Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

19.07. – 27.07.2014, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Hurra wir leben_Schafe, Whisky, Dudelsack Eine ungewöhnliche Reise mit ganz viel Sonne (schottischen Hitzewellen), einer großen Portion schottischen Humors, Abwechslung und Intensität. Eine dufte Gruppe, die viel miteinander gelacht und
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

Hurra wir leben_Schafe, Whisky, Dudelsack


Eine ungewöhnliche Reise mit ganz viel Sonne (schottischen Hitzewellen), einer großen Portion schottischen Humors, Abwechslung und Intensität. Eine dufte Gruppe, die viel miteinander gelacht und aufeinander geachtet hat.

1. Tag Fahrt nach Amsterdam zum Fährhafen Ijmuiden


Diese Reise begann ungewöhnlich und bot Überraschendes. Wir waren dankbar, nach schwerem Unfall am Leben zu sein. Und froh, trotz daraus folgender mehrstündiger Verspätung doch noch die Fähre in Amsterdam-Ijmeuden zu erreichen, die mit über 1.600 Menschen auf uns wartete.
Die Fährüberfahrt verlieg ruhig und mit geringer Verspätung erreichten wir Newcastle.

2. Tag Hadrianswall, Glasgow


Wie die römischen Soldaten lebten, sich badeten und ihren Alltag gestalteten erlebten wir im Römerfort Chester, die Hälfte des Lagers mit Badehaus davor war noch gut erhalten und im Museum sahen wir viele Alltagsgegenstände von Hammer bis Hufeisen, von Minialtar bis Sandale.
"Im schönen grünen Ort" heißt gälisch die sich rasch verändernde Stadt Glasgow. Dort folgten wir nicht nur den Spuren des Ortsheiligen Mungos, sondern auch den Baustellen der sich rasch verändernden Stadt, die den Commonwelth Games entgegenfieberte. Das dafür bereit gestellte Kongressgebäude am Hafen (die "fliegende Untertasse" neben dem "Gürteltier") war gerade fertig gestellt. Von Mackintosh bis zur englischen Königin hat die Stadt schon viele Berühmtheiten gesehen, darunter auch Filmstars.

3. Tag Loch Lomond, Clen Coe, Oban, Invereray


Wir starteten in einen sonnigen Tag mit dem schwermütigen berühmten Lied des jakobitischen Gefangenen zu den sonnigen "schönen Ufern des Loch Lomond". Nach dem Bummel am See erlebten wir an einigen Stopps das herrlich wildromantische "Tal der Tränen" Glen Coe mit seiner tragischen Geschichte des Massakers am Mc Donald Clan.
Im Visitor Centre genossen wir unsere Mittagspause und stärkten uns für die Weiterfahrt in Richtung westliches Ende des Kaledonischen Kanals, entlang am Loch Linnhe nach Oban. In der gemütlichen Hafenstadt war vom Pier gut die vorgelagerte Inselwelt zu sehen und wir hatten dann auf der Fahrt nach Inverraray herrliche Ansichten auf die Lochs, im Schloßpark selbst versammelte sich der Campbell-Clan gerade zu Games und wir fotografierten von außen das französisch anmutende historistische Märchenschloß. Im Ort selber genossen wir einen Spaziergang am See.

4. Tag Falkirk, Stirling Castle, Edradour Whisky in den Highlands


Ein Ausflug brachte uns an einem Abschnitt des Antoniuswalls vorbei zum futuristischen Schiffshebewerk Falkirk Wheel. Es verbindet zwei Kanäle und Freizeitkipper können zwischen Edinburgh und Glasgow schippern. Die geschwungenen keltischen Doppeläxte und der minimale Ebergieverbrauch (von vier Wasserkesseln!) zeigen, dass Wissenschaft und Kunst sich durchaus verbinden können: Moderne muss nicht häßlich sein!
Vorbei an Bannockburn und dem Wallace-Monument näherten wir uns dem geschichtsträchtigen Burgberg von Stirling Castle, wo die Geschichte Schottlands einst geschrieben wurde in blutigen Auseinandersetzungen mit den Engländern.Wunderbar, wie anschaulich uns Geschichte im Palast oder in der Küche nahe gebracht wurde!
Gestärkt im Schloßcafé fuhren wir nach Pitlochry und bummelten dort im hübschen Städtchen, um uns nun der folgenden Whisky-Verkostung in der kleinsten und feinsten Whisky Destillery Schottlands, genannt Edradour, zu widmen. Freundlich wurden wir begrüßt und dann durch das schmucke Anwesen geführt - die Erfolgsgeschichte eines deutsch-schottischen Ehepaares!
In das Herz des Cairngorms-Nationalparks führte unser Weg nach Aviemore zu unserem Hotel mitten im Grünen und nahe dem historischen Bahnhof der Strathspey Railway, die liebevoll von Mitgliedern des Museumsdampfeisenbahnvereins betreut wird.

5. Tag Fort George, Culloden, Loch Ness, Fort Augustus, Spean Bridge


Am Morgen erwartete uns der gewaltige Festungskomplex Fort George am Firth of Moray: beeindruckend die Delfine, der Dudelsack spielende Engel und die Regimentstrommeln in der Kapelle, der alltägliche Kasernenbetrieb von damals (Inschrift eines Soldaten im sogenannten "schwarzen Loch") und heute entfaltete sich vor unseren Augen. Teil eines Festungsgürtels, sollten so die aufmüpfigen Schotten "befriedet" werden: so lag es nahe, zur historischen Vorgeschichte zu fahren - zum benachbarten Battlefield Culloden. Dort konnte jeder Besucher eien Fim anschauen oder eine damalige Identität erhalten und so das Schlachfeld als Lebender, Verwundeter oder Toter verlassen - anschaulich sind die Steine mit der Schlachtordnung markiert und alljährlich wird der Gefallenen gedacht.
Einige zutrauliche Galloways näherten sich uns nun und wir durften sie streicheln und fotografieren.
Gestärkt vom Mittag fuhren wir zur Schiffs-Anlegestelle am Loch Ness über Inverness mit der Statue von Flora Mc Donald vor dem Schloß, Retterin des schönen Prinzen Charlie zum Kaledonischen Kanal.
Auf dem Schiff mit herrlichstem Sonnenschein zeigte sich uns Nessie nicht (zuviel Sonne?), doch wir erfreuten uns am blauen Himmel über dem schwarzen Moorwasser des Sees und den grünen bewaldeten Hängen. Vor uns tauchte die Burgruine von Urquart Castle auf und wir stiegen aus ... diese herrliche Fahrt auf dem See hätte für uns noch endlos so weiter gehen können.
Die einstmals gesprengte Burgruine bot uns dennoch einen mächtigen Eindruck: hinter dem Eingang mit Gefängnis begrüßte uns das Spiel eines Bag Pipers - er erschien wie verwurzelt mit dieser Landschaft. Mit etwas Phantasie erkannten wir einzelne Gebäudeteile, gut erhalten war der einstige Wohnturm mit herrlichem Blick auf das Ufer.
Wer mochte, konnte sich im Besucherzentrum ein genaueres Bild machen anhand von Modellen und einem Film, bevor es weiter ging am Kaledonischen Kanal nach Fort Augustus, um Neptuns Staircase, das Wunderwerk der Schleusentreppen von Thomas Telford zu bestaunen, das wir durch glücklichen Zufall in Aktion erlebten mit einem den Kanal ausfüllenden großen Schiff. 
Am Commando Memorial in Spean Bidge angelangt, hatten wir einen herrlichen Blick auf das gegenüberliegende Massiv des Ben Nevis mit traumhaft und selten klarem Blick.

6. Tag Schäfer, Cairngorms, Braemar, Firth of Forth Bridges


Alle TierliebhaberInnen kamen früh beim Schäfer voll auf ihre Kosten: die erste Begegnung mit Colli-Jungtieren, die zusammen mit Zicklein einem Kofferaum entnommen wurden, war liebevoll und anhänglich. Nachdem uns die Klugheit der Hütehunde anschaulich vor Augen geführt wurde, wurde es Zeit, über die Cairngorms nach Braemar zu fahren. Aus dem schönen Speytal in das zauberhafte Deetal nahe der königlichen Urlaubsresidenz Balmoral gelangten wir über eine spitze Brücke in den schmucken Ort der Highland Games. In Richtung Edinburgh fuhren wir dann über die eindrucksvolle Road Bridge mit Blick auf den Firth of Forth - beide Brücken erlebten wir während eines Stopps in South Queensferry - eine neue dritte Autobrücke befindet sich gerade im Bau.

7. Tag Edinburgh


Mitten in der Neustadt starteten wir mit Stadtführerein Suzie unsere Erkundungsfahrt durch Edinburgh zunächst mit einem Abstecher zum Hafen nach Leith, dort tauchte aus dem Küstennebel die stolze "Britannia" auf, das königliche Museumsschiff.
Entlang an alten Whisky-Lagerhäusern wieder zurück in Richtung Holyrood Palace starteten wir mit einer Fahrt durch den grünen Bereich des Arthur's Seat und dann mit einer Außenbesichtigung des königlichen Palastes zur heiligen Rute, in dem auch Maria Stuart weilte. Dort wurde ihr Sekretär Rizzio ermordet und dort soll sie im außen gelegenen Badehäuschen in Wein gebadet haben.
Entlang der Royal Mile vorbei an würdigen Gebäuden wie unter anderem der St. Giles Kathedrale, dem Knox Haus, dem Schriftstellermuseum und dem Deacon Brodie Haus näherten wir uns dem Castle und dort fotografierte uns dankenswerterweise Kenny, ein Kollege von Suzie.Von der Burg mit ihren vielen Geschichten, den Kronjuwelen, aber auch dem Gefängnis hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Kontraste der Stadt Edinburgh, auf die Alte und die Neue Stadt, auf Rechtwinkliges und Verwinkeltes, Schönes und Gruseliges nebeneinander.

8. Tag Melrose Abbey, Jedburgh Abbey


Unsere Fahrt durch die Borders hatte diesmal das Thema der mächtigen, meist von König David gestifteten Grenzabteien. Zwei davon betrachteten wir näher: in Melrose entdeckten wir spielerisch das bestattete Herz vom König Robert the Bruce auf dem Rasen und das Dudelsack spielende Schwein als Wasserspeier in der Luft inmitten Stein gewordener Landesgeschichte, weiter fuhren wir auf den Spuren von Theodor Fontanes Roman "Jenseit des Tweed" und Sir Walter Scotts Erzählungen, Gedichten und Romanen aus den Borders  - vorbei an Abbotsford, seinem Wohnsitz und an Scotts View, seinem Spazierweg bis zur Abteiruine nach Jedburgh, die einst Augustiner erbauten.
Dort betrachteten wir die gepflegten Fundamente der Klosteranlage und die würdige Ruine der Abteikirche mit ihren schönen früh- bis hochgotischen Seitenschiffwänden. Etliches entdeckten wir zur mittelalterlischen Baugeschichte und wer wollte, konnte vom Turm aus den herrlichen Ausblick genießen oder zum Museum von Mary Stuart laufen.
Nach unserem Mittagessen erreichten wir bald die schottische Grenze in Carters Bar und hörten noch ein letztes Mal "Scotland the Brave" und vielleicht sind einige unserer Herzen ja auch in den Highlands geblieben, wie es Robert Burns vor langer Zeit schrieb?

9. Tag Heimreise von Amsterdam nach Dresden


Nach ruhiger Überfahrt erreichten wir pünktlich unsere Transferfahrzeuge und landeten erfüllt und wohlbehalten wieder daheim an.
Ihre Studienreiseleiterin Grit Wendelberger
Halle, 31. Juli 2014

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine sehr schöne,interresante Reise mit einer sehr guten,doktormässigen Reiseleitung. Nochmal vielen Dank an Dr.Wendelberger.

Karl Heinz Himmel
11.09.2014

Herzlichen Dank, Herr Himmel - auch mir ist unsere gemeinsame schöne Reise in guter Erinnerung: der mensch bildet sich auf reisen, hat schon Goethe erfahren ... Ihre Reiseleiterin Grit Wendelberger

Grit Wendelberger 19.09.2014