Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

04.08. – 10.08.2013, 7 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Hier trägt Mann Rock, spielt Dudelsack und isst Haggis oder Shortbread ... ein Land, in dem wir viele neue Erfahrungen sammeln und interessante Entdeckungen machen konnten.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

1. Tag
Nach einer langen aber bequemen Anreise mit dem Bus erreichten wir am Nachmittag unseren Fährhafen in der Nähe von Amsterdam, wir bestiegen die Fähre "King Seaways" und erkundeten das Schiff. Neben einem leckern Abendessen im Restaurant "7 Seas" gab es viele Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord zu entdecken. Müde erreichten wir schließlich am Abend unsere Kabinen und schliefen dem nächsten Tag entgegen, den wir bereits auf der Britischen Insel beginnen würden.
2. Tag
Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, machten wir Halt an einem weithin bekannten Wahrzeichen für den Norden Englands: The Angel of the North. Wir spazierten um den stählernen Riesen mit Flügeln und machten erste Fotos. Nach einem kurzenb Aufenthalt ging es weiter in Richtung Westen. Wir fuhren entlang des römischen Hadrianswalls und bestaunten jahrtausende alte Steinmauern und den etwa 120 km Wall mit Grabenanlage. In der Nähe von Greenhead am Hadrians Wall verbrachten wir unsere Mittagspause in der Natur mit Möglichkeit zu kurzen Spaziergängen, teilweise mit Blick auf Reste des römischen Walls. Kurz danach überquerten wir die Grenze nach Schottland und fuhren nach Gretna Green, der "Heiratsschmiede über dem Amboss". Früher gaben sich dort Minderjährige das Ja-Wort, weil das in Schottland möglich war, ohne die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Junge Leute kamen aus England, kurz hinter der schottischen Grenze heirateten sie dann. Diese Tradition wird auch heute gern fortgeführt. Während unseres Aufenthaltes in Gretna Green beobachteten wir, wie ein junges Paar mit seiner Familie in der Blacksmith-Schmiede verschwand, um sich dort das Ja-Wort zu geben..
Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel in Glasgow. Es blieb noch Zeit für eigenen Erkundungen, bis wir uns am Abend wieder im Restaurant trafen, um ein leckeres 3-Gang-Menü zu verzehren.
3. Tag
Nach kurzer Fahrt aus Glasgow heraus, bei der wir die Erskine Bridge überquerten, erreichten wir Luss, einen Ort am Loch Lomond. Wir hatten Gelegenheit, an romantischen und blumengeschmückten Häusern vorbei zum Ufer des Sees zu spazieren und die Temperatur des Wassers zu fühlen. Es gibt ein wunderbares Lied über Loch Lomond und seine schönen Ufer, dieses Lied hörten wir im Bus, während wir am See entlang fuhren.
Am Gedenkstein "Rest and be thankful" legten wir eine kurze Pause ein, um den Blick hinab ins Tal zu genießen.
Auf unserem weiteren Weg hielten wir an am Inverary Castle und machten eindrucksvolle Fotos von diesem historischen Bauwerk. Es wird flankiert von vier runden Türmen an jeder Ecke, ist mit Blumen geschmückt und liegt inmitten einer malerischen Landschaft.
Unser nächstes Ziel an diesem Tag war das Fischer-Städtchen Oban. Hoch über der Stadt thront ein nicht vollendeter Nachbau des Römischen Kolosseums, dass ein reicher Bankier der Stadt dereinst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichten ließ, und als Denkmal für seine Familie. Im Hafen kann man wunderbar Seafood essen, also Muscheln, Krabben, Fisch und andere Meerestiere, alles ist fangfrisch. Wir schlenderten durch die Straßen und ließen uns eine Brise vom Meer um die Nase wehen.
Dann besuchten wir das Glen Coe Visitor Centre, in dem man viel über den Clan der MacDonalds und die Entstehung des Gletscher-Tals des Flusses Coe erfahren kann, das als Tal der Tränen in die Geschichte eingegangen ist, beruhend auf einem schrecklichen Massaker an den MacDonalds. Darüber gibt es ein bewegendes Lied, auch das hörten wir später im Bus, während wir durch dieses herrliche Gletschertal fuhren.
Am Abend erreichten wir wieder unser Hotel, erschöpft aber zufrieden, wegen der schönen Eindrücke, die wir auch heute wieder gewinnen konnten.
4. Tag
Am Morgen steigt eine junge Frau mit Namen Viola in unseren Bus. Sie ist unsere Stadtführerin in Glasgow. Katja zeigt uns auf unterhaltsame Art "ihre" Stadt, wir erfahren eine Menge, besichtigen die berühmte Kathedrale "St. Mungo" und auch den größten Terrakotta-Brunnen Europas. Nachdem wir uns von Katja verabschiedet hatten, fuhren wir zum Falkirk Wheel, dem "Verrückten Schiffshebewerk". Schiffe werden wie in einem Riesenrad von oben nach unten oder umgekehrt transportiert, um einen Höhenunterschied zweier Kanäle von ca. 35 Metern zu überwinden. Wir waren alle beeindruckt von diesem technischen Wunderwerk. Stirling Castle war unsere nächste Station. Wir besichtigten das Schloss und erfuhren einiges über die frühere Lebensweise in diesem historischem Gemäuer. In einigen Räumen gab es mittelalterliche Vorführungen in traditionellen Kleidern. Vom Burgberg hatten wir einen herrlichen Blick über die Landschaft, in Sichtweite thront das Wallace Memorial, ein Denkmal zu Ehren des schottischen Freiheitskämpfers William Wallace, den viele aus dem Film Braveheart kennen.
Am Abend erreichten wir unser Hotel in Grantown-on-Spey, das ein umgebautes Herrenhaus ist. Nach einem leckeren 3-Gänge-Abendessen verbrachten wir dort unsere erste Nacht in den schottischen Highlands.
5. Tag
Der nächste Morgen führte uns zuerst nach Fort George, einer Militärfestung auf einer Landzunge am Moray Firth. Wir lernten einiges über das Leben der Soldaten dort, früher und heute. Man konnten sogar von den Festungsmauern aus Delphine im Wasser beobachten im Moray Firth.
Nach Fort George erreichten wir das Culloden Battlefield, wo die schottischen Clans unter Bonnie Prince Charlie im Jahre 1746 eine verheerende Niederlage gegen die Enländer erlitten hatten. Wir sahen ein Teil des Schlachtfeldes.
Durch Inverness führte uns nun unser Weg in Richtung Loch Ness, dem See des berühmten Monsters Nessie. Am Clansmen Hotel am Westufer des Sees bestiegen wir ein Schiff der "Jacobite Cruises" und fuhren eine halbe Stunde über den See bei recht gutem Wetter, die Sonne entdeckte uns hin und wieder. Trotz genauester Beobachtung der Wasseroberfläche hatte wohl niemand aus unserer Gruppe das Glück, Nessie tatsächlich zu entdecken. Wir legten an am Urquhart Castle, der Ruine einer alten Festung. Zwischen den Ruinen kann man umherspazieren, von hier aus genießt man einen herrlichen Blick über Loch Ness. Im Besucherzentrum wird ein Film über die Geschichte von Urquhart Castle gezeigt.
Danach ging's nach Fort Augustus an der Südspitze von Loch Ness. Hier bestaunten wir den berühmten Caledonian Canal, ein Bauwerk des legendären Baumeisters Thomas Telford. In Fort Augustus gibt es mehrere Staustufen. In Spean Bridge am Commando Memorial hielten wir an und fotografierten das Denkmal und die herrliche Landschaft mit Ben Nevis, die von dieser Anhöhe gut zu überblicken ist. Das Commando Memorial wurde errichtet zum Gedenken an die Soldaten, die hier ausgebildet worden waren und während des zweiten Weltkriegs gefallen sind. Es gibt eine weitere Gedenkstätte dort für später Gefallene, Fotos und Tafeln auch für junge Männer, die in den letzten Jahren in Afghanistan ihr Leben verloren haben.
Durch die beeindruckende Landschaft der Highlands fuhren wir zurück zum Hotel in Grantown-on-Spey.
6. Tag
Dieser Tag hatte für alle etwas zu bieten: Tiere, beeindruckende Landschaft und Whisky. Zunächst besuchten wir die Schaffarm in Kincraig, auf der uns Neil Ross die Arbeit mit den Hütehunden vorführte. Besondere Freude bereiteten unseren Gästen die Lämmer, die sie selbst mit der Flasche füttern konnten, und ein paar kleine junge Hunde, die gern von uns Besuchern auf den Arm genommen werden wollten.
Nach der Erfahrung mit den Tieren begaben wir uns hinein in die Berge der Grampian Mountains. Nach einer beeindruckenden Rundfahrt durch dieses Gebirge mit Fotostop und einer Mittagspause in Breamer erreichten wir Edradour, die kleinste Whisky-Brennerei Schottlands, eine traditionell arbeitende Destillery. Ein deutsch sprechender Gästeführer zeigte uns den Betrieb, erklärte die Herstellung des typischen hochprozentigen Getränks, das "Lebenswasser" Schottlands. 10 Jahre alter Whisky aus dem Sherry-Fass konnte verkostet werden, ebenso ein Cremelikör, in dem dieser Whisky Verwendung findet. Am Ende des Rundgangs gab es Gelegenheit, verschiedene Whiskysorten im Shop der Brennerei zu erstehen.
Auf dem Weg zu unserem Hotel bei Edinburgh überquerten wir den Firth of Forth, die Flussmündung des Flusses Forth und bestaunten die Eisenbahnbrücke, die neben unserer Straßenbrücke den Forth überspannt. Das beeindruckende Bauwerk ist mit 25 Tonnen roter Farbe gestrichen und ist ein Meisterwerk der Technik.
Im Hotel Mecure ließen wir uns wieder ein leckeres 3-Gang-Menü zum Abend schmecken und hatten eine ruhige Nacht in Livingston.
7. Tag
Zunächst fuhren wir nach Edinburgh hinein, ein örtlicher Stadtführer, stieg zu uns in den Bus und zeigte uns viele schöne Seiten seiner Stadt. Wir hielten am Holyrood Palace und riskierten einen Blick durchs Eisentor auf den königlichen Palast, in dem auch die Queen hin und wieder wohnt, wenn sie in Schottland ist. Am Fuße des Edinburgh Castles verließen wir gemeinsam mit Suzie unseren Bus und stiegen hinauf zur Burg. Im Inneren der historischen Festung gibt es vieles zu entdecken, z.B. die schottischen Kronjuwelen und die One-o-clock-cannon, eine Kanone, die jeden Tag pünktlich um ein Uhr mittags abgefeuert wird, damit die Edinburgher immer die richtige Zeit kennen.
Nach dem Schlossbesuch verbrachten wir einige Stunden Freizeit in Edinburgh, schlenderten durch die vielen Geschäfte, schleckten Eis und kauften das eine oder andere Souvenir.
Am Nachmittag fuhren wir hinaus nach Livingston, aßen im Hotel zu Abend und beendeten damit einen eindrucksvollen und erlebnisreichen Tag in Edinburgh. Doch der Höhepunkt des Tages wartete noch auf uns: der gemeinsame Besuch des legendären Royal Military Tattoo auf der Esplanade vor dem Castle in Edinburgh. Nach dem Abendessen stiegen wir wieder in unseren Bus und fuhren erneut in die Stadt. Wir erlebten einen tollen Abend mit ergreifender Musik, tollen Kapellen und Bands und spektakulären Attraktionen. Es war eine musikalische Reise durchs das Jahr und über den Erdball. In der Nacht erreichten wir müde aber zufrieden wieder unser Hotel in Livingston.
8. Tag
Einige unserer Gäste stiegen nicht mit uns in den Bus, sondern warteten im Hotel auf ihr Transferfahrzeug, das sie am späten Vormittag zum Flughafen bringen würde. Sie waren mit dem Flugzeug angereist und auf die gleiche Weise traten sie ihren Heimweg an.
Alle anderen Gäste fuhren mit dem Bus in Richtung Süden, heute sollten wir Schottland schon wieder verlassen. Unsere erste Kaffeepause verbrachten wir an einem herrlichen Aussichtspunkt über dem Tal des Flusses Tweed, an dem auch schon Sir Walter Scott gern gerastet hat und dessen Name dieser Aussichtspunkt heute noch trägt: Scott's View. In Jedburgh besichtigten wir eine zum großen Teil zerstörte Abbey, ein ehemaliges Kloster, das früher eine wichtige Rolle in der Stadt und der Gegend gespielt hat. Heute ist es ein interessanter Ort zum Verweilen und sich das Leben der Mönche früher hier zu vorzustellen.
Nach einem Kurzbesuch in der Altstadt von Jedburgh trafen wir am Bus ein, um unsere Reise in Richtung Süden und schließlich zur Fähre nach Newcastle fortzusetzen.
Einmal hielten wir noch an, am Carter Bar, das ist der Grenzpunkt zwischen Schottland und England. Der Aussichtspunkt liegt auf einer Anhöhe und erlaubt einen letzten verträumten Blick zurück auf die herrliche Landschaft Schottlands, durch die wir die letzten Tage gefahren waren. Ein Dudelsackspieler, übrigens der Weltmeister im Dudelsackspielen 2011, gab uns einige Kostproben seines Könnens und wir konnten sogar seine CD erstehen, auf der er eine bunte Mischung seiner Musik präsentiert. Mit ein wenig Wehmut im Herzen bestiegen wir wieder den Bus, um schließlich am frühen Nachmittag in an der Fähre anzukommen.
Wir bestiegen unser Schiff und genossen am Abend ein leckeres Essen vom reichhaltigen Buffet.
9. Tag
Kurz vor 10 Uhr am Morgen verließen wir wohlbehalten die Fähre und fanden uns alsbald in unserem Bus wieder. Wir traten die Heimreise an, was natürlich wieder einige Stunden dauern sollte. Unsere Fahrt verlief ohne Probleme, alle Gäste erreichten ihre Ausstiegsstellen und konnten ihre weitere Heimreise antreten.Wir verlebten eine schöne, interessante und abwechslungsreiche Reise, viele Eindrücke wollen jetzt verarbeitet werden. Wir werden sicher noch lange an unsere Reise "Das Beste von Schottland" zurückdenken.
Nun freuen wir uns auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.
Ihre Constanze Hölig
Reiseleiterin

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