Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

13.08. – 21.08.2016, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Faszinierende Geschichte/n, zauberhafte Landschaft und ein einmaliges Erlebnis des Military Tattoos in Edinburgh - besser geht's nicht.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

1. Tag: Sonnabend, 13.08.2016 Dresden –Amsterdam

In pechschwarzer Nacht geht es los. Bereits 2.30 Uhr treffen sich die ersten Mitreisenden am Flughafen Dresden. Da alle an allen Stationen überaus pünktlich sind, gewinnen wir Zeit. Diese verlieren wir wieder im Ruhrgebiet, wo wir ebenfalls Gäste einsammeln. In Amsterdam sollen wir 90 Minuten vor Abfahrt am Fährhafen sein. Das schaffen wir, knapp, aber pünktlich. Den Gruppen-Check-In gibt es nicht mehr. Jeder muss sich mit seinem Ausweis bzw. Reisepass in der Schlange anstellen und sich seine Bordkarte holen. Die Abfertigung geht relativ fix. An Bord sucht sich jeder seine Kabine. Diese sind quadratisch, praktisch, gut. Zwei Kabinen versuchen wir zu tauschen, bei einer klappt´s, bei der anderen nicht. Wir laufen pünktlich 17.30 Uhr aus. Das Wetter ist durchwachsen, nicht kalt, aber wolkig und manchmal nieselt es auch ein wenig. Um 18 Uhr sind wir am Restaurant verabredet. Für uns sind Tische in einem Separé reserviert. Ein Bier kostet 4,50 €. Das Buffet ist reichhaltig, das Essen lecker. Wer will, kann sich den ganzen Abend vergnügen. Es gibt eine kleine Shoppingmeile, ein Casino und mehrere Bars. Wer müde ist, geht schlafen. Gute Nacht.

2. Tag: Sonntag, 14.08.2016 Newcastle – Glasgow

Um acht werden wir in den Kabinen von der Guten-Morgen-Ansage des Schiffes geweckt. Und mit der Nachricht überrascht, dass wir statt um Neun erst um Zehn anlegen. Die Verwirrung ist perfekt. Keiner weiß, ob die Information darauf beruht, dass wir Verspätung haben oder ob es sich um die Zeitänderung handelt, denn wir müssen die Uhr um eine Stunde zurückdrehen. Das heißt, das schottische zehn ist auf dem Schiff um neun. Im Laufe des Tages stellt sich heraus, wir hatten Verspätung. Diese Stunde und das lange Warten auf den Bus am Hafen, bringt den Tagesplan ins Wanken. Wir fahren Richtung Westen. Nach einer kurzen Zeit biegen wir auf die Landstraße ab. Jetzt fahren wir parallel zum Hadrianswall. Dieser war ein römisches Grenzbefestigungssystem und Teil des britannischen Limes. Kaiser Hadrian ließ die Mauern zwischen 122 und 128 n.Chr. errichten. Der Hadrianswall ist über hundert Kilometer lang. Die Römer wollten hier den Grenzverkehr zwischen England und Schottland überwachen und Zölle kassieren. Immer wieder sind alte Mauern zu sehen. Einen Fotostopp legen wir nach ca. 1,5 Stunden am Crawfield ein. Crawfield ist ein ehemaliger Steinbruch direkt am Hadrianswall. Hier gibt es einen kleinen See und ein Stückchen des Walls zu fotografieren. Unser nächstes Ziel ist Greta Green. Für einige „das kennt doch jeder", für andere eine Neuentdeckung. Vor vielen Jahren konnten sich hier minderjährige Jugendliche ohne Einwilligung der Eltern trauen lassen, was zu einem großen Zustrom von England nach Schottland, in eben jenes Dorf führte. Irgendwann legte der Staat dem ganzen Treiben einen Riegel vor und es war vorbei. Seit einigen Jahren hat sich das Dorf als Hochzeitsdorf wieder einen Namen gemacht. Am 11.11.2011 wurden hier 50 Paare getraut. Unser Weg führt uns weiter nach Glasgow, wo wir mit etwas Verspätung im Hilton Garden Hotel eintreffen. Hier warten bereits zwölf Fluggäste und zwei Guides ungeduldig auf uns. Fraser Gordon führt uns durch seine Stadt. Er hat einen speziellen schottischen Humor, der aber angenehm zu ertragen ist. An der St. Mungos Kathedrale steigen wir zu einem kurzen Spaziergang aus. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte vom Heiligen Mungo, dem ersten Bischof von Glasgow? Verschiedene Symbole erzählen von den Wundern, die er vollbracht hat. Mit einem Haselnusszweig entzündete er ein Feuer, um sein Kloster zu erleuchten und ein Rotkehlchen, das seine Schüler versehentlich getötet hatten, erweckte er wieder zum Leben. Am spannendsten ist aber die Geschichte vom Fisch mit dem Ring im Maul, den die Königin von Cadzow wiederbekommen musste, um ihrem Mann ihre Treue zu beweisen. Auch warum die Distel Schottlands Nationalblume ist, erfahren wir. Im Jahre 1263, so erzählt die Legende, wollten feindliche Wikinger ein schottisches Lager überfallen. Sie wussten jedoch nicht, dass das Lager von Disteln umgeben war. Als sie sich nun barfuß heranschlichen, stachen die Disteln so sehr in ihre Fußsohlen, dass sich ein lautes Geschrei erhob. Die Schotten wurden geweckt und konnten die Wikinger besiegen. Ähnliche Zwischenfälle soll es auch auf anderen Schlachtfeldern gegeben haben. Im 15. Jahrhundert erklärte Jakob III. die Distel zur Nationalblume, Jakob VII. gründete 1687 den Distelorden. Diese und viele andere Geschichten berichtet uns unser sympathischer Stadtführer Fraser Gordon. Gegen 19.00 Uhr sind wir wieder am Hotel. Zum Abendessen gibt es ein Drei-Gänge-Menü, wobei wir jeweils aus zwei Angeboten wählen können.

3. Tag: Montag, 15.08.2016 Luss – Inverary Castle – Glencoe Tal der Tränen

Ab 6 Uhr können wir frühstücken. Müssen wir aber nicht, denn wir fahren erst um halb neun los. Unseren ersten Stopp legen wir in Luss ein. Romantisch liegt das Dorf am Loch Lomond. Blumen schmücken die alten, traditionell aus Stein erbauten Häuser. Nach einem gemütlichen Spaziergang geht es weiter nach Inverary, bekannt aus Romanen von Sir Walter Scott oder anderen Publikationen. Einem Märchenschloss gleicht das Castle, das noch heute zu leben scheint. Wer will, und das sind nicht Wenige, kann das Schloss von Innen besichtigen. Prachtvoll geschmückt sind die Zimmer. Kostbare Möbel, Gobelins und Tapisserien sind ebenso zu bewundern wie Portraitmalereien der ehemaligen Besitzer aus verschiedenen Jahrhunderten und Fotos von Besuchern aus jüngerer Zeit. Besonders beeindruckend: der Waffensaal. Besonders faszinierend: der Dolch von Rob Roy, dem schottischen Robin Hood. Wir fahren weiter durch Glencoe - das Tal der Tränen. Hat doch hier der Clan der Campbells unter Ausnutzung der traditionellen Gastfreundschaft, ein Massaker unter den MacDonalds angerichtet. 38 Menschen wurden ermordet, mindestens zehnmal so viele konnten fliehen, jedoch starben viele von diesen auf der Flucht in den winterlichen Bergen. Eine Ballade berichtet von dieser Geschichte, die noch tief in den Herzen der Schotten verwurzelt ist. Hier die erste Strophe:
They came in the night
When the men were asleep
This band O' Argyles
Through snow soft and deep
Like murdering foxes
Among helpless sheep
They slaughtered the house of
MacDonald
Auf einer Aussichtsplattform, die zum Besucherzentrum gehört, stehen wir vor den majestätischen Bergen, die uns nichts von dem Leiden erahnen lassen, das sich hier vor über 350 Jahren abgespielt hat. Wir fahren weiter durch das faszinierende schottische Hochland bis wir wieder Glasgow und unser Hotel erreichen. Wir stärken uns beim 3-Gänge-Menü bevor wir uns zur Nachtruhe begeben. Vorher jedoch steht noch eine Fotosession an, denn die Bauwerke rund um das Hotel Hilton Garden Inn, in dem wir wohnen, sind farbig beleuchtet.

4. Tag:Dienstag, 16.08.2016 Stirling Castle – Falkirk Wheel – Blair Atholl Distillery

Noch bevor das Stirling Castle öffnet, sind wir schon da. Zeit zum Fotografieren. Spektakulär thront die Burg auf einem Vulkanfelsen. Die Statue von Robert the Bruce, 1306 bis 1329 König von Schottland, begrüßt uns noch vor dem Eingang. Ab ca. dem elften Jahrhundert war Stirling Castle die Residenz der schottischen Könige. Mehrfach wurde sie angegriffen und belagert. In der Nähe fanden berühmte Schlachten statt. So zum Beispiel die Schlacht von Stirling Bridge, bei der William Wallace (the Braveheard) und Andrew Murray durch einen Trick die übermächtigen Engländer schlagen konnten. Wir haben am Eingang einen Plan erhalten, auf dem alle wichtigen Punkte, die es in der Anlage zu besichtigen gibt, gekennzeichnet sind. Nun kann jeder die Burg auf eigene Faust erobern. Linker Hand befindet sich der Queen Anne Garten. Wunderschön anzusehen sind die bunten Blumenbeete. Außerdem befindet sich hier der Eingang zur Burgausstellung. In massiv gemauerten Gewölben, den Kasematten, die bei einer Belagerung als Quartier genutzt wurden, können wir uns mit der Geschichte der Burg vertraut machen. Hier sehen wir wie die Burg unter den aufeinander folgenden Monarchen ihre heutige Form erhielt. In kurzen Filmszenen werden historische Ereignisse gezeigt. Etwas weiter ist die digitale Rekonstruktion eines Burgbewohners zu sehen und es wird erklärt, wie die Darstellung anhand eines gefundenen Skeletts entwickelt wurde. Nach dem Besuch der Ausstellung geht es weiter durch das gewaltige Vorwerk der Burg. Lange war dies der Haupteingang. Errichtet wurde es von Jakob IV. etwa um 1500. Nun stehen wir im äußeren Bereich der Burg. Hier befanden sich die Küchen, der überlebenswichtige Hauptbrunnen und viele Zimmer, die für die Versorgung der königlichen Bewohner im inneren Burghof erforderlich waren. Vom Inneren Burghof ist nichts mehr erhalten, außer einer Kapelle, die man jedoch nicht besichtigen darf. Zu sehen ist aber die Great Hall (die Große Halle), in der Maria Stuart ein großes Fest gab, um die Taufe ihres Sohnes zu feiern. Außerdem der Palast von James V., der die Botschaft vermitteln sollte, dass James ein weiser und tugendhafter Herrscher ist, der seinem Volk Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit bringt. Auch die Außenfassaden beeindrucken. Nicht nur die Höflinge und Botschafter, die zur Audienz beim König einbestellt waren, sondern auch den heutigen Besucher. Gut erhalten sind die Statuen und Skulpturen, die die Außenfassaden schmücken und eben jenen Eindruck erwecken. Beim Verlassen der Burg kommen wir nicht umhin, den Souvenirladen zu besuchen, dann aber heißt es wieder in den Bus einsteigen und unsere Rundreise fortzusetzen. Von der alten Geschichte Schottlands werden wir nunmehr in die Moderne versetzt. Wir besuchen das Falkirk Wheel, ein auf der Welt einmaliges Schiffshebewerk. Zwei Wasserbecken, in denen sich die zu befördernden Boote befinden, werden wie in einem Riesenrad von oben nach unten oder umgekehrt befördert. Wir haben Glück und können gleich mehrmals beobachten, wie sich das Rad dreht. Am Nachmittag besuchen wir die Blair Atholl Distillery in Pitlochry. Bei einer Führung werden wir in die Geheimnisse der Whiskey-Brennerei eingeweiht und können im Anschluss einen Tropfen verkosten.

5. Tag: Mittwoch, 17.08.2016 Fort George – Bootsfahrt auf dem Loch Ness – Urquhart Castle – Caledonian Canal

Fort George, das wir am Vormittag besuchen, wurde errichtet, nachdem Bonnie Prince Charlie 1746 die Schlacht in Culloden verloren hatte. Nie wieder sollten die Highlander die Möglichkeit haben, dermaßen aufzubegehren. Das Fort sollte eine uneinnehmbare Armeebasis sein und wurde nach dem damals höchsten Standard gebaut. Als der Bau vollendet war, 1769, herrschte Frieden im Land und es wurde als Trainingszentrum für junge Soldaten, speziell aus den Highlands, umstrukturiert. Im Besucherzentrum bekommen wir einen Audioguide, mit dem wir individuell durch die riesige Anlage spazieren können und Erklärungen bekommen. Die Anlage ist fast noch im Original aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Die schottische Denkmalsschutzstiftung „Historic Scotland" kümmert sich um den Erhalt. Es gibt eine Ausstellung über das frühere Leben im Fort und eine Waffensammlung. Nach dem Besuch der Festung fahren wir weiter. Im Programm nicht vorgesehen, aber auf unserem Weg liegend, machen wir einen Abstecher nach Culloden. Hier atmet die schottische Geschichte. Kein anderer Ort erregt die schottischen Gefühle mehr als dieser. Am 16. April 1746 ging hier die lette Schlacht um die schottische Unabhängigkeit verloren. Alle Hoffnungen der Stuarts, den Thron wiederzuerobern, wurden hier zunichtegemacht. Bonnie Prince Charlie und der Herzog von Cumberland sind die tragischen Gestalten dieser Geschichte. Der Eine, weil er mit seinen Landsmännern mit wahrhaft legendärem Mut in die Schlacht zog (und verlor), der Andere, weil er sich durch seine unglaublich brutale Art, den bereits besiegten Feind zu morden, einen Namen machte. Heute stehen wir an einem Feld und außer einem großen Stein ist nichts zu sehen. Alles muss sich im Kopf abspielen und dann... rührt es einen fast zu Tränen, so traurig ist diese Geschichte.
Dann geht es weiter zum Loch Ness. Vom Clansman Hotel, wo sich die Anlegestelle befindet, fahren wir mit einem Schiff etwa eine halbe Stunde bis Urquhart Castle, eine Burganlage, die im 13. Jahrhundert als Festung gebaut wurde. Trotzdem bot sie ihren Bewohnern alle Annehmlichkeiten einer Residenz. Einst zählte Urquhart Castle zu den größten Burgen Schottlands. Im inneren Ring befanden sich Wohnbauten aus Holz, die von einer steinernen Ringmauer umgeben waren. Engländer und Schotten kämpften mehrfach um die Kontrolle über die Burg. Ab 1545 begann der Verfall der Anlage. Die Besitzer hatten bequemere Wohngegenden gefunden, die Burg hatte keine strategische Rolle mehr. Die Gebäude wurden systematisch geplündert, Steine und Dächer für Neubauten in der Gegend verwendet. Nachdem wir Urquhart Castle besichtigt haben und sich der liegen gebliebene Fotoapparat und die verlorene Jacke wieder angefunden haben, fahren wir weiter nach Fort Augustus. Hier gibt es eine interessante Schleusenanlage zu bewundern. Nach einer romantischen Fahrt durch die Highlands, erreichen wir unser Hotel pünktlich zum Abendessen. Später gibt es hier schottische Live-Musik, zu der ein uns fremder Reiseleiter (Lord Andreas) seine Gruppe zum Tanzen animiert. Wir sind da eher zurückhaltend und beschränken uns auf das Zusehen.

6. Tag: Donnerstag, 18.08.2016 Böttcherei und Brücken

Um zehn haben wir die Speyside Cooperage in Duffton erreicht. Wir teilen uns in zwei Gruppen. Die Ersten erobern den Souvenirshop und kosten einen Whisky-Likör, die Anderen nehmen an der Führung teil. Nach ca. einer halben Stunde wird gewechselt. In der Speyside Cooperage werden Whiskey-Fässer hergestellt oder aufgearbeitet. Die Führung beginnt mit einem kurzen Einführungsfilm. Anschließend besteht die Möglichkeit, den Arbeitern zuzusehen und viel über die Arbeit eines Fassbinders zu erfahren. Hier gibt es 16 Arbeiter und drei Lehrlinge. Die Bezahlung erfolgt nach Anzahl der hergestellten Fässer. 12 Pfund pro Fass, etwa drei schafft ein guter Arbeiter in einer Stunde. Es ist eine sehr harte Arbeit, aber gut bezahlt. Wir fahren weiter und legen unseren Mittagsstopp in Braemer ein. Der Ort ist bekannt für die Highlandgames, zu sehen ist davon allerdings nichts. Dafür gibt es beim „Hungrigen Highlander" Fish and Ships oder Burger. Das Eis schmeckt hier auch ganz gut. Wir fahren weiter nach Livingston. In Glen Gairn kommen wir an eine Brücke, die von der einen zur anderen Seite über einen fast rechten Winkel führt. Wilfried lässt uns aussteigen und in fotobereiter Position verharren. Es muss doch möglich sein, zu fotografieren, wenn die Vorderräder des Busses von der Erde abheben! Nun ja, schaut mal, ob es Euch gelungen ist. Den nächsten Stopp legen wir an den Brücken des Firth of Forth ein. Nebeneinander führen drei gewaltige Bauwerke über den Fluss. Die Forth Railway Bridge aus dem 19. Jahrhundert, die eines der Wahrzeichen Schottlands ist. Sie ist 2529 Meter lang und 45 Meter hoch. Die Ford Road Bridge, 1964 erbaut und mit 1814 Metern Spannweite eine der längsten Hängebrücken Europas. Gebaut wird noch an der Queensferry Bridge, die 2016 an den Straßenverkehr übergeben werden sollte.

7. Tag: Freitag, 19.08.2016 Edinburgh – Military Tattoo

Von Livingstone bis nach Edinburgh ist es mit dem Bus eine Stunde. Wir starten erst halb zehn, weil wir wissen, dass es abends spät wird. Unsere Stadtführerin ist pünktlich. Sie ist aus dem Hamburger Kiez und ihre Sprache derb, aber freundlich. Wir fahren zum Hollyrood Castle. Hier wurden James III. und James IV. gekrönt. Maria Stuart lebte hier und auch Bonnie Prince Charlie hielt sich 1745 hier kurz auf. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Hollyrood Castle zur offiziellen Residenz der britischen Königsfamilie in Edinburgh. Edinburgh hat auch eine dunkle Seite. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte von Robert Louis Stevenson über „Dr. Jekyll und Mr. Hyde"? Oder an „Burke und Hare", die Prostituierte ermordeten, ihre Leichen an die medizinische Fakultät verkauften und damit reich wurden? Die Stadtführung endet am Edinburgh Castle, das jeder auf eigene Faust besuchen kann. Anschließend bleibt genügend Zeit, in Edinburgh zu bummeln, das Museum zu besuchen oder Geld auszugeben. Halb Fünf treffen wir uns wieder und Fahren zum Pub. In typisch schottischer Atmosphäre gibt es Fish and Ships und bezahlbares Bier. Satt und zufrieden fahren wir zurück in die Stadt. Direkt unterhalb der Burg finden wir einen Parkplatz für unseren Bus, den mit Gewissheit, alle nach der Veranstaltung, wiederfinden. Jetzt begeben wir uns zum Höhepunkt unserer Reise. Wer will, hat Karten fürs Military Tattoo bestellt. Wir sitzen Block 15, das ist links und ziemlich weit oben, was bedeutet, dass wir einen hervorragenden Blick auf das Geschehen haben. Die Veranstaltung genauer zu beschreiben, ist nicht möglich. Das Gänsehautgefühl, dass sich bei den Besuchern einstellte, kann man nicht mit Worten beschreiben. Nur so viel: so etwas erlebt man nur einmal im Leben - großartig, fantastisch, wundervoll.

8. Tag: Sonnabend, 20.08.2016 Edinburgh – Newcastle

Kofferladen heißt es um neun und eine viertel Stunde später beginnen wir unsere Rückfahrt. Kuz vor Mittag kommen wir in Jedburgh an. Hier besuchen wir Jedburgh Abbey, die Ruinen eines Augustinerklosters aus dem 12. Jahrhundert. 1181 wurde das Kloster von David I. gegründet. Die Abtei befand und befindet sich direkt an der Grenze zu England. Mehrfach fiel sie den Angriffen der Engländer zum Opfer, wurde zerstört, zurückerobert und wieder zerstört. Im ersten Stock des Besucherzentrums können wir uns, anhand eines Models, eine Vorstellung machen, wie die Abtei aussah, als sie noch intakt war. Von dort aus beginnt auch die individuelle Besichtigung. Alles ist gut beschildert, jedoch benötigt der Besucher etwas Fantasie, um sich unter dem abgetrennten Fleckchen auf dem Boden, einen gut gefüllten Weinkeller vorzustellen. Immerhin, ein Bild auf dem Hinweisschild hilft dabei. Ebenso sind ehemalige Vorratsräume, die Küche und Aufenthaltsräume gekennzeichnet. Beeindruckend ist der noch erhaltene Tower in seiner Gewalt und die gut erhaltene Fensterrose. Nach der Besichtigung lädt der Souvenirladen ein, die letzten schottischen Pfund auszugeben. Unsere Fahrt geht weiter Richtung Süden. Der nächste Stopp ist Carters Bar, die Grenze zwischen Schottland und England. Hier soll es einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung geben und einen berühmten Dudelsackspieler. Leider macht uns, zum ersten Mal auf dieser Reise, das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Kaum öffnet sich die Bustür fegt ein eisekalter Wind in den Bus. Kaum ist es möglich, die Grenzsteine zu fotografieren. Das Mittagessen in Form von restlichen Bockwürsten, Wiener, Knacker und 5-Minuten-Terrinen nehmen wir im Bus ein. Anschließend fahren wir weiter nach Newcastle zu unserer Fähre. Pünktlich halb drei sind wir im Hafen, checken ein und freuen uns auf unser Abendessen um sechs. Pech gehabt, die Fährgesellschaft hat uns in die zweite Sitzung gesteckt. Wir können erst halb neun essen.

9. Tag: Sonntag, 21.08.2016 Amsterdam – nach Hause

Die Nacht ist furchtbar. Wir sind im Bug untergebracht, Deck 8 und 9. Das heißt, ganz vorne. Die See ist rau. Regelmäßig knallen die Wellen an die Schiffswand, so dass manchem angst und bange wird. Seekrankheit macht sich breit. Morgens, halb zehn, ist es überstanden. Endlich kommt auch Enrico mit dem Bus und wir können nach Hause fahren. Nach und nach verlassen unsere Mitreisenden den Bus, die letzten 21.30 Uhr am Dresdener Flughafen. Eine besondere Reise geht zu Ende.
Liebe Gäste, ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei Euch für die vielen warmen Worte bedanken, die mich zum Abschied erreichten. Ich bin sehr glücklich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, uns nicht von den Abenteuern, die auf Reisen lauern, unterkriegen zu lassen. Eure Fröhlichkeit und Euer ansteckendes Lachen wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Behaltet Euch das bei und Ihr werdet an jeder Reise Eure Freude haben. Ich freue mich auf ein Wiedersehen und wünsche Euch allen vor allem Gesundheit und weiterhin viele spannende Reisen. Eure Sabine

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Sabine,

du hast sehr schöne Bilder gemacht und von deinem Reisebericht sind wir mehr als begeistert. Die Reise quer durch Schottland mit Eberhardt-Reisen, in diesem Fall vertreten durch dich, hat uns mehr als gut gefallen. Wir waren bei dir in den besten Händen und du hast dich um alle Reisegäste vorbildlich und vor allem sehr herzlich gekümmert. Bei uns werden die schönen Eindrücke dieser Reise noch lange nachwirken und wir werden die netten Bekanntschaften in lieber Erinnerung behalten.

Alles Gute und liebe Grüße aus St. Leon-Rot bei Heidelberg,
Eure Wessis

Annette und Manfred Heger

Annette und Manfred Heger
26.08.2016

Liebe Annette und lieber Manfred,
vielen Dank für Eure Nachricht und die lieben Worte. Ich freue mich, dass Euch die Reise genauso gut gefallen hat wie mir. Und wenn Euch der Reisebericht dabei hilft, Euch an die vielen Erlebnisse zu erinnern, die wir hatten, um so besser. Falls Ihr das noch nicht gelesen habt, dann schaut mal nach Diana Gabaldon "Outlander" - ein wundervoller Roman über die Highlands. Bis bald mal wieder. Eure Sabine

Sabine Letzybyll 27.08.2016

Hallo Sabine,

da wollen wir gleich auch einmal unsere Begeisterung über diesen gelungenen Urlaub mitteilen. Wir können uns nur "unseren beiden Wessis" anschließen und uns bei dir und natürlich auch Enrico herzlich bedanken. Diesen erlebnisreichen Streifzug durch Schottland werden wir sehr lange in Erinnerung behalten.
Wir werden ganz sicher noch einmal eine Reise nach Schottland oder andere Eberhardt-Reisen unternehmen.

Ganz liebe Grüße aus Pirna senden
Steffen und Ines

Steffen Richter und Ines Richter-Engelmann
27.08.2016

Lieber Steffen, liebe Ines, vielen Dank für Euren Kommentar und die freundlichen Worte. Ich bin immernoch fasziniert von Schottland und kann gar nicht so viel lesen, wie ich wollte. Ihr wisst ja, morgen geht es für mich schon wieder in eine ganz andere Richtung. Aber, wenn ich wieder vom Baikalsee zurück bin, kümmere ich mich um unser Gruppenfoto und Ihr bekommt Post von mir. Bis dahin herzliche Grüße Eure Sabine

Sabine Letzybyll 27.08.2016

Hallo Sabine,

auch von uns herzlichen Dank für die gelungene Reise an alle, die daran mitgewirkt haben. Selbst Petrus hat ja weitestgehend mitgespielt und so werden auch wir noch lange an die schönen Erlebnisse und Eindrücke und all die lieben Menschen, die mitgereist sind, denken.

Ganz liebe Grüße aus Heidenau von Volker und Antje

Stötzner, Antje und Volker
01.09.2016

Liebe Antje, lieber Volker, vielen Dank für Eure Grüße. Inzwischen bin ich vom Baikalsee zurück gekehrt und konnte heute die Gruppenfotos eintüten. Viel Spaß beim Erinnern an unsere wirklich spannende Reise. Danke, dass Ihr dabei ward.
Herzliche Grüße Sabine

Sabine Letzybyll
19.09.2016

Liebe Sabine,
hatten erst jetzt Zeit und Muse, uns Deine vielen schönen Bilder und den Reisebericht herunterzuladen. Da hast Du für die Nacharbeit nochmals richtig Zeit investiert - vielen Dank. Es war eine sehr schöne Reise mit vielen Informationen und Sehenswürdigkeiten. Durch Deine Dokumentation der vielen Fakten und Details wird die Reise sehr nachhaltig.
Herzliche Grüße aus Freital und Dresden von Renate und Anita.

Renate Krimmling
28.09.2016