim Frühstück am kommenden Morgen kennenlernen und begrüßen.

16.09.2021 Donnerstag Stadtrundfahrt und Freizeit in Porto

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Panorama-Restaurant in der zehnten Etage und der Begrüßung miteinander freuen wir uns auf unsere Stadterkundung. Ein großer Bus erwartet uns zu einer Stadtrundfahrt in Porto - dem Schwergewicht und heimlichen Hauptstadt im Norden Portugals. Wir beginnen unsere Tour in der Kathedrale von Porto und besichtigen die "Sé" von innen. Die Ursprünge der Sé liegen im 12. Jahrhundert, ebenso der erste Ring der Stadtmauer. Der berühmte italienische Baumeister Nicolau Nasoni, der für viele architektonische Kostbarkeiten in Porto verantwortlich ist, hat auch hier seine Handschrift hinterlassen. Das Portal und die nördliche Seitenfassade mit seiner wunderschönen barocken Galerie werden ihm zugeschrieben. Goldschmiede aus Porto haben im 17./ 18. Jahrhundert den herrlichen Altar gefertigt und wir bewundern auch den barocken Hauptaltar mit einem schönen Altarbild. Vanessa erzählt uns, wie man den kostbaren silbernen Altar durch eine List vor den französichen Truppen verborgen hatte, indem man eine künstliche Wand einzog. Wunderschön präsentiert sich auch der gotische Kreuzgang an der Südseite der Kirche mit den typischen portugiesischen Kacheln. Zum gesamten Komplex zählt auch der Bischofspalast neben der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Nach unserer Besichtigung und den ersten Schnappschüssen von Porto, das aus dem Nebel erwacht, spazieren wir durch die Altstadt und kleine Gassen bis zur Kirche "Clérigos" mit ihrem imposanten Turm aus Granit, der mit seinen 75 m Höhe ein Wahrzeichen Portos ist, von Baumeister Nasoni. In einem kleinen Café gönnen wir uns einen Espresso für 80 Cent und genießen den Blick auf das Wahrzeichen aus dem 18. Jhd. und das Flair um uns herum. Emsiges Treiben begleitet uns auf unserem Weg bis zur ehemaligen Börse, der heutigen Industrie- und Handelskammer, in der auch Gustave Eiffel während seiner Zeit Ende des 19. Jhd. gearbeitet hat und ein Büro hatte. Er baute mit seinem Schüler Théophile Seyrig die berühmte Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia, die dafür jetzt nicht mehr genutzt wird. Seyrig baute daneben die Ponte Dom Luís I., die sich heute großer Beliebtheit erfreut. Das Palácio da Bolsa war die alte Börse und Handelsgericht. Die heutige Handelskammer ist ein wahrhaftiger Prachtbau und Vanessa führt uns fachkundig durch alle zugänglichen Räume. Königin Maria II. stiftete der Handelskammer Mitte des 19. Jhd. die Ruine eines ehemaligen Franziskanerklosters, auf der der heutige Palast im neoklassizistischen Stil errichtet wurde. Nach der Besichtigung gehen wir Richtung Ribeira zur Bootsfahrt zum Ufer des Douro. Nun öffnet sich der Himmel und die Sonne scheint. Wir erleben eine kurzweilige Tour bis zur Mündung des Douro in den Atlantik und wieder zurück nach Ribeira. Jetzt holt uns der Bus wieder ab und fährt uns zur Portweinkellerei Rozès. Hier verkosten wir roten und weißen Portwein, der uns sehr gut gefällt und beschwingt laufen wir wieder zu unserem Bus, der die Gäste zu den gewünschten Ausstiegsorten innerhalb der Stadt bringt. Einige Gäste besuchen die Markthalle auf der Seite Vila Nova de Gaia, einige fahren mit der alten Straßenbahn Nr. 1 am Ufer entlang Richtung Mündung des Douro und andere besuchen das berühmte Café Majestic in der Rua de Santa Catarina.
Abends treffen wir uns wieder zum gemeinsamen landestypischen Abendessen an der Ribeira im beliebten Restaurant "Chez Lapin". Es gibt leckere Vorspeisen und Salat, Peru mit Würstchen, Dessert sowie reichlich Wein und Wasser. Bier auf Wunsch natürlich auch.
Unser Bus bringt uns anschließend in unser hübsches Hotel zurück.


17.09.2021 Freitag Guimaraes – Bom Jesus und Braga

Nachdem wir uns beim Frühstück im Panorama-Restaurant gestärkt haben, blicken wir mit gemischten Gefühlen auf das Wetter, denn wir wollen ins ohnehin feuchte, immergrüne Minho nach Guimaraes und die Bischhofsstadt Braga. Nach einstündiger Fahrt erreichen wir Guimaraes, die "Wiege Portugals". Hier wurde der erste König Portugals König Afonso I. geboren. Er befreite den Norden von den Mauren und kämpfte sowohl gegen die Feinde als auch gegen seine eigene Mutter. Sein Denkmal steht neben den Palästen der Herzöge von Braganza. Diese sind heute ein sehenswertes Museum, in dem man insbesondere wertvolle Wandteppiche und kostbares Mobiliar bewundern kann. Die alte Festungsanlage auf einer kleinen Anhöhe besteht leider nur noch aus Ruinen, aber die Burg ist trotzdem das Wahrzeichen der Stadt. Wir schlendern durch die Altstadt bis zum Olivenbaum-Platz und legen eine Pause ein für einen Crépe, Salat, Eis, dazu Galao oder Cappuccino. Nach unserem kurzweiligen Besuch geht unsere Fahrt weiter Richtung Braga, um den Wallfahrtsort der Portugiesen Bom Jesus zu besuchen. Mit der Standseilbahn, einer funktionstüchtigen Wasserballastbahn von 1882, fahren wir hinauf zum Kirchenvorplatz. Wir besichtigen die stattliche Kirche aus dem 18. Jhd. Als wir die berühmten barocken Monumentaltreppen mit 116 m Höhenunterschied erkunden wollen, beginnt es zu regnen und Nebelschwaden verhüllen die gesamte Anlage. Enttäuscht verlassen wir den Wallfahrtsort und fahren weiter nach Braga. Auch hier regnet es jetzt in Strömen und wir sind uns einig, dass wir die Stadt in unserem neuen, bequemen Kleinbus umrunden und Vanessa erklärt uns alles Wesentliche.
Fahrer Jorge und Vanessa bieten uns an, eine Extra-Tour zurück über Matosinhos und entlang der Küstenstraße am Atlantik nach Porto zu fahren. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel und jedem bleibt noch etwas Zeit für seine Vorlieben. Am Abend erwartet uns wieder ein reichhaltiges Abendbuffet im Paorama-Restaurant mit Blick auf Porto bei Nacht.


18.09.2021 Samstag Weiterreise ins Douro–Tal nach Amarante, Peso da Régua, Pinhao und Portweinverkostung in der Quinta da Pacheca

Heute starten wir nach unserem Frühstück mit Ausblick auf Porto im Frühnebel zu unserer Weiterfahrt ins Douro-Tal. Das Wetter hat sich zum Glück zum Guten gedreht und uns begleiten nun eine strahlende Sonne und blauer Himmel. Auf dem Weg liegt das kleine Städtchen Amarante, das wir natürliche sehen wollen. Leider ist die Kirche des heiligen Gonzalo wegen Bauarbeiten geschlossen. Man nutzt die Zeit der Pandemie für längst fällige Restaurierungsarbeiten. Heute ist Wochenmarkt und Pastetchen, Kuchen, Obst und Gemüse suchen ihre Käufer. Auch Portugal wählt. In einer Woche stellen sich die Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Gemeinden zur Wahl. In Amarante wird der Wahlkampf verschiedener Parteien durch lautstarke Musik und Kapellen unterstützt. In dem Gewühl von Menschen ziehen wir es vor, im Café die schmackhaften Pastetchen der Nonnen mit den witzigen Namen zu probieren und gehen weiter zu unserem Bus, nachdem alle Bilder und alle Schnappschüsse im Kasten sind. Weiter geht die Fahrt ins Douro-Tal bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Wir erreichen Peso da Régua gegen Mittag, fahren aber gleich weiter zur Quinta da Pacheca. Wir werden schon von Carlos zu einer hochinteressanten Führung erwartet. Vorher haben wir die Möglichkeit, uns in einem leeren Fass desinfizieren zu lassen. Anschließend besichtigen wir die Halle mit großen Betonbecken, die mit roten Trauben gefüllt sind. Daneben warten schon vier Musiker mit Akkordeon und anderen Instrumenten auf die Freiwilligen, die heute Wein stampfen - ein wahres Fest. Wir begeben uns weiter zu den Weinfässern im Keller. Hier ist eine große Tafel für ein Hochzeitsfest eingedeckt worden. Große Fässer, rote Farbe, 3 Monate, bedeutet Ruby. Kleine Fässer, Bernsteinfarbe, 3 Wochen, bedeutet Tawny, erklärt uns unser Lehrmeister. Der kostbare Vintage sollte innerhalb von 3 Tagen getrunken werden, aber er ist so köstlich, dass er oft schon viel eher alle ist. Wieder draußen erfahren wir mehr über die Familie Pacheca und ihre Philosophie bei der Produktion ihrer Weine und Portweine. Danach wollen auch wir wissen, wie die berühmten Produkte dieser Quinta schmecken. Wir probieren weißen und roten Wein sowie einen 30-jährigen Tawny und ein Gläschen Vintage, weil wir so eine nette Gruppe sind. Das eine oder andere Fläschen geht über den Ladentisch für zu Hause. Beschwingt fahren wir mit unserem Bus nach Pinhao, wo wir erst einmal am Douro-Ufer eine Mittagspause einlegen. Unser Zug um 17:40 Uhr fährt leider verspätet ab. Dafür haben wir länger Gelegenheit, die wunderschönen Azulejos mit typischen Weinlese- und Weinverarbeitungsmotiven zu bewundern und zu fotografieren. Im 4* Hotel "Régua Douro" erwarten uns tolle Zimmer und ein elegantes Abendessen im Panorama-Restaurant mit Blick auf den goldenen Fluss Douro. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende und wir fallen müde und zufrieden in unsere schönen weichen Betten.


19.09.2021 Sonntag Weiterfahrt nach Viseu, Park von Bussaco und Universitätsstadt Coimbra

Beim leckeren Frühstück genießen wir heute noch einmal den wundervollen Blick auf den Fluss und das Tal des Douro und checken aus. Die Fahrt geht weiter Richtung Coimbra. Zuvor besuchen wir das zauberhafte Städtchen Viseu. Die Kathedrale, die Ende des 13. Jhd. unter König Dinis I. neu errichtet wurde und Ende des 14. Jhd. mit einem ersten Kreuzgang und mehr als 100 Jahre später mit einem beeindruckenden Hauptportal und größerem Kreuzgang versehen wurde, ist geschlossen. Heute ist Sonntag und die Sé wird für die Messe beansprucht. Der Bau vereinigt auf eindrucksvolle Weise Romanik, Renaissance, Spätgotik und Manuelinik. Dafür ist das Museum nebenan für den großartigen Maler der Stadt, Grao Vasgo, geöffnet und erwartet seine Besucher. Wir setzen unseren Spaziergang vorbei an der Igreja da Misericordia, der Kirche der Barmherzigkeit, mit ihrer beeindruckenden Rokoko-Fassade fort und gelangen zum Denkmal von König Duarte, dem Bruder von Heinrich dem Seefahrer. Ein hübsches Eiscafé an dem gelungenen Denkmal von Aquilino Ribeiro bei der Arbeit, einem berühmten Schriftsteller und Sohn der Stadt, lädt uns zu einer Verweilpause bei Kaffee und Eis ein. Danach nimmt uns unser Jorge wieder auf und die Fahrt geht weiter Richtung Bussaco. Wir parken am 5* Palasthotel und erfahren von Vanessa alles über den Wald und das ehemalige Schloss, das heute ein altes, aber sehr schönes Hotel ist. Der Nationalwald Mata da Bucaco erstreckt sich bis auf 547 m Höhe und wurde ursprünglich von den Barfüßigen Karmelitern angelegt. Er beherbgt 400 endemische und ca. 300 exotische Pflanzen und Bäume, die die Seefahrer einst mitbrachten. Wir stoppen bei unserer Weiterfahrt noch einmal bei einer angedachten Allee von Baumfarnen, Oleander und seltenen exotischen Pflanzen, die die Königin Maria Pia nie vollenden konnte. Der Teich in der unmittelbaren Nachbarschaft ist ein Paradies für Schwäne und Vögel. Wir verlassen die prachtvolle Natur und fahren weiter durch das berühmte Spanferkelgebiet Mealhada nach Coimbra. Die Stadt der Studenten, die uns schon mit bunten Bleistiften und Kulis erwarten, um ihr Budget aufzustocken, erreichen wir am frühen Nachmittag. Die Universität wurde 1290 durch König Dinis I. gegründet und im 16. Jhd. durch König Joao III. weiter entwickelt. König Joao V. ließ die wunderschöne Bibliothek 1717 bauen, ein Juwel damals wie heute. Hier werden Tausende Bände aus allen Bereichen der Wissenschaft, Medizin, Geistes- und Naturwissenschaften u.m. aus dem 15. bis 19. Jhd. aufbewahrt und gepflegt. Unterstützend wirkt hier eine Fledermauskolonie, die Insekten jagt und die Bücher vor dem Verfall bewahrt.
Wir besichtigen noch die vielen interessanten und kostbar verzierten Säle der Universität. Auch die kleine Kapelle hat uns beeindruckt. Nach unserem Besuch der Universität von Coimbra steigen wir die Stufen hinab zur Alten Kathedrale. Auch hier wird gebaut. Die Wege werden erneuert, neue Rohre verlegt und am Ende des Weges auch neue Treppenstufen. Am Maurischen Tor Almedina beenden wir unsere Tour und begeben uns zu unserem Bus, der uns in unser chices 3*-Hotel "Dona Ines" bringt. Einige Gäste bleiben noch hier. Im Hotel erwartet uns wieder ein einfacher Check-in mit Personalausweis und Impfzertifikat. Wir freuen uns jetzt auf ein leckeres Abendessen vom Buffett und die neuen bequemen Betten.


20.09.2021 Montag Weiterfahrt nach Lissabon über Fátima, Kloster Batalha, Nazaré und Óbidos

Heute ist eigentlich Bergfest. Wir verladen unsere Koffer und reisen nach einem üppigen Frühstück weiter nach Fátima. Nach einer ca. einstündigen Fahrt erreichen wir die bedeutende katholische Wallfahrtsstätte Fátima in Zentralportugal. Der Platz ist aufgrund der notwendigen Corona-Maßnahmen entsprechend abgesperrt. Vanessa erklärt uns alles Wichtige zur Basilika, dem weiten Platz davor, und der Erscheinungskapelle, an deren Stelle sich "Unsere liebe Frau" den drei Hirtenkindern Jacintha, Lucia und Francisco am 13. Mai 1917 in einer Steineiche zeigte und zu ihnen sprach und das Geheimnis von Fátima offenbarte. Insgesamt 5 mal von 6 Erscheinungen erschien die liebe Frau vom Rosenkranz an dieser Stelle, an der dann 1919 die Erscheinungskapelle erbaut wurde, 1923 restauriert und neu geweiht. Im größten Heiligtum Portugals haben wir genügend Zeit, uns auch die Grabmale der drei Kinder anzusehen. Danach führt unsere Reise weiter in die Geschichte des Landes. Wir fahren zum Kloster Batalha, das nach der Schlacht von Aljubarrota 1385 erbaut wurde. König Joao I. hielt sein Versprechen, nach einer gewonnenen Schlacht gegen den König von Léon, an dieser Stelle ein Kloster errichten zu lassen, das Mosteiro de Santa Maria da Vitória. Vor dem Kloster steht das Denkmal des tapferen und siegreichen Feldherrn Nuno Alvares Pereira, der den Kampf gewann und die Tochter des Königs heiraten durfte. Sie wurden Mitbegründer des Hauses Braganza. Das Kloster beeindruckt durch seine außergewöhnliche Höhe und Größe insgesamt. Wir besichtigen die Grabmale von König Joao I. und seiner Gemahlin Filippa de Lencastre sowie von ihrem Sohn Heinrich dem Seefahrer. Punkt 12:00 Uhr werden wir Zeugen der Wachablösung am Grabmal des unbekannten Soldaten. Hier wurden am 09.04.1921 die sterblichen Überreste von zwei portugiesischen Soldaten beigesetzt, die in Fankreich bzw. Mocambique gefallen waren. 1924 kam eine ewige Flamme dazu. Mit der Wachablösung werden symbolisch alle gefallenen Portugiesen geehrt. Wir gehen weiter zu dem wunderschönen Taufbecken und bewundern die kunstvollen Kreuzgänge. Uns beeindrucken Säulen und Bögen im manuelinischen Baustil mit seinen Vorlagen aus der Natur wie Blüten, Ranken, Blätter, Muscheln sowie aus der Seefahrt Taue und die Armillarsphäre zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern, die König Manuel als sein Wahrzeichen verwendete. Zum Schluss bestaunen wir noch die Unvollendeten Kapellen, die König Duarte für sich und seine Gattin Eleonor von Aragon errichten wollte. Ihm ging wohl das Geld aus. Unsere weitere Fahrt führt uns nach Nazaré, dem berühmten Ort der Monsterwellen für Surfer. Heute treffen wir auf ein gemäßigtes Meer und erfrischen nur unsere Füße im Atlantik. Dafür gönnen wir uns aber eine phänomenale Mittagspause mit frischem Fisch. Dann geht es weiter die Steilküste hinauf nach Sitio. Noch einige Fotos von der Steilküste auf den Strand, bevor es weiter nach Óbidos geht, der Märchenstadt, die der König seiner Geliebten geschenkt haben soll. Dieser Brauch geht zurück auf König Afonso II., der die Stadt seiner Frau Urraca als Hochzeitsgeschenk vermachte. Er dauerte bis ins 16. Jhd. an. Wir flanieren durch die blumengeschmückten Gassen und bewundern kunstgewerbliche Souvenire aus der einheimischen Produktion. Für die Begehung der Stadtmauer haben wir leider keine Zeit mehr, denn wir müssen noch eine Stunde bis Lissabon fahren. Vorbei an den vielen Ruinen ehemaliger Windmühlen erreichen wir die Hauptstadt und unser 3*-Hotel "Roma", das hervorragend auf unseren Check-in vorbereitet ist. Nach einer kleinen Erfrischung erwartet uns ein leckeres Buffett im Restaurant "Fiesta". Ein weiterer wundervoller Tag geht zu Ende.


21.09.2021 Dienstag Stadtrundfahrt und Spaziergang durch die Hauptstadt Lissabon

Mit großer Vorfreude begeben wir uns nach unserem tollen Frühstück auf unsere Stadtrundfahrt, die wir am oberen Ende des Parque Eduardo VII. beginnen. Der Blick hinab auf die Stadt bis zum Tejo ist etwas getrübt. So begeben wir uns weiter per Bus bis zum Fado-Museum am Fuße der Alfama. Durch die engen Gassen der Alfama, vorbei an vielen kleinen Fado Restaurants und Clubs, erklimmen wir die Miradores um die Statue des Heiligen Vinzenz herum. Wir halten die grandiose Aussicht mit unseren Fotoapparaten fest und spazieren weiter zum Castelo de Sao Jorge. Auch hier machen wir Station und schlendern anschließend wieder hinab bis zum Rossio-Platz. Hier gibt es eine ausgedehnte Mittagspause, bevor uns unser Bus wieder abholt. Wir besuchen das berühmte Hieronymus-Kloster im Stadtteil Belém, dem portugiesischen Bethlehem, und die dazugehörige Kirche Maria de Belém. Das Bauwerk ist ein Meisterwerk der Manuelinik mit Elementen der Renaissance, das der König 1502 in Auftrag gab. Der Bau dauerte über 70 Jahre. Das Kloster beherbergt auch die Sarkophage von Fernando Pessoa, Vasco da Gama und Luís de Camoes. Vanessa führt uns fachkundig durch das gesamte Kloster und die Kirche. Anschließend spazieren wir zum Entdeckerdenkmal. Auch hier wird gebaut. Die Windrose vor dem Denkmal, ein Geschenk von Südafrika an Portugal, wird restauriert. Das 52 m hohe Entdeckerdenkmal wurde 1960 noch unter Salazar anläßlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet und befindet sich am Ufer des Tejo, ebenso wie der Turm von Belém, zu dem uns unser Bus bringt. Nach so vielen beeindruckenden Baudenkmälern und den Spaziergängen durch Baixa und Alfama sind wir etwas erschöpft und freuen uns, dass uns Jorge nun zurück ins Hotel bringt. Nach einer kleinen Erfrischung spazieren wir am Abend in unser heutiges Restaurant "Ti Lurdes" gleich um die Ecke. Nach einem vergnüglichen Abendessen geht es wieder zurück zum Hotel und in die bequemen Betten zur Nachtruhe.


22.09.2021 Mittwoch Tagesausflug nach Éstoril, Cascais, Cabo da Roca und Sintra

Nach unserem stärkenden Frühstück begeben wir uns auf die Fahrt entlang des Guincho Richtung Sintra. Erste Station unseres Ausflugs ist die beeindruckende Küste am Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des Europäischen Festlandes. Heute weht hier kein Lüftchen und der Himmel ist strahlendblau, das ist einmalig. Nachdem alle Fotos im Kasten sind, fahren wir weiter nach Éstoril und Cascais. Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein beliebtes Urlaubsziel. Wir gönnen uns etwas Zeit zum Shoppen und Eis essen, bevor es nach Sintra geht. Hier legen wir unsere Mittagspause ein und flanieren durch den hübschen Ort. Höhepunkt ist dann der Königspalast, die Sommerresidenz der portugiesischen Könige wie Dinís, Joao I., Manuel und Joao III. Gebaut wurde das Schloss vom 14. - 16. Jhd., geprägt durch Manuelinik und Renaissance. Viele Azulejos, auch mit maurischen Motiven, schmücken die Wände. Das Mobiliar aus edlen Hölzern ist kunstvoll mit Intarsien verziert und sehr funktionell gestaltet. Es gibt eine Kapelle und eine imposante Schlossküche, die keine Wünsche offen lässt. Die zwei konischen Schornsteine ragen aus dem Dach heraus und sind das Wahrzeichen von Sintra. Nach diesem königlichen Tag entspannen wir uns in unserem Bus, der uns über die Autobahn zurück zum Hotel bringt. Nach unserem Abendbuffett heißt es wieder Koffer packen, denn morgen früh fahren wir weiter an die Algarve.


23.09.2021 Donnerstag Weiterfahrt über das Alenteja nach Évora und an die Algarve

Richtig frühstücken und Koffer laden heißt es nun wieder. Wir fahren über die Vasco-da-Gama-Brücke, die über 17 km lang ist und damit die längste Europas, über das so genannte Strohmeer ins Alentejo. Hier ticken die Uhren langsamer und die Landschaft sieht märchenhaft aus. Schäfchen weiden, Olivenbäume und Korkeichen säumen unseren Weg. Die Korkeichen werden alle 9 Jahre geschält und werden dadurch widerstandsfähiger und qualitativ besser. Wir überzeugen uns von der Weiterverarbeitung in der Korkfabrik Corticarte Azaruja. Es ist erstaunlich, was man alles herstellen kann: Stühle, Lampen, Taschen, Schuhe, Schüsseln, Lesezeichen und vieles mehr. Wir kaufen Untersetzer mit Kacheln besetzt, Gürtel, Schmuck und Postkarten aus Kork. Nach dieser interessanten Führung durch Vanessa, die überall mitreden kann, geht es weiter nach Évora. Der monumentale Diana-Tempel und Reste des Aquädukts verweisen auf die Gründung der Stadt durch die Römer. Aber auch die Mauren hinterließen ihre Spuren bis zum 12. Jhd. und brachten die Stadt zur Blüte. Geraldo sem Pavor eroberte sie dann zurück, unterstützt durch den Ritterorden von Avis. Wir besichtigen die Kathedrale, verzichten aber auf den Besuch der Knochenkapelle. Wir legen eine Mittagspause ein und flanieren noch durch den Park am ehemaligen Königspalast, den viele Pfaue in Beschlag genommen haben.
Wir fahren anschließend weiter über das Monchique-Gebirge an die Algarve, wo wir im 4*-Hotel "Dom Joao II." erwartet werden. Diese Hotelanlage in Alvor läßt wirklich keine Wünsche offen und liegt an einem wunderbaren feinen Sandstrand. Und dieses Wetter dazu - ein Urlaubstraum!
Das Buffet zum Abendessen ist noch das i-Tüpfelchen für unser Wohlbefinden.


24.09.2021 Freitag Fakultativer Ausflug Algarve, Cabo de Sao Vicente und Lagos

Gut ausgeschlafen und gestärkt fahren wir heute Richtung Südwesten. Unser Ziel ist der südwestlichste Punkt Kontinental-Europas Cabo de Sao Vicente. Schon von weitem kann man den bilderbuchartigen Leuchtturm erkennen. Fotoapparate und Videokameras haben hier wieder genug zu tun, um die faszinierenden Momentaufnahmen der wilden Küste einzufangen. Wir freuen uns über den Stand der "Letzten Bratwurst vor Amerika". Hier werden seit Jahren Original Thüringer Bratwurst und andere verkauft und er ist eine Institution hier. Beeindruckt fahren wir zurück Richtung Lagos. An der Ponta da Piedade legen wir einen Stop ein, denn auch hier ist die Steilküstenlandschaft atemberaubend. In Lagos führt uns Vanessa durch das Städtchen, das nicht nur ruhmvolle Zeiten erlebt hat. Hier war ein bedeutender Umschlagplatz für Handelswaren und Sklaven.
Die Kirche Santa Maria ist das Wahrzeichen des Platzes, auf dem auch das Denkmal von Heinrich dem Seefahrer steht, der nach seinem Tode 1460 hier aufgebahrt wurde. Er hat uns von Porto aus bis hierher begleitet. Wir schlendern durch die hübsche Stadt und beenden den Spaziergang am Denkmal von König Sebastian, der 1580 von einer Schlacht in Afrika nicht zurückkehrte. Das bedeutete für Portugal 60 Jahren spanische Fremdherrschaft, denn es gab keinen weiteren portugiesischen Thronfolger. Lange warteten die Portugiesen auf seine Rückkehr...vergeblich.
Nach einer kleinen Mittagspause und etwas Freizeit treffen wir uns wieder zur Rückfahrt am Bus.
Nun müssen wir uns leider von unserer großartigen Reiseleiterin Vanessa, die gefühlt jeden Stein im Lande kannte und außerordentlich umsichtig und professionell war, verabschieden. Wir werden sie sehr vermissen. Und auch Jorge hat unsere Hochachtung verdient. Sicher und zuverlässig hat er uns durch das ganze Land chauffiert. Muito obrigado sagen wir, até próxima!
Für uns gibt es noch Erholung und Entspannung am Pool und im Meer am morgigen Tag, aber erst einmal genießen wir unser oppulentes Abendessen..


25.09.2021 Samstag Freizeit an der Algarve

Nach dieser grandiosen Rundreise durch Portugal haben wir uns noch einen Tag Freizeit verdient, den jeder nach seinem Bilde gestaltet. Ob Meer, Pool oder Massagebank - alles ist möglich. Die Wassertemperatur des Atlantik beträgt 22 °C, die Außentemperatur 25° C, da muss Abbaden im Meer unbedingt sein. Wir genießen den strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel bis zum letzten Tag unserer Reise und sind sehr dankbar dafür. Nach dem Abendessen setzen wir uns noch einmal zusammen, um mit einem Abschieds-Cocktail auf die gelungene Reise anzustoßen. Wir werden Fotos austauschen und uns noch lange an diese harmonische und perfekte Reise erinnern.

26.09.2021 Sonntag Heimreise ab Faro

Nach dem Frühstück platzieren wir unsere Koffer an der Rezeption und checken aus. Zwei Gäste waren so clever, ihren Urlaub um vier Tage zu verlängern. Wir beneiden sie. Unser Transferfahrzeug holt uns pünktlich vom Hotel ab und bringt uns zügig und sicher zum Flughafen.
Nun läuft alles wie gewohnt und wir fliegen wieder in verschiedene Richtungen nach Hause. Etwas schwermütig, aber voller Hoffnung auf ein neues Abenteuer.

Schlusswort

Vielen Dank, liebe Reisegäste! Wir wissen ja, man trifft sich immer mindestens 2 mal im Leben.

Até próxima!



Ihre Reisebegleiterin

Barbara Mihut

Kommentare zum Reisebericht