Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

11.08. – 19.08.2012, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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"Das Beste von Schottland" erlebte eine Reisegruppe von Eberhardt Travel während ihrer Rundreise durch den hohen Norden Großbritanniens - durch Schottland. Die faszinierende Natur Schottlands, die wechselvolle Geschichte sowie die Gastfreundschaft der Schotten lernten wir bei unserer Reise kennen.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

Reisebericht

1. Tag    Sonnabend 11.08.2012 Dresden - Rotterdam
„Nach Schottland also!“ Wie schon Theodor Fontane, der in seinen Reiseaufzeichnungen um 1860 begeistert vom Land ´Jenseits des Tweed´ berichtete, so reisten auch wir am heutigen Tag mit unserem Busfahrer Jörg Hoffmann der Firma Pirnaer Reisedienst sowie unserer Reiseleitung bis Rotterdam Beate Hertel in den hohen Norden Großbritanniens. Die Anreise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Schottlands führte uns über Eisenach, Wetzlar, Gießen und Köln nach Rotterdam. Dank unserer beiden Chauffeure erreichten wir nach unserer Buspanne in Erfurt das Schiff der P&O Line ´Pride of Hull´ noch rechtzeitig.


Nach dem Kabinenbezug stärkten wir uns beim Abendessen im Four Seasons Buffet Restaurant. Uns stand eine ruhige Überfahrt bevor.
2. Tag    Sonntag    12.08.2012 Hull -York - Gretna Green - Glasgow
Das Schiff legte über Nacht 204 Seemeilen zurück und brachte uns nach Kingston upon Hull, wo uns unsere Reiseleitung Claudia bereits erwartete. Bei nur leicht bewölktem Himmel betraten wir englischen Boden und fuhren nach York. Das Beständige am Wetter in Großbritannien ist das Wechselhafte. Dies wird uns die kommenden Reisetage immer wieder begleiten.
Für die meisten Besucher Nordenglands ist York ein Muss. York war bereits zur Römerzeit eine bedeutende Stadt und ist dies bis heute geblieben. Während unseres Spaziergangs auf der mittelalterlichen Stadtmauer hatten wir die ersten Einblicke in die Altstadt sowie auf das Minster. The Shambles, die ehemalige Gasse der Metzger, ist wegen ihrer krummen Fachwerkfassaden berühmt. Das mittelalterliche Stadtflair spürten wir in der Stonegate sowie den kleinen Passagen. Das Minster zählt nicht nur seiner beeindruckenden Dimensionen wegen zu den größten gotischen Bauwerken Europas.
Durch die Yorkshire Dales erreichten wir die englisch-schottische Grenzortschaft Gretna Green. Der Ort ist als Zufluchtsort durchgebrannter Liebespaare und für seine symbolischen Hochzeiten in der Schmiede bekannt. Die Hochzeit in der Blacksmith Schmiede begeisterte alle. Die „Brauteltern“ waren „Zeuge“ wie ihre Tochter (Franziska Walter) mal schnell verheiratet wurde.


Amüsiert wohnte die gesamte Hochzeits - Busgesellschaft der Zeremonie bei. Eine echte Hochzeit konnten wir auf dem Gelände von Gretna Green miterleben. Durch die Lowlands gelangten wir nach Glasgow, wo wir im zentralen Thistle Hotel unser Quartier bezogen.
3. Tag    Montag    13.08.2012 Tagesausflug Oban
Bei regnerischem Wetter begannen wir unseren Tagesausflug nach Oban. Am Loch Lomond, dem größten Binnensee Großbritanniens legten wir einen Stopp in dem wohl schönsten Ort am See in Luss ein. Die schottische Landschaft war schon jetzt beeindruckend und die Vorfreude auf das kommende kaum zu bändigen. Inverary, ein hübscher Ort mit weißgekalkten Häusern am Ufer des Loch Fyne war unser nächster Aufenthalt. Empfangen durch einen Dudelsackspieler erkundeten wir die Ortschaft. Das Schloss, dem Sitz des Campbell-Clans befand sich unweit des Zentrums.
Vorbei an der Ruine von Kilchurn Castle sowie dem Pass of Brander, eine baumlose Schlucht zwischen Loch Awe, den längsten Binnensees Schottlands und Loch Etive erreichten wir Oban. Hier genossen wir bei nun sommerlichen Temperaturen das Flair des Küstenortes. In diesem betriebsamen Ort an der gleichnamigen Bucht verbrachten wir unsere Mittagspause mit Fish and Chips. Die frechen Möwen ließen auch keinen Versuch aus, etwas von unserem Fish & Chips abzubekommen. Zur Verdauung nutzten einige die Möglichkeit zum McCaig´s Tower hinauf zu Laufen. Auf Initiative eines Bankiers wurde die Nachbildung des Kolosseums in Rom errichtet. Auf diese Weise wollte er die Arbeitslosigkeit 1897 in Oban bekämpfen und gleichzeitig seiner Familie ein Denkmal setzten. Nach seinen Tod blieb dieses Projekt allerdings unvollendet.



Im Glen Coe umgeben von rauen und eindrucksvollen Bergen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Aufgrund des Massakers von Glen Coe, bei dem 1692 Mitglieder der Familie MacDonald auf brutale Weise getötet wurden, wird das Tal auch „Tal der Tränen“ genannt. Der Kreis unseres heutigen Ausflugs schloss sich in Tarbet am Loch Lomond. Mit vielen landschaftlichen Eindrücken fuhren wir zurück nach Glasgow.
4. Tag Dienstag    14.08.2012 Glasgow - Stirling Castle - Grantown on Spey
Der Vormittag stand ganz im Zeichen der größten Stadt Schottland Glasgow. Katja, unsere Stadtführerin zeigte uns die Hauptsehenswürdigkeiten ihrer neuen Wahlheimat. Wir bewunderten die berühmte Treppe im Rathaus von Glasgow, hörten die Legenden um den Stadtpatron, den Heiligen Mungo in der Kathedrale von Glasgow, statteten dem Kelvingrove Park einen Besuch ab. Die Fußballfans kamen am Celtic Stadion auf ihre Kosten und zu einem Fanschal. Beeindruckt waren alle Gäste vom Falkirk Wheel - leider bei strömendem Regen. Dieses Schiffshebewerk ist durch seine Konstruktion einzigartig auf der Welt. Im Anschluss setzten wir unsere Reise nach Stirling Castle fort. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie vieles aus der langen und ereignisreichen schottischen Geschichte erzählen können. Die einstige königliche Residenz war hart umkämpft während der Unabhängigkeitskriege, da sie als mächtigste und am schwersten einzunehmende Festung Schottlands galt.
 
Wer Stirling besaß regierte in Schottland. Als die Stewarts auf den Thron gelangten, wurde Stirling Castle ständige königliche Residenz. Das Haus Stewart prägte diesen königlichen Burgflecken über viele Jahrhunderte. In dieser Zeit wurde Stirling Palace als Meisterwerk der Renaissance errichtet. Maria Stuart wurde in der alten Schlosskapelle zur Königin gesalbt. Der Blick auf die umliegenden Hügel sowie das National Wallace Monument waren faszinierend.
Unsere Weiterreise führte uns nach Pitlochry zur Lachstreppe. Wir erfuhren, dass in der vergangenen Woche 131 Lachse diese Treppe passiert hatten.
Unser typisch schottisches Craiglynne Hotel in Grantown on Spey begrüßte uns sehr herzlich. Den Abend konnten wir bei schottischer Folk Musik ausklingen lassen.
5. Tag    Mittwoch    15.08.2012 Tagesausflug Loch Ness
Der heutige Tagesausflug führte uns zum Kaledonischen Kanal oder auch Great Glen. Zuerst besuchten wir Fort Georg, die größte barocke Befestigungsanlage Europas. Noch heute dient sie der British Army als Kaserne. Gebaut wurde sie im 18. Jahrhundert für die Truppen des englischen Königs nach dem Jakobitenaufstand. Fort Georg liegt in der Moray Mündung. Dort tummeln sich im Sommer Delphine, welche sich sogar zeigten. In die prähistorische Zeit versetzt fühlten wir uns an den Clava Cairns. Diese, vermutlich aus den Jahren 1800 - 1500 v. Chr. stammenden Grabkammern, zählen zu den besterhaltenen ihrer Art in Schottland.
Am Anschluss gingen wir auf die Suche nach Nessie.


Während unserer Schifffahrt zum Urquhart Castle genossen wir die wunderschöne Hügel- und Berglandschaft um den Loch Ness. Die Burgruine von Urquhart Castle kann auf eine bewegte Vergangenheit als Bestandteil der Great-Glen-Verteidigungslinie zurückblicken. In die Geschichte von Urquhart wurden wir durch eine Filmshow eingeführt.  
Ein Mönch sah im 8. Jahrhundert als erster das berühmte Seeungeheuer. Trotz zahlreicher Expeditionen, z. T. mit schwerer Ausrüstung wie U-Booten, Hubschraubern und Sonarortungsgeräten, konnte das Geheimnis um Nessie nicht gelüftet werden. Auch wir konnten keinen Blick auf Nessie erhaschen.
An der Schleusentreppe in Fort Augustus konnten wir beim Schleusen zu schauen. Der Blick zum höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis (1344 m) am Commando Memorial blieb uns leider verwehrt. Mit unvergesslichen Eindrücken fuhren wir nach Grantown zurück.
6. Tag    Donnerstag    16.08.2012 Grantown on Spey - Cairngorm Mountains - Livingston
Heute Morgen lernten wir auf der Leault Farm in Kincraig viel über das Leben der Schäfer in Schottland. Die flinken Border Collies trieben die Schafe zusammen oder auseinander, je nach Pfeifbefehl des Schäfers. Besonders angetan hatten es uns die jungen Hunde.
Durch den Cairngorm National Park gelangten wir ins königliche Deevalley. Bekannt ist dieses Tal durch die Highland Games in Braemar sowie der königlichen Sommerresidenz Balmoral Castle.
In Pitlochry in der Edradour Whiskybrennerei hörten wir viele interessante Details über die Herstellung des schottischen Lebenswassers. In der kleinsten legalen Brennerei wird noch alles in Handarbeit verrichtet.  Natürlich durfte eine Kostprobe nicht fehlen.



Auf dem Weg nach Livingston legten wir einen Fotostopp in South Queensferry bei den Firth of Forth Bridges ein.
Unsere letzte Übernachtung war das Mercure Hotel in Livingston.
7. Tag    Freitag     17.08.2012 Tagesausflug Edinburgh
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Schottlands regnerischer Hauptstadt Edinburgh. Die Stadtrundfahrt mit unserer Reiseleitung Suzie Weigert begannen wir mit einer Rundfahrt durch die Neustadt. Nach dem Besuch am Palace of Holyroodhouse mit den königlichen Toiletten fuhren wir um Arther´s Seats herum. Der Ausblick zur Stadt war sehr beeindruckend. Leider war die Royal Mile gesperrt. Durch das daraus entstandene Verkehrschaos setzten wir unsere Stadtführung zu Fuß über die Royal Mile zum Schloss fort. In Edinburgh Castle endete die Stadtrundfahrt. Dort befinden sich der Krönungsstein sowie die schottischen Kronjuwelen. Den Salutschuss der Ein-Uhr-Kanone ließen wir uns nicht entgehen. Bei der anschließenden Freizeit erkundeten wir ausführlich das Schloss, erstanden die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen und besuchten die Altstadt. Mit vielen Erlebnissen aus der schottischen Hauptstadt fuhren wir zurück nach Livingston.
Der Abend stand ganz im Zeichen des Royal Edinburgh Military Tattoo.


Eine phantastische Show mit zahlreichen Dudelsackspieler sowie Militärkapellen aus Norwegen, Australien, USA und vor allem der Schweiz erwartete uns. Der Zapfenstreich stand unter dem Motto des 60jährigen Krönungsjubiläums der Queen und der Geschichte Großbritannien. Krönender Abschluss war das Schlussfinale sowie das Feuerwerk. Das Kribbeln ging unter die Haut und wir fühlten uns ein bisschen wie echte Schotten.
8. Tag Samstag 18.08.2012 Livingston - Jedburgh - Hull
Unsere Weiterreise setzten wir durch die Borders, die schottische Grenzlandregion fort. Die Hauptsehenswürdigkeit sind die malerischen Überrest der Jedburgh Abtei, eine der vier großen Grenzlandabteien, die im 12. Jahrhundert gegründet und im 16. Jahrhundert zerstört wurden. Bemerkenswert sind zwei normannische Torbogen, die Arkaden im dreistöckigen Hauptschiff und das Maßwerk der Fenster sowie die Reste der Klosteranlage. Auf der Passhöhe Carter Bar


verabschiedeten wir uns bei herrlichem Wetter von Schottland. Der wunderbare Blick von Carter Bar auf die Cheviot Hills „ist ganz echtes Schottland“ und „für einen Schotten genauso einmalig und unverwechselbar wie die weißen Felsen von Dover für einen Engländer“. (Zitat von H.Morton)
Durch den  Northumberland Nationalpark sowie entlang des Hadrian Wall gelangten wir wieder nach Hull an unserer Fähre ´Pride of Hull´.
9. Tag    Sonntag 19.08.2012 Rotterdam - Dresden
Das Festland begrüßte uns mit heißen Sommertemperaturen. Wir wollten sofort wieder zurück nach Schottland! Mit unseren Erinnerungen an „Das Beste von Schottland“ im Gepäck, freuten wir uns trotzdem auch wieder auf unsere Heimat.  
Zur Verabschiedung wurde ein schönes Gedicht von Herrn Rex gedichtet und Franziska Walter vorgetragen:
So nehm´ich denn nun diesen Hut,
der gefüllet wurde gut,
mit Spenden und mit Wünschen, frommen,
von uns, die wir gern wieder kommen;
            zu Eberhardt und seiner Crew.
Vielen Dank nun an Euch Beide,
die Reise war ´ne Augenweide,
nehmt den Hut und teilt so dann,
den Inhalt hälftig - Frau und Mann;
             wir schauen dabei auch nicht zu!
Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie mit uns gereist sind, wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und bleiben Sie immer neugierig, um mit uns noch viele andere Reiseziele zu entdecken.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf, Sie wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.
Ihre Busfahrer Jörg Hoffmann sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

Kommentare zum Reisebericht

Nachdem wir wieder zu Hause waren, die vielen Fotos sortiert und uns bei Dudelsackmusik einen Whisky genehmigt hatten, konnten wir nun beim Lesen des Reiseberichtes alles noch einmal Revue passieren lassen. Es waren einfach unvergessliche Tage. Gern wären wir länger geblieben. Wir können gar nicht sagen, was uns am meisten beeindruckt hat. Waren es die Natur, die Menschen, die Schlösser oder das Military Tattoo am vorletzten Tag unserer Reise. Einen Besuch des Military Tattoos können wir nur empfehlen, es ist ein tolles Gefühl, die Musik, die Show, das Feuerwerk. Ein besonderes Dankeschön an unsere Reiseleiterin Claudia Bernhardt, die uns so viel über die Geschichte und das Leben in Schottland erzählt hat. Danke sagen wir auch unserem Busfahrer Jörg Hoffmann, dessen Fahrkünste uns beeindruckt haben. Wir haben uns im Bus immer sicher gefühlt. Viele Grüße Volkmar und Gisela Steinert

Volkmar und Gisela Steinert
18.09.2012