Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

03.06. – 09.06.2018, 7 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Kommen Sie mit nach Schottland- ein Land mit aufregender Geschichte, faszinierenden Landschaften und sagenhaften Genüssen...
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Samstag, der 02. Juni 2018

Morgens um 3 Uhr „noch vor dem Aufstehen" also treffen sich die ersten Gäste in Dresden am Flughafen. Von hier startet unsere Reise nach Schottland, zuerst einmal zur Fähre nach Amsterdam/ Ijmuiden. Diese soll 17:30 Uhr ablegen, um dafür den Check In zu erreichen müssen wir also zeitig los. Immerhin liegen mehr als 800 Kilometer vor uns. Zügig kommen wir voran und nach Zustiegen in Hainichen, Teufelstal, Neudietendorf und Reinhardshain ist unsere Bus-Gruppe komplett. Weitere Gäste werden morgen direkt in Glasgow eintreffen. Nach den obligatorischen Pausen am Rasthof Rimbach, Sauerland Ost und dem Mittags-Imbiss mit Bordservice in Isselburg kommen wir gegen 15:15 Uhr endlich am Fährhafen an. Dabei haben wir 4 Bundesländer/Freistaaten durchquert und die Niederlande. Leider hat auch das Wetter allerhand zu bieten, unterwegs von allem etwas: Sonne, Regen, Nebel, Niesel - so jetzt auch beim Ablegen. Dichter Nebel legt sich über das Meer und so sind wir nicht traurig, dass wir bereits beim Abendessen sitzen, als die Fähre ablegt. Das Buffett bietet für jeden etwas und manch einer fühlt sich hinterher wie das kleine Teufelchen aus dem Trickfilm „Omas Geburtstag". Dann fordert das zeitige Aufstehen seinen Tribut: Wir verkrümeln uns Richtung Koje, Schlafen klingt einfach wunderbar.

Sonntag, der 03. Juni 2018

Für unsere Fluggäste heißt es heute zeitig los, von Leipzig, Dresden und Berlin starten sie Richtung Edinburgh und werden sicher mit einem Transfer zu unserem Hotel in Glasgow gebracht. Die Busgruppe gönnt sich derweil ein gutes Frühstück an Bord der Fähre und verfolgt dann gespannt das Einlaufen in den Hafen von Newcastle. Problemlos passieren wir die Passkontrolle und dann kann das Abenteuer Schottland beginnen. Unser Weg führt uns direkt am Hadrianswall entlang, der Befestigungsanlage der Römer, die Kaiser Hadrian nach der Eroberung Britanniens hier errichten ließ. Wir folgen also der alten Military Road und bei Cawfield stoppen wir. Hier ist ein alter Steinbruch, in dem Steine für die Mauern gewonnen wurden direkt am Wall. Ein kleiner Aufstieg und wir stehen auf historischem Boden, sehen auch die Grundmauern eines Kastells zu unseren Füßen. Beeindruckt setzen wir unsere Fahrt fort, wir erreichen kurz vor Gretna Green die englisch-schottische Grenze und besuchen dann die berühmte Hochzeitsschmiede. Hier konnten nach dem Verbot von Hochzeiten unter Minderjährigen im Jahre 1754 die Liebenden den englischen Gesetzen trotzen, schließlich war hier Schottland, da galten die englischen Gesetze nicht. Und schon ging die Fahrt weiter, Glasgow war unser Ziel, hier warteten ja schon unsere Fluggäste. Pünktlich erreichten wir das Hotel und konnten bereits einchecken. Auch unser Stadtführer Frazer Gordon war schon da und mit ihm erlebten wir eine kurzweilige und amüsante Tour durch seine Stadt. Vom George Square zur Kathedrale, dem Peoples Palace, Glasgow Green und dem Uni-Viertel, vorbei am Fluss Kelvin, der Namensgeber für einen Professor der Uni war - ja der mit der Kelvin-Temperatur. Auf der Fahrt durch das Stadtzentrum erfuhren wir viel über das Leben hier, dass Museen kostenfrei sind, Rentner einen Zuschuss fürs Heizen und kostenloses Busfahren erhalten, Studenten aus Schottland an den Unis hier keine Gebühren zahlen usw. und er beantwortete auch die wichtige Frage: was der Schotte unter dem Schottenrock trägt: seine Antwort: „die Zukunft Schottlands". ?? Schon war es Zeit, sich von ihm zu verabschieden und wir trafen uns zum Abendessen wieder- welche Überraschung, wir aßen a-la-Card - da fiel die Auswahl schwer. Doch nach Dessert mit Kaffee oder Tee waren alle mehr als gesättigt und wir verabschiedeten uns voneinander für heute. Einige Unentwegte zog es noch in die Nacht von Glasgow, Frazer hatte einige Pubs in de Nähe empfohlen...

Montag, der 04. Juni 2018

Heute Morgen erwartet uns der größte und schönste See Schottlands- Loch Lomond. Passen dazu hörten wir die Geschichte des Loch- Lomond- Liedes- von der Liebe, die hier begann, am wunderschönen Strand von Loch Lomond und der Heimkehr zweier Soldaten aus dem Jakobiner-Aufständen: Einer lebendig- er nimmt die „high Road", einer hingerichtet- er nimmt die „low Road" durch die Unterwelt...In Luss hatten wir Gelegenheit, uns von der Größe und Schönheit zu überzeugen. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort führte uns auch zur Kirche und seinem Friedhof. Hier finden wir außergewöhnliche Zeitzeugen: sogenannte Hogbacks, längliche Grabsteine aus dem 10.-12. Jahrhundert aus der Wikingerzeit. Dann fing es leider wieder an zu regnen, eine Baustelle an einem Steinschlag kostete viel Zeit und so fuhren wir direkt weiter nach Inveraray. Ein so gar nicht typisch schottisches Schloss erwartete uns: Inveraray Castle. Exzentrisch und eindrucksvoll. Nach einem kleinen Abstecher durch den Ort ging es weiter: nach Oban. Siehe da: die Sonne schien, strahlend blauer Himmel und wir konnten, ausgerüstet mit unseren Stadtplänen, diese wunderbare Hafenstadt erkunden. Viele zog es zum Hafen, sie probierten fangfrische Muscheln, andere erkundeten Mc Caigs Tower- den Nachbau des Kolosseums hier, der hoch über der Stadt thront und wieder andere genossen einfach das Flair und bummelten durch die Straßen. Über die Brücke von Connel ging es dann weiter Richtung Norden. Glen Coe- auch das „Tal der Tränen" genannt nahm uns gefangen. Erst durch die Geschichte dazu, die wir hörten, dann aber der Anblick selber. Wie majestätisch und erhaben! Dann ging das Tal in das Rannoch Moor über und wir konnten uns bei einem Fotostopp davon überzeugen, wie elastisch der Boden unter unseren Füßen war und welch grandiose Aussichten sich uns boten. Dann ging die Fahrt zurück, in Luss stoppten wir noch einmal kurz und kamen erschöpft aber voller neuer Eindrücke im Hotel an. Gleich ging es zum Abendessen, ein Buffett wartete auf uns und so war für jeden etwas dabei.

Dienstag, der 05. Juni 2018

Am Morgen wartete eine böse Überraschung auf uns. Wir hatte Thoralf, unseren Busfahrer bereits vermisst beim Frühstück, da winkte er mich sichtlich schockiert hinaus. Vandalen hatten die Scheibe unseres Busses eingeschlagen- und das auf einem bewachten und beleuchteten Hotel-Parkplatz! Nun war guter Rat teuer, die Polizei rasch verständigt- aber wie kommen wir an eine neue Scheibe für den Bus- und wann ist der dann fertig? Fragen über Fragen, da hieß es erst einmal ruhig bleiben. Wir ließen unsere Koffer im Hotel einschließen denn eigentlich wollten wir ja via Stirling nach Newtonmore und dort übernachten. Es gab Kaffee und Tee für alle und wir warteten... Zwischenzeitlich nutzen wir die Chance: für einen verlorengegangenen Ausweis mußten neue Passbilder her, also ab ins Taxi, in die Stadt und retour. Als auch am späten Vormittag noch nichts entschieden war besuchten wir kurzentschlossen die Clydeside Distillery in Glasgow. Ich hatte vorher angefragt und so konnten wir, aufgeteilt in 2 Gruppen, diese neue Anlage besichtigen. Sie wurde erst im November 2017 in Betrieb genommen, dafür wurde das alte Pumpenhaus des Queensdock umgebaut und erweitert. Mit einer Verkostung je eines Whiskys aus den Lowlands, den Highlands und von der Insel Islay konnte sich jeder selber davon überzeugen, welchen Einfluß das Mälzen mit und ohne Torf und die Wahl der Fässer auf den späteren Geschmack haben. Nur den hauseigenen Whisky konnten wir nicht probieren- logisch, schließlich muss der mindestens 3 Jahre und 1 Tag in Eichenfässern reifen bevor er sich Whisky nennen darf. Da heißt es also : Wiederkommen! Es war bereits Nachmittag und immer mehr zeichnete sich ab, dass unser Bus nicht fertig wird. Vergeblich haben auch alle Verantwortlichen im Hintergrund versucht, einen Ersatzbus zu chartern, uns blieb also nichts anderes übrig, als den Zug zu nehmen. Doch erst einmal war Stärkung angesagt: das Hotel bereitete für uns Kaffee und Tee sowie Sandwiches. Dann ging es los, mit dem Taxi zum Bahnhof Queenstreet, hier Tickets holen (Gott sei dank gibt es überall außerordentlich freundliche Service-Mitarbeiter) und los zum Bahnsteig. Dann kam auch schon der Zug und wir enterten die Abteile, als wir das Zeichen bekamen, einsteigen zu können. Regelrechte Kofferburgen haben wir auf den Sitzen bauen müssen, es durfte keiner im Gang stehen bleiben, denn da kam ja noch die nette Frau mit ihrem Wagen für Erfrischungen, Kaffee und Snacks. In Stirling leerte sich der Zug bereits etwas und wir konnten das Castle und das Wallace Monument vom Zug aus sehen. Unsere Fahrt führte uns dann via Perth und Bair Atholl durch den Cairngorn Nationalpark bis nach Aviemore. Hier hieß es dann nach zwei-einhalb-stündiger Zugfahrt aussteigen und in Taxis zum Hotel in Newtonmore umsteigen. Wieder erwies es sich als ausgesprochen schwierig, das viele Gepäck und die Passagiere in ein Fahrzeug zu bekommen. So mußten denn auch die letzten ziemlich lange auf ihr Taxi warten. Sie schafften es dann endlich gegen 21:30 Uhr auch, im Hotel anzukommen, alle anderen hatten bereits ihre Zimmer bezogen und machten es sich bei Live-Musik im Pub unten gemütlich. Groß dann die Freude, als es noch einmal Sandwiches für alle gab und mit einem zünftigen „Black", einem dunklen Bier, stießen wir auf diesen abenteuerlichen Tag an.

Mittwoch, der 06. Juni 2018

Heute hatten wir einen neuen Bus und unser Fahrer Michael brachte uns nach einem guten Frühstück zuerst an den Moray-Fjord. Hier thront auf einer Landzunge das Fort George- wieder erbaut von König George II. nach dem Sieg über die Jakobiten 1746. „Nie wieder sollt ihr euch erheben" das sollte das Fort ausdrücken und die Highlander wurden all ihrer Symbole und ihrer Traditionen beraubt. Sogar das Tragen des Kilts und das Spielen des Dudelsackes wurde verboten. Unglaubliche 200.000 Pfund soll der Bau damals gekostet haben- das wäre heute umgerechnet fast 1 Milliarde Pfund. Imposant entsprechend auch die Anlagen des Forts. Viele Besonderheiten konnten wir hier mit Audio Guides erkunden und so trafen wir uns erst am Mittag wieder um weiterzufahren. Einige hatten sogar Glück und konnten Delfine in der Bucht fotografieren. Am Culloden -Schlachtfeld dann ein kurzer Stopp für eine Harmonie-Pause und einen kleinen Snack. Das Schlachtfeld selber sahen wir dann vom Bus aus ebenfalls. Dann der große Schreck- ein Handy ist weg. Gott sei dank meldete sich ein Mitarbeiter vom Culloden- Info-Center als ich versuchte, das Telefon zu erreichen. Ein ehrlicher Finder hatte es bei ihm abgegeben. Nun war guter Rat teuer denn wir konnten nicht umkehren. Auf uns wartete das Schiff für unsere Bootsfahrt auf dem Loch Ness. Michael erklärte sich bereit noch einmal zurück zu fahren, während wir auf dem See und im Urquart Castle waren. Was für ein Glück. Am Loch Ness konnten wir uns selber überzeugen, dass er tatsächlich so dunkel war und man nicht tief blicken konnte- perfekt für die Legende von Nessie. Immerhin erreicht der See an seiner tiefsten Stelle 230 Meter. Auf dem Schiff genossen wir das perfekte Wetter, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel- was wollten wir mehr. Am Castle angekommen war erst einmal Zeit sich umzuschauen. Einen Blick auf das ehemalige Torhaus zu werfen, dass die Grants gesprengt hatten, damit das Castle nicht in die Hände der Jakobiter fiel. Zum Abschluss unseres Besuches sahen wir den Film über das Castle an, von den Anfängen, dem Besuch des St. Columba im 6. Jahrhundert bis zur Aufgabe des Castle. Absolut überwältigend dann der Augenblick, als sich der Vorhang öffnete und den Blick auf die Ruinen des Castle freigab. Weiter ging unsere Fahrt- immer am Loch Ness entlang, aber Nessie haben wir nicht gesehen. Da half auch kein Versuch wie in einer bekannten Werbung. Am Fort Augustus hielten wir, es war bereits später Nachmittag und wir hofften, noch einen Schleusengang auf der hiesigen Schleusentreppe des kaledonischen Kanals sehen zu können. Wir hatten Glück. Gerade wurden 3 Schiffe hinabgeschleust und wir schauten fasziniert zu. Wir konnten uns kaum trennen aber unsere Fahrt ging weiter. Das Commando Memorial sollte dann ein würdiger Abschluss unseres Tages werden. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich alle 3000er in voller Pracht, auch der Ben Nevis mit seinen 1344 Metern, der höchste Berg Großbritanniens. Warum er zu den 3000ern gehört? Na weil sie hier in Fuß messen, und das sind so um die 30 Zentimeter. Alle über 3000 Fuss werden Munroe genannt weil ein Sir Munroe 1891 eine Liste mit den Bergen Schottland über 3000 Fuss verfasste. Was er nicht ahnte: er löste einen Trend aus, nämlich alle 284 Munroes besteigen zu wollen, und jedes Jahr kommen 200-300 neue Munroe-Bezwinger dazu. Wir würdigten aber auch die Denkmäler und Mahnmale für die gefallenen Soldaten. An dieser Stelle war einst ein Ausbildungs- und Übungsgebiet, nun mahnt es die Lebenden. Mit wundervollen Fotos und tollen Eindrücken erreichen wir schließlich unser Hotel in Newtonmore. Wir verabschieden uns von Michael und treffen uns zum Abendessen wieder. Im Pub ist wieder Live-Musik und wir fühlen uns angekommen in Schottland.

Donnerstag, der 07. Juni 2018

Heute ist unser Busfahrer Paul. Wir laden unsere Koffer ein, schließlich geht es nun wieder Richtung Süden. Unser erstes Ziel heißt Pitlochry. Eine kleine Stadt am Fluß Tummel. Ihre Geschichte reicht weit zurück, bis ca. 250 n. Chr., doch die eigentliche Gründung der Stadt erfolgte erst Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Erschließung der ländlichen Bereiche des Hochlandes und dem Bau der Straßen. Bei strahlend blauem Himmel bummeln wir die Straßen entlang oder genießen die Sonne in einem der Cafes. Weiter geht unsere Fahrt zur Blair Atholl Distillery. Ganz anders als die Distillery in Glasgow- man sieht (und riecht) hier eine lange Tradition. Bei einem Rundgang werden wir wieder mit den Geheimnissen der hiesigen Gewinnung des „Wassers des Lebens" vertraut gemacht und zum Abschluss darf natürlich eine Verkostung eines 12-jährigen Whiskys aus dem Hause Blair Atholl nicht fehlen. Alle sind sich einig: genau so hatten wir uns eine Distillery in Schottland vorgestellt. Das eine oder andere Fläschchen wechselte noch den Besitzer und dann ging es weiter nach Stirling. Stirling Castle- die „Schicksalsburg im Herzen Schottlands" wollen wir besuchen. Schon von weitem sahen wir sie oben auf dem Castle Hill thronen, schier uneinnehmbar. Das dem nicht so war erfuhren wir schon unterwegs, also wollten wir es genauer wissen, ausgerüstet mit Übersichtsplänen und Audio-Guides erkundeten wir die Burg. So vieles gab es zu entdecken, von der Küche, die bis ins Detail nachgebildet war bis zu den Gemächern der Könige. Von den Gärten, den Burghöfen, den Wallanlagen und den Kanonen, der großen Batterie, bis zum Regiment-Museum. Die Burg wurde ja zuletzt als Kaserne genutzt, Oliver Cromwell hatte ihren Mauern bei seiner Eroberung schweren Schaden zugefügt, hier wollte kein König mehr leben. Beeindruckt von diesem Besuch trafen wir uns am Bus wieder und Paul brachte uns sicher nach Livingston zu unserem Hotel. Unterwegs machten wir noch die Bekanntschaft von Kelpies in Falkirk, Wasser-Fabelwesen, die die Gestalt von wunderschönen Pferden annehmen, sie verleiten dich dazu, aufzusteigen- dann ist es zu spät. Niemand kann entkommen, sie ziehen dich mit auf den Meeresboden. Zu erkennen sind sie nur an einem bläulichen Schimmer des Fells- also immer gut achtgeben... Unbeschadet erreichen wir am Abend unser Hotel und verabschieden uns von Paul. Dann lassen wir uns unser Abendessen schmecken. Wir haben gerade angefangen- da steht Thoralf im Raum und Applaus brandet ihm entgegen. Er ist mit seinem Bus endlich wieder bei uns, was haben wir ihn vermisst. Seinen Abenteuern mit der Reparatur nach zu urteilen wäre er auch viel lieber bei uns geblieben. Nun sind wir also für morgen gut gerüstet, spaßeshalber teilen die Männer schon mal die Nachtwachen ein, um den Bus zu beschützen...

Freitag, der 08. Juni 2018

Es ist nix passiert letzte Nacht und so kann der Tag heute mit dem Ausflug nach Edinburgh beginnen. Hannah wartet auf uns am Waterloo-Place. Sie wird uns heute durch ihre Stadt führen. Und wir beginnen gleich am Carlton Hill mit einem kleinen Spaziergang den Hügel hinauf. Hier verstehen wir, warum es heißt „Akropolis", der Nachbau ist zwar nur zur Hälfte fertig geworden- na gut. Gleich daneben das Kuppelgebäude, das einmal eine Sternwarte werden sollte- aber mit dem Nebel von der See und dem Smog über der Stadt war Sterne gucken schwierig- man verlegte die Sternwarte und aus dem Gebäude wird nun ein Künstler-Cafe. Interessant auch die Säule für Admiral Nelson mit der Kugel auf dem Dach, sie sollte mittags 12 Uhr herabfallen, damit alle auf See es sehen und ihre Instrumente kalibrieren können- wie gesagt, bei Nebel und Smog keine gute Idee für optische Informationen...Man einigte sich schließlich auf die Kanone am Castle, die nun mittags 1 Uhr einen Schuß abgibt (12 wären auf Dauer zu teuer, wir sind in Schottland, daher die Verschiebung auf 1 Uhr). Wir jedenfalls genießen die grandiose Aussicht zumal Hannah noch erzählt, dass in den letzten Tagen Dauernebel herrschte und nix zu sehen war. Unsere Fahrt führt uns dann weiter vorbei an General Wellington auf seinem Pferd Kopenhagen, dem Sir Walter Scott Monument, mit 60 Metern Höhe das höchste Denkmal, das je einem Literaten gebaut wurde. Über die Hannover Street kommen wir zum Charlotte Square. Hier findet einmal im Jahr das Bücher-Festival statt. Am Holyrood Palace schließlich legen wir eine kleine Pause ein bevor wir über die Royal Mile fahren, das National-Museum sehen und natürlich auch die Geschichte von Bobby hören, dem kleinen Hund, der seinem Herrchen 14 Jahre die Treue hielt und an seinem Grab wachte. Am Uni-Viertel vorbei erreichten wir den Grassmarket - die Hinrichtungsstätte früher. Dann thronte sie über uns- Edinburgh Castle- die stolze Burg auf einem der 7 Hügel der Stadt. Hier bekamen wir unsere Tickets und jeder konnte die Burg individuell erkunden. Ihre Freizeit genossen viele von uns im Freien in einem Cafe oder bummelten durch die Royal Mile. Am späten Nachmittag trafen wir uns und fuhren Richtung Leath, heute ein Stadtteil von Edinburgh. In der Nähe war der Pub, in dem wir heute Abend gemeinsam essen wollen aber wir haben noch Zeit und so statten wir der Britannia einen kurzen Besuch ab. Die königliche Yacht liegt hier seit 1997 als Museumsschiff und man sagt, dass die Queen Tränen in den Augen hatte, als sie das letzte Mal von Bord ging. Im „The Mash Tun", das heißt soviel wie Maischebottich, sind wir dann herzlich willkommen und man serviert uns ein leckeres 3-Gänge-Menü. Wir lassen es uns gut gehen aber spätestens beim Dessert merken wir, dass es doch ein langer Tag heute war. So entschließen wir uns zur Rückkehr in unser Hotel. So einfach können wir diesen letzten gemeinsamen Tag nicht ausklingen lassen dachten wir (Thoralf und ich) uns und so fuhren wir noch hinauf nach Queensferry. Was für ein Glück- die Sonne am Untergehen und alle 3 Brücken vor uns. Wenn das kein toller Foto-Stopp zum Abschluss unserer Reise ist! Alle sind restlos begeistert und manch einer kann sich gar nicht trennen, so schön ist es. Die Überraschung ist uns also gelungen und wird noch mit einem Puschmannschen Heidelbeer- oder Kräuterlikör gekrönt. Auf dem Weg ins Hotel ist es dann wirklich Zeit Adieu zu sagen und alle gemeinsam singen wir ein Abschiedslied: Auld lang Syne.

Samstag, der 09. Juni 2018

Zum Frühstück sehen wir uns alle noch einmal, dann verabschieden wir uns voneinander. Die Bus-Gruppe fährt zuerst los, dann werden auch die Flug-Gäste von ihren Transfers zum Flughafen abgeholt. Bis Frankfurt klappt auch alles mit den Flügen, dann aber verhindern Unwetter vor Ort die Weiterflüge. Es bleibt also eine abenteuerliche Reise. Die Bus-Gruppe hat es da besser, Unsere Fahrt Richtung Süden führt uns durch die Lowlands in die Border-Region, die Grenzregion. Hier besuchen wir kurz Melrose Abbey, eine der 4 Border-Abbeys. Mit jeder Menge Fotos im Gepäck geht es weiter nach Jedburgh. Hier ist genug Zeit, die hiesige Abbey zu besuchen, also holen wir Tickets und Audio Guides und besuchen diesen geschichtsträchtigen Ort. Einige nutzten auch die Zeit für einen kleinen Abstecher zum Haus der Maria Stuart, hier hatte sie einst übernachtet auf ihrer Flucht und daher gibt es ein kleines Museum. Dann geht es weiter, hinauf die Cheviot Hills nach Carter Bar- der Grenze zwischen England und Schottland. Natürlich ist unser Freund, der Dudelsack-Spieler da und verabschiedet uns herzlich mit einigen bekannten Weisen. Da sind wir also wieder in England, ein kurzer Stopp noch mit Bordservice inmitten der Weiden hier, dann erreichen wir auch schon Newcastle. Perfektes Timing: wir können ohne Wartezeiten einchecken, fahren gemeinsam durch die Zollkontrolle und gehen an Bord unserer Fähre. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und hören hier die Hiobsbotschaften von den Fluggästen. Weitere Unwetter in Frankfurt führten zu Flugausfällen. In der Hoffnung, dass auch sie gut nach Hause gebracht werden genießen wir unser Dinner vom Buffett und lassen den Tag ruhig ausklingen.

Sonntag, der 10. Juni 2018

Es war eine ruhige Überfahrt, ab und an eine kleine Dünung, also alles gut. So konnten alle ihr Frühstück in Ruhe geniessen. Bis zur Ankunft war auch noch genug Zeit. Der Regen der Nacht verzog sich und es hellte sichtbar auf. Wir hören von unseren Berliner Fluggästen, dass sie wohl noch in der Nacht zu Hause angekommen sind, die Leipziger mußten noch eine Nacht in Frankfurt verbringen und die Dresdner sollten mit dem Zug nach Hause gebracht werden. Wir machen uns nach dem Auschecken gemütlich im Bus auf den Weg nach Hause. Mit den obligatorischen Stopp alle 2 Stunden erreichten wir am Nachmittag bereits die ersten Ausstiegs-Orte und nach und nach verabschiedeten wir uns voneinander. Gegen 20:30 Uhr waren wir dann in Dresden und alle kamen mit ihren Transfers gut nach Hause. 
Und nun ist es auch Zeit, dass ich mich von Ihnen, liebe Gäste verabschiede.
Es war eine unvergessliche und abenteuerliche Reise. Danke für Ihr Verständnis und Ihr Vertrauen. Vielleicht machen wir ja wieder einmal eine Reise gemeinsam- wie haben einige von Ihnen gesagt: Man sieht sich immer zweimal im Leben... in diesem Sinne- bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Herzliche Grüße
Ihre Marlies Thrum

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war sehr schön und das Team hat auch alles getan um die Sehenswürdigkeiten Schottlands bekannter werden zu lassen. Marlies und Thoralf sind ein klasse Team, empfehlenswert sind die Würstchen und Plätzchen die nach der Heimkehr richtig fehlen.Weiterhin viel Erfolg und Gesundheit all denen die an der Planung dieser Reise beteiligt waren. Bis zum nächsten Reiseerlebniss. Familie Tewes und Becker

Armin Becker
27.09.2018