Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

15.06. – 26.06.2022, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Die Rundreise startet im Norden des Landes und zieht sich bis hinunter an die Algarve. Dabei ist jeder Tag unverwechselbar und bietet unzählige Eindrücke, die sie mit nach Hause nehmen und diese Reise unvergessen macht.
Ein Reisebericht von
Katja Jaber-Neumann
Katja Jaber-Neumann

15.06.22 Anreise nach Porto

Nach einer entspannten Anreise der ersten Reisegruppe nach Porto, kommen wir am frühen Nachmittag in unserem Hotel Black Tulip an. Die später eintreffenden Gäste beginnen ihr Reiseabenteuer bereits beim Anflug auf die einstige Seefahrer Metropole, da Gewitter und starke Windböen die Landung leicht erschweren. Dafür ist man dann umso glücklicher, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel ist die Gruppe dann fast vollständig und wir stimmen uns auf die bevorstehende Reise ein. Da sich der Speiseraum im 10. Stock des Hotels befindet, können wir dabei einen fantastischen Ausblick über die Stadt genießen und sind mitten drin, als die abendlichen Gewitter herein brechen.

16.06.22 Stadtrundfahrt und Freizeit in Porto

Heute haben wir ein Geburtstagskind und somit wird gleich zu Anfang herzlich gesungen (Natürlich nach Absprache mit der Jubilarin :). Damit ist auch klar – die angesagten Regenschauer und Gewitter können heute einfach nicht zutreffen.
Wir starten in den Tag mit einer Stadtrundfahrt, bei der wir unserer Reiseleiterin Fátima andächtig lauschen und Manuel am Steuer sitzt. Dabei sehen wir bereits die Kathedrale von Weitem, fahren am Rathausplatz vorbei und bestaunen das imposante Universitätsgebäude.
An der Barockkirche aus dem 18 Jahrhundert „Torre dos Clérigos“ legen wir unseren ersten Fotostopp ein und gehen von dort an zu Fuß weiter durch die Altstadt. Als nächstes steht der Besuch des Bahnhofs „ Sao Bento“ auf dem Programm. Auf dem Gelände des früheren Klosters „Mosteiro de Sao Bento de Avé-Maria“ errichtet, zeichnet sich der innerstädtische Bahnhof besonders durch seine kunstvoll, mit Azulejos (bunt bemalte Keramikfließen) gestaltete Vorhalle aus. Direkt im Anschluss geht es in die nahegelegene und auf einer Anhöhe thronende Kathedrale der Stadt. Die „Sé do Porto“ zählt seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die einstige Burgkirche besticht besonders durch ihren imposanten, barocken Hauptaltar. Nach diesem Schmuckstück geht es auf der Einkaufsstraße „Rua das Flores“ hinunter zum Fluss „Douro“, der die Altstadt von dem Stadtteil Vila Nova de Gaia trennt. Dabei verlaufen zahlreiche, mächtige Brücken über diesen wichtigen Wasserlauf, was wir uns bei einer Bootsfahrt genauer anschauen können. Im Anschluss ist Zeit, Porto auf eigenen Wegen und ganz individuell zu erkunden – kulinarisch oder kulturell. Da es aber gerade in diesem Moment heftig regnet, kehren fast alle in den sicheren Schutz eines Restaurants ein. Perfektes Timing!
Dies soll aber für heute noch nicht alles gewesen sein. Schließlich kehren wir im Anschluss bei „Rozés Porto“ im Weinkeller zur Führung und Weinverkostung ein. Was wäre schließlich Porto ohne eine Portweinverkostung?! Undenkbar! :) Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, lassen wir den Abend bei einem gemeinsamen landestypischen Abendessen im Restaurant Chez Lapin feuchtfröhlich ausklingen. Dazu zieht es uns wieder zurück an das Ufer des Douro mit seinen vielen bunten Bars und Restaurants. Neben dem leckeren Essen besticht das Restaurant auch durch sein kreatives Innendekor. Besonders die handgeschnitzten Holzgegenstände, die über den Tischen von der Decke hängen, sorgen für Gesprächsstoff und das ein oder andere Tränchen (Vor Lachen natürlich…:)
Was für ein schöner Einstieg in die uns noch bevorstehende Rundreise!


17.06.22 Ausflug nach Braga – Bom Jesus und Guimarães

Heute heißt es Ausschlafen, ausführlich Frühstücken und dann starten wir in einen neuen, ereignisreichen Ausflugstag. Unser erstes Ziel ist dabei Braga, eine Großstadt im Norden Portugals, die als religiöses Zentrum des Landes gilt. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass hier 1089 die erste Kathedrale Portugals errichtet wurde, die wir gleich beim Aussteigen aus dem Bus in Augenschein nehmen dürfen. Außerdem ist Braga neben seinem reichen, religiösen Erbe für die zahlreichen religiösen Feste bekannt. Der Juni ist hierbei der Hauptfestmonat und die ganze Stadt ist bereits reich verziert, um das Fest des Heiligen Johannes zu begehen.
Nach einem entspannten Stadtbummel erwartet uns direkt im Anschluss ein Höhepunkt des heutigen Tages. Wir fahren hinauf zum beliebten Wallfahrtsort „Santuário do Bom Jesus do Monte“. Die Auffahrt bestreiten wir mit der Zahnradbahn, welche 1882 gebaut wurde und die 300 Höhenmeter rein durch Wasserkraft überwindet. Bei unserer Ankunft blicken wir direkt bei schönstem Sonnenschein auf das monumentale, römisch-katholische Heiligtum mit seinen kaskadenartig angelegten Gärten, die ihm zu Fuße liegen. Am markantesten sind allerdings die barocken Monumentaltreppen, die man bereits von der Innenstadt Bragas aus sehen kann.
Gerade als wir das Innere des Gotteshauses besichtigen, finden musikalische Proben für eine bevorstehende Hochzeit statt. Leider verpassen wir die Braut knapp…Uns sollte das Glück allerdings noch hold sein. :)
Auf der Abfahrt fahren wir durch dichte Eukalyptus- und Eichenwälder und bestaunen das Weinanbaugebiet des landestypischen „Vinho Verde“ der Provinz Covinho, durch die wir uns gerade begeben. Nach einer knappen Stunde Fahrt kommen wir in Guimarães an, der Wiege der Nation. Auf Überresten der einstigen Stadtmauer befindet sich die Inschrift – „Hier wurde Portugal geboren.“.
Bei einem Stadtrundgang durch das historische Zentrum der Stadt, werden wir nach langem Warten vor der „Kirche der lieben Frau des Olivenbaums“ endlich belohnt. Sicherlich saßen wir zufällig in einem Restaurant an genau diesem zentralen Platz und hatten ein kühles Getränk in der Hand, aber nichtsdestotrotz bekamen wir endlich unsere Braut des heutigen Tages zu Gesicht. Höchst emotional und gerührt von dem Applaus der Schaulustigen, beschritt sie in einem ausladenden Brautkleid die ehrwürdige Kirche. Was für ein Anblick! Danach setzen wir unseren Stadtrundgang fort und schließen mit der Außenbegehung der alten romanischen Burg aus der Mitte des 10. Jahrhunderts ab. Auf der Fahrt zum Hotel wird hier und da ins Land der Träume abgeschweift, um dann wieder erholt in die anschließende Freizeit zu starten. Am Abend kommen wir dann wieder alle zusammen und genießen ein gemeinsames Abendessen im Hotel.


18.06.22 Amarante – Pinhao – Peso da Régua

Wir verabschieden uns von Porto und begeben uns auf direktem Wege ins Landesinnere nach Amarante in der Region Norte. Idyllisch am Tâmega gelegen, einem Nebenfluss des Douro, erwartet uns direkt bei unserer Ankunft ein Willkommens-Markt, der zufällig genau heute stattfindet.
Neben ihren berühmten Süßspeisen, ist die Stadt auch für den Heiligen „São Gonçalo“ bekannt, zu dessen Ehren das gleichnamige Kloster im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Im Inneren des einstigen Dominikanerklosters liegt der Schutzpatron der Stadt aufgebahrt, um den Bittenden Fruchtbarkeit zu schenken, wenn sie ihn berühren. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass eine leicht kuriose, süße Spezialität ihm gewidmet ist. Die „Colhões de São Gonçalo“ sind Gebäcke in verschiedenen Größen, die die Form eines Phallus haben. Ich brauche wohl nicht erst zu erwähnen, dass wir uns für die spätere Portweinprobe diesen besonderen Gaumenschmaus nicht entgehen lassen können ;). Was wäre auch eine Weinprobe ohne solide Grundlage, wie es Fátima klar formuliert hat?!
Nach einer kurzen Freizeit in Amarante geht es direkt in die heiligen Weinhallen der „Quinta da Pachega“, einem eher kleinem Weingut, was neben erlesenen Weinen und Portweinen auch für sein Olivenöl prämiert ist. Dabei leitet uns Don Carlos bei einer emotionalen Führung durch die altehrwürdigen Hallen. 1738 gegründet produziert das Traditionshaus jährlich „nur“ 500.000 Flaschen, weswegen es sich den Luxus leisten kann, die Trauben noch traditionell mit den Füßen zu zerstampfen. Die anschließende Verkostung rundet den gelungenen Besuch ab und gipfelt in einem regelrechten Kauf- und Probierrausch im nahegelegenen Weinshop des Anwesens. Die Stimmung auf der Fahrt nach Peso da Régua ist dementsprechend ausgelassen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es weiter nach Pinhao, um unseren letzten Programmpunkt des Tages abzuhaken – eine Fahrt mit der „Linha do Douro“. Diese malerische Zugstrecke führt entlang des Douro und die sich links und rechts auftürmenden Weinterrassen. Im Anschluss kann man nach dem Check-in in unser heutiges Hotel Régua Doura entweder Entspannung im kühlen Nass des hauseigenen Pools finden mit Blick auf die Weinberge, oder einfach die Seele auf einer der Terrassen baumeln lassen. Den krönenden Abschluss dieses Tages bildet einmal wieder das gemeinsame Abendessen mit fantastischer Aussicht auf das Douro-Tal.


19.06.22 Viseu – Parque von Bussaco – Coimbra

Auch heute erwartet uns wieder ein ereignisreicher und spannender Tag. Direkt am Morgen heißt es Koffer packen und auf in ein neues Abendteuer. Obwohl wir gestehen müssen, dass man es hier noch etwas hätte aushalten können. Aber dies ist ein Anreiz für eine weitere Reise.
Auf dem Weg nach Viseu, unserem ersten Ziel, fahren wir durch eine malerische Landschaft geprägt durch Anbaugebiete von Äpfeln, Birnen, Kirschen und natürlich Wein.
Obwohl uns der Wetterbericht für den heutigen Tag hold schien, ist es doch beim Verlassen des Busses etwas kühl und der Regen, der zuvor gefallen ist, ist noch spürbar in der Luft. Oder wie nur ein weiser Mann dies zusammenfassen kann: „Das Wetter ist doch anders als man denkt…“. Wohl wahr. Dies tut uns allerdings keinen Abbruch, schließlich ist alles im Bus dabei. Wir starten unseren Stadtrundgang an der Kirche „Igreja dos Terceiros de São Francisco“ und nutzen den anliegenden „Aquilino Ribeiro Park“ gleich zur Toilettenpause, um uns weiter ins Stadtzentrum durch das Tor „Porta do Soar“ hin zur Kathedrale von Viseu und zur Kirche „Igreja da Misericordia“ zu bewegen. Da sich beide Bauwerke gemeinsam auf dem gleichen Platz befinden, ist dies ein wirklich imposanter Anblick. Nach einer kurzen Begehung der Kirche, schließen wir unseren Stadtrundgang ab und begeben uns auf direktem Wege zum „Nationalwald von Buçaco“.
Auf dem höchsten Punkt mit 547 Höhenmetern der Serra do Bussaco gelegen, befindet sich das Naturidyll „Mata do Bussaco“. Dabei besticht der Nationalwald nicht durch seine Größe, jedoch durch seinen Artenreichtum an 400 heimischen Pflanzenarten aus dem Atlantikgebiet und weiteren 300 exotischen Arten. Bei unserem ersten Fotostopp an der „Fonte Fría“ und dem „Lago Pequeno“ können wir uns davon bereits ein Bild machen. Weiter geht es zum geschichtsträchtigen, einstigen „Kloster von Santa Cruz“, was mit seinen schillernden Gärten, mitten in den Wald eingebettet ist und heute als Hotel genutzt wird. Wir genießen den Anblick bei einem Kaffee, um uns dann auf nach Coimbra zu machen. Die einstige Hauptstadt in Zentralportugal gelegen, zeichnet sich vor allem durch ihre gut erhaltene, mittelalterliche Altstadt aus sowie die traditionsträchtige und historische Universität, welche auf dem Gelände des ehemaligen Palastes über der Stadt thront. Und genau dort setzen wir nach einer kleinen Stärkung an. Glücklicherweise gibt es gerade heute eine Ehrung der Studenten, wodurch wir die traditionellen Gewänder der Alumni genauer unter die Lupe nehmen können. Ein wenig erinnert mich der schwere, ausladende, schwarze Umhang an die Schüler von Hogwarts, der zusätzlich durch verschieden farbige Bänder ergänzt wird, die die jeweilige Fakultät anzeigen. Nach unauffälligen Paparazzi-Fotos (So unauffällig, wie es in einer großen Reisegruppe geht… :D), um dieses Spektakel einzufangen, begeben wir uns ins Innere des Gebäudes.
1290 vom portugiesischen König Dionysius gegründet, ist die heutige Forschungsuniversität die älteste des Landes und eine der ältesten Europas. Besonders bemerkenswert sind die barocke Bibliothek, die Universitätskapelle sowie der Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert. Insgesamt bietet die Universität eine Augenfreude nach der anderen und bietet so viel zu entdecken, dass es teils schwer vorstellbar ist, dass dies wirklich ein Universitätsgebäude ist. Von ihrem Thron über der Stadt, begeben wir uns im Anschluss zu Fuß wieder hinunter. Viele Restaurants und Bars laden mit Live-Musik zum Verweilen ein. Wir verweilen allerdings vorerst in unserem Hotel für die heutige Nacht und kommen abends alle wieder für ein gemeinsames Abendessen zusammen.


20.06.22 Fátima – Batalha – Nazaré – Óbidos

Heute fahren wir auf der ältesten Autobahn des Landes, der A1, hin zum bedeutendsten und bekanntesten Wallfahrtsort des Landes. Das Heiligtum von Fátima führt jährlich Millionen von Pilgern der katholischen Kirche in die Stadt und beherbergt nicht nur die viertgrößte Kirche der Welt – die „Igreja da Santissima Trinidade“, sonder auch den weltweit größten Kirchenvorplatz. Das ganze Areal ist mehr als imposant. Wir besichtigen die „Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes“, die „Kapelle der Erscheinungen“ und die „Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit“, welche ich zuvor wegen ihrer außergewöhnlichen Größe erwähnt hatte.
Danach geht es direkt zu einem weiteren historisch wertvollen, aber auch religiösen Bauwerk – dem „Kloster von Batalha“. Das Dominikanerkloster, welches den vollen Namen „Kloster der heiligen Maria vom Siege“ trägt, wurde als Dank an die Jungfrau Maria von Johann I. 1385 nach der gewonnenen Schlacht über das Königreich Kastilien in Auftrag gegeben und zählt seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe. Nachdem wir uns ausgiebig der Gründerkapelle, dem Außenbereich mit seinen Kreuzgängen und der unvollendeten Kapelle gewidmet haben, geht es weiter zum Badeort Nazaré, wo wir unsere Mittagspause in einem urigen Fischlokal genießen. Im Anschluss fahren wir auf einen Aussichtspunkt mit Blick über die Bucht Nazarés, wo wir das bunte Treiben der Marktstände genießen und einen kurzen Abstecher zur Bucht der Riesenwellen machen können.
Unser letzter Programmpunkt des heutigen Tages bildet Òbidus, eine verträumte und idyllische Kleinstadt, die der historischen Provinz Estremadura angehört. Einen Namen hat sich das Städtchen durch seine blumenverzierten, mit zahlreichen Geschäften und Lädchen belegten Gassen gemacht, welche von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben sind. Wir genießen jedenfalls das malerische Fleckchen bei schönstem Sonnenschein und mit einem typischen, selbsthergestellten Kirschlikör in der Hand. Nach einer kurzen Freizeit und einem Bummel durch die Geschäfte geht es weiter nach Lissabon, unserem Endziel des heutigen Tages. Nachdem wir alle unsere Zimmer im Hotel Roma bezogen haben, geht es wie gewohnt zu einem gemeinsamen Abendessen ins Hotelrestaurant.


21.06.22 Lissabon Total

Der heutige Tag ist ganz der Hauptstadt gewidmet. Hier gibt es schließlich auch unglaublich viel zu entdecken! Wir starten in den Tag mit einer Stadtrundfahrt und halten am Aussichtspunkt des Parks Eduardo VII für einen Fotostopp. Mit einem tollen Blick auf die Stadt liegt zu unseren Füßen die Prachtallee „Avenida da Liberdade“, die wir gleich auch noch mit dem Bus befahren werden.
Im Anschluss erklimmen wir im Marschschritt die Hügel hinauf zum „Castelo de Sao Jorge“, einer Festungsanlage der Stadt mit integrierter Burgruine. Besonders ist hier vor allem der Ausblick über die Altstadt bis hin zur imposanten „Cristo-Rei Statue“, die am anderen Flussufer thront und durch die beeindruckende Brücke „Ponte de 25. Abril“ mit der Stadt verbunden ist. Eine weitere Besonderheit stellt die große Population an Pfauen dar, die sich hier ganz frei auf dem Gelände bewegen und für die begeisterten Fotografen regelrecht posieren. Auf dem Weg hinunter in die Stadt stoppen wir an einem weiteren Aussichtspunkt „Santa Lucia“. Leider verdichten sich hier gerade einmal wieder die Wolken und es fängt an zu regnen. Aber die Schirmverkäufer sind sofort zur Stelle und helfen aus. Den finalen Abstieg hinunter zum Cruise Terminal begehen wir durch den Stadtteil Alfama, welcher nach wie vor zu Ehren des Heiligen Johannes bunt geschmückt ist. Auch, wenn dies nur die Überreste der Feier sind, kann man sich lebhaft vorstellen, wie turbulent und ausgelassen es hier zuging. Nach einem kurzen Transfer zum Platz „Rossio“ im Zentrum, genießen wir eine ausgiebige Mittagspause, oder gehen dem nach, was jedem einzelnen behagt. Von Shopping, über der Suche nach besonderen Fotomotiven oder einem gemütlichen Restaurantbesuch ist für jeden etwas dabei.
Nach dieser kurzen Erholungspause geht es weiter mit dem Bus immer am Ufer des Flusses Tejo entlang, welcher später in den Atlantik mündet. Am beeindruckenden Kloster „Mosteiro de Belém“ angekommen, beginnen wir sogleich mit der Besichtigung. Das 300 Meter lange Hieronymitenkloster besticht vor allem durch seine reich verzierte Kalksteinfassade und gilt als bedeutendes architektonisches Beispiel der Manuelinik. Die dazugehörige Kirche „Santa Maria de Belém“ erkunden wir im Anschluss. Aber auch dies soll heute noch nicht alles gewesen sein. Auf unserer Rückfahrt in die Stadt, stoppen wir direkt am Ufer des Tejo am berühmten Fotomotiv dem „Turm von Belém“. Um unser Erlebnis in diesem Stadtteil abzurunden, probieren wir dazu die köstlichen „Pastéis de Belém“, welche noch warm sind und mit Zucker und Zimt garniert gereicht werden. Wenige Minuten Richtung Stadtmitte, wartet noch ein weiteres imposantes Wahrzeichen der Stadt auf uns – das „Denkmal der Entdeckungen“, welches 1960 zu Ehren des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet wurde.
Wieder im Stadtzentrum angekommen, teilt sich die Gruppe. Der Großteil geht zu einem einstündigen Fado-Konzert, einem portugiesischem Musikgenre, welches vor allem in Lissabon und Coimbra beheimatet ist. Zu einem mehr als gelungenen Gesangsvortrag gibt es ein Gläschen Wein und kleine Häppchen. Was will man mehr?! Auch, wenn dies nur einen kleinen Einblick in dieses Vortragsgenre bietet, erhält man ein gutes Gefühl für diese emotionale und mitreißende Musik mit Gitarrenuntermalung und bekommt Lust auf mehr.
Gut gelaunt, geht es zurück zum Bus, wo wir nun heute leider unseren Busfahrer Manuel verabschieden, der uns immer mit einem Lächeln begrüßte und mit seinen Fahrkünsten geglänzt hat. Adeus! Vorerst bestreiten wir allerdings die letzte gemeinsame Fahrt zurück zum Hotel.
Aber auch hier geht es gleich weiter – dieses Mal allerdings zu Fuß – da uns noch ein uriges Restauranterlebnis mit landestypischen Köstlichkeiten erwartet. Und natürlich wird auch dieser Abend feuchtfröhlich und ausgelassen angegangen und bis in den späten Abend hin ausgekostet.


22.06.22 Sintra – Cabo da Roca – Cascais

Heute begeben wir uns auf die Spuren der einstigen Könige und deren Sommerresidenzen. Das bezaubernde Städtchen Sintra liegt in die Berglandschaft des Sintra-Gebirges eingebettet und besticht durch seine beeindruckenden, herrschaftlichen Bauwerke und Paläste, welche sich in die dichten Pinienwälder einfügen. Wir besichtigen den Nationalpalast, ein Gebäude mit historischem Wert, welches im maurischen und manuelinischen Stil erbaut wurde und besonders durch seine markanten, konischen Küchenschornsteine hervorsticht. Nach einer kleinen Freizeit in der Stadt, geht es für uns weiter an die wilde Atlantikküste in ihrer vollen Schönheit. Am „Cabo da Roca“ angekommen, befinden wir uns am westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Das Wasser strahlt in azurblau mit der Sonne um die Wette und überall auf dem Boden blühen Mittagsblumen. Hier bekommen wir endlich einmal einen Vorgeschmack, was das Wort „Hitze“ in Portugal bedeuten kann. :D Nach einem weiteren kurzen Fotostopp in „Guincho“ fahren wir weiter in den beliebten Badeort „Cascais“. Hier genießen wir unsere Mittagspause und bummeln im Anschluss durch die vielen bunten Geschäfte.
Am späten Nachmittag treffen wir wieder im Hotel ein und kommen am Abend zu einem gemeinsamen Abendessen wieder zusammen.


23.06.22 Fahrt an die Algarve mit Stopp in Èvora

Heute heißt es wieder Koffer packen, um den letzten Reiseabschnitt zu begehen. Wir begeben uns an unser letztes Ziel – einem luxuriösen Hotel an der Algarve zum perfekten Ausklang dieser Reise. Vorerst verlassen wir allerdings die Stadt über die beeindruckende Brücke „Ponte Vasco da Gama“, vorbei an den Salzminen und mit Blick auf das Naturschutzgebiet am Mündungsdelta des Tejos, welches das größte Feuchtbiotop des Landes darstellt. Somit verwundert es auch nicht, dass wir direkt vom Bus aus, Flamingos und unzählige, reich besetzte Storchenhorste sehen. Nach dieser grünen Schlick- und Sumpflandschaft ist die Gegend rund um die Alentejo Region von Kork- und Steineichen geprägt sowie Weinreben, Mandel- und Olivenbäumen. Was bietet sich da besser an, als eine Korkeichenfabrik hautnah zu erleben?! Wir stoppen bei „Corticarte“ nahe Sao Bento do Mato und bekommen eine Führung auf dem Gelände mit anschließenden Verkaufsmöglichkeiten, die wir natürlich ausgiebig nutzen ;). Bei der Begehung erfahren wir, dass eine Korkeiche durchschnittlich 220 Jahre alt wird und ab dem Alter von 25 Jahren aller 9 Jahre geschält werden kann. Dies ist allerdings ein sehr sensibler Prozess und verlangt viel Fingerspitzengefühl. Daran sieht man – wir haben nicht nur eingekauft, sondern auch die ein oder andere wissenswerte Information mitgenommen :).
Weiter geht es nach Èvora, der Hauptstadt der Alentejo-Region, deren historisches Zentrum seit 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Während wir erst einen kleinen Stadtbummel machen und die Kathedrale besichtigen, gibt es im Anschluss Freizeit zur Mittgaspause. Kurz vor 15 Uhr nehmen wir dann Kurs auf unser Hotel Pestana Viking in Armacao an der Atlantikküste. Die Landschaft ist nun geprägt von weiten Flächen goldschimmernder Getreidefelder oder ausladenden Gras- und Weideflächen für die Viehzucht. Immer wieder sind Störche zu sehen, die auf der Suche nach Futter auf den Feldern umherwandern. Der perfekte Anblick um die Gedanken schweifen zu lassen und eventuell die Augen für einen kurzen Moment zu schließen. Am späten Nachmittag ist auch dieser Abschnitt gemeistert und wir verabschieden feierlich Fátima, da hier die Gruppe zum letzten Mal in ihrer Anwesenheit vollständig beisammen ist. Einen herzlichen Dank für dein unendliches Wissen, deine Professionalität und vor allem dein Engagement, mit der du die Reisegruppe zu jeder Zeit betreut hast! Nach einem tosenden Applaus, checken wir zum letzten Mal in unser Hotel ein und genießen die restliche Zeit bis zum Abendessen. Das Hotelbuffet ist wie zu erwarten exquisit und vielfältig – genau das, was wir zum Ausklang dieser Reise gebraucht haben.


24.06.22 Ausflug zum Cabo Sao Vincente

Der heutige Ausflug ist fakultativ und nichtsdestotrotz gut besucht. Wir begeben uns zuerst mit dem Bus zum Leuchtturm am Kap von „Sao Vincente“. Leider wird dieser gerade restauriert und ist deswegen nicht zu sehen. Der Ausblick über die rauen Klippen, welche in den tosenden Atlantik münden ist die Fahrt allemal wert. Außerdem genießen auch einige Gäste die zertifizierte „letzte Bratwurst vor Amerika“.
Nach einem Fotostopp mit Blick auf den Fischerhafen von Baleeira, fahren wir zur „Ponta da Piedade“, der Spitze einer Landzunge mit 20 Meter emporragenden Felsklippen. Da es hier versteckte Buchten und Strände gibt und auch die Möglichkeit mit einer Bootsfahrt auf Erkundungsreise zu gehen, wäre dies ein Ort, den man in der morgigen Freizeit eindringlicher erkunden könnte.
Zum Abschluss unseres heutigen Halbtagesausfluges besichtigen wir Lagos, ein beliebtes Seebad im Süden des Landes. Nach einer kurzen Freizeit geht auch dieser wunderschöne Ausflugstag bei strahlendem Sonnenschein dem Ende entgegen.
Dafür kann sich nun jeder nach eigenem Ermessen im Hotel oder der Umgebung vergnügen. Am Abend kommen wir natürlich wieder zu einem gemeinsamen Schmaus zusammen.


25.06.22 Tag zur freien Verfügung

Heute kann jeder nach eigenem Ermessen auf Entdeckungsreise gehen oder einfach nur die Erholung am Pool oder Meer suchen. Das Areal des Hotels bietet jedenfalls viele Möglichkeiten.
Am Vormittag werden noch einige Punkte in Sachen Online-Flug-Check-in geklärt und am Abend kommen wir dann alle zusammen, um auf den Abschluss dieser wunderschönen Rundreise anzustoßen und die Details der Rückreise zu besprechen. Das gemeinsame, letzte Abendessen darf natürlich nicht fehlen.

26.06.22 Abreise

Auch die schönste Zeit kommt irgendwann zu einem Ende und für uns wird es Zeit, die Heimreise anzutreten.
Nach einer herzlichen Verabschiedung begibt sich nun wieder jeder auf seine ganz eigene Reise. Ich hoffe sehr, dass wir uns einmal wieder sehen.
Auf bald!
Eure Katja

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Katja,

mit Freude haben wir den Reisebericht unserer Rundreise
Portugal - von Nord nach Süd - gelesen und konnten somit noch einmal alle unsere Erlebnisse mit Schrift und Bildern in Revue durchlaufen. Wir sind gerade beim Sichten unserer Fotos, für unser Fotobuch und können somit einige Anregungen bzw. Hinweise usw. aufnehmen. Vielen Dank! Es macht Freude alles noch einmal zu erleben.
Wir wünschen Dir alles Gute für die Zukunft und weiterhin viele Reisen, welche Du als Reiseleiterin begleiten kannst.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Osterzgebirge

von Hartmut und Katrin

Hartmut Kunert
12.07.2022