Reisebericht: Rundreise Rumänien: Donaudelta, Karpaten und Siebenbürgen

28.07. – 05.08.2018, 10 Tage Rundreise Rumänien: Bukarest – Donaudelta – Moldauklöster – Schäßburg – Hermannstadt – Kronstadt – Burg Bran – Schloss Peles


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Rumänien - das ist nicht nur die Dracula Legende und Siebenbürgen. Es ist ein noch touristisch schlafendes Kleinod mit vielfältiger Natur und geschichtsträchtigen Städten.
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag, 28.07.2018 – Anreise nach Bukarest

Mit Zubringerflügen aus Dresden, Leipzig und Berlin nach Frankfurt angereist, trafen sich 22 Fluggäste am Abfluggate 30 des Terminal B im Flughafen zur gemeinsamen Rundreise nach Rumänien.
Damit waren eigentlich alle Voraussetzungen geschaffen, dass wir pünktlich starten konnten.
Eigentlich - denn bedingt durch die verspäte Ankunft der Crew begann der Flug eine reichliche Stunde später, ebenso verspätet erfolgte die Ankunft in der Hauptstadt des Landes - Bukarest.
Angekommen hieß dann etwas länger warten auf unser Gepäck und endlich konnte unser örtlichen Reiseleiter - Gabriel  uns ganz herzlich "in Empfang nehmen".
Wir tauschten am Flughafen gleich etwas Geld, da Morgen -am Sonntag- die Wechselstellen geschlossen hatten und so waren wir von dieser Seite her "flüssig".
Anschließend brachte uns der Bus zu unserem Hotel "Ramanda Parc", welches sich ca. 20 Minuten Fahrt vom Flughafen entfernt im Norden von Bukarest befand.
Wir checkten ein, brachten die Koffer auf die Zimmer und erfrischten uns kurz von der Anreise.
Danach genossen wir das Begrüßungsdinner im Hotelrestaurant und waren schon sehr gespannt darauf, was die nächsten Tage für uns bereit halten würden.

2.Tag, 29.07.2018 – Zauber des Donaudeltas

Nach der ersten Nacht und erstem Frühstück im fremden Land führte uns heute unsere Reise in Richtung Osten. Bereits  um 08.00 Uhr erwartete uns Marius, unser Busfahrer, zur Fahrt ins 280 Kilometer entfernte Tulcea im Donaudelta. Zunächst fuhren wir ca. 100 Kilometer auf der etwas "holprigen" Autobahn A2. Vor Dranja verließen wir wieder die Autobahn und fuhren nun weiter Landstraße. Nachdem wir nach Gugeni die Donau überquert hatten, machten wir an einer Tankstelle noch einmal eine Pause.
Die Fahrt  bis nach Tulcea zog sich hin. Links und rechts nichts als flaches Land. Felder, Sonnenblumen, Felder, Sonnenblumen... 
13.30 Uhr hatten wir es geschafft und kamen in der Stadt am Donaudelta an. Die Reisegäste, welche noch nicht "flüssig" waren, füllten ihre "Bestände" in einer Wechselstube auf und schon begrüßte uns der Kapitän zu einer fast vierstündigen Schifffahrt ins Donaudelta.
Dieses Biosphärenreservat ist das drittgrößte und einzige Delta der Welt, welches zu einem Biosphärengebiet erklärt wurde. Es beherbergt 7.000 bekannte Pflanzen- und Tierarten.
Das Schiff hatten wir für uns allein. Seine Route führte auch in die kleineren, schmalen Flussarme und so erlebten wir das Flair des Deltas sehr nah.
Plötzlich begann ein heftiger warmer "Tropenregen" und wir spürten einen Hauch als würden wir im Amazonasgebiet unterwegs sein...
Der Regen hatte nicht nur für die Natur sein Gutes, sondern er brachte uns auch einige der insgesamt 141 Vogelarten, die den Hauptgrund für den Ruhm des Donaudeltas darstellen, vor die "Linse", welche wir sonst vielleicht nicht gesehen hätten wie Pelikane, Komorane, Eisvögel, Reiher und ...
Wieder festen Boden unter den Füßen liefen wir 100 Meter die Promenade an der Donau entlang zu unserem 4-Sterne-Hotel "Esplanada", checkten ein und ließen auch diesen Abend im hoteleigenen Restaurant ausklingen.

3.Tag, 30.07.2018 – Auf dem Weg in die Moldauregion

Heute hatten wir eine lange Fahrt vor uns -bei der Tour de France würde man sagen- eine sogenannte "Überführungsetappe". Das Ziel Piatra Neamt befand sich ca. 350 Kilometer entfernt von Tulcea.
Entlang grüner Wiesen, Wälder sowie durch kleine Ortschaften wie Isaccea und Luncavita erreichten wir die Donau. Leider gibt es in Rumänien sehr wenige Brücken über diesen Fluss, so dass auch wir sie nun mit einer Fähre überquerten. Dazu stiegen wir alle aus dem Bus aus, damit Marius den Bus auf die Fähre fahren und entsprechend rangieren konnte. Danach liefen wir auf die Fähre und warteten zwischen den Autos auf die Überfahrt. Alles nicht so dramatisch, denn die Fähre brauchte für die ca. 1000 Meter lange Überfahrt nur knapp 10 Minuten. Auf der anderen Seite des Flusses legten wir in der etwas größeren rumänischen Stadt Galaci an.
Weiter ging die Fahrt bis Focsani, wo wir in einem Einkaufspark unsere "etwas größere" Mittagspause verbrachten. Da wir die weitere Fahrt ohne Stau's absolvieren konnten, erreichten wir bereits am frühen Abend die Stadt, welche von Hügeln umgeben ist - Piatra Neamt. Oder anders ausgedrückt- unser Zuhause für die nächsten zwei Tage. So blieb bis zum Abendessen noch etwas Zeit, welche die meisten Reisegäste dazu nutzten, um mit der Seilbahn -gleich hinterm Hotel- auf den Hausberg der Stadt zu gelangen. Für ihre Mühen - schließlich überwanden wir fast 300 Höhenmeter hinauf auf 960 Meter in knapp 15 Minuten- wurden wir mit einem wunderschönen Blick auf Pietra Neamt und die Ostkarpaten belohnt.

4.Tag, 31.07.2018 – Bukowina – Schönheit der Moldauklöster

Einer der schönsten Tage unserer Rundreise erwartete uns - der Besuch dreier Klöster der Bukowina, welche sich durch ihre Schönheit und eigenartige Stattlichkeit, durch ihre Innen - und Außenmalerein als auch durch ihre Architektur auszeichnen.
Unseren ersten Halt machten wir im orthodoxen Männerkloster in Targu Neamt. Es ist das älteste und größte Kloster Moldavas und wurde im 13. Jahrhundert vom Fürsten Petru Mesut gegründet. Die heutige Klosterkirche erbaute Stefan der Große 1485. Sie gilt als Vorbild für den moldavischen Baustil, welcher eine Mischung aus der byzantinischen- und gotischen Architektur darstellt.
In unmittelbarer Nähe des Männerkloster befindet sich eine im Jahre 2004 neu gebaute Kirche  des dazugehörigem Priesterseminars, wo überraschend uns unser Reiseleiter Gabriel mit einem "Gebets Gesang" beindruckte. Jeder gregorianische Chor würde ihn auf Grund seiner gewaltigen Stimme sofort integrieren.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel in Voronet durchfuhren wir kleine Dörfer, wo noch  traditionelle Häuser mit Blechdächern sowie herrlich verzierten Fassaden, Zäune oder Hoftore  zu sehen waren. Diese Bauwerke sind einmalig und gibt es nur im Gebiet der Bukowina.
Das Kloster Voronet ist weltweit berühmt für seine bemalten Außenfassaden. Vor allem der strahlend blaue Untergrund, bezeichnet als das "Blau von Voronet", ist weit über die Grenzen von Voronet bekannt. Niemand weiß bis heute genau, aus welchen Pflanzen die Farbe gewonnen wurde. Die Malereien entstanden in den Jahren 1534/35 und sind bis heute gut erhalten. Besonders das Äußere der Westseite besticht, denn da ist auf der gesamten Fläche das Jüngste Gericht bildlich dargestellt, welches uns Gabriel mittels der Malereien ausführlich erklärte.
Lediglich die Nordseite = Wetterseite ist weitestgehend nicht mehr zu erkennen.
So viel Kunstgeschichte machte hungrig, die Zeit war auch gekommen und deshalb verweilten wir im nahen Gura Humorului für unsere Mittagspause.
Auf der anschließenden Rückfahrt gab es noch einen letzten Stopp im Nonnenkloster Agapia, welches uns "ganz in Weiß" empfing. Bunte Blumen schmückten Garten und Veranden - ein markantes Zeichen dafür, dass hier Frauen tätig sind und ihre Arbeiten im Garten, in einer Teppichknüpferei sowie Strickwerkstatt ausüben. Heute arbeiten hier noch 300 Nonnen und damit ist es das zweitgrößte noch aktive Frauenkloster Rumäniens.
Besonders sehenswert sind die Malereien in der Klosterkirche, welche von Rumäniens bekanntesten Maler -Nicolae Grigorescu- zwischen 1858 und 1861 geschaffen wurden.
Wieder zurück in Piatra Neamt nutzten einige Gäste die noch verbleibende Zeit bis zum Abendessen zur Besichtigung des Stadtzentrums mit den Überresten des Fürstenhofes von Stefan des Großen sowie der Johanneskirche mit separatem Glockenturm.

5.Tag, 01.08.2018 – Bicaz Klamm – Sighisoara(Schäßburg)

Auf dem Weg nach Schäßburg fuhren wir durch die Bicaz Klamm. Die Felswände stehen eng beieinander und schienen den Bus nicht durchlassen zu wollen. Doch Marius lenkte den Bus ruhig und sicher Kurve um Kurve durch die engen Straßen des Gebirgspasses. Schließlich erreichten wir auf einer Höhe von 980 Meter den Rosu-See (Roten See). Er verdankt seinen Namen den vom Bach Rosu(Rot) mitgeschleppten rötlichen Anschwemmungen, die einen großen Gehalt an Eisenoxid und Eisenhydroxiden haben. Doch ehrlich - bei unserem Besuch sah er gar nicht rot aus. Kein Grund für uns dennoch die Romantik des Sees für einen Augenblick einfach wirken zu lassen.
Weiter ging die Fahrt durch das Seklerland. Diese ungarisch sprechende Bevölkerung wurde im 10. Jahrhundert hier angesiedelt, um die Ostgrenze des damaligen ungarischen Königreiches zu schützen. Heute ist es eine Minderheit, welche jedoch von der rumänischen Regierung nicht als solche anerkannt wird. Gegen Mittag erreichten wir Tirgu Mares - die Hauptstadt des Seklerlandes und Bildungszentrums Rumäniens. Wir besichtigten die Kathedrale, welche eine griechische Kreuzform aufweist und durch ihre gleich langen Arme des Kreuzes den ersten erbauten christlichen Kirchen gleicht. Nur mit dem einen Unterschied - diese Kirche wurde erst in den Jahren 1928 - 1934 erbaut.
Nachdem wir den Aufenthalt in der Stadt noch für unsere Mittagspause genutzt hatten, sollte  Medias, unser heutiges Endziel angesteuert werden. Doch sehr kurzfristig gab es einen Hotelwechsel, so dass wir gleich in das Herz Transsilvaniens nach Schäßburg fuhren.
Das Gute daran, so konnten wir uns Morgen -gleich nach dem Frühstück- per pedes auf die Eroberung der "Dracula-Stadt" machen.

6. Tag, 02.08.2018 – Sigisoara – Medias – Sibu – Brasov

Heute erwartete uns ein umfangreiches Programm. Deshalb "ging" es auch gleich im wahrsten Sinne des Wortes los. 
Gemeinsam bestiegen wir zuerst den Hügel zum Burginneren der Stadt. Von der Burg selbst, ist nicht mehr viel übrig. Nur der Stundturm -so genannt, weil er ursprünglich nur einen Stundenzeiger hatte und die Stadtmauer mit Wehrtürmen, die einzelnen Zünften gehörten. Beim Rundgang um den Markt sahen wir ein Venezianisches Haus, das Wagner-Haus, das Sächsische Haus, das Neue Rathaus, natürlich einer Büste Dracula sowie dessen Geburtshauses.
Zum Abschluss des kleinen Spazierganges besichtigten wir noch die Klosterkirche.
Danach fuhren wir per Bus weiter nach Medias, um uns die dortige Magarethenkirche anzuschauen. Diese Kirche wurde 1414 erstmalig erwähnt und 1488 fertig gebaut. Ein nettes älteres Mitglied der Gemeinde erklärte uns auf humorvolle Weise und "bestem Deutsch"  Einzelheiten in und zu der Kirche. Wir bewunderten den größten Flügelaltar Rumäniens, welcher die Leidensgeschichte Christus nicht wie meist mit der Kreuzigung enden lässt, sondern erst mit der Auferstehung. Nicht weniger sehenswert war das bereits im Jahre 1053 in Bronze gegossene Taufbecken. Und zu guter Letzt lernten wir noch eine besondere Technik der Sitzbänke in der Kirche kennen. Möchte man z.B. dem Spiel der wunderbaren Orgel, welche sich im hinteren Teil der Kirche befindet, direkt zu schauen, dann schlägt man einfach die Lehne der Sitzbank zurück und setzt sich in die Richtung der Orgel. Welch grandiose Idee, kann man nur weiterempfehlen...
Das nächste Ziel war Sibu, oder besser bekannt unter den Namen Hermannstadt. Wir unternahmen zunächst einen Rundgang durch diese freundliche helle Stadt. Vorbei an der Wehrmauer und Konzerthaus gelangten wir zum großen Marktplatz mit dem herrlichen Rathaus sowie der belebten Einkaufsstraße zum kleinen Ring mit der Lügenbrücke. Sie verbindet die beiden mittelalterlichen Viertel der Stadt = Ober- und Unterstadt. Sie ist eine von Zweien in Europa gebauten Brücken aus Gusseisen.
Der Legende nach, fühlt die Brücke jede Lüge der darauf gehenden Menschen und beginnt zu "Quietschen". Unser Überqueren war von Ruhe umgeben, schließlich sind wir ja ehrliche Leute. Auf unserem weiteren Weg kamen wir an der Handwerkerherberge vorbei. Schließlich war die Stadt seit dem 14. Jahrhundert bekannt für ihre Zünfte. Mit dem 2. Weltkrieg verließen viele Siebenbürger Sachsen die Stadt und die Tradition des freien Handwerkes endete. Erst in den neunziger Jahren entdeckten junge Handwerker aus Deutschland diese historische Stätte wieder und erweckten sie zu neuem Leben. 
Während der anschließenden Mittagspause nahmen wir freudig zur Kenntnis, dass die üblichen Fastfood-Ketten in der Innenstadt noch keinen Einzug gefunden hatten und in den kleinen rumänischen Restaurants die Speisen köstlich schmeckten... 
Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt nach Brasov fort, wo wir heute unser Abendessen nicht im Hotel einnahmen, sondern über 1000 Meter hoch in einem rustikalem Restaurant
in Form eines traditionellen Menüs mit Sarmale = Krautwicke, begleitet von landestypischer Volksmusik. Auf der Fahrt zurück zum Hotel erhielten wir noch einen tollen Blick auf das  nächtlich beleuchtete Brasov. 

7. Tag, 03.08.2018 – Burg Bran – Kronstadt(Brasov) – Törzburg

Heute starteten wir wieder ohne Gepäck und waren zunächst noch einmal zu Gast bei Dracula- im Schloss Bran. Der Name des Schlosses kommt vom Namen der Ortschaft, in der es zwischen 1377 und 1382 erbaut wurde - Bran. Obwohl Fürst Vlad Tepes(Vlad der Pfähler) nie hier gewesen war, wurde es infolge der authentischen mittelalterlichen Atmosphäre, die es umgibt, mit der Sage des Vampirs Dracula in Verbindung gebracht und wird heute touristisch sowie kommerziell vermarket. Was wir dann auch selbst feststellen konnten -  denn durch die Burg wälzten sich Massen von Menschen.
Glücklich wieder zurück im Bus kehrten wir nach Kronstadt zurück, um eine Stadtführung  zu machen. Dazu starteten wir am Katharinentor,welches 1559 erbaut wurde und mit seinen vier Türmen das Selbstverwaltungsrecht und die Blutgerichtsbarkeit des Ortes symbolisierten. Vorbei an der Synagoge sowie engsten Gasse der Stadt gelangten wir zur Schwarzen Kirche. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass im Jahre 1689 ein Feuer auch die Kirche vernichtete und die stehengebliebenen Mauern waren vom Rauch geschwärzt. Die Schwarze Kirche ist  der größte Dom Südosteuropas und beherbergt die mit sieben Tonnen schwerste Glocke des Landes. Gabriel erläuterte uns im Inneren Altar, Kanzel sowie die Bilder an den Wänden. Als wir die Kirche verließen, lief uns einfach mal so einer der bekantesten Bürger Kronstadts in Deutschland -Peter Maffay- über den Weg. "Die Welt ist eben ein Dorf". Danach besichtigten wir noch die "versteckte" -1787 erbaute- orthodoxe Kirche der heiligen Dreifaltigkeit, um anschließend ab dem Ratsplatz individuell weiter auf Entdeckungsreise zu gehen, mit der Seilbahn auf den Hausberg zu fahren und die Aussicht auf die Stadt zu genießen oder einfach sich in ein Cafe zu setzen und dem buntenTreiben in den Straßen zuzuschauen.
Letzter Höhepunkt des heutigen Tages bildete der Besuch einer der bedeutensten Wehrkirchen Siebenbürgens in Haman. Erstmalig wurde sie 1240 erwähnt. Zu Deutsch bedeutet der Name Honigberg - vielleicht hatte es hier einmal viele Bienenschwärme gegeben?
Der "Burghüter" gab uns zuerst eine Einführung zum Bau, Leben in der Burg während einer Belagerung sowie deren Geschichte, bevor wir dann selbst uns im Burggelände, Burgwall und Kirche umschauten. Der 56 Meter hohe Westturm ist der höchste Glockenturm im Burzenland und im ehemaligen Kapellenturm konnte man einzigartig gut erhaltene Malereien aus dem 15. Jahrhundert bewundern.
Ein langer Ausflugstag machte auch hungrig, deshalb unterbrachen wir die Rückfahrt zum Hotel im Stadtzentrum von Brasov und ließen uns gleich im Restaurant "Sergiana" ein traditionelles Menü munden.

8.Tag, 04.08.2018 – Schloss Peles – Dorfmuseum in Bukarest

Wer hätte das gedacht, dass uns heute noch eine Perle erwartete - die Perle der Karpaten.
So wird die einstige Sommerresidenz von König Carol I = Schloss Peles genannt, welche am 07. Oktober 1883 eingeweiht wurde. Sie beeindruckt mit ihren vielen Türmchen, Erkern, Ornamenten und Spitzdächern und befindet sich in einer traumhaften Umgebung.
Carol I war begeistert von technischen Errungenschaften und machte das Schloss zu einem der modernsten der damaligen Zeit mit elektrischem Licht, Zentralheizung und Telefon. 1906 fand hier erstmalig in Rumänien eine Filmvorführung statt.
Beeindruckend waren die Wendeltreppe im Empfangssal, Porzellan aus Meißen, ein Waffensaal und...
Die Architekten hatten viele Dekorationen aus Holz gefertigt, was dem Bau eine ganz besondere Schönheit verlieh.
Im Anschluss besichtigten wir noch das Kloster Sinaia aus dem 17. Jahrhundert. Diese Kultstätte, um die der Bergkurort Sinaia entstanden ist, wurde von einem Bojar nach einer Pilgerreise zum Berg Sinai errichtet. Ursprünglich waren 12 Mönche im Kloster - genau nach dem Vorbild der 12 Apostel von Jesus Christus. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde neben der alten Kirche eine neue größere Kirche gebaut, welche als erste rumänische Kirche elektrisch beleuchtet wurde.
Nach einer Mittagspause im schönsten Bergkurort Rumäniens reisten wir wieder südlich unserem Ausgangspunkt der Reise entgegen und erreichten schließlich bei herrlichstem Sonnenschein und weiter steigenden Temperaturen am späten Nachmittag Bukarest.
Wir besuchten noch das Dorfmuseum - ein Freiluftmuseum- , welches das bäuerliche Leben aus den einzelnen ländlichen Regionen des Landes darstellt. Nach einer kleinen Einweisung schauten wir uns ganz individuell in dem Museum um und auch in ein oder das andere der ausgestellten Häuser hinein.
Unser letzter Abend klang dann in einem am See gelegenen Restaurant aus. Während des Abendessens wurden Folkloretänze vorgeführt und wer wollte, konnte dabei selbst das Tanzbein schwingen.

9.Tag, 05.08.2018 – Bukarest und Rückflug

Heute hieß es nun Abschied zu nehmen von Rumänien - von dem Land, welches uns mit seiner Vielfalt sowie die gesamte Zeit unseres Besuches mit bestem Reisewetter verwöhnte.
Wie schnell doch die Zeit verfliegt. 
Apropos fliegen. Glücklicherweise ging unser Flieger erst am frühen Abend, so dass wir noch Zeit hatten, uns etwas in Bukarest umzuschauen.
Zunächst ließen wir uns ein wenig ruhiger das ausgezeichnete Frühstück im Hotel schmecken, um gestärkt dann die Stadtrundfahrt zu beginnen. Bereits um 10.00 Uhr waren wir zur Besichtigung des Parlamentes angemeldet mit Prüfung unserer Reisedokumente wie am Flughafen. Dann waren wir "drin" im mit 265.000 qm zweitgrößten Verwaltungsgebäude der Welt. Wir waren erstaunt von den imposanten Treppen, teilweise erschlagen von den riesigen Hallen und Sälen, eigenem Musiksaal und ...
Kaum zu glauben, dass dieses riesige Gebäude in nur 5 Jahren  -1984 bis 1989- geschaffen wurde. Elf Stockwerke hoch und drei Stockwerke unterhalb der Erde mit eigener Rennbahn deuteten wahrlich auf den Größenwahn des Diktaturs Ceausescu hin und gipfelten in den Hohn mit der Bezeichnung "Haus des Volkes". Man kann deshalb von Glück sprechen, dass die rumänische Bevölkerung dieses Bauwerk nicht in der Wendezeit zerstörte. Heute ist es Sitz des Parlaments Rumäniens.
Ein letzter Besuchspunkt bildete dann der Besuch der Patriarchenkirche, welche wir auch von Innen besichtigen. Auch diese bestach mit phantastischen Verzierungen und einem wunderschönen Vorplatz.
Danach stand ausreichend Zeit zur Verfügung für eigene Erkundungen, für die Ausgabe der letzten Lei oder Stärkung des leiblichen Wohles angesichts der bevorstehenden "vorzüglichen"
Verpflegung im Flieger.
Und um 15.00 Uhr startete unsere letzte Busfahrt -die letzten der fast 1.900 Fahr-Kilometer-
zum Flughafen. Wir verabschiedeten uns von zwei, die eigentlich schon ein fester Bestandteil der Gruppe geworden waren, von Marius, der uns ruhig und sicher durch das Land chauffiert hatte und dabei sogar einen Strafzettel in Kauf nahm sowie unserem Reiseleiter Gabriel, welcher uns mit so viel Wissen über Rumänien versorgte und für jedes Anliegen ein offenes Ohr hatte. Gemeinsam stießen wir mit einem Palinka auf diese wunderschöne Reise an.
Angekommen am Flughafen checkten wir ein, gaben unser Gepäck auf und stiegen mit etwas Verspätung in den Flieger zurück via Frankfurt zu unseren heimatlichen Flughäfen. Hier warteten bereits die Transferfahrzeuge, um alle Gäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen wunderschönen Erinnerungen im Kopf sowie Fotos im Gepäck gingen viel zu schnell zu Ende.
Liebe Reisegäste, für die Zukunft wünsche ich Ihnen das Allerbeste. Bitte bleiben Sie gesund, damit sie noch viele solcher Reisen machen können.
PS: Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel
Ihr/euer Joachim Trutz

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht