Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

02.07. – 10.07.2016, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Faszinierende Natur, wechselvolle Geschichte, kulinarische Besonderheiten sowie zahlreiche Traditionen erlebten wir auf unserer Reise zu den Höhepunkten Schottlands.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Sonnabend 02.07.2016 Dresden – Amsterdam Ijmuiden (849 km)

„Nach Schottland also!" Wie schon Theodor Fontane, der in seinen Reiseaufzeichnungen um 1860 begeistert vom Land ´Jenseits des Tweed´ berichtete, so reisten auch wir am heutigen Tag mit unserem Busfahrer Bernd Ihle der Firma Wies Faszinatour in den hohen Norden Großbritanniens. Die Anreise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Schottlands begann recht zeitig und führte uns über Eisenach, Kassel vorbei am Ruhrgebiet zum Hafen von Amsterdam nach Ijmuiden. Unser Schiff der DFDS „Kind Seaways" erreichten wir am überpünktlich am frühen Nachmittag. Nach dem Kabinenbezug stärkten wir uns beim Abendessen im 7 Seas Buffet Restaurant. Uns stand eine fast ruhige Überfahrt bevor.

2. Tag Sonntag 03.07.2016 Newcastle upon Tyne – Glasgow (291 km)

Das Schiff legte über Nacht 267 Seemeilen zurück und brachte uns nach Newcastle upon Tyne. Bei nur leicht bewölktem Himmel betraten wir englischen Boden und fuhren entlang des Hadrianswalls an die Westküste. Das Beständige am Wetter in Großbritannien ist das Wechselhafte. Dies wird uns die kommenden Reisetage immer wieder begleiten, doch heute hatten wir richtig Glück - warm und sonnig begrüßte uns Großbritannien.
Der Hadrianswall wurde unter Kaiser Hadrian zwischen Newcastle und Carlisle als römische Befestigungsmauer errichtet. Wir fuhren entlang der noch recht eindrucksvollen Zeugnisse und legten in Cawfields, einem ehemaligen milecastle einen Stopp ein. Von den noch mächtigen Mauerresten waren wir doch sehr beeindruckt. Anschließend erreichten wir den englisch-schottische Grenzortschaft Gretna Green. Der Ort ist als Zufluchtsort durchgebrannter Liebespaare und für seine symbolischen Hochzeiten in der Schmiede bekannt. Durch die Lowlands gelangten wir nach Glasgow, wo wir im Mercure Hotel Glasgow City Centre unser Quartier bezogen.
Unsere Gruppe wurde mit den Fluggästen komplettiert. Somit konnten wir nach einem kurzen Zimmerbezug unsere Stadtrundfahrt in Glasgow starten. Unser Gästeführer Fraser Gordon zeigte uns mit viel Humor die Hauptsehenswürdigkeiten der größten Stadt Schottlands. Während unserer Rundfahrt sahen wir die Kathedrale des Heiligen Mungo, George´s Square, die alte Teppichmanufaktur sowie Kelvingrove Park. Zurück im Hotel wurden wir zum Abendessen erwartet.

3. Tag Montag 04.07.2016 Tagesausflug Oban (376 km)

Leider hatten wir heute nicht sehr viel Glück mit dem Wetter. Leichter Nieselregen sollte uns den ganzen Tag begleiten. Am Loch Lomond, dem größten Binnensee Großbritanniens legten wir einen Stopp in dem wohl schönsten Ort am See in Luss ein. Die schottische Landschaft war schon jetzt beeindruckend und die Vorfreude auf das kommende kaum zu bändigen. So konnten wir den Namen des Viewpoint „Rest and be thankful" im Argyll Forest Park verstehen. Inverary, ein hübscher Ort mit weißgekalkten Häusern am Ufer des Loch Fyne war unser nächster Aufenthalt. Das Schloss, dem Sitz des Campbell-Clans befand sich unweit des Zentrums.
Vorbei an der Ruine von Kilchurn Castle sowie dem Pass of Brander, eine baumlose Schlucht zwischen Loch Awe, den längsten Binnensees Schottlands und Loch Etive erreichten wir Oban. In diesem betriebsamen Ort an der gleichnamigen Bucht verbrachten wir unsere Mittagspause mit Fish and Chips. Die frechen Möwen ließen auch keinen Versuch aus, etwas von unserem Fish & Chips abzubekommen. Zur Verdauung nutzten einige die Möglichkeit zum McCaig´s Tower hinauf zu Laufen. Auf Initiative eines Bankiers wurde die Nachbildung des Kolosseums in Rom errichtet. Auf diese Weise wollte er die Arbeitslosigkeit 1897 in Oban bekämpfen und gleichzeitig seiner Familie ein Denkmal setzten. Nach seinen Tod blieb dieses Projekt allerdings unvollendet.
Im Glencoe umgeben von rauen und eindrucksvollen Bergen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Aufgrund des Massakers von Glencoe, bei dem 1692 Mitglieder der Familie MacDonald auf brutale Weise getötet wurden, wird das Tal auch „Tal der Tränen" genannt. Der Kreis unseres heutigen Ausflugs schloss sich in Tarbet am Loch Lomond. Mit vielen landschaftlichen Eindrücken fuhren wir zurück nach Glasgow.

4. Tag Dienstag 05.07.2016 Stirling Castle – Bell´s Blair Atholl Distillery – Newtonmore (325 km)

Gestärkt durch das kalorienreise schottische Frühstück begannen wir unsere Weiterreise Richtung Highlands. Ohne Verzögerungen erreichten wir bei schönstem Wetter Stirling. Zuerst legten wir einen Stopp unterlagen des vulkanischen Felsens mit der Burg ein. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie vieles aus der langen und ereignisreichen schottischen Geschichte erzählen können. Die einstige königliche Residenz war hart umkämpft während der Unabhängigkeitskriege, da sie als mächtigste und am schwersten einzunehmende Festung Schottlands galt. Wer Stirling besaß regierte in Schottland. Als die Stewarts auf den Thron gelangten, wurde Stirling Castle ständige königliche Residenz. Das Haus Stewart prägte diesen königlichen Burgflecken über viele Jahrhunderte. In dieser Zeit wurde Stirling Palace als Meisterwerk der Renaissance errichtet. Maria Stuart wurde in der alten Schlosskapelle zur Königin gesalbt. Der Blick auf die umliegenden Hügel sowie das National Wallace Monument waren faszinierend.
Unsere Mittagspause verbrachten wir am Falkirk Wheel. Dieses Schiffshebewerk ist durch seine Konstruktion einzigartig auf der Welt. Es handelt sich um das erste und einzige sich drehende Schiffshebewerk. Auch hier kamen wir zum richtigen Zeitpunkt und konnten es in Aktion sehen.
Unsere Weiterreise führte uns nach Pitlochry zur Bell´s Blair Atholl Whiskybrennerei. Während einer Führung lernten wir den Herstellungsprozess des Whisky´s kennen. Natürlich konnten wir am Ende auch einen „dram" (Schluck) probieren.
Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir am Blair Atholl Castle vorbei. Der Herzog verfügt noch über die einzigste Privatarmee der britischen Inseln, die Atholl Highlander.
Unser typisch schottisches Balavil Hotel in Newtonmore begrüßte uns sehr herzlich. Den Abend konnten wir bei typischer Musik oder auf der Suche nach den Katzen ausklingen lassen. Newtonmore ist bekannt für das Wildkatzenzentrum. Im Ort sind verschiedene Katzenmodelle verstreut und warten darauf entdeckt zu werden.

5. Tag Mittwoch 06.07.2013 Tagesausflug Loch Ness (370 km)

Der heutige Tagesausflug führte uns bei strahlendem Sonnenschein zum Kaledonischen Kanal oder auch Great Glen. Zuerst besuchten wir Fort Georg, die größte barocke Befestigungsanlage Europas. Noch heute dient sie der British Army als Kaserne. Gebaut wurde sie im 18. Jahrhundert für die Truppen des englischen Königs nach dem Jakobitenaufstand. Fort Georg liegt in der Moray Mündung. Dort tummeln sich im Sommer Delphine, welche sich sogar zeigten. Einen kurzen Stopp legten wir beim Culloden Schlachtfeld ein. 1746 kam es hier zur entscheiden Schlacht zwischen den Jakobiten und den englischen Truppen. Leider endete diese Schlacht mit der Niederlage der Schotten, welche im Anschluss massiv in ihrer Kultur und Tradition von den Engländern unterdrückt wurden.
Am Anschluss gingen wir auf die Suche nach Nessie. Unsere Schifffahrt zum Urquhart Castle wurde durch den aufkommenden Nieselregen etwas getrübt. Trotzdem genossen wir die wunderschöne Hügel- und Berglandschaft um den Loch Ness. Die Burgruine von Urquhart Castle kann auf eine bewegte Vergangenheit als Bestandteil der Great-Glen-Verteidigungslinie zurückblicken.
Ein Mönch sah im 8. Jahrhundert als erster das berühmte Seeungeheuer. Trotz zahlreicher Expeditionen, z. T. mit schwerer Ausrüstung wie U-Booten, Hubschraubern und Sonarortungsgeräten, konnte das Geheimnis um Nessie nicht gelüftet werden. Auch wir konnten keinen Blick auf Nessie erhaschen.
An der Schleusentreppe in Fort Augustus konnten wir beim Schleusen zu schauen. Am Commando Memorial blieb uns der Blick auf den höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis (1344 m) leider verwehrt. Die Rückfahrt führte uns durch das Glen Laggan, eines der atemberaubendsten schottischen Landschaften. Mit diesem unvergesslichen Eindruck fuhren wir nach Newtonmore zurück.

6. Tag Donnerstag 07.07.2016 Newtonmore – Cairngorm Mountains – Livingston (304 km)

Unseren ersten Stopp legten wir am heutigen Tag an Loch Morlich im Glenmore Forest Park ein. Dieser See ist bekannt durch seinen einen Kilometer langen Sandstrand. Wir fühlten uns an die Ostsee versetzt. Der Frühnebel hatte sich verflüchtig, sodass wir den See mit seiner Spiegelung, den Strand und die umliegenden schneebedeckten Berge voll genießen konnten.
Durch den Cairngorm National Park gelangten wir ins königliche Deevalley. Unterwegs legten wir verschiedene Fotostopps ein sowie einen Halt in Tomintoul, der höchstgelegenen Ortschaft im Nationalpark. Sie befindet sich auf ca. 350 m und ist durch das gut bestückte Whiskygeschäft mit der größten Whiskyflasche der Welt (105,3 Liter) bekannt. Nach einem Blick auf Corgarff Castle und dem Spaziergang über die steile Gairnsheel Bridge erreichten wir das königliche Deetal bei der königlichen Sommerresidenz Balmoral Castle. In Braemar legten wir unsere Mittagspause und genossen königlich Fish & Chips. Die A93, die höchstgelegene Nationalstraße Großbritanniens führt über den Devil´s Ellbow nach Perth. Unser letzter Stopp des heutigen Tages galt den Firth of Forth Brücken. Wir bewunderten bei schönstem Wetter sowohl die alte Eisenbahnbrücke als auch den neuen Bau der neuen Straßenbrücke. Unsere letzte Übernachtung war das Mercure Hotel in Livingston.

7. Tag Freitag 08.07.2016 Tagesausflug Edinburgh (88 km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Die Stadtrundfahrt mit unserem Gästeführer Rob Schulze begannen wir am bekannten Charlotte Square. Während der Rundfahrt durch die Neustadt erzählte sie uns viele interessante Geschichten über die Persönlichkeiten der Stadt. Einen phantastischen Blick auf die schottische Hauptstadt genossen wir von Carlton Hill. Auf dem Weg in den Hafen nach Leith konnten wir einen kurzen Blick auf Königin Elisabeth und Prinz Philipp erhaschen, als ihre Limousine direkt vor unserem Bus vorbei fuhr. Prinz Philipp lies es sich nicht nehmen, uns zu winken. In Leith liegt die ehemalige königliche Yacht Britannia verteut. Nach einem kurzen WC Stopp fuhren wir zu Arthur´s Seats, dem größten innerstädtischen Park Europas. Anschließend führte uns der Weg über die Royal Mile sowie die Altstadt mit den ersten Hochhäusern Europas zum Schloss von Edinburgh.
Im Schloss konnten wir die königlichen Gemächer, in denen der Sohn von Maria Stuart zur Welt kam, die Kronjuwelen, das Kriegsmahnmal sowie die St. Margarets Kapelle besichtigen. Die Besichtigung der Kronjuwelen mit dem Stone of Destiny war sicherlich eines der Höhepunkte während des Aufenthaltes in der Burg. Täglich um 13:00 Uhr findet ein Salutschuss für die Schifffahrt statt. Bei der anschließenden Freizeit erkundeten wir ausführlich das Schloss, erstanden die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen und besuchten die Altstadt. Mit vielen Erlebnissen aus der schottischen Hauptstadt fuhren wir zum Abendessen in den Pub „Corstorphine Inn". Dieser typische Pubbesuch war ein schöner Abschluss dieser Reise. Am Abend verabschiedeten wir dann die Fluggäste.

8. Tag Samstag 09.07.2016 Edinburg – Jedburgh – Newcastle upon Tyne (214 km)

Unsere beginnende Heimreise führte uns durch die Borders, die schottische Grenzlandregion. Die Hauptsehenswürdigkeit sind die malerischen Überrest der Jedburgh Abtei, eine der vier großen Grenzlandabteien, die im 12. Jahrhundert gegründet und im 16. Jahrhundert zerstört wurden. Bemerkenswert sind zwei normannische Torbogen, die Arkaden im dreistöckigen Hauptschiff und das Maßwerk der Fenster sowie die Reste der Klosteranlage. Auf der Passhöhe Carter Bar verabschiedeten wir uns bei sehr trübem Wetter von Schottland. Dieser eigentlich wunderbare Blick von Carter Bar auf die Cheviot Hills „ist ganz echtes Schottland" und „für einen Schotten genauso einmalig und unverwechselbar wie die weißen Felsen von Dover für einen Engländer". (Zitat von H.Morton)
Durch den Northumberland Nationalpark gelangen wir nach Newcastle zu unserer Fähre von DFDS. Heute freuten wir uns alle auf das leckere Buffet zum Abendessen.

9. Tag Sonntag 10.07.2016 Ijmuiden / Amsterdam – Dresden (849 km)

Nach einer ruhigen Überfahrt setzen wir unsere Heimreise über Amsterdam und Utrecht nach Deutschland fort. Mit unseren Erinnerungen an „Das Beste von Schottland" im Gepäck freuten wir uns auch wieder auf unsere Heimat.
Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie mit uns gereist sind, wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und bleiben Sie immer neugierig, um mit uns noch viele andere Reiseziele zu entdecken.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf, Sie wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.
Ihre Busfahrer Bernd Ihle sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

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