Reisebericht: Porto und Lissabon – Städtereise Portugal

08.05. – 15.05.2022, 9 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Bom Jesus – Braga – Aveiro – Kloster Batalha – Nazare – Obidos – Lissabon – Cascais – Estoril – Cabo da Roca – Sintra


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Portugal liegt im äußersten Südwesten Europas und begeistert uns mit seinem einzigartigen Kulturerbe, den abwechslungsreichen Landschaften und der harmonischen Kombination von Tradition und Moderne. Herrliches Wetter, eine schmackhafte Küche, gute Weine und sehr freundliche Menschen tragen viel zum eindrucksvollen Reiseerlebnis bei.
Ein Reisebericht von
Martina Häselbarth

1. Tag: Sonntag, 08.05.2022: Flug nach Porto – Panorama–Stadtrundfahrt

Schon bei den Telefonaten im Vorfeld der Reise konnte man es spüren: für einige Gäste war dies nach einer langen pandemiebedingten Abstinenz die erste Reise seit langer Zeit. Die Stimmung schwankte daher zwischen Vorfreude, Unsicherheit, Aufregung und gespannter Erwartung.

Aus München, Berlin, Leipzig, Dresden, Frankfurt und Hamburg kamen 18 Gäste und eine Reisebegleitung über den Tag verteilt in Porto an. Alle Anreisen verliefen problemlos und so begaben wir uns am späten Nachmittag auf eine Panorama-Stadtrundfahrt, bei der wir einen ersten, sehr informativen Eindruck von der herben Schönheit Portos bis hinunter zur Mündung des Douro bekamen. Die zweitgrößte Stadt Portugals und Hauptstadt des Nordens liegt in einer hügeligen Landschaft am Ufer des Douro, der seit Jahrhunderten das Leben in der Stadt prägt. Porto hat den Ruf, im Gegensatz zur Hauptstadt Lissabon strenger, arbeitsamer und verschlossener zu sein. An diesem wunderschönen Frühsommertag wirkte es jedoch durchaus freundlich und einladend.

Untergebracht waren wir im Hotel "Black Tulip" in Vila Nova de Gaia, der an Porto nahtlos angrenzenden Stadt auf der „anderen“ Seite des Douro. Das Abendessen wurde als Buffet serviert und wir genossen als Highlight den herrlichen Rundum-Panoramablick des Restaurants, einschließlich eines traumhaften Sonnenuntergangs.

2. Tag: Montag, 09.05.2022: Stadtrundgang und Freizeit in Porto

Nach einem reichhaltigen Frühstück vom Buffet freuten wir uns auf den Stadtrundgang mit unserer örtlichen Reiseleiterin Isabel. Der Bus brachte uns zum Douro-Ufer und wir schlenderten über die spektakulärste der 6 Brücken Portos, die die Stadtviertel auf beiden Seiten des Flusses miteinander verbindet. Wir besichtigten die „Sé“, die Kathedrale, eine imposante Wehrkirche aus dem 12. Jh., die in den nachfolgenden Jahrhunderten etliche Erweiterungen erfahren hat und heute Elemente aus verschiedenen Stilrichtungen aufweist. Besonders eindrucksvoll sind der rundum mit den typischen weiß-blauen „Azulejos“ ausgekleidete Kreuzgang, der Kapitelsaal mit seiner schönen Kassettendecke und der „Altar des Heiligsten Sakramentes“, ein wunderschönes Beispiel der Goldschmiedekunst des 17. und 18. Jahrhunderts.

Spaziergänge in Porto können aufgrund der vielen schmalen und steilen Gassen sehr anstrengend werden, Isabel hatte unseren Weg aber so gelegt, dass wir nur abwärts gehen mussten, wofür wir ihr angesichts des für uns noch ungewohnt warmen Wetters sehr dankbar waren. Durch die malerische Altstadt gelangten wir zur Rua das Flores, der einstigen Straße der Juweliere und Goldschmiede und bewunderten die eleganten Wohnhäuser und Geschäfte aus dem 18. Jh.

Ungewöhnlich schön ist der Wartesaal des Bahnhofs São Bento, dessen Wände mit Azulejos geschmückt sind, die aus der Geschichte Portugals und vom traditionellen Landleben erzählen. Rund um die Praça da Liberdade erstreckt sich das pulsierende moderne Geschäftszentrum mit dem Rathaus, den eleganten Boutiquen und dem berühmten Belle-Époque-Café Majestic. Imposant auch der Börsenpalast, der heutige Sitz der Handelskammer und die ehemalige Markthalle Ferreira Borges, die heute für Ausstellungen genützt wird. An der gotischen Kirche des Hl. Franziskus besticht besonders das Portal aus dem 17. Jh. und die prächtige Fensterrose. Natürlich durfte auch ein Blick auf die „Casa do Infante“, das Geburtshaus Heinrich des Seefahrers, nicht fehlen. Unser Spaziergang endete am „Cais da Ribeira“, dem malerischen Ufer des Douro mit seinen alten, sorgfältig restaurierten Häusern, den vielen Straßencafés und dem munteren Treiben bei Tag und bei Nacht.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und die Gäste zerstreuen sich mit zahlreichen guten Tipps von Isabel für die Gestaltung des Nachmittags in alle Richtungen. Einige Gäste fuhren später mit unserem Bus zurück zum Hotel, andere blieben in der Stadt und kamen direkt zum Restaurant. Das Abendessen wurde für uns im typischen Restaurant „Chez Lapin“ am Ribeira-Kai serviert. Beim anschließenden Weg zum Bus bekamen wir einen Eindruck vom geschäftigen Nachtleben in diesem Stadtviertel und bewunderten das Douro-Ufer bei nächtlicher Beleuchtung.

3. Tag: Dienstag, 10.05.2022: Bootsfahrt auf dem Douro – Portwein–Kellerei – Freizeit

Am heutigen Vormittag starteten wir am Ribeira-Kai zu unserer Bootstour. In einem alten Holzboot schipperten wir gemächlich das liebliche Douro-Tal flussaufwärts, wo wir einen Eindruck von den terrassierten Weinbergen bekamen, in denen die weltberühmten DOC- und Portweine angebaut werden. Zunächst war es noch etwas nebelig, dann aber bekamen wir herrliche Ausblicke auf Vila Nova de Gaia am Südufer mit seinen zahlreichen Weinkellereien und die Altstadt von Porto am Nordufer, dominiert von der Kirche São Francisco, dem Börsenpalast und der Alfândega, dem Zollamt. Wir konnten die weltberühmten 6 Brücken von unten bestaunen, die verschiedenen Epochen entstammen und alle unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Die bekannteste von ihnen ist wohl die „Ponte Dom Luís I“, ein Wunder der Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts. Sie wurde entworfen von einem Schüler des französischen Ingenieurs Gustave Eiffel, dem Erbauer des Eiffelturms, und hatte 1886 die längste Spannweite aller Metallbrücken der Welt. Heute verkehrt auf der oberen Ebene die Metro von Porto, direkt flankiert von einem Fußgängerweg, das untere Deck ist dem Straßenverkehr und einem schmalen Fußweg vorbehalten. Flussabwärts erreichten wir die Mündung des Douro in den Atlantik.

Der restliche Vormittag war für die Besichtigung einer der berühmten Weinkellereien am Südufer vorgesehen. Bei einer Führung durch die Weinkellerei „Rozès“ erfuhren wir viel Interessantes über Anbau und Herstellung des berühmten „Vinho do Porto“, der vor allem aus roten, seltener auch weißen Trauben aus dem Douro-Tal hergestellt wird. Die sogenannte „Aufspritung“ macht Wein zu Portwein. Während der Gärung wird dem Wein im Verhältnis 1 zu 4 hochprozentiger Branntwein zugefügt, um die Gärung zu stoppen. Es bleibt der Restzucker, der die Süße des Weins ausmacht. Der Alkoholwert ist mit 19-22% nicht zu unterschätzen. Je länger der Portwein in den bis zu 550 l fassenden Fässern lagert, desto besser sind Aroma und Geschmack. Die besten Weine sind die „vintage ports“. Dieses Prädikat erreichen nur herausragende Jahrgänge nach 10-50 Jahren Lagerung. Von Porto aus wurde der scheinbar ewig haltbare, süße Wein in alle Welt verschifft. Engländer, Holländer und Deutsche fanden besonderen Gefallen daran und bauten Niederlassungen im Hafenviertel von Porto. Seither ist der Handel mit Portwein in der Hand von internationalen Firmen.

Nach einer ausgiebigen Verkostung ließen es sich etliche Gäste nicht nehmen, einige Flaschen des köstlichen Weines zu erwerben. Unser Busfahrer erklärte sich bereit, die schwere Last ins Hotel zu fahren, bevor für alle der freie Nachmittag begann. Viele Gäste nutzten ihn, um mit der alten Holzstraßenbahn hinaus zur Mündung des Douro zu fahren, am Strand entlang oder zum Leuchtturm zu spazieren oder den Nachmittag in einem der zahlreichen Strandcafés ausklingen zu lassen.

4. Tag: Mittwoch, 11.05.2022: Ausflug Braga – Bom Jesus – Guimarães

Wir verließen heute zum ersten Mal den Distrikt Porto und erreichten nach einer Stunde Fahrzeit durch die abwechslungsreiche Landschaft Nordportugals die faszinierende Stadt Braga in der früheren Provinz Minho. Die drittgrößte Stadt Portugals weist die höchste Konzentration religiöser Stätten im Land auf und gilt als Portugals religiöses Zentrum. Das Leben in der Stadt ist geprägt von den vielen Studenten, die Universität ist eine der bedeutendsten in Portugal und verleiht der Stadt ein jugendliches Flair. Mit Isabel erkundeten wir das Stadtzentrum mit seinen beeindruckenden Einkaufsstraßen, den eleganten Herrenhäusern, stattlichen Plätzen und gepflegten Gartenanlagen.

Die Kathedrale „Sé de Braga“ datiert aus dem 12. Jh. und gilt als das wichtigste Denkmal der Stadt. Ursprünglich ein romanisches Bauwerk, weist sie Elemente aus späteren Epochen auf, wie die barocken Glockentürme und die herausragende Darstellung einer Stillenden Maria (Maria lactans) aus dem 16. Jh. an der Choraußenwand. Sehenswert auch die grandiose Orgel am Hauptaltar und die Sarkophage mit den sterblichen Überresten diverser Mitglieder des Königshauses.

Weiter ging es zur wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt, dem Sanktuarium „Santuário do Bom Jesus“ mit seinem monumentalen barocken Treppenaufgang. Wir ersparten uns den mühevollen Aufstieg über knapp 600 Treppenstufen und fuhren mit der ältesten Wasserballastbahn der Welt zur Kirche hinauf. Die Wallfahrtsstätte gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und liegt inmitten gepflegter Gartenanlagen, die einen herrlichen Blick auf die Stadt Braga bieten.

Der Nachmittag war der Besichtigung eines weiteren UNESCO-Weltkulturerbes gewidmet, der Stadt Guimarães. Als Geburtsstadt von Afonso Henriques, dem ersten König Portugals, gilt sie als die Wiege Portugals. Im gut erhaltenen historischen Zentrum fühlt man sich angesichts der stattlichen, reich verzierten Herrenhäuser und der vielen Türme und Kreuzgänge ins Mittelalter versetzt. Nach dem Aufstieg zum Castelo, der mittelalterlichen Burg, genossen wir eine wohlverdiente späte Mittagspause in einem der vielen gemütlichen Straßencafés, bevor wir uns voller neuer Eindrücke und Informationen auf den Rückweg zu unserem Hotel machten.

5. Tag: Donnerstag, 12.05. 2022: Reise entlang der Atlantikküste – Bootsfahrt in Aveiro – Kloster von Batalha – Nazaré und Óbidos

Am heutigen Tag verließen wir Porto und machten uns auf den Weg in das gut 300 km entfernte Lissabon. Auf dem Weg erwarteten uns einige besondere Höhepunkte jeder Portugalreise. Zunächst steuerten wir Aveiro an. Die von zahlreichen Kanälen durchzogene Stadt am Atlantik liegt an einer Lagune und wird wegen ihrer vielen farbenfrohen Boote auch als "Klein-Venedig" bezeichnet. Die „moliceiros“ mit ihrem schwanenhalsförmigen, bunt bemalten Bug dienten in früheren Zeiten der Ernte von Algen und Seegras in der Lagune, heute sind sie als Ausflugsboote für Touristen im Einsatz. Auch wir unternahmen eine Fahrt durch die Wasserstraßen der Stadt und bekamen einen Eindruck vom ehemaligen Reichtum des Bürgertums, das zahlreiche wunderschöne Patrizierhäuser im Jugendstil errichten ließ. Auf dem Boot wurden wir mit einem Glas Sekt und der lokalen Süßspeise „ovos moles“ überrascht. Die „ovos moles“ wurden ursprünglich in Klöstern hergestellt und bestehen aus einer von Hostienteig umgebenen Masse aus Eigelb und Zucker.

Der nächste Höhepunkt des Tages war die Besichtigung des Klosters von Batalha, das von dem späteren König von Portugal D. João im 14. Jh. anlässlich des Sieges seiner Truppen über das kastilische Heer gestiftet wurde. Das Kloster Santa Maria da Vitória, dessen Bauzeit sich über fast 200 Jahre erstreckte, gilt als eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke der iberischen Halbinsel und ist seit 1983 Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders beeindruckend ist der „Claustro Real“ (Königlicher Kreuzgang) mit seiner außergewöhnlich harmonischen Verbindung von gotischen und manuelinischen Stilelementen aus marmornen Blüten, die filigran wie geklöppelte Spitzen erscheinen. Selbst die Säulen sind mit vielfältigen Mustern und Perlen verziert.

Nach so viel geballter Kultur freuten wir uns jetzt umso mehr auf die wohlverdiente Mittagspause in dem ehemaligen Fischerort Nazaré. Ich erinnere mich noch an einen Besuch vor Jahrzehnten, als die für ihre Trachten und Bräuche berühmten Fischer mit ihrer karierten Kleidung und den wollenen Zipfelmützen ihre Boote mit Rundhölzern auf den Strand zogen und dabei von ihren Frauen beobachtet wurden, aus deren schwarzer Kleidung nur die Säume von sieben farbigen Unterröcken hervorlugten. An der Costa de Prata (Silberküste) gelegen, ist Nazaré heute ein beliebter Ferienort mit einem traumhaften Sandstrand, der im Winter wagemutige Surfer aus aller Welt anzieht, die die legendären Riesenwellen reiten wollen. Wir interessierten uns allerdings mehr für die zahlreichen Fischrestaurants und genossen deren fangfrische Köstlichkeiten.

Die letzte Station auf unserem Weg nach Süden war das kleine Städtchen Óbidos, das uns mit seinem sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild innerhalb der Stadtmauern bezauberte. Wir schlenderten durch die vielen kleinen Gassen mit den weißen Häusern und reich verzierten Balkonen bis zur Burg. Auf dem Weg gab es viele Möglichkeiten, die berühmte „Ginjinha de Óbidos“ (Kirschlikör) zu verkosten.

Am frühen Abend erreichten wir nach einem ereignisreichen Tag unser Hotel Roma in der pulsierenden Hauptstadt Lissabon.

6. Tag: Freitag, 13.05.2022: Ganztägige Stadtrundfahrt in Lissabon – Hieronymus–Kloster – fakultatives Fado–Konzert – Abendessen in der Altstadt

Der heutige Tag war ganz der quirligen, auf sieben Hügeln gelegenen Hauptstadt Lissabon gewidmet, die wir zu Fuß und per Bus erkundeten. Unter den fachkundigen Erläuterungen von Isabel spazierten wir an der Kathedrale vorbei die steilen Gassen der Alfama (Altstadt) hinauf zum Castelo de São Jorge (Burg) und genossen die herrlichen Ausblicke auf die Stadt und die Mündung des Tejo. Die ausladenden Pinien boten uns willkommenen Schutz vor der aufkommenden Hitze. Auf unserem Weg in die Unterstadt bekamen wir zwischen den uralten Gassen hindurch einige fotogene Aussichten auf die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die regelmäßig tausende Tagestouristen in die Stadt schwemmen.

Nach der Mittagspause, die wir individuell rund um den Rossio mit den charakteristischen lila blühenden Jacaranda-Bäumen verbrachten, ging es mit unserem Bus vorbei an der Stierkampfarena und dem Jugendstilbahnhof weiter zum weltberühmten Hieronymus-Kloster.
Das Hieronymus-Kloster ist das beeindruckendste spätgotische Bauwerk in Lissabon und ein Meisterwerk des manuelinischen Stils. Zusammen mit der nahe gelegenen "Torre de Belém" (Turm von Belém) wurde es 1983 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Reichtümer, mit denen der große Seefahrer Vasco da Gama Ende des 15. Jh. von Indien nach Lissabon zurückkehrte, ermöglichten den Architekten des Klosters großzügige Planungen. Allein die reichverzierte Fassade und der doppelstöckige Kreuzgang des über 300 m langen Gebäudes sind einzigartig. Das Kloster dient auch als letzte Ruhestätte für viele wichtige Portugiesen wie Vasco da Gama, Fernando Pessoa, Luís de Camões und eine ganze Reihe portugiesischer Könige.

Nach der anspruchsvollen Besichtigung spazierten wir zum „Denkmal der Entdeckungen“, das 1960 anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet wurde. In den schattigen Parkanlagen rund um die „Torre de Belém“ erhielten wir eine Verkostung der berühmten „Pastéis de Belém“, den mit einer Creme aus Eigelb, Zucker und Sahne gefüllten und mit Zimt und Puderzucker bestäubten Törtchen aus Blätterteig. Als Zugabe gab es noch eine kleine Flasche eines 10-jährigen Portweins für jeden Gast.

Am späten Nachmittag erwartete einige Gäste der Besuch eines typischen Fado-Lokals in der Altstadt von Lissabon. Der Fado, eine Mischung aus Volks- und Kunstlied, spiegelt die von der „saudade“ geprägte Gemütslage der Portugiesen wider. Der Begriff ist schwer zu übersetzen und beinhaltet Aspekte von Melancholie, Sehnsucht, Heimweh und Fernweh. Ein Mann und eine Frau trugen einzeln und im Duett die Lieder vor, wobei durchaus auch heitere und witzige dabei waren. Der Rückweg zum Bus erfolgte entlang der steilen Trasse der malerischen alten Straßenbahn.

Das Abendessen nahmen wir später im Restaurant „Leão d'Ouro“ im historischen Zentrum Lissabons ein. Neben etlichen Gerichten vom Buffet wurden als Spezialität alle möglichen Arten von Fleisch und Würstchen von langen Spießen direkt am Tisch serviert.

7. Tag: Samstag, 14.05.2022: Freizeit oder fakultativer Ausflug nach Estoril, Cascais, Cabo da Roca und Sintra

Fast alle Kunden hatten sich für die Teilnahme am fakultativen Ausflug entschieden. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichten wir Estoril, den eleganten Ort an der „portugiesischen Riviera“. Das mondäne Flair verdankt Estoril den vielen ex-Königen und entmachteten Adeligen, die hier ihren Exilwohnsitz nahmen. Estoril war auch Schauplatz ausgiebiger Spionageaktivitäten im Zweiten Weltkrieg. Davon inspiriert, diente das weltberühmte Casino Ende der 60er Jahre als Kulisse für den James-Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.

Eine längere Pause mit ausreichend Zeit zum Verweilen legten wir in der Nachbarstadt Cascais ein. Das ehemalige Fischerdorf hat sich längst zum modernen Ferienort entwickelt, der vielfältigen Ansprüchen gerecht wird. Ob beim Flanieren in der malerischen Altstadt mit ihren zahlreichen Boutiquen, einem Besuch der reichlich vorhandenen Cafés und Restaurants oder der einladenden goldgelben Strände, hier findet wohl jeder etwas nach seinem Geschmack.

Auf unserem Weg zum „Cabo da Roca“ durchquerten wir den Küsten-Nationalpark. Hier dürfen keine Hotels und kaum touristische Einrichtungen gebaut werden, an den Stränden kann man dennoch viele Surfer und Wellenreiter beobachten, die dieses außergewöhnliche Revier mit seinen anspruchsvollen Wellen bezwingen wollen.

Die schroffe Landzunge des „Cabo da Roca“ bildet den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. In früheren Zeiten glaubte man, die Welt sei hier zu Ende. Wir wanderten entlang der steil abfallenden Klippen und bewunderten die unzähligen gelben Mittagsblumen, die hier wie Unkraut wachsen. Nach einem Besuch des Leuchtturmes holten sich einige Gäste noch die persönliche Urkunde, die bescheinigt, dass man das Cabo besucht hat.

Als letztes Highlight des Tages stand Sintra auf dem Programm. Die kleine Stadt ist bekannt für ihre Lage mitten in einer herrlichen Gebirgslandschaft, ihre zahlreichen Paläste und Sehenswürdigkeiten. Schriftsteller und Dichter, Könige und Adelige kamen gerne hierher zur Sommerfrische. 1995 wurde sie mit ihrer Umgebung von der UNESCO zum Weltkulturgut erklärt. Nachdem wir uns in einem der zahlreichen Cafés gestärkt hatten, führte uns Isabel durch den Stadtpalast „Palácio Nacional de Sintra“. Er stammt aus dem 14. Jh. und diente im Laufe der Jahrhunderte vielen Königen als Sommerresidenz. Wir bestaunten die variantenreichen Dekorationen der verschiedenen Säle und besonders die außerordentlich schönen Beispiele der portugiesischen Fliesenkunst, die hispano-arabische Azulejos bis hin zu den charakteristischen weiß-blauen Fliesenbildern des 18. Jh. umfasst.

Nach diesem letzten ereignisreichen Tag erreichten wir gegen Abend unser Hotel, nahmen dort das Abendessen vom Buffet ein und bereiteten uns voller schöner Eindrücke auf den kommen Abreisetag vor.

8. Tag: Sonntag, 15.05.2022: Rückflug von Lissabon

So, wie wir angekommen waren, wurden wir in verschiedenen Grüppchen auch wieder vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Hinter uns lagen sehr ereignisreiche Tage sowie unzählige neue Eindrücke und Erfahrungen. Isabel hat uns mit ihrem schier unerschöpflich scheinenden Wissen Land und Leute, die Geschichte, Sitten und Gebräuche ihres Heimatlandes Portugal näher gebracht. Vielen Gästen hat sie Lust auf weitere Entdeckungen in ihrer wunderschönen Heimat gemacht. Es bleibt noch viel zu erkunden im westlichsten Land Europas!

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