Porto & Lissabon
Reisebericht: 14.09. – 22.09.2025
Von Porto bis Lissabon – wir entdecken Portugal mit all seinen Facetten: Kultur, Kulinarik und unvergessliche Momente.
Ein Reisebericht von
Geena Dutschmann
Anreise nach Porto
Ausgeschlafen starte ich um 9 Uhr am Dresdner Flughafen und treffe dort neun Gäste.
Gemeinsam fliegen wir nach Frankfurt, wo wir voller Vorfreude weitere neun Reisende begrüßen. Von dort geht es direkt weiter nach Porto.
Trotz kleiner Verspätung landen wir entspannt in Portugal, wo uns unsere Reiseleiterin Petra herzlich empfängt.
Schon auf dem Weg zum Hotel genießen wir bei einer kleinen Stadtrundfahrt die ersten Eindrücke der Küste.
Im Hotel Oca Oriental angekommen, bleibt kurz Zeit zum Auspacken, bevor wir uns zum Abendessen treffen.
Hier stößt auch die letzte Teilnehmerin dazu, die aus Budapest angereist ist. Mit nun vollständiger Gruppe von 19 Personen genießen wir den ersten gemeinsamen Abend und freuen uns auf die kommenden Tage.
Porto erkunden
Nach einem ausgiebigen Frühstück und strahlendem Sonnenschein geht es los zur Stadtführung durch Porto.
Mit dem Bus fahren wir zunächst zum Batalha-Platz, wo im Sommer fröhliche Stadtfeste stattfinden. Von hier aus erkunden wir Porto zu Fuß.
Unser erster Halt ist der Bahnhof São Bento – weltberühmt für seine kunstvollen Azulejo-Fliesen. Über 20.000 Fliesen zeigen hier Szenen aus Portugals Geschichte und lassen uns staunen.
Weiter geht es bergauf zur Kathedrale, die wir ebenfalls besichtigen, bevor wir durch die engen Gassen wieder hinunter zum Douro spazieren.
An der Uferpromenade herrscht quirliges Leben – Touristen und Einheimische genießen gleichermaßen den Blick auf die Ponte Dom Luís I, das Wahrzeichen der Stadt. Bei der Mittagspause probieren einige von uns die Spezialität Francesinha – eine Mischung aus Toast, Fleisch, Käse und einer würzigen Tomaten-Bier-Sauce. Deftig, aber köstlich!
Gestärkt geht es weiter zur Portweinverkostung. Wir erfahren Spannendes über die Herstellung – etwa, dass die Trauben bis heute von Hand gelesen und traditionell mit den Füßen gestampft werden, bevor der Wein viele Jahre in Fässern reift. Beim Probieren begeistert uns die süßlich-warme Note des berühmten Weins – und natürlich landen auch schon die ersten Flaschen als Mitbringsel in unseren Taschen.
Zum Abschluss erleben wir Porto vom Wasser aus: Bei einer gemütlichen Douro-Bootsfahrt bestaunen wir die Brücken und die Stadt aus einer ganz neuen Perspektive.
Den Abend lassen wir in einem Restaurant an der Uferpromenade ausklingen – Porto bei Nacht ist einfach zauberhaft.
Guimarães & Braga
Nach Porto zieht es uns hinaus ins Umland: Erst nach Guimarães, die „Wiege Portugals“. Hier wurde der erste König geboren, und das historische Zentrum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe – charmant, lebendig und voller Geschichte.
Weiter geht’s nach Braga, das religiöse Herz des Landes. Nach einem Stadtbummel und einer kleinen Pause besuchen wir die berühmte Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte. Statt die über 570 barocken Stufen hinaufzusteigen, nehmen wir die älteste Wasserballastbahn der Welt – sie wird seit 1882 mit einem Wassertank betrieben und ist bis heute in Funktion. Ein Erlebnis für sich!
Oben erwartet uns nicht nur die imposante Basilika, sondern auch ein traumhafter Blick über Braga. Mit vielen neuen Eindrücken kehren wir am Abend nach Porto zurück und genießen unseren letzten Abend in der Stadt.
Aveiro & Nazaré
Mit gepackten Koffern machen wir uns auf den Weg in den Süden.
Unser erster Halt ist das charmante Städtchen Aveiro, das wegen seiner vielen Kanäle oft mit Venedig verglichen wird. Besonders ins Auge fallen die bunten Moliceiro-Boote – und genau auf eines davon steigen wir. Während der Bootsfahrt erfahren wir spannende Geschichten über die Salzwasserlagunen, die Aveiros Geschichte geprägt haben. Wir gleiten unter Brücken hindurch, die mit bunten Bändern geschmückt sind – ein fröhlicher Brauch der Studenten, die hier nach ihrem Abschluss ihre Schleifen anbringen.
Bei einer kurzen Pause gönnen wir uns die regionale Spezialität Ovos Moles – eine süße Köstlichkeit aus Zucker und Ei, die in Aveiro einfach dazu gehört.
Weiter geht die Reise zum beeindruckenden Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha. Dieses Dominikanerkloster wurde über zweieinhalb Jahrhunderte hinweg erbaut – als Dank an die Jungfrau Maria für den Sieg in der Schlacht von Aljubarrota (1385) gegen Kastilien. Besonders eindrucksvoll sind die „unvollendeten Kapellen“ und der weitläufige Kreuzgang.
Nach der ausgiebigen Besichtigung fahren wir weiter nach Nazaré. Unterwegs legen wir noch einen kurzen Stopp an einer Aussichtsplattform ein und genießen den atemberaubenden Blick auf den Atlantik. Am Abend erwartet uns ein gemeinsames Abendessen im neuen Hotel – und danach fallen wir müde ins Bett.
Alcobaça, Fátima & Óbidos
Während ein Teil der Gruppe den Tag gemütlich in Nazaré oder im Spa des Hotels verbringt, breche ich mit Petra und einigen Gästen zu einem Ausflug auf.
Erster Halt ist das beeindruckende Zisterzienserkloster von Alcobaça. Mit 106 Metern Länge gilt die Kirche als die größte Portugals. Zwischen den alten Mauern erfahren wir mehr über die tragische Liebesgeschichte von Pedro und Inês – und darüber, dass hier einst über 1.000 Benediktinermönche lebten.
Weiter geht’s nach Fátima, das „Rom Portugals“ und einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der katholischen Kirche. Millionen Pilger besuchen jedes Jahr den riesigen Gebetsplatz, die Basilika und die Kapelle – auch wir nehmen uns Zeit, diesen besonderen Ort auf uns wirken zu lassen.
Zum Abschluss schlendern wir durch die romantischen Gassen des mittelalterlichen Óbidos, umgeben von einer Stadtmauer. Hier probieren wir die Spezialität Ginjinha, den Sauerkirschlikör im Schokobecher – süß, lecker und typisch portugiesisch.
Zurück im Hotel genießen wir beim Abendessen den Sonnenuntergang über dem Atlantik und tauschen uns mit den anderen aus, die den Tag individuell verbracht haben – ob beim Spaziergang am Strand, beim Wellness oder an der berühmten „Big Waves“-Aussichtsplattform.
Sintra & Cabo da Roca
Heute verlassen wir unser Hotel, und Busfahrer Afonso bringt uns über enge Straßen Richtung Westküste und weiter nach Lissabon.
Unser erster Halt ist Sintra. Hoch oben besuchen wir die mystische Quinta da Regaleira – ein Ort wie aus einem Märchen. Zwischen üppigen Gärten, Türmen und geheimnisvollen Grotten entdecken wir den berühmten Initiationsbrunnen (Poço Iniciático). Er ist kein Brunnen mit Wasser, sondern ein 30 Meter tiefer Turm mit einer Wendeltreppe, die neun Ebenen hinabführt – Symbol für Dantes neun Kreise der Hölle. Wer den Weg wieder hinausfindet, soll als „besserer Mensch“ zurückkehren, so sagt man.
Nach unserem Auf- und Abstieg durch die verwunschene Anlage probieren wir eine regionale Spezialität: Queijada de Sintra, ein süßes Gebäck aus Käse, Zucker, Ei und Zimt.
Frisch gestärkt geht es weiter zum Cabo da Roca, dem westlichster Punkt des europäischen Festlands. 140 Meter über dem Atlantik genießen wir den grandiosen Blick hinaus aufs Meer – ein echtes Highlight.
Bevor wir nach Lissabon weiterfahren, legen wir noch einen kurzen Stopp im eleganten Badeort Cascais ein.
Danach erreichen wir schließlich unser Hotel in der portugiesischen Hauptstadt.
Lissabon entdecken
Nach dem Frühstück bringt uns Busfahrer Afonso in die Innenstadt von Lissabon, wo wir unseren Stadtrundgang zu Fuß beginnen.
Von der Unterstadt geht es den Hang hinauf in die Oberstadt, bis zur Festung Castelo de São Jorge. Zur Belohnung probieren wir eine der berühmten Pastéis de Nata und genießen von hier oben den herrlichen Blick über die Stadt, den Tejo, die rote Ponte 25 de Abril und die monumentale Cristo Rei-Statue. Anschließend schlendern wir durch die verwinkelten, steilen Gassen der Alfama, einem der ältesten Viertel Lissabons, wieder hinunter ins Stadtzentrum.
Direkt am Tejo legen wir eine Mittagspause ein, bevor es weitergeht zum prächtigen Mosteiro dos Jerónimos. Das Kloster aus dem 16. Jahrhundert wurde mit den Erträgen aus dem Gewürzhandel errichtet und zählt zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Stadt. Da wir die letzte Besuchergruppe des Tages sind, haben wir den Kreuzgang fast für uns allein.
Gleich gegenüber erinnern das Entdeckerdenkmal und der Blick auf den Tejo an die großen Seefahrer Portugals.
Der Torre de Belém ist leider eingerüstet und nicht zugänglich.
Zum Abschluss des Tages lauschen wir dem Fado. Die melancholischen Klänge voller Emotionen lassen uns Portugals Lebensgefühl besonders intensiv spüren. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend mit Petra – wir sagen Obrigada und blicken auf eine erlebnisreiche Woche zurück.
Freizeit in Lissabon
Am letzten Tag in Lissabon hat sich jeder dazu entschieden, die Stadt individuell zu erkunden.
Ich habe mich mit vier weiteren Mitreisenden zusammengeschlossen, und gemeinsam fahren wir zur imposanten Cristo-Rei-Statue. Da wir schon früh vor Ort sind, gehören wir zu den ersten Besuchern. In 82 Metern Höhe genießen wir von der Aussichtsplattform einen fantastischen Blick über die Stadt und die rote Ponte 25 de Abril, die stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert und daher gern ihre „kleine Schwester“ genannt wird. Die Statue selbst ist dem Heiligen Jesus gewidmet – als Symbol des Dankes, dass Portugal im Zweiten Weltkrieg verschont blieb.
Nach einigen Erinnerungsfotos fahren wir zurück ins Stadtzentrum und besuchen den Time Out Market, wo zahlreiche Essensstände eine köstliche Auswahl bieten. Frisch gestärkt schlendern wir weiter durch die Stadt, vorbei an der bunten Pink Street, und lassen es uns nicht nehmen, auch mit der berühmten Straßenbahn 28 zu fahren.
Zurück im Hotel treffen wir die gesamte Gruppe zum letzten gemeinsamen Abendessen.
Bei einem Glas Wein an der Bar tauschen wir unsere Eindrücke aus: Einige waren im Ozeanarium bei einer spannenden „Behind the Scenes“-Tour, andere haben sich durch die Altstadt treiben lassen.
Ein wunderbarer Abschluss einer abwechslungsreichen Reise!
Abschied von Portugal
Heute heißt es „Adeus, Portugal“. Nach dem Frühstück starten für uns die Rückreisen: Zuerst verabschieden wir uns von den Berliner und Frankfurter Gästen, danach geht es für mich gemeinsam mit den Dresdnern über München nach Hause. Vier Mitreisende haben sich entschieden, noch ein wenig zu verlängern und die Sonne in Lissabon oder am Meer zu genießen.
Mit dem Wetter hatten wir während der gesamten Woche großes Glück – bis auf einen kurzen Regenschauer in Lissabon hat uns fast immer strahlender Sonnenschein begleitet.
Nun heißt es, die vielen Erinnerungen und Eindrücke mitzunehmen – und vielleicht auch ein kleines Stück Portugal in Form von Mitbringseln oder dem Salz aus Aveiro zu Hause zu genießen.
Obrigada und auf Wiedersehen – eure Geena.