Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

18.05. – 29.05.2022, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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"Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken."
Fernando Magellan war ein portugiesischer Seefahrer, geboren um 1485 in Vila Nova de Gaia, am mündenden Douro in den Atlantik.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

Mittwoch, 18.05.22 : Anreise

Da wo Magellan das Licht der Welt erblickte, begann unsere 12tägige Portugal-Reise, exakt auf der gegenüber liegenden Flussseite, in Foz Velha. Wo der etwa 900 Kilometer lange Douro mündet, gab es eine kleine Fischersiedlung, die später in eine Militärbasis zur Verteidigung der Flusseinfahrt ausgebaut wurde und heute nicht nur den westlichen Teil der Stadt Porto darstellt, sondern über viele Restaurants, Promenaden und Hotels verfügt. Ein ehemaliges Kloster, das heutige Hotel "Boa Vista" wurde für 3 Nächte unser "zu Hause" in dieser schönen Lage.

Donnerstag, 19.05.22 : Porto

Porto befindet sich seit 1996 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Vor allem seine Lage im tief eingeschnittenen Douro-Tal, das Ribeira-Viertel und die Portweindestillerien machen die Stadt zu einem sehenswerten Reiseziel.
6 Brücken verbinden Porto und das gegenüberliegende Gaia. Die zweifelsohne interessanteste Brücke ist eine Bogenbrücke mit 2 Ebenen von 1886, nach König Ludwig I. von Portugal benannt und auch von ihm eingeweiht.
Am Ufer von Gaia findet man viele Portweinhersteller, die ihre Köstlichkeiten anbieten. Der Weinfässer wurden aus dem Douro-Tal auf eigens dafür gebauten Holzbooten, den Rabelo-Booten, die eine Länge von 22 Metern, eine Breite von 4,50 Meter und einen tiefen Boden hatten, zur Lagerung in die Weinkeller transportiert. Der Export von Portwein begann im 18.Jahrhundert mit England.
Bei "Rozes" waren wir zu Gast. Von Ostende Rozes, der damals Weinhändler in Bordeaux war, im Jahr 1855 gegründet, wurde durch seinen Sohn Edmond Rozes das Geschäft erweitert und floriert bis heute. Von den Trauben über den Gärungsprozess bis hin zur Lagerung in Eichenfässern erfuhren wir alles Wissenswerte der Portweinherstellung. Natürlich durfte eine Verkostung nicht fehlen. Serviert wurde uns 1 Rozes White und 1 Ruby.
Doch bevor der Portwein uns beschäftigte, erkundeten wir mit unserer einheimischen Führerin Fatima die Stadt Porto.
Die Kathedrale hoch oben auf dem ehemaligen Burgberg mit ihren verschiedenen Architekturstilen von der Romanik bis zum Barock und der Börsenpalast waren zunächst unsere Ziele. Der Börsenpalast, die Handelskammer von Porto wurde 1834 gegründet. Die schlichte neoklassizistische Fassade steht nicht im Einklang mit den Sälen im Inneren. Denn diese zeigen die enorme Bedeutung von Porto als damaliges Handelszentrum und sind sehr reich gestaltet und dekoriert. Im arabischen Saal wurden brasilianische Edelhölzern verarbeitet und Wände und Säulen mit Mosaiken und Blattgold verziert.

Den Abschluss des Tages bildete ein gemütliches Abendessen im Restaurant Chez Lapin direkt an der Uferpromenade im belebten Stadtteil Ribeira.

Freitag, 20.05.22 : Braga und Guimaraes

Der heutige Ausflug führte uns in den Norden der Republik Portugal, in die Provinz Minho.
Braga war das 1. Ziel, eine Stadt, die von den Römern gegründet wurde. Eine Ausstellung darüber konnte man im Mai besuchen und dementsprechend war viel Werbung in der ganzen Stadt präsent.
Die große Frömmigkeit ließ im Verlauf von einigen Jahrhunderten viele Kirchen entstehen. Die Kathedrale gehört mit ihrem Alter von etwa 900 Jahren zu den ältesten Kirchenbauten der Stadt.
Aber auch die nähere Umgebung von Braga ist durch einige Wallfahrtskirchen gekennzeichnet. Die bekanntesten sind Bom Jesus do Monte, Falperra und Sameiro. Sie wurden vom Papst Johannes Paul II. mehrere Male aufgesucht. In Erinnerung an seine Besuche gibt es Denkmäler und Gemälde in den verschiedensten Kirchen.
Am Westhang des Monte Espinho befindet sich Bom Jesus do Monte ("guter Jesu vom Berge") und dieser ist über eine Fahrstraße zu erreichen, oder per Standseilbahn oder zu Fuß über fast 600 Stufen.
Uns hat jedoch die älteste Wasserballast-Standseilbahn der Welt in kurzer Zeit auf den Hügel gebracht. Neugierig betrachteten wir die Technik dieser Bahn: in einen Wagen wird oben auf dem Hügel Wasser in einen speziellen Tank gefüllt und unten der andere Wagen entleert. Aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichts bewegen sich die Wagen nach oben und unten.
Auf etwa 120 Metern Höhe befindet sich die vom Architekten aus Braga, Amarante, geschaffene Kirche. Diese ersetzt eine Vorgängerkirche und besticht durch ihre neoklassizistische Baukunst. Aus Italien stammt das geschnitzte Kruzifix in der Hauptkapelle, welches Ziel vieler Pilger ist.
Selbstverständlich konnten wir einen wunderbaren Blick auf Braga und die nähere Umgebung genießen.

Den Nachmittag verbrachten wir in Guimaraes, der Wiege Portugals. Die Stadt hieß uns mit heißen 34 Grad willkommen, ein jeder suchte einen Schattenplatz in der von vielen Touristen besuchten Stadt.
In der Kirche S. Miguel soll laut Überlieferung der erste portugiesische König D. Alfonso Henriques getauft worden sein. Im Kircheninneren befindet sich das Taufbecken mit der Inschrift, die dieses Ereignis bestätigt.
Direkt neben der Kirche befindet sich die Burg. Einst eine Befestigungsanlage zur Verteidigung, ist sie heute Nationaldenkmal. Und wiederum direkt daneben kann man das Braganza-Schloss , die ganz im Stil der Loire-Schlösser erbaute Residenz , welches heute ein Museum ist, besichtigen.

Samstag, 21.05.22 : Douro–Tal

Nach einem Kurzaufenthalt im hübschen Amarante am Fluss Tamega, welches am Jakobsweg nach Santiago di Compostela liegt, galt es das bekanntere Tal des Douro bis Pinhao näher kennenzulernen.
Da überall Wein angebaut wird, galt auch unser Stopp einer Weinprobe in dem idyllisch gelegenen Weingut "Quinta da Pacheca".
Dieses wurde 1738 von Dona Mariana Pacheca Pereira gegründet. Trotz des Verkaufes im Jahr 1903 an die Familie Serpa Pimentel, wurde der Gründername beibehalten. Familie Pimentel bewirtschaftet es heute in der 4.Generation. Sie bauen 9 verschiedene Traubensorten für Rot-und Portweine an, sowie 7 für Weißweine. Nach einer sehr interessanten Kellereibesichtigung durfte eine Verkostung nicht fehlen. Die angebotenen Proben waren "Pacheca Superior White" , "Pacheca Superior Red, Cuvee" und 2 Portweine mit dem Namen "Port White" und "Ruby Reserve".
Alle Proben waren so köstlich, dass vom Angebot des Versandes der "Quinta da Pacheca" nach Deutschland Gebrauch gemacht wurde.
Eine 45minütige Zugfahrt von Pinhao bis Regau rundete den Ausflug in das Douro-Tal gemütlich ab.

Sonntag, 22.05.22 : Viseu, Bussaco, Coimbra

Unser Sonntagsausflug führte uns zunächst durch das fruchtbare Gebiet von Lamego und Viseu, gen Süden. Trotz eines Temperatursturzes von fast 20 Grad und Regen, konnte man ein Farbspiel von kräftig gelb blühendem Ginster zwischen den saftig grünen terrassierten Obstplantagen und Kastanien-und Eukalyptusbäumen genießen.
In den Höhenzügen von bis zu 600 Metern befindet sich ein wunderbarer, heute unter Naturschutz stehender Park mit einer Fläche von über 100 Hektar. Die Serra do Bucaco (oder Bussaco) ist heute nicht nur Naturliebhabern durch die zahlreichen Wanderwege bekannt, sondern auch durch unglaubliche Vielfalt von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen. Einige davon haben ein stolzes Alter von 400 Jahren. Denn am 07.08.1628 kamen 2 Ordensbrüder der Karmeliter in dieses Gebiet, gründeten nicht nur eine Abtei, sondern pflanzten auch die ersten botanischen Exemplare.
Neben der Abtei, welche man heute noch besichtigen kann, befindet sich das ehemalige Jagdschloss der portugiesischen Könige, seit 1917 das Palace Hotel. Im feinsten neo-manuelinischen Stil darf sich der Gast wie in einem Märchenschloss wohlfühlen, mit Türmchen, Azulejos, verzierten Säulen, usw.
Illustre Persönlichkeiten konnte man im Hotel schon willkommen heißen, von Staatsoberhäuptern, über Schauspieler bis zu Hochzeitsgästen.

Am Nachmittag in der bekannten Universitätsstadt Coimbra angekommen, machte uns ein Spektakel etwas Kopfzerbrechen. Wie solle man die Stadt besichtigen, wenn gerade Volksfeststimmung herrscht und Hunderte von Studenten ihren Uni-Abschluss feiern. Also hinein ins Gewühl und nach 2 Jahren Pandemie-Pause die ausgelassene Freude der Studenten live miterleben.
Die Universität wurde 1290 gegründet, zunächst in Lissabon und dann nach Coimbra verlegt. Sie genoss völlige Autonomie und Selbstverwaltung. Bis heute bestimmen die vielen Fakultäten und deren Studenten das Stadtbild.

Neben der Universität gibt es aber in Coimbra noch weitere Sehenswürdigkeiten, allen voran die alte Kathedrale, ein Juwel der portugiesischen Romanik. Sie rühmt sich den ersten gotischen Kreuzgang und den größten gotischen Altaraufsatz von Portugal zu besitzen.

Montag, 23.05.22 : Fatima, Batalha, Nazare, Obidos, Lissabon

Neben Santiago de Compostela, Jerusalem und Rom gilt Fatima als ein wichtiges Pilgerziel.
3 Kinder hatten 1916/1917 in Kriegswirren Erscheinungen der Mutter Gottes, derer zu glauben, wenige Personen im Stande waren. Jedoch ist die Kleinstadt Fatima heute ein anerkannter Pilgerort. Jeweils am 13. der Monate Mai bis Oktober, entsprechend der Erscheinungen, versammeln sich heute immer noch Tausende von Pilgern zu den Messen. Diese werden in der 2007 fertiggestellten Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit, der Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes und selbst in der kleinen, 1921 geweihten Erscheinungskapelle abgehalten. Fatima ist ein besonderer Ort und gerade in unserer heutigen Zeit ein Ort der Hoffnung und des Friedens.
Unweit von Fatima befindet sich ein grandioses Beispiel spätgotischer Baukunst: das Kloster von Batalha. Dieses wurde aufgrund eines Gelübdes von König Johann I. im 14. Jahrhundert erbaut. Laut Erbfolge sollten die Portugiesen ihre Eigenständigkeit aufgeben und sich den Spaniern unterwerfen. So übernahm Johann I. die Führung zur Verteidigung gegen die weitaus überlegenen Spanier und gelobte, wenn er mit seinem getreuen Feldherrn Nuno Alvero Pereira als Sieger aus dieser Schlacht hervorginge, ein Kloster der Heiligen Jungfrau Maria errichten zu lassen.
2 Jahre nach dieser Schlacht wurde mit dem Bau begonnen.
Dem Gründer nebst seiner Gattin Filipa of Lancaster wurde eine ehrwürdige Grabstätte gleich nahe dem Konventeingang errichtet. Wahrlich ein Meisterwerk!
Nach den folgenden beiden Aufenthalten in Nazare direkt am Atlantik und in der kleinen Stadt Obidos, die noch von einer 1,6 Kilometer langen Stadtmauer umgeben ist, ging es in die portugiesische Hauptstadt.

Dienstag, 24.05.22 : Lissabon

Für viele bedeutete der Aufenthalt in Lissabon ein Höhepunkt dieser Reise.
Von keiner anderen Stelle genießt man solch eine fantastische Aussicht wie von der Festung S. Jorge.
Ist der Weg hinauf zwar etwas mühsam ( wenn man eine bequemere Tuk-Tuk-Fahrt nicht nutzen möchte) so wird man großartig belohnt.
Auch Petrus gab sein Bestes, der Wind fegte die Wolken weg und machte die Sicht grandios von der anderen Tejo-Seite mit der Christus-Statue, über die Hängebrücke, zum größten Platz Lissabons, Terreiro, dem Aufzug Santa Justa, und und und....
Nach einer wohl verdienten Mittagspause ging es direkt am Tejo entlang nach Belem.
Der Stadtteil Belem besitzt gleich mehrere Attraktionen. Neben Parkanlagen und Museen, gibt es auch das Hieronymitenkloster , den Belem-Turm und das Entdeckerdenkmal.
Eine architektonische Meisterleistung, mal wieder im manuelinischen Stil erbaut , ist das seit 1983 sich auf der Liste der Kulturgüter der Menschheit befindliche Kloster .
Von Belem aus begann Vasco da Gama, dessen Grabmal sich auch im Kloster befindet, Ende des 15.Jahrhunderts seine Fahrt nach Indien.
Von keinem Geringeren als dem König Manuel I. selbst, wurde er nach seiner Rückkehr an selbiger Stelle mit allen Ehren empfangen.
Das Kloster, nach da Gamas Indien-Reise ab 1502 erbaut, beherbergt in wundervollen Verzierungen und Dekorationen immer wieder Motive aus Indien, so findet man z.B. Elefanten, Muscheln und Taue.
Diese großartige Anlage ist sicher das herausragendste religiöse Bauwerk ganz Lissabons. Glücklicherweise wurde das Kloster durch das schwere Erdbeben von 1755 nicht zerstört.
Das Südtor, wieder in einer überschwänglichen Dekoration geschaffen, ist der Heiligen Maria gewidmet und zeigt neben vielen Heiligen auch in einer kleinen Nische den Mann, dem wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder begegnen: Heinrich der Seefahrer.
Zu seinem 500. Todestag, 1960, wurde ein 52 Meter hohes Denkmal aus Beton direkt am Ufer des Tejo erbaut. Das "Denkmal der Entdeckungen" soll auf das 15. und 16. Jahrhundert hinweisen, in denen von Portugal wichtige Entdeckungsreisen starteten und welche das Land durch die Einfuhr von Gewürzen reich machten. Das Denkmal zeigt eine Karavelle, ein Schiff der damaligen Zeit, mit wichtigen Personen, z.B. den Seefahrer Fernando Magellan, den Astronom Pedro Nunes, den König Manuel I. und an der Spitze Heinrich den Seefahrer.
Vom Entdeckerdenkmal schweift der Blick stromaufwärts zur Hängebrücke "25.April" und stromabwärts zum Belem-Turm, einst Verteidigungsanlage am Tejo.

Nach einem streng geheimen Rezept werden Blätterteigpasteten mit Cremefüllung hergestellt, die "Pasteis de Belem". Die Besten gibt es nur dort, unweit des Hieronymusklosters, und das seit 1837. Ein kleiner Bissen davon zaubert schnell ein Lächeln ins Gesicht.
Ein Muss, wir alle haben die Törtchen genossen!

Den Abend rundete der Besuch einer Fado-Veranstaltung ab. Beim Lissaboner Fado bringen SängerInnen in Begleitung einer oder zweier Gitarrenspieler überwiegend Emotionen auf besondere Art und Weise zum Ausdruck, so dass man unbedingt einmal solch eine Darbietung live erleben sollte.

Mittwoch, 25.05.22: Sintra, Cabo da Roca, Cascais

Das Königsschloss von Sintra war das erste Ziel der Besichtigung. Schön im Gebirge gelegen, von Lissabon ca. 30 Kilometer entfernt, hatten die Monarchen einen Ort gefunden, der als Jagdrevier und als Sommerresidenz genutzt werden konnte. Ab dem 14.Jahrhundert wurde die Anlage als Residenz genutzt, jedoch König Manuel I. ließ sie zu einem außergewöhnlichen Palast mit 33 Meter hohen konischen Schornsteinen, geschnitzten Decken, vielen hoch dekorativen Azulejos umbauen bzw. dekorieren. Trotz der Zerstörungen während des verheerenden Erdbebens von 1755 und dem erfolgten Wiederaufbau erstrahlt die Anlage heute im alten Glanz und ist das Ziel von vielen Besuchern, wie wir live erleben konnten.
Die letzte königliche Monarchin auf Schloss Sintra war Maria Pia von Savoyen gegen Ende des 19.Jahrhunderts.
Nach der Revolution 1910 wurde die 1. Republik ausgerufen, die königliche Familie exiliert und das Schloss in Sintra wurde schließlich nationales Kulturgut.
Nach so vielen Menschen im Schloss und all der Kunst und Geschichte, kam der Aufenthalt am Cabo da Roca sehr gelegen.
Da wo das Sintra-Gebirge am Atlantik endet, befindet sich dieser wunderschöne Küstenlandstrich mit einem Leuchtturm und einem Monolithen, auf dem zu lesen ist, dass man sich genau auf 38 Grad und 47 Minuten nördlicher Länge, sowie 9 Grad und 30 Minuten westlicher Breite befindet. Es ist der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Dem unablässigen Wind können nur wenige Pflanzen trotzen und auch wir hatten so einige Mühe, Kameras und Handys festzuhalten, um diese tolle Landschaft in Form von Bildern mit nach Hause zu nehmen.

Das Gebiet Cascais/Estoril liegt westlich der Tejo-Mündung und wird im Westen und Süden durch das Meer begrenzt. Früher war der Adel dort zu therapeutischen Zwecken präsent, heute versucht man das historische und kulturelle Erbe mit Modernem zu verbinden.

Donnerstag, 26.05.22: Vom Tejo an die Algarve

Im morgendlichen Gruß wurden die Väter besonders erwähnt , war doch Christi Himmelfahrt/ Vatertag.

Wir sagten Lissabon "tchau", fuhren über die fast 17 Kilometer lange, im Jahre 1998 eröffnete Vasco da Gama-Brücke auf die andere Tejo-Seite.
Schnell änderte sich die Landschaft, der Alentejo war erreicht. Die Landwirtschaft mit Getreide-, Wein-, Obst- und Olivenölproduktion spielt eine wichtige Rolle, zudem ist die Viehzucht und die Herstellung von Korkprodukten der Millionen von vorhandenen Korkeichen ebenso bedeutsam.
Einer Korkeichenfabrik in Azaruja galt unser Besuch. Bei 34 Grad erzählte uns der Fabrikbesitzer die Herstellung der verschiedensten Korkprodukte, vom Schälen der Korkeiche alle 9 Jahre, über das einstündige Kochen, bis hin zur Verarbeitung der nun glatten Rinde.
Die Endprodukte konnten sich sehen lassen und für jeden Interessierten war im Verkaufsraum etwas dabei: Krawatten, Schuhe, Tischläufer, Geldbeutel, Lampenschirme, usw.
Die Hauptstadt des Alentejo ist Evora. Mit dem Diana-Tempel und der Kathedrale besuchten wir 2 Sehenswürdigkeiten, die uns vermittelten, dass die Stadt von den Römern gegründet wurde und noch Baudenkmäler aus dieser Epoche besitzt. Aus der Zeit der Romanik, Übergang Gotik dagegen stammt die doppeltürmige Fassade der Kathedrale, der Kreuzgang und das Kirchenschiff.
Ist Evora zudem mit den engen Gassen und den weiß getünchten Häusern zweifelsfrei sehr schön, wollte doch ein Jeder recht schnell weiter gen Süden-die Algarve erwartete uns.

Freitag, 27.05.22 : Algarve

Vom tosenden Atlantik begrenzt, breitet sich die Algarve auf etwa 150 Kilometern Länge und 50 Kilometern Breite aus. Sie bildet die südlichste Provinz Portugals.
Von unserem Hotel in Armacao de Pera fuhren wir immer weiter nach Westen, zum Cabo de Sao Vicente. Das Kap trägt den Namen des Heiligen Vincent, der heute Schutzpatron ganz Portugals ist. Viele Legenden ranken sich um ihn. Eine erzählt in Verbindung mit dem Kap, dass sein Körper an Land gespült wurde und 10 Raben seine sterblichen Reste in eine Kirche gebracht hätten.
Was jedoch die Natur an der südwestlichen Spitze der Algarve geschaffen hat, ist spektakulär. Überall staunt man der Landzungen, Grotten und Felsen, die ihre Formen durch Wasser und Wind in Millionen von Jahren erhalten haben. Die Ocker- und Goldtöne der Kalksteinformationen stehen im Kontrast zum türkisfarbenen Wasser des Atlantik. Man kann sich nicht satt sehen, die Natur hat wahre Meisterwerke geschaffen.

Lagos war einst das Verwaltungszentrum der Algarve, bevor es Faro wurde.
Auch diese Stadt ist mit Heinrich dem Seefahrer verbunden. Die gesamte Reise hindurch begleitete uns seine Biografie wie ein roter Faden von Nord nach Süd:
- in Porto 1394 als Sohn von König Johann I. und seiner Gattin Philippa von Lancaster geboren
- in Viseu wurde er Gouverneur
- in Lissabon sahen wir das Entdeckerdenkmal
- in Raposaira besuchte er die Gottesdienste
- in Sagres wurde er 1419 zum Gouverneur der Algarve und gründete eine Seefahrerschule mit Sternwarte
- er starb 1460 in Sagres
- im Kloster Batalha ruhen seine sterbliche Reste

Auch gehört zur unrühmlichen Geschichte von Lagos, dass die ersten Sklaven, aus Afrika mitgebracht, in der Stadt verkauft wurden und damit im 15. Jahrhundert der Sklavenhandel begann.
Für viele Besucher gehört Lagos zu den schönsten Städten der Algarve.

Unsere örtliche Reiseleiterin Fatima verabschiedete sich von uns nach diesem Algarve-Ausflug.
Unser aller Dank gilt ihr nochmals ! Für ihre Informationen über Land und Leute , für ihre Freundlichkeit und ihre Hilfsbereitschaft!

Samstag, 28.05. 22 : Erholung

Spaziergang, Einkaufsbummel, Fahrt in eine nahegelegene Stadt, Baden oder "süßes Nichtstun"- diesen Tag konnte jeder ganz individuell gestalten. Die Sonne war unser Begleiter und so wurde es für alle ein gemütlicher Urlaubstag.

Sonntag, 29.05.22: Heimflug

In zwei Gruppen wurde unsere Reisegesellschaft aufgeteilt, da die jeweiligen Flüge in verschiedene Destinationen mittags und abends ab Faro starteten. Eine schöne Zeit in Portugal ging zu Ende. Mit vielen Eindrücken, Fotos und auch Souvenirs traten wir die Heimreise an.
Gern erinnern wir uns an das Erlebte.
Genießen Sie Ihren Portwein ! Saude !

Schlusswort

Eberhardt Travel sagt "HERZLICHEN DANK" für Ihr Vertrauen.
Ich bedanke mich für das nette Miteinander. Bleiben Sie gesund und reisefreudig.
Herzlichst Heike Heinen

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