Reisebericht: Porto und Lissabon – Städtereise Portugal

13.04. – 20.04.2019, 9 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Bom Jesus – Braga – Aveiro – Kloster Batalha – Nazare – Obidos – Lissabon – Cascais – Estoril – Cabo da Roca – Sintra


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
In einer Woche lernen wir die zwei größten Städte Portugals, sowie ihr Umland kennen. Der Wein, der Glauben, die Natur und die Menschen, nichts davon kam auf dieser Reise zu kurz.
Ein Reisebericht von
Franziska Barthel
Franziska Barthel

13. April – Flug nach Porto

Am Samstagmorgen starteten 16 reisefreudige Gäste von Berlin, Dresden und Stuttgart über Frankfurt in Richtung Porto. Von den Schneeschauern in Richtung Sonne, war der Wunsch. Jedoch wurden wir am Flughafen von Nebel und Nieselregen begrüßt. Unsere Reiseleiterin Catrin hatte jedoch ein strahlendes Lächeln im Gesicht und begrüßte uns am Ausgang. Um einen ersten Eindruck zu erhalten, machten wir mit dem Bus eine kleine Rundfahrt durch Porto. Es ging immer wieder bergauf und bergab. Wir sahen wunderschöne kleine, gekachelte Häuser und konnten einen Blick auf den Douro erhaschen.
Unsere Fahrt endete an unserem Hotel „Bos Vista" (Schöne Aussicht) und jeder konnte sein Zimmer beziehen und noch einen Moment entspannen, bevor es zum Abendessen ging. Im Restaurant wurde uns ein leckeres 4-Gänge-Menü serviert. Wonach jeder satt und ziemlich kaputt ins Bett gefallen ist.

14. April – Stadtrundgang durch Porto

Da unser Hotel direkt an der Mündung des Douro in den Atlantik liegt, ist es ein kleines Stück in die Innenstadt von Porto. Wir wurden heute Morgen von unserem Fahrer Sergio wieder mit dem Bus vom Hotel abgeholt und zum Platz der Alliierten, mitten in der Innenstadt, gefahren. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir von Catrin schon die ersten Details über Porto, z. B. dass eines der Partnerstädte Jena ist. Ebenso interessant, dass Porto hauptsächlich von den Vorsitzenden der Industrie- und Handelskammer, dem Portweinhandel und dem Fußballclub FC Porto regiert wird.
Vom Platz der Alliierten starteten wir unseren Rundgang durch die wundervolle Stadt. Erster Stopp war am Bahnhof Sao Bento, welcher, mit 20.000 hauptsächlich blau bemalten Kacheln, gleichzeitig als Bahnhof und auch Museum gilt. Im oberen Teil erzählen die bunt bemalten Kacheln die Geschichte des Transports in Portugal.
Weiter geht es zur Kathedrale Sé, die hoch oben von Porto thront. Am heutigen Palmsonntag treffen sich hier viele Gläubige um Ihre mitgebrachten Palmen- oder Olivenzweige segnen zu lassen. Wir haben Glück und können die Kathedrale noch von Innen besichtigen, bevor die Palmprozession beginnt. Auf dem Weg hinab gingen wir durch enge Gässchen, vorbei an wunderschönen kleinen Häusern. Wir gingen ein kleines Stück entlang des Douro und konnten einen ersten Blick auf die riesige, doppelstöckige Brücke Louis werfen. Langsam wurde es auch wärmer und man konnte die Sonne hinter den Wolken erahnen.
Den freien Nachmittag nutzten alle Gäste in der Innenstadt für unterschiedliche Unternehmungen, welche zur Vielzahl in Porto geboten werden. Ein Besuch im Entdecker-Museum, ein Aufstieg auf den „Torre dos Clérigos", den Hop-on Hop-off Bus oder einen gemütlichen Bummel durch die einheimischen Geschäfte. Der Weg zum Hotel zurück wurde zu Fuß oder der historischen „Eléctrico" genutzt. Hinter der letzten Ecke war dann auch endlich das Hotel in Sicht.

15. April – Bootsfahrt und Portweinverkostung

Ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück startete unser Tag wieder um 9.00 Uhr Richtung Innenstadt. Leider meinte es das Wetter nicht so gut mit uns. Zum Glück hatten wir heute nicht so weite Fußwege wie gestern vor uns. Gleich am Morgen holten wir noch den Kreuzgang in der Sé nach, dieser war aufgrund des Palmsonntags gestern nicht möglich gewesen.
Nach einem kurzen Abstieg zum Douro erwartete uns bereits ein Rabello mit dem wir die Sechs-Brücken-Fahrt machten. Zum Glück war dieses ehemalige Portweinschiff restauriert und somit auch überdacht. Früher transportierten diese Schiffe ca. 20 bis 50 Portweinfässer aus den Bergen bis nach Porto, wo Sie dann in den verschiedenen Kellereien gelagert wurden. Das letzte dieser Schiffe fuhr in den 60er Jahren. Heute werden diese Arbeiten von Edelstahllastern übernommen.
Ausgestattet mit Schirm und Regenjacke wurden wir direkt auf der andere Uferseite, in Gaia, abgesetzt und durften feststellen, dass der Regen aufgehört hatte. Unser Weg führte uns zur Kellerei „Burmeister". Isabel lenkte uns selbstsicher an den großen Weinfässern vorbei und erzählte uns vieles Wissenswertes über die verschiedenen Portweinsorten. Sie gestand uns, dass sie sehr nervös ist, da sie erst seit kurzem deutsch spricht und ihre Führungen sonst nur in englisch, spanisch und portugiesisch hält. Aber sie machte ihre Sache wirklich sehr gut und der Duft nach Wein in den Räumen machte uns Appetit auf die bevorstehende Probe. Es gab einen weißen Extra Dry und einen roten LBV. Jeder hatte seinen eigenen Favoriten. Nach der Probe hatte sich die Sonne endlich durch die Wolken gekämpft. Eine Gruppe ging mit Catrin über die Brücke direkt zurück nach Porto, der andere Teil verweilte noch ein wenig am Ufer von Gaia und ließ den Blick hinüber schweifen und wagte den Anstieg zur oberen Etage erst etwas später. Die bunten Fassaden und orangenen Dächer wirken im Sonnenlicht noch spektakulärer.

16. April – Guimares, Brage und Bom Jesus

Der erste Blick aus dem Fenster heute Morgen macht schon gute Laune. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Ein toller Tag für den Ausflug nach Guimaraes und Braga.
Wir starten wieder 9.00 Uhr vom Hotel. Auf der Fahrt erklärt uns Catrin viel über die Verarbeitung der Korkeiche, sowie die Schuh- und Textilindustrie. Die Billiglöhne in den östlichen Ländern führten dazu, dass viele portugiesische Frauen in dieser Industrie ihre Arbeit verloren. Doch hier wusste die Regierung eine Lösung und man setzte auf Qualität anstatt Quantität.
In Guimaraes angekommen, lernen wir den Ort mit einem kurzen Rundgang kennen und die Gäste haben noch etwas Freizeit. Der sehr katholische Ort ist schon für Ostern geschmückt. Weiter geht es in die Stadt Braga, welche auch von dem katholische Fest und vielen bunten Blumen bestimmt wird. Beim Spaziergang durch die Stadt kann man anhand von Nachbildungen in Häusernischen den Leidensweg Jesu verfolgen. In Braga gibt es aber nicht nur den Katholizismus, sondern auch modernisierte Häuser und modische Einkaufsstraßen. Den Mittelpunkt dieser Stadt bildet die Kathedrale.
Nach einer weiteren kurzen Busfahrt setzt Sergio uns an der ältesten Wasserballastbahn ab. Diese wird bereits seit 1882 betrieben und überwindet auf der Länge von 275 Metern eine Steigung von 42%. Sie bringt uns sicher nach oben zum Wallfahrtsort der Kirche Bom Jesus. Diese wird zurzeit gebaut, jedoch ist der Blick auf den dreidimensionalen Altar frei. Der Ort wird von den sehr katholischen Portugiesen, meist an einem Sonntag, als Ganztagesausflug genutzt. Viel Grün, kleine Seen und Picknickmöglichkeiten bieten optimale Bedingungen. Gratis dazu gibt es einen wundervollen Blick über Braga, die Umgebung und die umliegenden Berge.
Ein Teil der Gruppe entschließt sich dazu, den Komfort zu nutzen und mit dem Bus nach unten zu fahren. Der Rest geht mit Catrin und mir die 600 Treppenstufen nach unten. Verschiedene Brunnen auf den einzelnen Etagen dieser Zick-Zack-Treppen, zeigen den Pilgern, die verschiedenen Sinne des Menschen, sowie die katholischen Tugenden.
Auf der Rückfahrt zum Hotel in Porto ist es im Bus sehr still, jeder lässt diesen einflussreichen Tag auf sich wirken oder ruht auch die Augen ein wenig aus.

17. April – Aveiro, Bathala, Nazare und Obidos – der Weg nach Lissabon

Wir starten heute 8.00 Uhr am Hotel. Ein langer Tag wartet auf uns. Die Koffer werden im Bus verladen, denn wir erreichen am Abend unser Hotel in Lissabon. Los geht's! Die Fahrt wird wieder für zahlreiche Informationen genutzt. Thema heute sind die Waldbrände in Portugal. Diese verbreiten sich immer sehr rasend durch die große Population von Eukalyptusbäumen.
Unseren ersten Stopp machten wir nach einer Stunde Fahrt in Aveiro, das Venedig von Portugal. Eine Bootsfahrt sollte uns den kleinen Ort zeigen, jedoch regnet es in Strömen und die Boote sind leider nicht überdacht. Wir entscheiden die Fahrt ausfallen zu lassen und nur zu Fuß zu gehen. Wir erfuhren, dass in Aveiro Salz abgebaut wird und besuchten den kleinen Fischmarkt des Ortes.
Weiter geht es nach Batalha, eine kleine Stadt, die Schauplatz für Portugals wichtigste Schlacht war. Sie sicherte die Unabhängigkeit Portugals von den Kastilien und der König ließ das Kloster, Mosteiro de Santa Maria da Victória, als Erinnerung daran bauen. Bei den Portugiesen und auch auf der Straßenschilderung ist dieses Kloster auch nur unter dem Namen Batalha bekannt. Nach der Besichtigung der Kirche und dem ersten, sowie zweiten Kreuzgang, brechen wir wieder auf, weiter in Richtung Lissabon.
Wir machen Halt im Fischerort Nazaré, ein kleiner Ort mit großem Strand, großen Wellen und kleinen Fischrestaurants in denen wir Zeit haben uns für den restlichen Tag zu stärken. Auf Klippen über der Stadt hat man einen guten Überblick und bei passendem Wetter auch die Möglichkeit den Surfern zuzuschauen. Inzwischen gibt es hier die größten Wellen der Welt. Diese können bis zu 35 Meter hoch sein.
Sergio wartet schon wieder mit dem Bus auf uns, um uns nach Obidos zu fahren. Eine kleine, süße Stadt, umgeben von einer großen Mauer. Sie wurde einst der Königin von Portugal als Hochzeitsgeschenk übergeben. Viele kleine Geschäfte entlang der Straßen laden zum Bummeln ein.
Am späten Nachmittag endet unsere heutige Reise im Hotel Roma in Lissabon.

18. April – Lissabon – die Hauptstadt Portugals

Nach dem Frühstück beginnt unser Tag in Lissabon. Wir fahren mit dem Bus vorbei an der grünen Lunge der Stadt, dem Park Monsanto, bis in den Stadtteil Belem. Das heutige Thema ist Portugal und die Schifffahrt. Am Seefahrerdenkmal erfahren wir, dass Heinrich der Seefahrer nie zur See gefahren ist und warum die Schifffahrt in Portugal so ausgeprägt ist. Es schließt sich direkt das Torre de Belem an und es folgt die Besichtigung des Hieronymus Klosters, welches ebenfalls gleich am Ufer des Tejo steht. Einige riesige Anlage und eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Portugals.
Nach der Fahrt in die Innenstadt hat jeder die Möglichkeit zum Mittagessen oder dem Bummel durch die Stadt. Kleine Ostermärkte bieten, trotz für uns frühlingshafter Temperaturen, noch Glühwein an. Wem das zu warm ist, kann sich eine Sangria gönnen.
Nach der Stärkung brechen wir auf zur Festungsanlage Castelo de Sao Jorge, welche einen wunderschönen Blick über Lissabon und den Tejo bietet.
Am Abend wartet ein leckeres Menü im Restaurant Leao D'Ouro auf uns.

19. April – Sintra, Cabo de Roca und Cascais

Alle Gäste haben sich heute für den fakultativen Ausflug in den Westen von Lissabon entschieden. Wir besuchen Sintra und den Palácio da Vila, mit den vielen verschiedenen Kacheln und lernten auch etwas über deren Herstellung. Danach hielten wir am Cabo de Roca. Hier, am westlichsten Punkt von Kontinentaleuropa, wehte uns der Wind ganz schön um die Ohren. Wir genossen die schöne Aussicht und bestaunten, wie weit sich die landfremde Mittagsblume ausgebreitet hat.
Der kurze Stopp am Höllenschlund lohnt sich heute richtig. Durch die Brandung lässt sich dieses Naturschauspiel gut beobachten. Kurz danach ist es bereits Zeit für eine Mittagspause. Diese erfolgt in Cascais, einem Fischerort und beliebten Urlaubs- und Badeort für die Portugiesen. Das Wetter wurde genutzt um die Füße im Atlantik zu erfrischen oder ein Glas Wein in einer der kleinen Gassen zu trinken. Am Nachmittag traten wir wieder den Heimweg an, es wurde Zeit die Koffer zu packen.

20. April – Rückreise

Unser Flieger startete heute erst am Nachmittag und so nutze die Gruppe noch die Zeit, um die letzten Stunden in Lissabon zu verbringen. Die Metro fuhr uns direkt vom Hotel bis in die Innenstadt. Direkt am Wasser steht die Markthalle von Lissabon, diese bietet von frischem Fisch, vielen Pflanzen, Obst, Gemüse bis hin zu Schmuck und Wein, vieles was das Herz begehrt. Es wurden letzte Andenken gekauft oder noch ein wenig Sonne getankt.
Der Bus brachte uns um 14.00 Uhr zum nahegelegenen Flughafen und über Frankfurt erreichten wir auch alle wieder unsere Heimat.
Bei dieser Reise stimmte wirklich alles, die großartige Reiseleitung durch Catrin, die sicheren Busfahrten mit Sergio und auch der Spruch „Der April macht was er will".
Liebe Reisegäste, ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Ich freue mich, Sie auf einer meiner nächsten reise wieder begrüßen zu dürfen.
Ihre/Eure Franzi

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Franzi,
endlich habe ich mir die Zeit genommen die Galerie anzuschauen. Einfach klasse Bilder. Da hätte ich gar nicht so viel selbst fotografieren müssen. Kann man einige runterladen, um Papierfotos machen zu können? Für nächstes Jahr Rom ist der Katalog angekommen. Wenn Felses im Sommer bei uns sind machen wir Nägel mit Köpfen. Bis bald !!!!

Manfred Hönike

Manfred Hönike
02.06.2019