Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

16.07. – 24.07.2011, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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"Nach Schottland also!" - so berichtet Theodor Fontane bereits in seinen Reiseaufzeichnungen "Jenseits des Tweed". Die Höhepunkte der Natur und Kultur des schottischen Hochlandes faszinierten eine kleine Reisegruppe auf ihrer Reise durch Schottland.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

Reisebericht

1. Tag  Sonnabend 16.07.11 - Anreise nach Rotterdam - Fährüberfahrt
„Nach Schottland also!“ Wie schon Theodor Fontane, der in seinen Reiseaufzeichnungen um 1860 begeistert vom Land ´Jenseits des Tweed´ berichtete, so reisten auch wir am heutigen Tag mit unserem Busfahrer Volker der Firma Braunmiller in den hohen Norden Großbritanniens. Die Anreise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Schottlands führte uns über Eisenach, Kassel vorbei am Ruhrgebiet nach Rotterdam. Leider hatte uns der Wettergott in den Niederlanden verlassen, sodass wir bei regnerischem Wetter unser Schiff der P&O Line ´Pride of Hull´ erreichten. Nach dem Kabinenbezug stärkten wir uns beim gemeinsamen Abendessen im Four Seasons Buffet Restaurant. Der herrschende Wind ließ eine stürmische Überfahrt erwarten. Wir ließen uns einfach überraschen.
 
2. Tag  Sonntag 17.07.11 - Hull - York - Glasgow
Die Überfahrt nach Kingston upon Hull war wider Erwarten sehr ruhig. Bei nur leicht bewölktem Himmel betraten wir englischen Boden. Auf unserer Fahrt nach York änderte sich dies allerdings schlagartig, sodass wir bei Dauerregen unsere kleine Stadtbesichtigung in York begannen. Das Beständige am Wetter in Großbritannien ist das Wechselhafte. Dies wird uns die kommenden Reisetage immer wieder begleiten.
Für die meisten Besucher Nordenglands ist York ein Muss. York war bereits zur Römerzeit eine bedeutende Stadt und ist dies bis heute geblieben. Während unseres Spaziergangs auf der mittelalterlichen Stadtmauer hatten wir die ersten Einblicke in die Altstadt sowie auf das Minster. The Shambles, die ehemalige Gasse der Metzger, ist wegen ihrer krummen Fachwerkfassaden berühmt. Das mittelalterliche Stadtflair spürten wir in der Stonegate sowie den kleinen Passagen. Nach dem Gottesdienst konnten wir sogar noch einen kleinen Blick in das Minster werfen. Es zählt nicht nur seiner beeindruckenden Dimensionen wegen zu den größten gotischen Bauwerken Europas.
Durch die Yorkshire Dales erreichten wir die englisch-schottische Grenzortschaft Gretna Green. Der Ort ist als Zufluchtsort durchgebrannter Liebespaare und für seine symbolischen Hochzeiten in der Schmiede bekannt. Durch die Lowlands gelangten wir nach Glasgow, wo wir im zentralen Hotel Jurys Inn unser Quartier bezogen.
 
3. Tag  Montag  18.07.11 - Tagesausflug Oban
Bei wunderschönem Wetter freuten wir uns heute auf unseren Tagesausflug nach Oban. Am Loch Lomond, dem größten Binnensee Großbritanniens legten wir einen Stopp in dem wohl schönsten Ort am See in Luss ein. Die schottische Landschaft war schon jetzt beeindruckend und die Vorfreude auf das kommende kaum zu bändigen. So konnten wir den Namen des Viewpoint „Rest and be thankful“ im Argyll Forest Park verstehen. Inverary, ein hübscher Ort mit weißgekalkten Häusern am Ufer des Loch Fyne war unser nächster Aufenthalt. Empfangen durch einen Dudelsackspieler erkundeten wir die Ortschaft. Das Schloss, dem Sitz des Campbell-Clans befand sich unweit des Zentrums.
Vorbei an der Ruine von Kilchurn Castle sowie dem Pass of Brander, eine baumlose Schlucht zwischen Loch Awe, den längsten Binnensees Schottlands und Loch Etive erreichten wir Oban. In diesem betriebsamen Ort an der gleichnamigen Bucht verbrachten wir unsere Mittagspause mit Fish and Chips. Zur Verdauung nutzten einige aus die Möglichkeit zum McCaig´s Tower hinauf zu Laufen. Auf Initiative eines Bankiers wurde die Nachbildung des Kolosseums in Rom errichtet. Auf diese Weise wollte er die Arbeitslosigkeit 1897 in Oban bekämpfen und gleichzeitig seiner Familie ein Denkmal setzten. Nach seinen Tod blieb dieses Projekt allerdings unvollendet.
Im Glen Coe umgeben von rauen und eindrucksvollen Bergen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Aufgrund des Massakers von Glen Coe, bei dem 1692 Mitglieder der Familie MacDonald auf brutale Weise getötet wurden, wird das Tal auch „Tal der Tränen“ genannt. Der Kreis unseres heutigen Ausflugs schloss sich in Tarbet am Loch Lomond. Mit vielen landschaftlichen Eindrücken fuhren wir zurück nach Glasgow.
 
4. Tag Dienstag 19.07.11 - Glasgow - Stirling - Nethybridge
Der Vormittag stand ganz im Zeichen der größten Stadt Schottland Glasgow. Denise, unsere Stadtführerin zeigte uns die Hauptsehenswürdigkeiten. Wir bewunderten die berühmte Treppe im Rathaus von Glasgow, hörten die Legenden um den Stadtpatron, den Heiligen Mungo in der Kathedrale von Glasgow, statten der Kelvingrove Art Gallery einen Besuch ab und spazierten durch den Glasgow Green, dem Ursprung des Glasgower Fußballs. Im Anschluss setzten wir unsere Reise nach Stirling Castle fort. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie vieles aus der langen und ereignisreichen schottischen Geschichte erzählen können. Die einstige königliche Residenz war hart umkämpft während der Unabhängigkeitskriege, da sie als mächtigste und am schwersten einzunehmende Festung Schottlands galt. Wer Stirling besaß regierte in Schottland. Als die Stewarts auf den Thron gelangten, wurde Stirling Castle ständige königliche Residenz. Das Haus Stewart prägte diesen königlichen Burgflecken über viele Jahrhunderte. In dieser Zeit wurde Stirling Palace als Meisterwerk der Renaissance errichtet. Maria Stuart wurde in der alten Schlosskapelle zur Königin gesalbt. Der Blick auf die umliegenden Hügel sowie das National Wallace Monument waren faszinierend.
Unsere Weiterreise führte uns zur Lachstreppe nach Pitlochry und vorbei an Blair Atholl. Der Herzog verfügt noch über die einzigste Privatarmee der britischen Inseln, die Atholl Highlander.
Unser typisch schottisches Hotel Nethybridge in dem gleichnamigen Ort begrüßte uns sehr herzlich.
 
5. Tag  Mittwoch  20.07.11 - Tagesausflug Fort George - Loch Ness
Der heutige Tagesausflug führte uns zum Kaledonischen Kanal oder auch Great Glen. Zuerst besuchten wir Fort Georg, die größte barocke Befestigungsanlage Europas. Noch heute dient sie 700 Soldaten als Kaserne. Die Vorbereitungen für den nächsten Einsatz konnten wir sehen und hören. Gebaut wurde sie im 18. Jahrhundert für die Truppen des englischen Königs nach dem Jakobitenaufstand. Fort George liegt in der Moray Mündung. Dort tummeln sich im Sommer Delphine, welche sich sogar zeigten.
Ein kurzer Aufenthalt an dem Besucherzentrum von Culloden gab uns einen Überblick über die Fronten während des Jakobitenaufstandes 1746. Diese entscheidende Schlacht zwischen England und Schottland veränderte viel im Leben der Schotten.
Am Anschluss gingen wir auf die Suche nach Nessie. Während unserer Schifffahrt zum Urquhart Castle genossen wir die wunderschöne Hügel- und Berglandschaft um den Loch Ness. Die Burgruine von Urquhart Castle kann auf eine bewegte Vergangenheit als Bestandteil der Great-Glen-Verteidigungslinie zurückblicken. In die Geschichte von Urquhart wurden wir durch eine Filmshow eingeführt.  
Ein Mönch sah im 8. Jahrhundert als erster das berühmte Seeungeheuer. Trotz zahlreicher Expeditionen, z. T. mit schwerer Ausrüstung wie U-Booten, Hubschraubern und Sonarortungsgeräten, konnte das Geheimnis um Nessie nicht gelüftet werden. Auch wir konnten keinen Blick auf Nessie erhaschen.
Ein Spaziergang an den Invermorriston Falls sowie ein Blick zur Schleusentreppe in Fort Augustus verkürzten uns den Weg nach Spean Bridge. Am Commando Memorial genossen wir einen atemberaubenden Blick auf den höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis (1344 m). Mit diesem unvergesslichen Eindruck fuhren wir nach Nethybridge zurück.
 
6. Tag  Donnerstag     21.07.11 - Schäfer - Deevalley - Edradour - Edinburgh
Heute Morgen lernten wir auf der Leault Farm in Kincraig viel über das Leben der Schäfer in Schottland. Die flinken Border Collies trieben die Schafe zusammen oder auseinander, je nach Pfeifbefehl des Schäfers. Besonders angetan hatten es uns die jungen Hunde.
Durch den Cairngorm National Park gelangten wir ins königliche Deevalley. Bekannt ist dieses Tal durch die Highland Games in Braemar sowie der königlichen Sommerresidenz Balmoral Castle.
In Pitlochry in der Edradour Whiskybrennerei hörten wir von Martin viele interessante Details über die Herstellung des schottischen Lebenswassers. In der kleinsten legalen Brennerei wird noch alles in Handarbeit verrichtet.  Natürlich durfte eine Kostprobe nicht fehlen.
Auf dem Weg nach Livingston legten wir einen Fotostopp bei den Firth of Forth Bridges ein.
Unsere letzte Übernachtung war das Ramada Jarvis Hotel in Livingston.
 
7. Tag  Freitag 22.07.11 - Edinburgh
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Die Stadtrundfahrt mit unserer Reiseleitung Judith Brandner begannen wir einem Spaziergang auf Carlton Hill. Der Ausblick in alle Himmelsrichtungen war beeindruckend. Weiterhin sahen wir die Einkaufsmeile Princess Street, die Royal Mile, das Parlamentsgebäude sowie Holyrood Palace. In Edinburgh Castle endete die Stadtrundfahrt. Dort befinden sich der Krönungsstein sowie die schottischen Kronjuwelen. Den Salutschuss der Ein-Uhr-Kanone ließen wir uns nicht entgehen. Bei der anschließenden Freizeit erkundeten wir ausführlich das Schloss, erstanden die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen und besuchten die Altstadt. Mit vielen Erlebnissen aus der schottischen Hauptstadt fuhren wir zurück nach Livingston.
 
8. Tag Samstag 23.07.11 - Edinburgh - Jedburgh - Hull
 
Die Fluggäste ließen es sich nicht nehmen, bei unserer Abfahrt am Hotel sich von uns persönlich zu verabschieden. Anschließend setzten wir unsere Reise durch die Borders, die schottische Grenzlandregion fort. Die Hauptsehenswürdigkeit sind die malerischen Überrest der Jedburgh Abtei, eine der vier großen Grenzlandabteien, die im 12. Jahrhundert gegründet und im 16. Jahrhundert zerstört wurden. Bemerkenswert sind zwei normannische Torbogen, die Arkaden im dreistöckigen Hauptschiff und das Maßwerk der Fenster sowie die Reste der Klosteranlage. Auf der Passhöhe Carter Bar verabschiedeten wir uns bei herrlichem Wetter von Schottland. Der wunderbare Blick von Carter Bar auf die Cheviot Hills „ist ganz echtes Schottland“ und „für einen Schotten genauso einmalig und unverwechselbar wie die weißen Felsen von Dover für einen Engländer“. (Zitat von H.Morton)
Durch den  Northumberland Nationalpark sowie entlang des Hadrian Wall gelangten wir wieder nach Hull an unserer Fähre ´Pride of Hull´.
 
9. Tag  Sonntag 24.07.11 - Rotterdam - Dresden
Nach einer stürmischen Überfahrt begrüßte uns das Festland recht trüb. Mit unseren Erinnerungen an „Das Beste von Schottland“ im Gepäck konnte, freuten wir uns auch wieder auf unsere Heimat. 
Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie mit uns gereist sind, wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und bleiben Sie immer neugierig, um mit uns noch viele andere Reiseziele zu entdecken.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf Sie wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.
Ihre Busfahrer Volker Schmenkel sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Wir erlebten diese wunderbare Reise gemeinsam mit Claudia Bernhardt und unserem Busfahrer Volker, der uns allzeit über die engen schottischen Straßen im Linksverkehr und durch beeindruckende Städte chauffierte. Schottland ist einfach ein "Muss". Wir sind immer noch beeindruckt von der Vielfalt der Landschaft, dem Charme der Castles und den städtischen Einblicken. Dudelsackpfeifer an jedem erdenklichen Ort, Border Collies oder Whisky - Schottland ist speziell, einzigartig, interessant und auch irgendwie witzig. Wir werden uns dank unseres "Fotobuches" immer wieder gern an dieser sommerliche Reise erinnern. Und wir werden nicht zum letzten Mal mit Eberhardt Travel gereist sein.

Steffi Borrmann
08.11.2011