Reisebericht: Singlereise Madeira und Porto Santo für Genießer

30.08. – 06.09.2011, 8 Tage das besondere Madeira entdecken – Fajã dos Padres – Porto Santo


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Reisebericht

1. Tag: Anreise nach Funchal
Nach einer langen Warteschlange am Dresdener Flughafen verlief die weitere Anreise nach Funchal mit Zwischenlandung auf Lanzarote reibungslos. Mit den Worten „hart aber herzlich“ begrüßte uns die Stewardess nach einer holprigen Landung auf der immerblühenden Insel. Aurora empfing uns am Flughafen in Funchal und ließ uns zu unserem Hotel bringen, wo uns Hilario schon freudestrahlend erwartete. Er gab uns eine Informationsverantaltung zum Programmablauf des gesamten Madeira-Aufenthaltes. Danach gingen wir in das nahegelegene Restaurant "Paraîso na Pedro", das im orientalischen Stil gehalten ist. Die Bedienung war sehr freundlich und nach einiger Wartezeit konnten wir unser erstes madeirisches Abendbrot genießen. Nach dem späten Essen sind wir ins Hotel zurückgekehrt und gingen schlafen.
 
2.Tag: Ganztagesausflug "Bananenkultur und Duft der Rosen"
Der heutige Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück vom Buffet. Um 9.00 Uhr wurden wir an der Hauptstraße unterhalb des Hotels abgeholt. Die Ausflüge verbringen wir gemeinsam mit der EHT-Gruppe, die im Quinta Splendida untergebracht sind. Da sich dieses Hotel östlich von Funchal befindet und uns unsere Route heute gen Westen führt, erwarten uns die anderen Gäste mit ihrer Reisebegleitung Linda Hartge und unserer Reiseleiterin Teresa schon im Bus. Als erstes fuhren wir die Küste entlang nach Câmara de Lobos, wo wir eine Weinplantage besichtigten und den dazugehörigen Madeirawein probieren dürften zusammen mit dem typischen Kuchen Bolo de Mar, der uns in seiner Zusammensetzung an unseren Lebkuchen erinnert. Gleich oberhalb der Weinanbauplantage besuchten wir die Quinta de S. Joao , ein altes Herrenhaus, das bis auf die modernen elektrischen Geräte, wie Wasch- und Spülmaschine, sehr traditionell eingerichtet ist und als Ferienhaus vermietet wird. Wie zu vielen alten Herrenhäusern auf Madeira gehört auch hier eine gutseigene Kapelle, die wir ebenfalls besichtigen konnten. Nach dem Rundgang auf diesem Weingut der Quinta de S. Joao fuhren wir nach Ponta do Sol zu einer Bananenplantage. Dort erfuhren wir interessante Fakten zum Bananenanbau und lernten eine Cannabis-Pflanze von einer Papaya zu unterscheiden. ;-)
Am steinigen Strand von Ponta do Sol machten wir eine Pause, wo man die Gelegenheit hatte einen Spaziergang am Strand zu machen. Einige von uns nutzen die Zeit die Schuhe auszuziehen und die Wassertemperatur zu testen und wieder andere haben dabei den ersten Schritt, eher unfreiwillig, einfach ausgelassen J Der größte Teil der Gruppe jedoch genoss einen Kaffee oder ein Eis am Strandcafé. Nach unserer Pause führte uns der Weg in den weitaus feuchteren und steileren Norden zur Quinta do Arco. Hier befindet sich ein faszinierender Rosengarten, der vor Artenvielfalt nur so strotzt. Der Küste entlang ging es dann nach São Vicente, einem kleinen aber idyllischen Ort, der verschiedene Möglichkeiten bietet einen Imbiss zu sich zu nehmen. Hier verbrachten wir unsere Mittagspause. Für den Rückweg wählten wir die Fahrt über den Pass mit einem Fotostop in Encumenada, wo wir uns wegen der tiefhängenden Wolken quasi im Himmel befanden. Zu Abend aßen wir im Fischrestaurant „Marina Terrace“ welches sich am Hafen im Zentrum Funchals befindet. Hier war für uns ein Menü vorbereitet, welches das Nationalgericht, den typischen schwarzen Degenfisch aus Madeira, beinhaltet. Danach liefen wir größtenteils bergauf ins Hotel zurück.
 
3. Tag: Ganztagesausflug nach Porto Santo mit Inselrundfahrt
Dieser Tag sollte für uns sehr früh beginnen. Schon um sechs Uhr klingelte der Wecker. Nach einem, nennen wir es mal „sehr übersichtlichem Frühstück“ holte uns Antonio ab und brachte uns zum Hafen, wo wir an Bord der Fähre gingen. Die Überfahrt nach Porto Santo dauerte fast 2 ½ Stunden. Schnell merkten wir, dass es Petrus an diesem Tag nicht wirklich gut mit uns meinte, denn anfangs regnete es ununterbrochen. Dieser Umstand erschwerte auch die Inselrundfahrt, die von Frau Solange, der örtlichen Reiseleitung für diesen Tag, durchgeführt wurde. Die Sicht aus dem Bus heraus was mäßig und an den Aussichtspunkten hüpften meist nur einige wenige aus dem bus um ein schnelles Foto zu schießen. Die höchste Erhebung der Insel ist mit 516m der Pico do Facho. An ihr vorbei über den Pico do Castelo mit Sicht auf den Flughafen Porto Santos gelangen wir an den südlichsten Punkt der Insel, zu einer kleinen Bucht die zum Verweilen einlud. Hier zeigte sich uns die Sonne und verwandelte so die Bucht in eine malerische Kulisse. Der Rest des Tages war als Badeaufenthalt in Cidade Vila Baleira geplant. Da das Wetter aber nicht so ganz mitspielen wollte, bemühten Linda und ich uns um ein Alternativprogramm, das sich einer regen Teilnahme erfreute. Wir besuchten das Kolumbus-Museum, das Haus in dem sich Christoph Kolumbus angeblich mehrere Jahre aufhielt. Die Sage besagt außerdem, dass er von Porto Santo aus seine Reise nach Indien antrat, weil es am Strand einen Stein in Form einer Bohne gefunden hatte. Na und der Rest ist ja Geschichte: Er entdeckte auf dem Weg mal soeben Amerika. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Linda, die Dank ihres Geschichtsabiturs und ihrem wiederholten Besuch auf Madeira viel Wissenswertes im Museum vermitteln konnte. Nach dem Museumsbesuch hatten wir, dem Wettergott sei Dank, doch noch die Gelegenheit am Strand die Seele baumeln zu lassen. Nach einem sehr verregneten, aber trotzdem interessanten und lustigen Tag nahmen wir die Fähre zurück, die erst spät wieder in Funchal ankam.
 
4. Tag: Eukalyptusbonbons-Blandy's Weinkellerei-Gärten des Kaisers-Tropischer Garten
Die wohl bekannteste Familie auf Madeira sind die Blandy’s.
Wir besichtigten die bekannte Weinkellerei der Blandy’s. An dieser Stelle möchte ich noch mal in Erinnerung rufen, dass das Wort „Kellerei“ in diesem Zusammenhang auf Madeira sehr trügerisch ist, da die Weine nicht im Keller gelagert werden, weil es für die Qualität der Madeirawein dort zu kalt würde. Natürlich kamen wir auch hier in den Genuss zwei Sorten des köstlichen Madeiraweins zu kosten. Einige von uns nahmen hier die Gelegenheit wahr Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu kaufen, welche wir dann erst am Flughafen abholen konnten. Eine weitere Besonderheit in Funchal ist der Markt, der besonders am Wochenende eine Sehenswürdigkeit ist. Hier kann man das bunte Treiben der Obst- und Gemüsehändler sowie Fischhändler beobachten und sich anstecken lassen kann. Da es nur ein außerplanmäßiger Programmpunkt war, hatten wir leider nur wenig Zeit auf dem Markt, hatten aber dennoch die Gelegenheit auch die Fischhalle zu sehen mit den vielfältigen Fischarten. Hier sahen wir auch mal Degenfische, die noch nicht zubereitet auf unseren Tellern platziert waren. Zur Erinnerung: Degenfische werden mit Spezialangeln aus mehreren 100m Meerestiefe hinauf geholt, wo sie sich (eigentlich hell) schwarz färben. Gleich hinter der Markthalle gelangten wir zur Seilbahn. Die fuhr nach Monte, was über Funchal gelegen ist. Während der Fahrt genossen wir einen schönen Panoramablick auf die Hauptstadt Madeiras. Im Bergort angekommen lag ein „Tropischer Garten“ vor uns, eine wunderschöne Anlage, wo man nicht nur die Vielfalt der Pflanzenarten Madeiras sondern auch Kunst in Form der bekannten Kachelbilder in blau-weiß und aus verschiedensten Jahrhunderten sondern auch in Form von Skulpturen aus Afrika bewundern konnte. Auf dem großen Parkgelände machten wir Mittagspause, wo uns auch wieder eine Weinprobe nicht vergönnt blieb. Von hier aus hatten wir auch Blick auf unser nächstes Ziel, der Palast.
Eine weitere Parkanlage, die wir an diesem Tag besuchten, waren die Kaisergärten, zwar in seiner Fläche kleiner als der Garten zuvor, steht ihm aber in Schönheit nichts nach. Ein besonderer Höhepunkt an diesem Tag war die Korbschlittenfahrt, bei der man in einem Schlitten sitzt und mit zwei Korbschlittenfahrern als Lenker den Berg auf der Straße hinunterbraust. Ein Kontrastpunkt an diesem Tag war der Besuch einer Eukalyptusfabrik in der uns die Fertigung der Bonbons näher gebracht wurde. Außerdem dürften wir die hauseigenen Kekse und Bolode Mar probieren. Da es noch nicht zu spät am Nachmittag war, beschlossen wir unsere Freizeit sinnvoll zu genießen. Während die einen die Sonne am Hotelpool genossen, beschlossen die anderen noch etwas in Funchal zu schlendern. Zum Abendessen gingen wir in die Hafenpromenade und bekamen hautnah mit, wie die Mitarbeiter der erschiedenen Restaurants um Kundschaft buhlen. Wir ließen uns vom direkten Konkurrenten vom „Merina Terrace“, dem Restaurant von unserem 2. Abend besuchten, überreden, mussten jedoch feststellen, dass die Qualität des Essens und das Ambiente im Marina Terrace ehrlicherweise besser waren. Nach dem Essen entschieden wir uns wieder den Weg zum Hotel zu Fuß zurückzulegen.
 
5. Tag: Weinfest in Estreito de Câmara de Lobos
Am Vormittag fuhren wir nach Câmara de Lobos zum Weinfest. Dort erlebten wir ein traditionelles Fest in Madeira, das uns die Kultur der Weinernte näher brachte. Wir versammelten uns vor einem Weingut in einem Teil der Stadt. Dort wurden wir nach langer Wartezeit hineingelassen und konnten helfen, die Trauben zu ernten. Währenddessen gab es immer wieder kleine Gruppen, die sangen und tanzten. Ich denke, ein solches Fest mal live mitzuerleben fanden alle ganz schön. Mit den geernteten Trauben ging es dann wieder Richtung Zentrum der Stadt. Die Einwohner machten einen Umzug mit verschiedenen Trachten, so ähnlich wie wir es vom Karnevalsumzug kennen. Die Trauben wurden zur Weinpresse gebracht, in die jeder Gast des Festes mal hineingehen konnte. In Câmara de Lobos probierten wir auch ein leckeres Getränk namens Nikita, ein Gemisch aus Bier, Wein, Ananassaft und Ananaseis. Sehr lecker!!!
Nach dem Fest fuhren wir erst einmal zurück nach Funchal, da uns bis zu unserem Besuch im Kräutergarten noch Zeit blieb, zeigte uns Teresa den Stadtpark mit seinen wunderschönen Pflanzenarten, einem Teich mit Springbrunnen in der Mitte und der ersten Kathedrale in Funchal.
Die weitere Route führte zu einem privaten Kräutergarten. Die Besitzerin Esmeralda machte aus einer Not eine Tugend und begann vor vielen Jahren sich mit Kräutern zu beschäftigen, da sie selber krank war. Sie servierte uns selbstgebackenen Kuchen und leckeren Tee und führte uns dann in die Geheimnisse vieler verschiedener Kräuter ein. Ihr Garten war eher ein wilder Garten, aber sie fand sich sehr gut darin zurecht. Nach diesem doch sehr anstrengenden Tag fuhren wir zurück ins Hotel und ruhten uns bis zum Abendbrot aus.
 
 
6.Tag: Ausflug zu Fajã dos Padres
Dieser Tag begann mit Warten, auf die sonst immer pünktliche Reisebegleitung (mich J). Der Fahrstuhl wollte nicht so wie ich, so dass ich die Ehre hatte 20 Minuten mit vier Franzosen in der 11. Etage festzusitzen. Aber alles halb so schlimm, unser Ausflug konnte relativ pünktlich starten. Wir fuhren zum Hafen, wo wir ein kleines Boot bestiegen, dass für diesen Ausflug ganz für uns alleine gebucht war. Wir fuhren ca. 45 Minuten entlang der Steilküste zum Fajã dos Padres. Von dort aus hatten wir einen guten Blick auf das Fischerdörfchen Câmara de Lobos, auf das Zementwerk und auf das Vulkangestein der Felsen. Als wir dort ankamen, war das Restaurant leider noch nicht geöffnet. Stattdessen genossen wir die Sonne am Anlegeplatz oder spazierten über das Weingut. Bei diesem Aufenthalt war ein Mittagessen inbegriffen, dass in Form eines Buffets serviert wurde. Nach dem Essen gingen wir in den Weinkeller des Hauses und probierten den Wein. Danach folgte der wohl aufregendste als auch anstrengenste Teil des Tages. Wir gingen zum Fahrstuhl, der uns hinauf in den Ort brachte, wo Antonio schon mit dem Bus auf uns wartete.
Nach einem kurzen Fotostop in Câmara de Lobos wollten wir zurück ins Hotel fahren. Auf dem Weg lernten wir auch eine andere Seite der Madeirenser kennen, nämlich die aggressive, als Antonio leicht einen vorbeifahrenden Pkw streifte.
Zum Abendessen gingen wir in das nahegelegene Restaurant „Cá te Espero“. Danach tranken wir noch einen Absacker an der hoteleigenen Poolbar.
 
 
7.Tag: Die Gärten Madeiras
Heute war ein fakultativer Ausflug geplant - die Gärten Madeiras. Da nur wenige, davon jedoch die meisten aus unserer Gruppe teilnahmen, hatten wir heute einen kleineren Bus zu Verfügung. Wir schauten uns verschiedene Gärten mit wunderschönen Bäumen und Blumen an. Teresa’s Kenntnisse über die Flora auf Madeira waren ein echter Gewinn für die Reise. Da es eine Halbtagestour war, hatten wir den Rest des Tages in Funchal eingeplant, wo sich jeder seine Freizeit individuell gestalten konnte. Um 18Uhr traf sich die ganze Gruppe dann an der Kathedrale in Funchal und ging Richtung Altstadt. Dort gingen wir auf Empfehlung von Teresa (vielen Dank noch mal) in das Restaurant Jango. Dort gab es das leckerste Essen der ganzen Reise.
Anschließend fuhren wir zurück ins Hotel und schauten uns das Abendprogramm an.
 
 
8. Tag: Heimreise
Heute war die Woche leider schon wieder vorbei. Nach dem Ausschlafen und dem Frühstück hatte noch jeder Freizeit. Um 13 Uhr trafen wir uns noch ein letztes Mal mit Teresa im Hotel und konnten uns von ihr verabschieden. Dann fuhren wir zum Flughafen und traten unsere Heimreise an.

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