Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

17.06. – 28.06.2023, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Portugal ist ein faszinierendes Land mit einer reichen Geschichte, atemberaubender Natur, einer vielfältigen Kultur und herzlichen Menschen. Das sind Gründe, warum wir uns auf den Weg nach Portugal machen!
Ein Reisebericht von
Andrej Kulikov
Andrej Kulikov

1. Tag, 17.06.2023 Samstag – Flug nach Porto

Der Großteil unserer Reisegruppe sammelte sich am Flughafen in Frankfurt, einige Reisegäste flogen direkt von Deutschland nach Porto. Der Flug verlief sehr gut und alle Koffer sind mit uns angekommen. Am Flughafen in Porto wurden wir von Isabel, unserer lokalen Reiseleiterin, begrüßt und sind zum Hotel gefahren. Im Hotel konnten wir uns gemütlich ausruhen und trafen uns dann als komplette Reisegruppe zum gemeinsamen Abendessen! Alle waren schon gespannt auf die angekündigte Stadtführung am nächsten Tag durch Porto!

2. Tag, 18.06.2023 Sonntag – Stadtrundfahrt und Freizeit in Porto

Nach dem leckeren Frühstück starteten wir unsere Stadtführung durch Porto zuerst mit dem Bus. Unser Busfahrer Manuel holte uns am Hotel ab und wir fuhren Richtung Atlantik. Die Stadt Porto ist für ihre malerische Lage bekannt, die von Hügeln umgeben ist und sich an der Mündung des Flusses Douro in den Atlantischen Ozean befindet. Nachdem wir uns die Festung Sao Francisco Xavier aus dem 16 Jh. angeschaut haben, unternahmen wir eine Bootsfahrt am Douro.
Die Altstadt von Porto, auch bekannt als Ribeira, liegt am Ufer des Douro und erstreckt sich auf einigen steilen Hängen. Die Stadt erstreckt sich auch über die umliegenden Hügel, was zu einer vielfältigen Topographie führt. Dies verleiht Porto einen besonderen Charme und bietet Besuchern großartige Aussichtspunkte und malerische Plätze, die oft mit Treppen oder steilen Straßen verbunden sind. Zu den berühmten Sehenswürdigkeiten von Porto zählen unter anderem die imposante Brücke Ponte Dom Luís I, die den Douro überspannt und die Altstadt mit dem Stadtteil Vila Nova de Gaia verbindet, wo sich viele der bekannten Portweinkellereien befinden.
Apropos Portwein: nach der Bootsfahrt ging es für uns zur Portweinverkostung in die Weinkellerei Rozes. Porto ist weltweit berühmt für seinen Portwein, ein süßer, verstärkter Wein, der in der Region um die Stadt produziert wird. Während der Führung erfuhren wir von Isabel die Geschichte und die Besonderheiten der Herstellung des Portweins und probierten danach zwei Sorten Portwein: den weißen und den roten!
Nach der Weinverkostung besichtigten wir die wunderschöne Kathedrale von Porto mit ihrem Kreuzgang und der stillenden Madonna als Symbol der Fruchtbarkeit der Erde und die alte Handelsbörse, in der wir sogar das sächsische Wappen entdeckt haben, als Beleg der gegenseitigen Handelsbeziehungen! Nach der kurzen Freizeit trafen wir uns gegen 19 Uhr im Hotel und fuhren mit unserem Reisebus zum Restaurant Chez Lapin zum gemeinsamen Abendbrot. Das leckere Essen und die gemütliche Atmosphäre im Restaurant rundeten den ersten gemeinsamen Tag in Portugal ab.

3. Tag, 19.06.2023 Montag – Ausflug nach Guimaraes, Bom Jesus, Braga

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Guimaraes. Guimarães wird oft als "Wiege der Nation" bezeichnet, da hier im 12. Jahrhundert die Gründung des Königreichs Portugal begann. Im Jahr 1128 fand die berühmte Schlacht von São Mamede statt, in der der portugiesische Graf Afonso Henriques einen entscheidenden Sieg errang und sich später zum ersten König von Portugal erklärte. Wir besichtigten die Burganlage Castelo de Guimarães - eine mittelalterliche Festung, die eng mit der Gründung Portugals verbunden ist. Es ist eines der wichtigsten historischen Wahrzeichen in der Region. Die Altstadt von Guimarães ist gut erhalten und wurde 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die engen Kopfsteinpflasterstraßen, mittelalterlichen Gebäude und die gut erhaltene Architektur versetzen uns während der Stadtführung in eine vergangene Zeit zurück.
Anschließend besuchten wir Bom Jesus do Monte – was aus dem Portugiesischen Guter Jesus bedeutet. Dabei handelt es sich um einen Wallfahrtsort bei Braga. Dort befindet sich eine berühmte Barockkirche, die auf einem Hügel erbaut wurde. Die Stufen, die zur Kirche führen, sind von einem beeindruckenden Kalvarienberg mit religiösen Statuen und Szenen gesäumt. Da es etwas geregnet hat, sind nur weniger mutige Reisegäste die barocke Treppe hoch gelaufen. Der Großteil der Reisegruppe entschied sich für die Fahrt mit der historischen Wasserballastbahn – ein Wunderwerk der Technik! Als wir oben ankamen, hörte es auf zu regnen und wir konnten den einmaligen Blick auf die Stadt Braga genießen und die Wallfahrtskirche samt ihrer grünen Parkanlage bestaunen!
Danach ging es nach Braga und wir hatten ausreichend Freizeit um die sehr schöne Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Braga ist eine der ältesten Städte Portugals und war einst die Hauptstadt der römischen Provinz Gallaecia. Die reiche Geschichte der Stadt zeigt sich in den zahlreichen historischen Gebäuden, Denkmälern und archäologischen Stätten. Braga wird oft als "die portugiesische Rom" bezeichnet, da es eine bedeutende religiöse Stadt ist. Sie beherbergt die älteste Erzbischofskirche Portugals, die Sé de Braga (Braga-Kathedrale), sowie viele Kirchen und Klöster. Außerdem ist Braga für seine lebendige Kulturszene und Veranstaltungen bekannt, darunter Musikfestivals, Kunstausstellungen und traditionelle Volksfeste wie die "Festa dos Santos Populares".
Spät Nachmittag ging es dann nach Porto zurück.

4. Tag, 20.06.2023 Dienstag – Amarante – Pinhao – Peso da Régua

Etwas zeitiger als sonst, starteten wir heute unsere Weiterfahrt nach Amarante. Im Rahmen der kurzen Stadtführung erfuhren wir von Isabel viele Details von der reichen Geschichte der Stadt. Wir besichtigten die imposante Brücke namens "Ponte de São Gonçalo" aus dem 13. Jahrhundert. Diese Brücke überquert den Fluss Tâmega und ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt, das wir selbstverständlich als Fotomotiv nutzten. Außerdem besuchten wir die Kirche "Igreja de São Gonçalo", die zu Ehren des Stadtpatrons São Gonçalo erbaut wurde. Nach der Freizeit in Amarante setzten wir unsere Fahrt fort. Während der Fahrt informierte uns Isabel über das Sozialsystem in Portugal, vor allem über Besonderheiten der Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherungen. Sehr interessant waren ihre Informationen auch über das portugiesisches Schulsystem und die Hochschulbildung.
Kurz nach halb zwölf erreichten wir das Weingut Avessada in der Provinz Vila Real, die für ihre Weinproduktion, insbesondere für den Weinbau in der Region Douro bekannt ist. In der Douro-Region werden einige der berühmtesten und angesehensten Weine Portugals, einschließlich des renommierten Portweins, produziert. Portwein ist ein süßer, verstärkter Wein, der hauptsächlich aus den Rebsorten Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz (Tempranillo), Tinta Barroca und Tinto Cão hergestellt wird. Die steilen Hänge des Douro-Tals bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Trauben und die Produktion hochwertiger Weine. Neben Portwein werden in der Region Vila Real auch einige hervorragende Stillweine produziert, darunter rote und weiße Rebsorten wie Touriga Nacional, Tinta Roriz, Touriga Franca, Tinta Barroca, Malvasia Fina, Gouveio und andere. Das alles erfuhren wir im Rahmen der Führung durch das Weingut, die mit professioneller Weinverkostung begleitet und von Isabel übersetzt wurde!
Anschließend ging es für uns durch die wunderschöne Berglandschaft nach Pinhao. Als wir dort gegen 13 Uhr ankamen, streikte allerdings die Bahn und die geplante Zugfahrt entlang des romantischen Douro-Tales war leider nicht mehr möglich…. Der Not macht erfinderisch und wir organisierten alternativ eine Bootsfahrt entlang des Flusses Douro, die von allen Reisegästen als sehr gut empfunden wurde! Besten Dank an der Stelle an Isabel! Entspannt und ausgeglichen, fuhren wir danach weiter nach Peso da Regua. In der Nähe von unserem Hotel, in einem alten Bahnhof, der als eine gemütliche Gaststätte ausgebaut wurde, stoßen wir mit leckeren Getränken auf unsere Reise an und ließen den schönen Tag im Hotel-Pool und beim leckeren gemeinsamen Abendessen ausklingen!

5. Tag, 21.06.2023 Mittwoch – Viseu – Parque von Bussaco – Coimbra

Nach dem leckeren Frühstück im Hotel, starteten wir gemütlich in den neuen Tag! Während der Fahrt nach Viseu, informierte uns Isabel über die Energieversorgung in Portugal und die Unterstützung von älteren Menschen in Nordportugal. In Viseu angekommen, unternahmen wir eine Stadtführung durch eine der ältesten Städte Portugals, die über eine beeindruckende Sammlung von historischen Gebäuden, Kirchen und Denkmälern verfügt. Die Kathedrale von Viseu (Sé Catedral de Viseu) ist ein herausragendes Beispiel für die religiöse Architektur der Region, die wir auch besichtigt haben. Die Region um Viseu ist auch für ihre Weinproduktion, insbesondere für den Rotwein aus der Dão-Region bekannt. Die Stadt liegt in der Nähe des Dão-Tals, das für seine qualitativ hochwertigen Weine berühmt ist. Außerdem beherbergt die Stadt verschiedene traditionelle Veranstaltungen, die Touristen anziehen. Dazu gehören das Fest zu Ehren des Schutzheiligen der Stadt, São Mateus, sowie das Fest Nossa Senhora da Misericórdia.
Während der Weiterfahrt zur Parkanlage Bussaco, erfuhren wir von Isabel über die koloniale Geschichte von Portugal und die Militärputsche der 70-er Jahre. Die sogenannte Nelkenrevolution führte zur Beendigung der langjährigen autoritären Diktatur in Portugal, die als Estado Novo unter António de Oliveira Salazar begann und später von Marcelo Caetano fortgeführt wurde. Die Nelkenrevolution war ein gewaltloser Militärputsch, der von einer Gruppe fortschrittlicher Militärangehöriger, bekannt als Bewegung der Streitkräfte (Movimento das Forças Armadas, MFA), angeführt wurde. Ihr Ziel war es, das repressive Regime zu stürzen, das das Land jahrzehntelang beherrscht hatte. Gegen Mittag erreichten wir den Park von Bussaco und haben diese wunderschöne Parkanlage auf eigene Faust, beim schwachen Regen erkundet. Eine der Hauptattraktionen im Park ist das Bussaco-Palast-Hotel, ein beeindruckendes Schloss im neogotischen Stil, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Das Hotel wurde auf Wunsch von König Karl I. von Portugal als königliche Residenz errichtet und bietet einen atemberaubenden Blick auf den umliegenden Wald. Der Bussaco-Wald hat auch eine reiche Geschichte, die bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht. Während der napoleonischen Kriege fand in der Region die Schlacht von Bussaco statt, in der die portugiesisch-britische Koalition unter dem Befehl des Herzogs von Wellington die napoleonischen Truppen besiegen konnte.
Da wir wegen der Terminplanung in der Uni-Bibliothek von Coimbra ein bisschen unter Druck standen, ging es dann für uns Richtung Coimbra weiter. Im Bus bekamen wir von Isabel schon die ersten Informationen zur Universitätsstadt Coimbra und nutzen nach Ankunft in der Stadt die kurze Freizeit für eine Mittagspause. Anschließend besichtigten wir die historische Joanina-Bibliothek – eine prächtige Barockbibliothek aber auch die anderen Räumlichkeiten der renommierten Universität, die im Jahr 1290 gegründet wurde und damit eine der ältesten Universitäten in Europa ist. Die Uni hat eine einzigartige und lebendige Studentenkultur, die sich durch Traditionen und Bräuche auszeichnet, bspw. die berühmte "Queima das Fitas" (Brennen der Bänder) - ein festliches Ereignis, das den Abschluss der Studenten feiert.
Der sehr erlebnisreiche Tag ging dann mit einer Entspannung im Hotel-Pool bzw. in der Sauna und einem leckeren Abendessen vom Buffet zu Ende!

6. Tag, 22.06.2023 Donnerstag – Fátima – Bathala – Nazaré – Óbidos

Nach dem Frühstück begaben wir uns nach Fatima. Diese Stadt ist für ihre religiöse Bedeutung bekannt, da sie einer der wichtigsten katholischen Wallfahrtsorte der Welt ist. Bereits während der Fahrt erzählte uns Isabel die Legende von Fatima, die besagt, dass die Jungfrau Maria, bekannt als Unsere Liebe Frau von Fátima, den drei Hirtenkindern, Lucia dos Santos und ihren Cousins Francisco und Jacinta Marto, mehrere Botschaften überbrachte. Die Erscheinungen fanden an jedem 13. Tag von Mai bis Oktober 1917 statt. In ihren Offenbarungen forderte die Jungfrau Maria die Kinder auf, für Frieden in der Welt zu beten, Buße zu tun und für die Bekehrung der Sünder einzutreten. Das letzte Ereignis, bekannt als das "Wunder von Fátima" oder das "Sonnenwunder", soll am 13. Oktober 1917 stattgefunden haben. Zehntausende von Menschen berichteten, dass die Sonne sich ungewöhnlich verhielt, indem sie zu zittern und zu tanzen schien, was von vielen als ein Wunder interpretiert wurde. Seit diesen Ereignissen haben Millionen von Pilgern und Gläubigen aus der ganzen Welt Fátima besucht, um die Wallfahrtsstätte zu ehren, ihre Gebete zu sprechen und an den jährlichen Feierlichkeiten am 13. Mai und 13. Oktober teilzunehmen, die die Erscheinungen von 1917 gedenken. Sehr beeindruckt von der Geschichte, erlebten wir nun die Dimensionen des Kirchenvorplatzes, der Wallfahrtkapelle und der Basilika von Fatima während der Führung mit Isabel und anschließend in der Freizeit.
Danach ging es zum Kloster in Batalha. Dort angekommen, bewunderten wir im Rahmen einer Führung die sehr beeindruckende gotische Klosteranlage, die zu den bedeutendsten religiösen und architektonischen Meisterwerken Portugals gehört. Das Kloster wurde im Jahr 1386 gegründet, um den Sieg von König João I. von Portugal in der Schlacht von Aljubarrota gegen die spanischen Truppen zu feiern. Die Bauarbeiten am Kloster dauerten über 150 Jahre und waren von verschiedenen Architekten geprägt, was zu einer faszinierenden Mischung aus gotischen und manuelinischen Stilen führte.
Auf der Weiterfahrt nach Lissabon, besuchten wir die Stadt Nazaré. Die Stadt ist besonders bekannt für ihre beeindruckenden Wellen und gilt als einer der besten Surfspots der Welt. Die mächtigen Wellen werden durch die besondere geografische Formation im Meer verursacht, die eine seltene Kombination aus tiefem Ozean und einer steilen Unterwasserschlucht bietet. Dadurch können sich riesige Wellen bilden, die Surfer aus aller Welt anziehen, die nach der Herausforderung suchen, diese Wellen zu reiten. Die Wellen konnten wir in Nazaré in der Jahreszeit nicht reiten, dafür aber haben wir den leckeren Fisch gegessen, durch die Gassen der Altstadt spazieren gegangen und in dem Atlantik gebadet!
Ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages war die Besichtigung der Stadt Óbidos! Die Stadt wurde bereits von den Römern besiedelt und später von den Mauren erobert. Im Jahr 1148 wurde Óbidos von den Christen zurückerobert, und sie wurde eine Geschenkstadt, die portugiesische Königinnen im Laufe der Geschichte oft als Mitgift bei Hochzeiten erhielten. Dadurch erlangte sie eine besondere Bedeutung in der portugiesischen Geschichte. Óbidos ist von einer beeindruckenden Stadtmauer umgeben, die gut erhalten ist und die Stadt wie eine Festung schützt. Einige Reisegäste erkundeten diese historische Stadtmauer, indem sie eine Wanderung auf der Mauer unternommen haben! Gegen 18 Uhr erreichten wir dann die Hauptstadt von Portugal - Alô Lisboa! Hier verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer Manuel!

7. Tag, 23.06.2023 Freitag – Ganztägige Stadtrundfahrt Lissabon

Nach dem Frühstück im Hotel wurden wir von unserem neuen Busfahrer Ricardo abgeholt und in die Altstadt von Lissabon – Alfama – gefahren. Die portugiesische Hauptstadt ist bekannt für ihre hügelige Topographie, die der Stadt ein charakteristisches Erscheinungsbild verleiht. Diese Hügel (sieben an der Zahl) bieten viele Aussichtspunkte, von denen aus man eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und den Fluss Tejo genießen kann. Unsere Erkundung von Lissabon beginnen wir mit einem Spaziergang zur Festung, die nur zu Fuß erreichbar ist. Gemütlich gingen wir die engen Gassen hinauf, an der Kathedrale vorbei und genossen von oben einen imposanten Blick auf das Bairro Alto (die Oberstadt), Rossio (die Unterstadt) und den breiten Fluß Tejo!
Nach der Freizeit in der Altstadt, ging es dann mit dem Reisebus am Fluß Tejo entlang zum weltberühmten Hieronymus-Kloster – dem Wahrzeichen von Lissabon, das wir auch besichtigt haben. Das Kloster ist ein beeindruckendes Beispiel für die Manuelinische Architektur, die im 16. Jahrhundert in Portugal beliebt war und wurde im Auftrag von König Manuel I. in Auftrag gegeben und beeindruckt durch seine prächtige Fassade, detaillierte Verzierungen und kunstvolle Steinmetzarbeiten. Das Hieronymus-Kloster ist eng mit der Entdeckungszeit und der portugiesischen Seefahrtgeschichte verbunden, da es als Gebetsstätte für die Seefahrer diente, bevor sie auf Entdeckungsreisen gingen. Danach fuhren wir zum Forscher- und Entdeckerdenkmal, das sich an der Uferpromenade des Flußes Tejo befindet. Das Monument wurde 1960 anlässlich des 500. Todestages des portugiesischen Seefahrers Heinrich des Seefahrers (Infante Dom Henrique) errichtet und hat uns sehr beeindruckt! Es zeigt eine auf einer Schiffsbug-Figur stehende, 52 Meter hohe Statue von Heinrich dem Seefahrer, der als Pionier der portugiesischen Seefahrt und Entdeckungen gilt. Um ihn herum sind weitere berühmte portugiesische Entdecker und Persönlichkeiten aus dieser Ära dargestellt, die symbolisch die Erweiterung des portugiesischen Reiches repräsentieren.
Abends erwartete uns ein besonderes kulturelles Programm – eine Fado-Veranstaltung! Fado ist ein traditioneller portugiesischer Musikstil, der stark mit der Kultur und Geschichte Portugals verbunden ist. Der Begriff "Fado" stammt aus dem Lateinischen "fatum", was so viel wie Schicksal oder Schicksal bedeutet. Diese musikalische Ausdrucksform hat ihren Ursprung in den ärmeren Vierteln von Lissabon im 19. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Symbol der portugiesischen Identität. An diesem wunderschönen musikalischen Abend wurde den Gästen den leckeren portugiesischen Wein serviert!
Das heutige Abendessen verbrachten wir in einem lokalen Restaurant funil in sehr gemütlichen und geselligen Atmosphäre! Viele Reisegäste trafen sich danach noch an der Hotelbar, um ihre Eindrücke miteinander auszutauschen.

8. Tag, 24.06.2023 Samstag – Sintra – Cabo da Roca – Cascais – Estoril

Mit unserem neuen Busfahrer Sergio fuhren wir heute Morgen nach Sintra. Die Stadt liegt inmitten des malerischen Sintra-Vorgebirges, das von üppigen Wäldern, grünen Hügeln und felsigen Gipfeln geprägt ist. Sintra war einst ein königlicher Rückzugsort und ein Ort, an dem sich portugiesische Könige und Adlige prächtige Paläste und Schlösser bauen ließen. Eines der bekanntesten ist der Palácio Nacional da Pena (Nationalpalast von Pena), der auf einem hohen Hügel thront und durch seine bunte und märchenhafte Architektur auffällt. In Sintra besichtigten wir das historische Schloß, auch als Nationalpalast von Sintra bekannt. Dabei handelt es sich um einer der ältesten Paläste in Portugal, der ursprünglich im 10. Jahrhundert von den Mauren errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Palast mehrmals erweitert und umgebaut, insbesondere während der Herrschaft der portugiesischen Könige im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Das auffälligste Merkmal des Palastes ist seine zwei markanten weißen Kegelschornsteine, die auf den Schornsteinen der königlichen Küche sitzen und das Wahrzeichen des Palastes sind. Im Rahmen der Führung bewunderten wir die wunderschönen Räume des Schloßes, darunter der Sala dos Cisnes (Schwanensaal), der Sala das Pegas (Magpie-Saal) und der Sala das Sereias (Meerjungfrauen-Saal). Diese Räume sind reich verziert mit azulejos (traditionellen portugiesischen Fliesen) und Stuckverzierungen, die die königliche Pracht vergangener Zeiten widerspiegeln.
Anschließend ging es für uns zum westlichen Punkt Kontinental-Europas, dem Cabo da Roca. Beim starken Nebel versuchten wir die atemberaubende Aussicht auf das Meer und die Klippen, die sich über 100 Meter über dem Wasser erheben, zu erahnen. Aufgrund seiner geografischen Lage hat Cabo da Roca auch historische Bedeutung für die Seefahrt und wurde in der Vergangenheit oft von Seefahrern als Orientierungspunkt genutzt. Ebenfalls im Nebel erkannten wir einen Leuchtturm auf dem Kap.
Unser Tagesausflug führte uns dann vorbei an berühmten Kur- und Badeorten Cascais und Estoril. In Cascais hatten wir ausreichend Freizeit, um Baden zu gehen und eine lokale Spezialität zu probieren! Am späten Nachmittag kehrten wir dann nach Lissabon zurück.

9. Tag, 25.06.2023 Sonntag – Évora – Algarve

Nach dem Frühstück im Hotel verabschiedeten wir uns von Lissabon und machten uns mit unserem neuen Busfahrer Elvio Richtung Evora auf den Weg. Während der Fahrt informierte uns Isabel über die portugiesische Sprache, vor allem über die gängigen Begriffe, Zahlen und Getränke. Wir erfuhren dabei, dass ca. 16% der portugiesischen Sprache aus dem Arabischen stammt. Auf dem Weg nach Evola besuchten wir eine Korkeichenfabrik. Während der Führung, wurden wir über die Besonderheiten der Korkverarbeitung informiert und besichtigten die Produktions- und Ausstellungsräume der Korkeichenfabrik. Ein paar nützliche Dinge konnte man dort auch käuflich erwerben.
In Evora unternahmen wir eine Stabführung durch historische Altstadt, die zahlreiche gut erhaltene historische Gebäude, darunter römische Ruinen, mittelalterliche Stadtmauern, Renaissancepaläste und Kirchen beherbergt. Die Universität von Evola wurde im Jahr 1559 gegründet und zählt zu den ältesten Universitäten in Portugal. Nach den eindrucksvollen Besichtigungen setzten wir unsere Rundreise an die traumhafte Südküste Portugals fort und erreichten spät Nachmittag unser Hotel in Algarve. Wir wurden empfangen von der atemberaubenden Küstenlandschaft mit goldenen Sandstränden, beeindruckenden Klippen und malerischen Buchten und das alles ringsum um unser Hotel!

10. Tag, 26.06.2023 Montag – Freizeit oder Fakultativer Ausflug zum Cabo Sao Vicente

Fast alle Reisegäste entschieden sich für den fakultativen Ausflug zum Cabo de Sao Vicente! Nach dem gemütlichen Frühstück starteten wir unsere Fahrt zum westlichen Punkt des europäischen Festlandes. Am Kap angekommen, bewunderten wir seine beeindruckenden Klippen, die bis zu 75 Meter über dem Meeresspiegel aufragen und eine atemberaubende Aussicht auf den Atlantischen Ozean! Aufgrund seiner exponierten Lage ist das Kap auch berühmt für seine starken Winde und die tosenden Wellen. Historisch gesehen war Cabo de São Vicente für Seefahrer von großer Bedeutung. Die alten Seefahrer nannten es "Das Ende der Welt", da es das letzte Stück Land war, das sie vor der endlosen Weite des Ozeans erreichten, wenn sie von Europa in Richtung Westen segelten. Auch die „letzte Bratwurst vor Amerika“ war hier zu haben: eine leckere Bratwurst aus Thüringen, die wir selbstverständlich gekostet haben! Das Kap beherbergt auch einen Leuchtturm, der eine wichtige Navigationshilfe für Schiffe darstellt. Der heutige Leuchtturm wurde im 19. Jahrhundert erbaut und ist immer noch in Betrieb.
Anschließend ging es für uns in die Hafenstadt Lagos. Die Freizeit nutzten wir, um das historische Zentrum, mit engen Kopfsteinpflasterstraßen, malerischen Plätzen und historischen Gebäuden aus verschiedenen Epochen, darunter das Castelo dos Governadores (Gouverneurspalast) und die Igreja de Santo António (Kirche des Heiligen Antonius) zu erkunden. Außerdem nutzten wir die vielfältige Restaurantszene der Stadt und probierten traditionelle portugiesische Gerichte in den lokalen Gaststätten.
Am frühen Nachmittag kehrten wir mit vielen Erlebnissen ins Hotel zurück und verabschiedenden und von unseren scharmanten Begleiterin Isabel, die unsere Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat und uns mit ihrer Liebe zu ihrer Heimat einstecken konnte!
Den Nachmittag nutzten viele Gäste beim perfekten Wetter, um sich entweder direkt am Strand oder am Pool zu erholen oder sammelten die für diese Region typische Muscheln am Strand.

11. Tag, 27.06.2023 Dienstag – Tag zur freien Verfügung

Der heutige Tag stand den Gästen zur freien Verfügung und wurde entweder zur Entspannung am Strand am Hotel, zur anspruchsvollen Wanderung im nahliegenden Gebirge oder zu einem gemeinsamen Delphinbeobachtungsausflug genutzt!

12. Tag, 28.06.2023 Mittwoch – Heimreise

Heute nehmen wir Abschied von der Algarve, von Portugal und von der Reisegruppe…. Die ersten Reisegäste wurden schon sehr zeitig zum Flughafen gebracht. Der Großteil der Reisegruppe konnte ausschlafen, gemütlich frühstücken und anschließend wurden wir von unserer neuen Begleiterin Fatima zum Flughafen nach Faro gebracht. Von Faro flogen wir dann gemeinsam nach Frankfurt und dort je nach Zielflughafen: nach Dresden, nach Leipzig oder nach Berlin.

Schlusswort

Meine Lieben, im Laufe der Reise durch Portugal sind wir zu einer Reise-Familie geworden! Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht diese Zeit mit euch zu verbringen. Dafür möchte ich mich bei jedem von euch bedanken, insbesondere für das faire und vernünftige Miteinander – gerade das macht die Reise zu einem angenehmen Erlebnis! Ich wünsche euch gute Gesundheit und weiterhin viele erlebnisreiche Reisen! Uns allen wünsche ich Frieden, damit solche Erlebnisse möglich sind!
Bis bald! Euer Andrej

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