Reisebericht: Portugal – Lissabon und Algarve für Alleinreisende

09.09. – 18.09.2011, 10 Tage melancholisches Lissabon, Sandstrände, alte Fischerdörfer, zauberhaftes Hinterland


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Danach führte uns unsere Reise zu einem typischen Medronheira Produzenten. Hier hatten wir die Möglichkeit verschiedene Kirschwasser und Honig zu probieren. Unser letztes Ziel für heute war der Parque da Mina. Der sehenswerte Park ist mit der charakteristischen Fauna des Monchiquegebirges, seinen Tieren und alten Gerätschaften eine Mischung aus lebendigem Naturkunde- und Heimatmuseum.
Ein Reisebericht von
Janine Wolf

Reisebericht

1.Tag Anreise
Pünktlich um 08.00 Uhr empfing ich meine Reisegruppe am Flughafen Berlin-Tegel.
Mit einer leichten Verspätung startete unser Flug mit Air Berlin nach Faro.
Mit Zeitumstellung landeten wir wie geplant um 12.45 Uhr. Unsere örtliche Reiseleitung Paula wartete bereits gespannt auf uns. Als wir das Flughafengebäude verließen lächelte uns die Sonne bei warmen 25 °C an.
Anschließend fuhren wir nach Albufeira. Dort unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Paula zeigte uns diese Stadt. Nach einer kleinen Pause zur Stärkung fuhren wir zu unserem Hotel „Carvoeiro Sol“ nach Caroveiro. Wir bezogen unsere Zimmer und um 19.30 Uhr liefen wir in unsere Restaurant und nahmen unser Abendessen ein.
 
2.Tag Loulé
Gestärkt vom Frühstück hieß unser erstes Ausflugsziel Loulé. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Markthalle, die in den letzten Jahren renoviert wurde und deren Architektur klassische maurische Stilelemente aufgreift.
Bei einem Spaziergang durch die Markthalle zeige uns Paula typische portugiesische Produkte. Selbstverständlich hatten wir auch noch Zeit selbst durch die Markthalle zu schlendern, um die einen oder anderen Produkte zu verkosten oder zu kaufen.
Anschließend spazierten wir von der durch Loulé und nach einer halben Stunde erreichten wir den traditionellen Zigeunermarkt. Dort werden eine Vielzahl von Waren, darunter handwerkliche Arbeiten aus Korb, Holz und Keramik sowie Haushaltswaren und Textilien angeboten.
 
 
3.Tag Berge Monchique
Unser heutiger Ausflug führt uns in das Hinterland der Algarve. Unterwegs sahen wir viele Korkeichen, Kastanienbäume sowie Eukalyptusbäume. Umgeben von einer schönen Berglandschaft liegt der Ort Monchique. Von dort aus unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Danach führte uns unsere Reise zu einem typischen Medronheira Produzenten. Hier hatten wir die Möglichkeit verschiedene Kirschwasser und Honig zu probieren. Unser letztes Ziel für heute war der Parque da Mina. Der sehenswerte Park ist mit der charakteristischen Fauna des Monchiquegebirges, seinen Tieren und alten Gerätschaften eine Mischung aus lebendigem Naturkunde- und Heimatmuseum.
Auf dem weitläufigen Gelände befindet sich auch eine stillgelegte Kupfermine - daher der Name "Parque da Mina". In dem Park besichtigen wir das Alte Herrenhaus.
Das Haus diente nach Angaben der Führerin als Sommerresidenz einer reichen Familie, von der heute noch ein Mitglied in Monchique wohnen soll. Das Mobiliar in den einzelnen Räumen geht bis auf das 18.Jh. zurück und besteht überwiegend aus sehr kunstvoll gearbeiteten Schränken, Kommoden und Tischen.
Im Park konnten wir außerdem viele Vogelarten, Hühner und Tauben bewundern, aber auch Schafe, Ziegen und Ponys konnten wir bestaunen.
Anschließend führen wir zu unserem Hotel zurück.
 
 
4.Tag Ausfug Lagos und Cabo San Vicente
Unsere Reiseleiterin Paule fragte uns bereits am Vortag, ob wir denn Lust auf einen Strandspaziergang haben würden. Es stimmten alle zu, deswegen konnten wir am Vormittag entlang des langen und breiten Strandes „Meia Praia“ spazieren. Einige mutige aus unserer Reisegruppe haben gleich ein schönes Bad im Atlantik genommen. Weiter ging unsere Fahrt zum „Ponte Piedade“. Die ungewöhnliche Felsformation ist eine der meistfotografierten Attraktionen von Portugal. Im rot-gelben Fels spült und gurgelt das Wasser durch ungezählte Höhlen und Grotten, die das Meer über Jahrtausende ausgewaschen hat. Gegen Mittag spazieren wir mit Paula durch Ihren Wohnort Lagos. Trotz der Zerstörung durch das Erdbeben von 1755 haben viele Häuser in der historischen Stadt ihr traditionelles Mauerwerk, die zauberhaften schmiedeeisernen Balkone und die schattigen Innenhöfe bewahrt. Die Kopfsteinpflasterstraßen sind von Geschäften, Bars und Restaurants gesäumt. Auch wir haben hier unsere Mittagpause eingelegt. Weiter ging es zum Capo di St.Vicente.  Auf den bis zu 60 Meter hohen Felsen des Kaps thront der lichtstärkste Leuchtturm des europäischen Festlandes hoch über dem Atlantik und trotzt den nahezu immer wehenden heftigen Winden. Bevor wir zum Hotel zurückfuhren hielten wir noch in im Fischerort Sagres. 


 
 
5.Tag. Salir und Silves
Gestärkt vom Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Salir. Salir gilt als ein typisch hübsches Dorf im Hinterland der Algarve.  Tourismus gibt es hier nur wenig. Wir unternahmen einen Spaziergang entlang der Kirche und der Kastellmauern. Unser nächster Stopp hieß Silves. Dort hatten wir die Möglichkeit das köstliche traditionelle Gericht „Chicken Piri Piri“ (Hähnchen mit Chili-Sauce) zu verkosten. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang zum „Castelo Silves“. Es wurde zur Zeit der arabischen Herrschaft, als der Ort den Namen Xelb trug und die Hauptstadt der Provinz „Al-Ghrab“ war, errichtet. Von dem Castel aus, hat man einen gigantischen Ausblick auf Silves. Am Nachmittag fuhren wir wieder nach Caroveiro zurück.
 
 
6.Tag Freizeit oder Schiffsausflug
Der heutige Tag steht unseren Gästen zur freien Verfügung oder sie nahmen an unserem Schiffsausflug teil.  Fast alle entschieden sich dazu gemeinsam mit mir auf See zu gehen. Den Vormittag nutzen wir noch am Strand für ein Bad oder genossen einfach das herrliche Wetter. Gegen 13.30 Uhr fuhren wir nach Portimao. Von dort aus starte unser Schiff „Santa Bernarda“. Der deutsche Kapitän gab uns während unserer Tour viele Informationen über Land und Leute. An dem Fischerort Ferragudo und zwei mittelalterlichen Burgen vorbei, ging es zum Atlantik. Uns wurden die Schmugglergrotte, die Grotte von Alfanzina und das Kap von Carvoeiro (dort hatten wir übernachtet) gezeigt. Leider war an diesem Tag die See sehr aktiv. Der Wind wehte stark und die Wellen waren sehr hoch. So konnten wir mit den kleinen Booten nicht in die Buchten fahren. Auch wenn es manchmal heftig schaukelte war diese Tour ein tolles Erlebnis vor allem Landschaftlich.  Am späten Abend erreichten wir unser Hotel.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
7.Tag Fahrt von der Algarve nach Evora
Heute hieß es Abschied nehmen von der Algarve. Unser Busfahrer „Francesco“ fuhr uns in Richtung Evora. Doch vorher hielten wir noch in „Alcacer do Sol“. Mit unserem örtlichen Reiseleiter Riu, von Alcacer do Sol unternahmen wir einen Spaziergang entlang des Naturreservates. Er zeigte uns die Fischer-Steege und erläuterte uns alles zu Ebbe und Flut. Im Zentrum vom Alcacer do Sol nahmen wir unser Mittagessen ein. Am Nachmittag erreichten wir nun endlich Evora. Évora, diese schöne und sympathische Stadt mitten im Alentejo, ist fast gänzlich von einer römischen Stadtmauer umschlossen. Der gepflegt Stadtkern birgt Bauwerke aus allen Epochen und strahlt mit seinen belebten Gassen ein positives Lebensgefühl aus. Auch wir konnten uns davon überzeugen. Paula flanierte gemeinsam mit uns durch Evora. Ein 5-Sterne-Hotel und die Kirche haben wir auch bestaunt. Bevor zu unserem Hotel fuhren besuchten wir noch die Knochenkathedrale. Ihre Wände sind mit sorgsam angelegten menschlichen Knochen und übersichtlich angeordneten Schädeln bedeckt. Sie wurde im 16. Jahrhundert von einem Franziskanermönch erbaut, der die Nachricht vermitteln wollte, dass das Leben nur ein Abschnitt ist, bevor man in den Himmel oder die Hölle kommt. Am Abend erreichten wir unser Hotel“ Dom Fernando“. Bevor es zum Abendessen ging, haben wir uns fast alle noch im Pool erfrischt.
 
8.Tag Fahrt nach Lissabon
Unser heutiger Tag führt uns in die Hauptstadt Lissabon.  Uns begrüßte die 110 m hohe Christusfigur auf der Südseite des Tejos. Sie ist Blickfang und Wahrzeichen zugleich. Selbstverständlich schauten wir uns diese Figur von nahem an und genossen einen tollen Ausblick über ganz Lissabon. Anschließend fuhren wir über die Brücke des 25. April. Sie sieht fast so aus wie die“ Golden Gate Bridge“ in San Francisco. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt durch Lissabon und danach unternahmen wir noch einen Spaziergang durch Lissabon. Zum Mittagessen empfohl uns Paula ein Brasilianisches Restaurant. Dort gab es ein großes und köstliches Buffet. Am Nachmittag besichtigen wir das Jeronimos (Hieronymus) Kloster sowie den Kreuzgang und den Innenhof. Das über 400 Jahre alte Bauwerk wurde in den verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten von unterschiedlichen Menschen bewohnt und auf unterschiedliche Weise genutzt. Zunächst war das Kloster - welches dem heiligen Hieronymus gewidmet ist - ein Rückzugs- und Wohnort von Mönchen. Doch den Sinn des Klosters behielt das Gebäude nur bis 1834. Denn ab diesem Jahr wurde es als Waisenhaus genutzt. Heutzutage sind in dem Gebäude verschiedene Museen beheimatet und ermöglichen einen Einblick in unterschiedliche Aspekte der portugiesischen Geschichte. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Hotel „Roma“. Dieser Tag inkludierte kein Abendessen deswegen trafen wir uns an der Rezeption und spazierten gemeinsam zu der „Stierkamparena“. Unter der Arena befand sich ein Einkaufszentrum mit vielen Restaurants. Dort nahmen viele Ihr Abendessen ein.
 
 
9.Tag Freizeit oder Ausflug Sintra, Capo da Roca und Cascais
Auch heute konnte man wählen zwischen Freizeit oder unserem fakultativen Ausflug. Der erste Halt für heute war Sintra. Dort besichtigen wir den Königspalast.  

 
 
Der Palacio de Sintra liegt im Herzen der Stadt. Er ist von seiner Architektur her sehr aufwendig und vom Stil her vielfältig. Man hat von innen einen herrlichen Blick über die Berge von Sintra. Der Palacio bietet viele interessante Möbelstücke in der Einrichtung, weswegen sich der Besuch schon gelohnt hat. Nach den vielen neuen Informationen verkosteten wir erstmal den traditionellen „Kirsch-Likör“. In Sintra verbrachten wir unsere Mittagspause. Unsere Reise führte uns weiter zum Capo da Roca, vorbei an vielen alten Villen und Herrenhäuser. Das ist ein 140 Meter aufragendes Kap und der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Soweit das Auge reicht, kann man hier wunderbar über das Meer blicken und die schöne Aussicht am westlichsten Punkt Europas genießen. Die steilen Klippen am Cabo da Roca sind mehr als beeindruckend und ein absolutes Muss! Unser letzte Stopp führ heute war in Cascais. Cascais liegt auch direkt am Meer und war ursprünglich ein Fischerdorf. Mit Paule bummelten wir entlang des Strandes und der Altstadt. Der letzte gemeinsame Abend. Diesen verbrachten wir auf eine ganz besondere Art und Weise. Wir nahmen heute an einem „Fado-Abend“ teil.
Fado ist ein eigener portugiesischer Musikstil und bedeutet übersetzt "Schicksal". Er ist oft sehr melancholisch und deshalb auch zum Teil für das Klischee der melancholischen Portugiesen verantwortlich. Die Lieder handeln meistens von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, dem hinterher trauern vergangener Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten. Von Fado Musik begleitet, wurde uns ein köstliches Menü gereicht. Der Wein dazu durfte natürlich nicht fehlen. Nach einer musikalischen Rückfahrt erreichten wir unser Hotel
 
10.Tag Lissabon - Abreise
Gegen 09.30 Uhr verließen wir das Hotel. Unser Flug wird erst um 16.20 starten, deswegen haben wir am Vormittag mit Paula noch einen Spaziergang in der Altstadt unternommen. Dabei konnten wir noch einige interessante Bauwerke und Sehenswürdigkeiten bewundern z.B. den berühmten von Eiffel geschaffene eiserne Aufzug. Außerdem fuhren wir noch mit der gelben Zahnradbahn.
Bevor wir nun von Portugal Abschied nehmen mussten, führte uns Paula noch über das ehemalige Expo-Messegelände. Dort fand 1998 die Expo statt. Anschließend hieß es Abschied nehmen, von Portugal, unserer Reiseleitung und der wunderschönen Reise. Mit etwas Verspätung landeten wir dennoch pünktlich 22.45 Uhr in Berlin-Tegel.
 
Eine wunderschöne Reise mit traumhaftem Wetter und einer sehr netten Reisegruppe.
 
Vielen Dank.
 
 
Janine Wolf

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