Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

21.07. – 29.07.2012, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Whisky, Wolle, Wind und Wetter. Herzliche Menschen, unbarmherzige Strassen in den Highlands. Sonne, Rosen, Lochs und Castles: Schottland bot uns alles....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1. Tag, 21. 07. 12: Anreise Dresden - Rotterdam und Fährüberfahrt.
 
Früh morgens geht es von Dresden ab nach Norden. 900 km liegen bis Rotterdam vor uns, wo wir die Fähre nach Hull in England besteigen wollen. Durch ausreichend Pausen aufgelockert, erreichen wir am Nachmittag die Grenze der Niederlande und sind pünktlich am frühen Abend am Schiff der P&O Ferries.
Nach dem Bezug der Kabinen kann man sich entweder erst einmal im Schaff umsehen, oder sofort zum Essen gehen, wo in den Restaurants ein riesiges Buffet wartet, das alle lukullischen Bedürfnisse erfüllt.
Um 21.00 Uhr legt unser Schiff ab und wir haben eine relativ ruhige Überfahrt.
 


 
2. Tag, 22. 07. 12: Hull - York - Gretna Green - Glasgow.
 
Nach dem reichhaltigem Frühstücksbuffet an Bord ist schon Land in Sicht. Es geht auch alsbald von Bord und wir begeben uns zunächst auf die Reise durch Yorkshire.
Nach kurzer Fahrt durch eine idyllische, mit Hecken bewachsene Landschaft kommt die uralte Stadt York in Sicht. Umgeben von dicken Stadtmauern ist das riesige Münster schon weit aus der Ferne sichtbar. Die größte Kirche Großbritanniens, von der Fläche her gesehen ist ein Meisterwerk der Gotik. Unter dem Münster sind sogar noch gut konservierte römische Relikte aus der Gründungsphase


der Stadt zu bestaunen. Es ist Sonntag und Messe. Ein Priester lässt uns aber auf mein Bitten doch hinten in das Kirchenschiff. Danach unternehme ich mit den Gästen noch einen kleinen Bummel durch die Stadt, vorbei am Cifford Tower, Rest der ersten Burg, am Fluß Ouse, über den Marktplatz und durch die Shambles, einer der vielen engen Gassen der Altstadt.
Nun aber geht es nach Schottland. Wir überschreiten die schottische Grenze bei Gretna Green. Seit dem 18. Jh. war das Dorf Anlaufstelle für sog. runaways, minderjährige Heiratswillige, die in England nicht heiraten durften, in Schottland aber schon. Als Trauungsstätte hatte sich hier die Schmiede etabliert, in der man auch heute noch sein Eheversprechen erneuern kann.
Gegen Abend erreichen wir die schottische Metropole Glasgow. Unser Hotel liegt mitten in der Stadt. Hier treffen wir auch auf die Gäste, welche mit dem Flugzeug angereist sind. Nun ist die Gruppe komplett.
 
 
3. Tag, 23. 07. 12: Loch Lomond - Glen Coe - Oban.
 
Nach dem üppigen Frühstücksbuffet begeben wir uns zunächst zum Loch Lomond, dem gröten Binnensee Schottland an dessem gegenüber liegenden Ufer die Trussachs liegen, eine Berg- und Hügellandschaft, die Schottlands erster Nationalpark wurde. 


Nach einem Stop in der alten Goldgräbersiedlung Tyndrum reisen wir weiter durch das wohl schönste Tal Schottlands, Glen Coe. Es wird auch das Tal der Tränen genannt, weil hier vor langer Zeit eine Rechnung zwischen den Clans der Campbels und McDonalds blutig und grausam beglichen wurde. Daran erinnert in dieser überwältigenden Landschaft heute nichts. Diese war auch Filmkulisse für den Spielfilm „Highlander“.
Am frühen Nachmittag sind wir in Oban. Die Freizeit kann u. a. zu einem Spaziergang zum McCaig Tower genutzt werden. Er sollte einmal die Nachbildung des Closseums in Rom werden. Den McCaigs ging jedoch das Geld ausnud alle starben noch vor Vollendung des Bauwerks. Doch und nun hat die Stadt einen markanten Aussichtspunkt, von dem aus man die ersten Inseln der Hebriden gut sehen kann. Viele nutzen aber die Gelegenheit zu Fish and Chips. Wir begeben uns nach Kilchurn, wo idyllisch im Loch Awe das Kilchurn Castle liegt, welches man nur mit einem Boot erreichen kann.
In Inveraray machen wir wieder einen Stopp und lauschen dem Dudelsackspieler, der uns am Bus empfängt. Die Stadt wartet mit dem Schloß der Campbels auf, sowie mit einer schönen Promenade am Loch. Einen Abstecher zum Schloss lassen wir uns natürlich auch nicht nehmen.
Am späten Nachmittag holen wir unseren Aufenthalt  im idyllischen Dorf Luss nach, aber es regnet immer noch in Strömen. Unser kleiner Spaziergang führt uns an malerischen und liebevoll gepflegten Cottages vorbei. 
Unser erster Abstecher in die Highlands fing bei schottischen Schmuddelwetter an und ging bei selbigem zu Ende. Trotzdem wir lassen uns das verdiente Abendmenu schmecken und hoffen auf Sonne am morgigen Tag.


 
 
4. Tag, 24. 07. 12: Glasgow - Falkirk Wheek -  Stirling Castle - Highlands - Grantown-on-Spey.
 
Heute Vormittag unternehmen wir zunächst eine zweistündige Stadtrundfahrt durch Glasgow mit vielen  Photostops z. B. am Kongresszentrum SECC, der Art Gallery and Museum, einem riesigen Gründerzeitbau, sowie dem Park Glasgow Green. Man sieht, dass die Stadt  eine schwere Wirtschaftskrise durchgemacht hat, aber auch radikale Ansätze eines Neuanfangs sind allenthalben zu sehen. Und immer noch kommt das viktorianische Zeitalter nirgendwo im Stadtbild so gut zum Ausdruck wie in Glasgow. Es steht die Besichtigung der Glasgow Cathedral auf dem Programm, die einen architektonischen Kontrapunkt zu den Glaspalästen am River Clyde abgibt. Des weiteren gibt es einen Spaziergang auf die Nekropole und in das Rathaus der Stadt hinein.


Auf dem Weg nach Stirling machen wir einen Abstecher zum Falkirk Wheel. Es handelt sich um das einzige bislang gebaute Drehhebeanlage für Schiffe auf der Welt und wurde 2002 fertig gestellt. Es überwindet 35 m zwischen dem Upland- und dem Clyde-Forth-Kanal.
Die Besichtigung von Stirling Castle führt uns lebhaft das Mittelalter vor Augen. Schön restauriert steht die ehemalige Königshalle zur Besichtigung offen. Auf die im Mittelalter hier geprägten Silbermünzen, den Stirling, geht auch der Terminius Stirling beim engl. Pfund zurück.
Am Abend erreichen wir unser Hotel in Granton on Spey. Ein altes Haus, das an Miss Marple oder Edgar Wallace Filme erinnert. Die Zimmer sind dementsprechend unterschiedlich, aber es ist ruhig gelegen und liegt direkt an einem Naturschutzgebiet fast mitten in der Natur am Ortsrand.


 
5. Tag, 25. 07. 12: Fort George - Inverness - Loch Ness - Urquhart Castle.
 
Dieser Tag beginnt mit der Besichtigung von Fort George. 1746 errichtet, bietet es Militärgeschichte zum anfassen. Die Kaserne ist im Originalzustand erhalten. Trotz der Tatsache, dass dort auch Soldaten stationiert sind, ist man mit einem Museum und Audioguides auf Besucher eingestellt. Von den mächtigen Bastionen zwischen alten Kanonen hat man einen guten Blick aufs Meer, wo einige Gäste sogar die seltenen Bottlenose Delphine erblicken.
In Inverness haben wir Zeit zur freien Verfügung. Stadt ist nicht groß. Entweder zur Cathedral laufen über den Fluß,


oder zum Schloss hoch und/oder die High Street entlang schlendern sind die Alternativen.
Ein Höhepunkt des Tages ist die Bootsfahrt über den Loch Ness. Das berühmte Ungeheuer bekommen wir aber nicht zu Gesicht. Tiefschwarz ist das Wasser weil es von den eingeschwemmten Huminstoffen der Hochmoore aus den umliegenden Bergen durchsetzt ist.  Das Boot legt direkt am Urquhard Castle an, einer der größten Burgruinen des Landes. Mächtig blickt es uns von Land schon auf dem Boot an.
Fast ist es schon gute Tradition, das den Gästen auf Eberhardt Reisen etwas mehr geboten wird, als im Katalog steht. Also begeben wir uns zu den Morriston Falls. Hier rauscht das Wasser des Morriston schäumend vor einer uralten Brücke die Felsen hinab. Sogar Lachse sehen wir


beim Versuch, die Fälle springend zu überwinden. Am Loch Lochy vorbei besichtigen wir schon auf der Rückfahrt zum Hotel die 5-stufige Schleusentreppe von Fort Augustus. Sie gehört zum Caledonian Canal, der Anfang des 19. Jahrhunderts von Thomas Telford entworfen wurde. Einen letzten Stop legen wir am Commando Memorial kurz vor Spean Bridge ein, denn von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf den Ben Nevis, der mit 1344 m der höchste Berg Schottlands und auch der britischen Insel insgesamt ist. Seine Spitze steckt er lheute jedoch in die Wolken. Nach so viel Gesehenem schmeckt das etwas späte Abendessen im Hotel noch einmal so gut.
 
 
6. Tag, 26. 07. 12: Kincraig - Pitlochry  - Cairngorm Nationalpark
 




Schafe gehören zu Schottland wie das Wasser zum Meer. Also reisen wir heute zu einer Schäferei in der Nähe von Kincraig und schauen dem Schäfer bei seiner Arbeit zu. Es ist schon erstaunlich, wie er die sheepdogs trainiert hat. Jeder Hund hat seine eigenen Befehle und hört auch nur auf diese. Wer möchte kann  beim Scheren eines Schafes helfen. Und als auch noch kleine Lämmer mit der Flasche gefüttert, und keine 4 Wochen alte Hundewelpen gestreichelt werden dürfen, ist der Besuch auf der Schaffarm perfekt. Leider ging auch etwas schief und ein Hund biss ein Schaf blutig. Die harte Strafe des Schäfers folgte auf dem Fuß, denn heute wie damals hängt die Existenz des Schäfers sehr von der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund ab.
Die Reise führt uns weiter durch den Cairngom Nationalpark und die Grampian Mountains. Die wilde fast baumlose Landschaft bekommt durch zu blühen anfangende Heide die erste lila Farbtupfer. Auf z. T. engen Strassen geht es kurvig steil bergauf und bergab. Strauchheide ist das dominierende Gewächs.


Wir legen Stops für Photos an den Burgen Corgarff Castle und Braemar Castle ein.
Kein Besuch Schottland ohne Besichtigung einer Destillerie. Also begeben wir uns nach Edradour, wo die kleinste Brennerei Schottlands existiert. Nach einer kleinen Verkostung und einem Film über die Geschichte des Unternehmens bekommen wir auf einem Rundgang eine ausführliche Beschreibung der gesamten Anlage. Da ist es kein Wunder, das die eine oder andere Flasche des edlen Tropfens erworben wird. Unser Tag endet in der Hauptstadt Edinburgh, vor dessen Erreichen wir noch die Forth Road Bridge über den Firth of Forth von einem Aussichtspunkt bestaunt haben. Unser Hotel ist das Carlton, und dementsprechend groß sind unsere Räume und der Service Klasse. Keine 10 Schritte sind es zur Royal mile, dem pulsierenden Herz mitten in der hoch gelegenen Altstadt.
 


 
7. Tag, 27. 07. 12: Edinburgh
 
Heute wollen wir die Hauptstadt Schottlands erkunden. Unser local guide ist pünktlich am Hotel. Zunächst fahren wr durch das viktorianische Edinburgh und die Neustadt, wo auch das gewaltige Monument für Sir Walter Scott, dem schottischen Aufklärer und Schriftsteller steht. Danach erfolgt ein Aufstieg zum Calton Hill, von wo aus man die Stadt in alle Richtungen überblicken kann. Weiter geht es zum Palace of Holyroodhouse, dem Königsschloß. Die Rundfahrt endet vor dem Schloß über der Altstadt. Gutes timing, denn zur Abfeuerung der 1 Uhr Kanone ist die Gruppe am Platz.  
Nach dem Besuch des Schlosses haben wir freie Zeit in Edinburgh. Edinburgh hat einen ganz eigenen Charakter. Dunkle Gassen wechseln mit belebten Plätzen. Die Stadt ist eine Hochburg von Festivals. Vor dem Schloß werden gerade die Tribünen für das weltberühmte Military Tattoo Festival aufgebaut.


Der Besuch der Museen ist frei, wie auch die schönen Parks frei zugänglich sind. Das Wetter lädt heute auch hier zu einem Spaziergang ein. Die Royal mile bietet alles, was an als Tourist gebrauchen, oder auch nicht gebrauchen kann. Noch einmal fish and chips zum Mittag oder doch lieber Haggis, das Nationalgericht aus gehackter Leber, Lunge und Herz im Schafsmagen? Beides macht für Stunden richtig satt! So ist man gestärkt für einen Besuch z. B. in der Kathedrale St. Gilles, oder einem Einkaufsbummel in der Princes Street (billiger) oder George Street (teurer). Am Abend sehen sich alle im Restaurant des Hotels wieder.
 
 
8. Tag, 28. 07. 12: Jedburgh - Hull -  Fährüberfahrt.
 
Nach dem Frühstück vom Buffet, verabschieden wir uns von den Flugreisegästen und setzen unsere Reise in Richtung Jedburgh fort. Wir besichtigen die uralte Abtei in Jedburg, die auch als Ruine noch einen gewaltigen Weindruck bei allen hinterlässt. Ausgegrabene Grundmauern der Klausur und Wirtschaftgebäuden an der Kirche sind hervorragend konserviert.


Zum Mittag erreichen wir den Grenzstein südl. von Camptown, wo wir Schottland verlassen und uns in die lieblichen englischen Landschaften begeben.
Kurz vor Hull uinternehmen wir noch einen Abstecher zum Minster in Beverley. An diesem riesigen Bauwerk, welches zwischen 1220 und 1485 errichtet wurde, kann man alle drei Stile der englischen Gotik hervorragend studieren. Zudem wartet es mit 70 mittelalterlichen Plastiken auf, die über in Stein oder Holz 20 verschiedene Musikinstrumente aus jener Zeit zeigen. In Hull und erreichen wir pünktlich die Fähreund erleben nach dem opulenten Abendbuffet eine ruhige Überfahrt.
 
 


 






9. Tag, 29. 07. 12: Heimreise - Rotterdam - Dresden.

Die Nacht ist für alle gut verlaufen. Beim Frühstück ist schon der riesige Hafen von Rotterdam in Sicht.
 
Die Rückfahrt verlief weiterhin ohne Probleme. Die Haustürtransfers waren wie immer alle pünktlich.
21.30 Uhr sind wir nur leicht verspätet in Dresden am Flughafen. Das Beste von Schottland wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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