Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russland

17.10. – 21.10.2019, 5 Tage Städtereise mit Direktflügen ab/an Berlin mit Bustransfer Dresden – Berlin Dresden: Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer – Isaaks–Kathedrale – Peter–und–Paul–Festung – Auferstehungskirche


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Eine klassische Städtereise nach St. Petersburg mit all seinen Highlights erwartete uns vom 17.-21.10.2019.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

17.10.19: Flug nach St. Petersburg

Ursprünglich war diese Städtereise nach St. Petersburg mit dem Direktflug ab/an Dresden geplant. Aufgrund der Germania Insolvenz gab es diesen Flug jedoch nicht mehr und unsere Reise startete zunächst mit dem Bus von Dresden aus zum Flughafen Berlin Schönefeld. Und eine weitere Besonderheit erwartete uns bei diesem Termin: seit dem 01.10.2019 ist es möglich mit einem E-Visum in die Region St. Petersburg einzureisen. Dieses Formular sorgte bei den Mitarbeitern vom Flughafen zwar zunächst für etwas Aufregung - aber letztendlich durfte unsere Gruppe komplett und problemlos nach Russland einreisen. Am Flughafen erwartete uns Konstantin - unser Reiseleiter für die nächsten Tage. Da es bereits spät war, fuhren wir mit dem Bus direkt ins unser Hotel - Holiday Inn Moskowskije Worota. Aufrund noch nicht abgegebener E-Visas und nicht funktionierender Zimmerkarten wurden wir nach dem Einchecken im Hotel noch etwas auf Trab gehalten - aber am Ende lag jeder von uns im Bett und freute sich bereits auf St. Petersburg bei Tageslicht.

18.10.19: Stadtrundfahrt – Peter und Paul Festung – Isaakskathedrale

Heute stand zu Beginn die Stadtrundfahrt bei uns auf dem Programm. Unter anderem machten wir einen Fotostop an dem Anleger mit Sphingen. Der Bau stammt von der Kunstakademie. Links und rechts einer breiten Granittreppe erheben sich zwei in Ägypten angekaufte Sphinxe. Sie stammen aus dem 14. Jahrhunder und tragen die Gesichtszüge von Pharao Amenophis III.
Anschließend fuhr uns unser Busfahrer Alexander zur Haseninsel. Hier ist der Sitz der berühmten Peter-und-Paul-Festung.
Hier entstand im Jahr 1703 - auf Anweisung von Zar Peter I die Stadt St. Petersburg. Er plante St. Petersburg als neue Stadt aufzubauen, die ein Fenster zum Westen darstellen sollte. Die Stadt wurde in sumpfiger Wildnis erbaut - Tausende russische Bauarbeiter verloren hier ihr Leben.
Ursprünglich war die Festung als Schutz vor den Schweden gedacht gewesen - diente jedoch später vor allem als Gefängnis und als Familienfriedhof der Romanow-Dynastie. Das wichtigste Bauwerk auf dem Festungsgelände ist die Peter-und-Paul-Kathedrale. Die erste hölzerne Kirche entstand bereits im Jahr 1702 - wurde von dem Architekten Domenico Trezzini jedoch im Barockstil neu aufgebaut. Die prunkvolle Kathedrale sollte als Symbol für Russlands aufstrebende Macht dienen. In der Kirche befinden sich heute die Gräber von Peter I. und Katharina II.
Nach einer kurzen Mittagsfahrt unternahmen wir eine Bootsfahrt auf den Kanälen von St. Petersburg. Über die Kanäle Moika und Fontanka gelangten wir zu der Newa. Trotz nicht so guter Sicht, genossen wir alle den Blick auf St. Petersburg vom Wasser aus.
Unser letzter Programmpunkt für heute war die Isaakskathedrale. Hier handelt es sich um einen Bau der Superlative: 12.000 Menschen finden hier Platz, die Höhe beträgt 101 Meter, das Gesamtgewicht liegt bei 300.000 Tonnen und die Kathedrale steht auf 10.762 Pfählen.
43 verschieden Mineralien wurden für die Innenausstattung verwendet - unter anderem Granit aus Karelien.
Das Abendessen nahmen wir jeden Abend direkt im Hotel ein. Hier gab es ein reichhaltiges Buffet, dass zwar keine typisch russische Küche bot, aber trotzdem keine Wünsche offenließ.
Um 23.30 wartete für einige aus unserer Gruppe heute noch ein besonderes Highlight: eine Lichterfahrt durch St. Petersburg. Unsere Reiseleiterin Evgenija führte uns zu den bekannten St. Petersburger Sehenswürdigkeiten, wie der Isaakskathedrale, dem Schlossplatz mit Winterpalais, der Blutskirche, der Kasaner Kathedrale und das Smolny Kloster. Gegen 01.10 Uhr konnten wir beobachten, wie die Schlossbrücke hochgezogen wurde. Wenn alle Brücken der Stadt hochgezogen sind, kann der Frachtverkehr St. Petersburg durchqueren.
Trotz später Stunde war auf den Straßen noch viel Betrieb. St. Petersburg versprüht bei Nacht noch einmal einen ganz eigenen, besonderen Charme.

19.10.19: Eremitage – Blutskirche – Newski Prospekt

Gleich am nächsten Morgen, war unser erster Stop das Smolny Kloster. Hier hatten einige von uns die Möglichkeit die Kathedrale bei Nacht und bei Tageslicht direkt miteinander zu vergleichen. Von Konstantin erfuhren wir, dass das Smolny Kloster eigentlich nie ein Kloster war. Aus Geldmangel konnte das Großprojekt zur damaligen Zeit nicht umgesetzt werden und so richtete Zarin Elisabeth im Jahr 1764 ein Mädcheninternat hier ein. Die kräftige hellblaue Farbe des Klosters soll an die Augenfarbe der Zarin erinnern.
Domenico Trezzini entwarf mehrere prunkvolle Paläste in St. Petersburg und verwandete die Stadt somit in das sogenannte „Venedig des Nordens".
Zu seinen Bauwerken zählt auch die Eremitage - die wir anschließend besuchten. Die Eremitage zählt mit 60.000 Exponaten zu den größten Kunstsammlungen weltweit. Den Grundstock für diese große Sammlung legt Katharina die Große, die in dem Winterpalast zahlreiche Gemälde und Kostbarkeiten ausstellte und sammelte. Katharina kam nach dem Mord an ihrem Mann - Peter III - im Jahr 1762 auf russischen Zarenthron.
Der Palast fällt durch seinen Prunk und seinen Luxus auf - Katharina die Große liebte es ihre Macht und ihren Reichtum zu präsentieren. Die Paläste von Peter dem Großen wirken dagegen viel bescheidener und waren auch praktischer eingerichtet.
Im Anschluss fuhren wir zur sogenannten Blutskirche - oder auch Erlöserkitche genannt. Die Kirche wurde zum Andenken von Kaiser Alexander dem II. erbaut. Genau an der Stelle, an der die Kirche heute steht, wurde er am 01.03.1881 von Mitgliedern der terroristischen Organisation „Volkswille" tödlich verletzt. Kaiser Alexander II wollte die Leibeigenschaft abschaffen - was zu der damaligen Zeit noch nicht als Fortschritt angesehen wurde.
Nur wenige Meter von der Blutskirche, erstreckt sich die große Hauptstraße St. Petersburgs: der Newsky Prospekt. Hier kann man sich einfach vom Menschenstrom mitreißen lassen oder in einem der zahlreichen Cafés oder einer sogenannten Stalowaja (Kanrine) einkehren.
Einkaufen kann man in dem großen Einkaufszentrum „Gostiny Dwor", in dem sich zahreiche Bekleidungsgeschäfte, Juwelierläden und Souvenirstände aneinanderreihen.
Von hier waren es zurück zu unserem Hotel nur vier Metrostationen. Einmal unter der Erde durch St. Petersburg zu fahren gehörte natürlich zu einem absoluten Muss.

20.10.19: Peterhof und Katharinenpalast

Heute standen die beiden großen Zarenpaläste auf unserem Programm: Peterhof und Katharinenpalast. Bei Peterhof handelt es sich um die ehemalige Sommerresidenz von Peter dem Großen. Obwohl die Fontänen im Oktober nicht mehr in Betrieb waren herrschte hier reger Andrang und wir musste fast 40 Minuten anstehen, bis wir in den Palast eingelassen wurden. Der 33 Meter lange Barockbau erstreckt sich auf einer Anhöhe - unterhalb der sich die riesige Parkanlage der Sommerresidenz erstreckt. Der Palast entstand in seinen Grundzügen zwischen 1714-1723. Elisabeth - die Tochter Peter des Großen - erweiterte den Palast im Jahr 1750 um einige Räume. In Auftrag gegeben wurden diese Anbauten bei dem italienischen Baumeister Bartolomeo Rastrelli.
Da im Oktober auch viele Cafés nicht mehr geöffnet waren, machten wir vor dem Besuch des Katharinenpalasts eine kurze Mittagspause in dem riesigen Einkausfscenter „Lenta". Der Katharinenpalast wurde von Katharina I - der Ehefrau Peter des Großen - zwischen 1717 und 1724 erbaut. Der Palast erstreckt sich über eine Länge von 306 Meter und wurde ebenfalls bei Bartolomeo Rastrelli in Auftrag gegeben.
Auch in diesem Palast bot sich uns wieder viel Prunk: Mehrere 100 kg Gold wurden für die aufwendigen Vergoldungen und Verzierungen in den Sälen verwendet.
Berühmt ist der Palast für sein Bernsteinzimmer: 500.000 Bernsteinscheibchen sind hier passgenau auf die Wände angebracht.
Im Katharinenpark finden sich in den Pavillons, Brücken und Toren verschiedene Landschaftsstile wieder.
Am Sonntagnachmittag waren viele St. Petersburger von ihrer Datscha zurück auf dem Weg in die Stadt. Die Datschas sind kleine Sommerhäuschen auf dem Land, in dem die Städter den Sommer und bei gutem Wetter ihre Wochenenden verbringen.

21.10.19: Rückflug

Bereits um 06.00 Uhr wurden wir von Alexander und Konstantin abgeholt. Konstantin hat uns in den letzten Tagen an seinem breiten Wissen teilhaben lassen und uns viel über die Geschichte St. Petersburg und das heutige Leben hier erzählt.
Ich bedanke mich bei allen Mitreisenden für die schöne Reise und vielseitigen Eindrücke aus St. Petersburg.

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