Reisebericht: Madeira für Kenner und Genießer

14.06. – 21.06.2011, 8 Tage das besondere Madeira zum Weinfest mit allen Sinnen genießen


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Wundervolle Gärten Madeiras haben wir besucht und sogar in einem gewohnt...
Ein Reisebericht von
Petra Scherbaum

Reisebericht

Dienstag, 14.06.2011: Anreise
Am Flughafen Dresden trafen wir uns, um gemeinsam den Flug nach Funchal anzutreten. Nach einem ruhigen Flug mit Zwischenlandung auf Lanzarote empfing uns Aurora von der örtlichen Agentur sehr freundlich. Wir wurden ins Hotel "Quinta Splendida" in Canio gebracht und bestaunten unsere Zimmer: alle waren Studios mit einer Terrasse unterhalb des Kräutergartens mit Blick auf das Meer und mitten in einer tollen Gartenanlage. Wir trafen uns gleich zum Begrüßungstreff. Hier gab uns Aurora das detaillierte Programm bekannt und Einzelheiten wurden besprochen. Zum Abendessen gingen wir gleich um „die Ecke" in das Zentrum der kleinen Altstadt in ein uriges Restaurant.

Mittwoch, 15.06.2011: Ganztagesausflug "Bananenkultur und der Duft der Rosen"
Bevor es losging, stellte uns Aurora Helena als unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage vor. Wir fuhren entlang der Südküste Madeiras zu dem durch Churchill bekannten Fischerdorf Camara de Lobos und konnten einen kleinen Rundgang unternehmen. Dann fuhren wir nach Sao Joao, wo ein Gutsbesitzer uns einen Blick durch seine Wein-, Bananen- und Strelitzienplantagen gewährte. Seinen über 30 Jahre alten Madeira bot er uns zum Verkosten an. Er ließ uns sogar noch einen Blick in sein Wohnzimmer im Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert werfen. Weiter fuhren wir zum Cabo Girao - eine der höchsten Steilküsten der Welt - und anschließend nach Ribeira Brava mit Zeit zum Bummeln durch die kleinen Gassen zur Kirche mit dem blau-weiß gefliesten Turm und den schönen Kronleuchtern oder entlang der Uferpromenade. Danach fuhren wir zur Versuchsstation „Centro de Bananicultura". Hier erklärte uns Helena ganz viel zum Bananenanbau. Nun fuhren wir über den Encumeada-Pass in den Inselnorden. Nach einer „drehenden" Mittagspause im Restaurant am Meer in Sao Vicente Strand fuhren wir zu dem Rosengarten des Landguts Quinta do Arco. Auch hier kannte sich Helena bestens aus. Zum Abschluss hielten wir noch im alten Ort von Sao Vicente. Auf unsere Bitte hin führte uns Helena noch durch den Botanischen Garten von unserem Hotel. Ihr botanisches Fachwissen hat uns sehr begeistert. Das Abendessen war für uns im "Atlantis" in Caniço de Baixo reserviert. Wir genossen den Degenfisch im Restaurant am/über dem Meer.
 
Donnerstag, 16.06.2011: Ganztagesausflug nach Porto Santo mit Inselrundfahrt
Früh ging es heute los: vom Hafen von Funchal fuhr die Fähre nach Porto Santo. Auf dieser kleinen, flachen Insel unternahmen wir eine Inselrundfahrt. Bäume (Pinien, Zedern, Kiefern) wurden und werden angepflanzt, um die Erosion zu stoppen. Wir sahen den hügeligen Ostteil mit Picknickplätzen und Wanderwegen, den relativ großen Flughafen, den Golfplatz, Weinanbau, eine große Sporthalle der in der ersten Liga spielende Hockeymannschaft, einige Hotelanlagen und die kleine Hauptstadt bevor wir den langen einzigartigen wunderschönen gelben Sandstrand und die Bademöglichkeiten genauer austesten konnten. Die Fähre fuhr mit uns wieder um 19 Uhr zurück; gegen 21:30 Uhr im Hafen von Funchal angekommen, wurden wir bereits von unserem Super-Busfahrer erwartet, um uns ins Hotel zu bringen.
 
Freitag, 17.06.2011: Fakultativer Ausflug Blandy´s Weinkellerei - Eukalyptusbonbons - Tropischer Garten - Gärten des Kaisers
Wir starteten unseren Ausflugstag bei „The Old Blandy Madeira Wine Lodge", einer der ältesten Weinkellereien Funchals im alten Franziskanerkloster mit Museum und Probierstube. Helena erzählte uns viel zur Geschichte und über die besondere Herstellung des Madeiraweins, den wir dann auch probierten. Bei einem kurzen Stadtrundgang besuchten wir die Kathedrale. Nun fuhren wir in Funchals nördlichen Stadtteil Sao Roque zur „Zuckerbäckerei" martins&martins. Hier werden Bolo de Mel - die Honigkuchen - und viele kleine Keksleckereien gebacken sowie Eukalyptus-, Fenchel-, und Bananenbonbons hergestellt. Erst konnten wir bei der Keksproduktion zuschauen, dann wurden extra für uns Bonbons hergestellt. Wir durften auch verkosten und alle Beteiligten hatten sehr viel Spaß! Anschließend fuhren wir mit der sehr modernen Seilbahn hinauf zum Wallfahrtsort Monte. Hier führte uns Helena wieder sehr fachkundig durch den Tropischen Garten Monte Palace, eine schöne Verbindung von Flora, Fauna und Kunst aus aller Welt dank dem Stifter und Sammler Jose Berardo. Danach besuchten wir Jardins do Imperador, die "Gärten des Kaisers". Namensgeber ist der letzte Kaiser Karl I. von Österreich, der hier im Exil auf Madeira in der Quinta lebte und jung starb. Vom Malakoff-Turm im unteren Gartenteil konnten wir sehr schön die Aussicht auf Funchal genießen. Nun schauten wir uns die Wallfahrtskirche der Jungfrau von Monte an und gingen zur einzigartigen Korbschlittenfahrt. Am Abend konnten wir echte Fado-Musik erleben.
 
Samstag, 18.06.2011: Bootsausflug zu den Ilhas Desertas
Der Samstag sollte unser absoluter Abenteuerausflugstag werden. Wir fuhren nach Canical, wo die Schiffs-Karavelle „Bonita" lag. Das Ziel waren die unbewohnten Inseln Ilhas Desertas, die man bei klarem Wetter auch von Madeira aus sehen werden kann. Heute allerdings war es nicht klar und der Seegang wurde immer höher. Unweit der Küste sahen wir gleich Delfine und auch einen Finnwal. Als wir die Inseln dann erreichten, konnten wir die Steilküste mit wunderschönen farbigen Felsen und eine Gemse sehen. Es gab ein Mittagessen an Bord, bevor wir mit dem Schlauchboot an Land gingen. Dort wurde uns die Wildhüter-Station erklärt, da diese Inselgruppe unter Naturschutz steht. Besonders schützenswert sind die Mönchsrobben, doch von diesen sehr wenigen Tieren haben wir nichts sehen können. Dafür konnten wir einen Strauch mit vielen kleinen Kanarengirlitzen entdecken. Die Rückfahrt hatte es leider noch mal in sich, daher waren alle froh, als wir wieder in den Hafen von Canical einfuhren. Aber am Abend stand noch ein Höhepunkt auf dem Programm: Nach einem guten Abendessen in Funchal konnten wir das große mit Musik untermalte Feuerwerk des Atlantikfestivals, diesmal von Frankreich ausgerichtet, wunderschön genießen.
 
Sonntag, 19.06.2011: frei oder halbtägige Wanderung nach Porto da Cruz über Referta
Heute unternahmen wir alle mit Helena eine leichte Levadawanderung an der östlichen Nordküste. Schon von weitem konnten wir den mächtigen Felsen von Penha d Aguia (Adlerfelsen) sehen. Von unserem Weg neben der Levada schauten wir ihn immer an und hatten auch sonst einen wunderschönen Ausblick. Erst gingen wir durch einen Wald, dann kamen wir an Wohnhäusern mit vielen Pflanztöpfen und Gärten sowie an Feldern, auch mit Zuckerrohr, vorbei. Helena gab uns viele interessante Erläuterungen und Hinweise. Da das Wetter auch sehr schön war, wurde dies eine wunderbare Wanderung. Vorbei an einer alten Zuckerfabrik gingen wir in das Dorf Porto da Cruz. Hier genossen wir die Strandpromenade unterhalb der Kirche mit einem großartigen Blick auf die Steilküste und der starken Brandung. In einem kleinen Restaurant lernten wir den Insel-Burger "Prego" kennen. Den freien Nachmittag haben wir ausgiebig genossen und am Abend besuchten wir ein sehr angenehmes Restaurant "unten" in Canico de Baixo mit Transferservice.

Montag, 20.06.2011: Fakultativer Halbtagesausflug „Gärten Madeiras"
Bei strahlendem Sonnenschein begannen wir unseren Garten-Ausflugstag. Zuerst besuchten wir den Blandy-Garten, die Quinta do Palheiro, eine wunderschöne parkähnliche sehr gepflegte Gartenanlage auch mit tollen Aussichten über Funchal. Helena zeigte uns wieder sehr viel und konnte sehr gutes botanisches Wissen aufweisen. Später fuhren wir zum Orchideen-Garten „Jardim Orchidea", wo wir eine kurze Erläuterung in die Zucht von Orchideenpflanzen erhielten. Danach erfüllte uns Helena einen Wunsch: wir konnten den Mercado dos Lavradores, die Markthalle von Funchal, besuchen. Vielen Dank für die Planänderung! Der nächste Höhepunkt erwartete uns: wir besuchten einen privaten Kräutergarten und waren von Esmeralda fasziniert. Sie zeigte uns einige ihrer Pflanzen und sprach über deren Heilwirkungen, wir durften riechen und schmecken. Das Brot mit Chiligelee, leckerer selbstgebackener Kuchen und der Kräutertee haben uns auch sehr gut geschmeckt. Zum Abschluß spazierten wir, natürlich wieder mit Erläuterungen von Helena, durch den Santa Catarina Park in der allerbesten Lage in Funchal. Die Freizeit am Nachmittag genossen wir ausgiebig, denn es war ein heißer Tag. Zum Abendessen wurden wir wieder vom Restaurant am Hotel abgeholt. Verschiedene Varianten vom Degenfisch und auch der Adlerfisch wurden an unserem letzten Abendessen genossen.

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