Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

13.06. – 19.06.2011, 7 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Das Beste von Schottland schauten wir uns bei weitestgehend strahlendem Wetter an. Romantische Schlösser, wilde und idyllische Landschaften, Lochs, Schafe, Whisky und große Städte, es war alles dabei...........
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1. Tag, 12. 06. 11: Anreise Dresden - Rotterdam und Fährüberfahrt.
Früh morgens geht es von Dresden ab nach Norden. 900 km liegen bis Rotterdam vor uns, wo wir die Fähre nach Hull in England besteigen wollen. Durch ausreichend Pausen aufgelockert, erreichen wir am Nachmittag die Grenze der Niederlande und sind pünktlich am frühen Abend am Schiff der P&O Ferries.
Nach dem Bezug der Kabinen kann man sich entweder erst einmal im Schaff umsehen, oder sofort zum Essen gehen, wo in den Restaurants ein riesiges Buffet wartet, das alle lukullischen Bedürfnisse erfüllt.
Um 21.00 Uhr legt unser Schiff ab und wir haben eine ruhige Überfahrt.
2. Tag, 13. 06. 11: Hull - York - Gretna Green - Glasgow.
Nach dem reichhaltigem Frühstücksbuffet an Bord ist schon Land in Sicht. Es geht auch alsbald von Bord und wir begeben uns zunächst auf die Reise durch Yorkshire.
Nach kurzer Fahrt durch eine idyllische, mit Hecken bewachsene Landschaft kommt die uralte Stadt York in Sicht. Umgeben von dicken Stadtmauern ist das riesige Münster schon weit aus der Ferne sichtbar. Die größte Kirche Großbritanniens, von der Fläche her gesehen ist ein Meisterwerk der Gotik. Unter dem Münster sind sogar noch gut konservierte römische Relikte aus der Gründungsphase der Stadt zu bestaunen.



Nun aber geht es nach Schottland. Wir überschreiten die schottische Grenze bei Gretna Green. Seit dem 18. Jh. war das Dorf Anlaufstelle für sog. runaways, minderjährige Heiratswillige, die in England nicht heiraten durften, in Schottland aber schon. Als Trauungsstätte hatte sich hier die Schmiede etabliert, in der man auch heute noch sein Eheversprechen erneuern kann.
Gegen Abend erreichen wir die schottische Metropole Glasgow. Unser Hotel liegt mitten in der Stadt, direkt an der Fußgängerzone. Hier treffen wir auch auf die Gäste, welche über Edinburgh mit der Flugzeug angereist sind. Nun ist die Gruppe komplett.

3. Tag, 14. 06. 11: Loch Lomond - Glen Coe - Oban.
Nach dem üppigen Frühstücksbuffet begeben wir uns zunächst zum Loch Lomond. Hier machen wir einen Stop im idyllischen Dorf Luss. Unser kleiner Spaziergang führt uns an malerischen und liebevoll gepflegten Cottages vorbei.
In Inveraray machen wir wieder einen Stopp und lauschen dem Dudelsackspieler, der uns am Bus empfängt. Die Stadt wartet mit dem Schloß der Campbels auf, sowie mit einer schönen Promenade am Loch.
Am frühen Nachmittag sind wir in Oban. Die Freizeit kann u. a. zu einem Spaziergang zum McCaig Tower genutzt werden. Er sollte einmal die Nachbildung des Closseums in Rom werden. Den McCaigs ging jedoch das Geld aus, und nun hat die Stadt einen markanten Aussichtspunkt, von dem aus man die ersten Inseln der Hebriden gut sehen kann. Viele nutzen aber die Gelegenheit zu Fish and Chips, die bei strahlendem Sonnenschein an der Hafenpromenade verzehrt werden. Den Rest bekommen die lauernden Möwen.
Weiter geht es durch das wohl schönste Tal Schottlands, Glen Coe. Es wird auch das Tal der Tränen genannt, weil hier vor langer Zeit eine Rechnung zwischen den Clans der Campbels und McDonalds blutig und grausam beglichen wurde. Daran erinnert in dieser überwältigenden Landschaft heute nichts. Diese war auch Filmkulisse für den Spielfilm „Highlander"



Unser erster Abstecher in die Highlands geht nun langsam zu Ende.

4. Tag, 15. 06. 11: Glasgow - Stirling Castle - Highlands - Grantown-on-Spey.
Heute Vormittag unternehmen wir zunächst eine zweistündige Stadtrundfahrt durch Glasgow mit vielen Photostops z. B. am Kongresszentrum SECC, der Art Gallery and Museum, einem riesigen Gründerzeitbau, sowie dem Park Glasgow Green. Man sieht, dass die Stadt eine schwere Wirtschaftskrise durchgemacht hat, aber auch radikale Ansätze eines Neuanfangs sind allenthalben zu sehen.
Um Mittag steht die Besichtigung der Glasgow Cathedral auf dem Programm, die einen architektonischen Kontrapunkt zu den Glaspalästen am River Clyde abgibt.
Die Besichtigung von Stirling Castle führt uns lebhaft das Mittelalter vor Augen. Schön restauriert steht die ehemalige Königshalle zur Besichtigung offen, und Judith, unser local guide erklärt uns die Anlage ganz genau.
Unsere Reise führt uns weiter nach Pitlochry. In diesem idyllischen Ort gibt es alles, was man sich an Andenken und Mitbringseln auch nur vorstellen kann, aber auch die Möglichkeit sich die Fischtreppe unweit des Parkplatzes anzuschauen.
Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Granton on Spey. Ein altes Haus, das an Miss Marple oder Edgar Wallace Filme erinnert. Die Zimmer sind dementsprechend unterschiedlich, aber es ist ruhig gelegen und liegt direkt an einem Naturschutzgebiet fast mitten in der Natur am Ortsrand.
5. Tag, 16. 06. 11: Fort George - Inverness - Loch Ness - Urquart Castle.
Dieser Tag beginnt mit der Besichtigung von Fort George. 1746 errichtet, bietet es Militärgeschichte zum anfassen. Die Kaserne ist im Originalzustand erhalten. Trotz der Tatsache, dass dort auch Soldaten stationiert sind, ist man mit einem Museum und Audioguides auf Besucher eingestellt. Von den mächtigen Bastionen zwischen alten Kanonen hat man einen guten Blick aufs Meer, wo einige Gäste sogar die seltenen Bottlenose Delphine erblicken.
In Inverness haben wir Zeit zur freien Verfügung. Stadt ist nicht groß. Entweder zur Cathedral laufen über den Fluß, oder zum Schloss hoch und/oder die High Street entlang schlendern sind die Alternativen.



Ein Höhepunkt des Tages ist die Bootsfahrt über den Loch Ness. Das berühmte Ungeheuer bekommen wir aber nicht zu Gesicht. Tiefschwarz ist das Wasser weil es von den eingeschwemmten Huminstoffen der Hochmoore aus den umliegenden Bergen durchsetzt ist. Das Boot legt direkt am Urquhard Castle an, einer der größten Burgruinen des Landes. Mächtig blickt es uns von Land schon auf dem Boot an.
Ein kurzer Film über die Geschichte der Anlage, auf mein Verlangen mit deutschen Untertiteln rundet unsere Besichtigung ab.
Fast ist es schon gute Tradition, das den Gästen auf Eberhardt Reisen etwas mehr geboten wird, als im Katalog steht. Also begeben wir uns zu den Morriston Falls. Hier rauscht das Wasser des Morriston schäumend vor einer uralten Brücke die Felsen hinab. Sogar Lachse sehen wir beim Versuch, die Fälle springend zu überwinden

6. Tag, 17. 06. 11: Kincraig - Distillery - Cairngorm Nationalpark - Balmoral.
Schafe gehören zu Schottland wie das Wasser zum Meer. Also reisen wir heute zu einer Schäferei in der Nähe von Kincraig und schauen dem Schäfer bei seiner Arbeit zu. Es ist schon erstaunlich, wie er die sheepdogs trainiert hat. Jeder Hund hat seine eigenen Befehle und hört auch nur auf diese.


Wer möchte kann beim Scheren eines Schafes helfen. Und als auch noch kleine Lämmer mit der Flasche gefüttert, und keine 4 Wochen alte Hundewelpen gestreichelt werden dürfen, ist der Besuch auf der Schaffarm perfekt.
Die Reise führt uns weiter durch den Cairngom Nationalpark und die Grampian Mountains. Nun wird das erste mal das Wetter richtig schottisch. An mindestes einem von drei Tagen muss man in Schottland mit Regen rechnen. Das Wetter macht die Landschaft noch wilder. Auf z. T. engen Strassen geht es kurvig steil bergauf und bergab. Schafe kommen uns auf dem Asphalt entgegen, oder kreuzen gemächlich die Strasse. Bäume sucht man hier oben oft vergebens - Strauchheide ist das dominierende Gewächs.
Auf Kundenwunsch besichtigen wir Balmoral Castel, den Sommersitz der königlichen Familie. Die Queen ist nicht zu Hause und so ist das Schloss offen. Man kann den Park, den Ballsaal und ein kleines Museum besichtigen.



Kein Besuch Schottland ohne Besichtigung einer Destillerie. Also begeben wir uns nach Edradour, wo die kleinste Brennerei Schottlands existiert. Nach einer kleinen Verkostung und einem Film über die Geschichte des Unternehmens bekommen wir auf einem Rundgang eine ausführliche Beschreibung der gesamten Anlage. Da ist es kein Wunder, das die eine oder andere Flasche des edlen Tropfens erworben wird.
Unsere Fahrt durch die Highlands endet in Livingston, das schon im sog. central belt liegt, dem niedrig gelegenen, wirtschaftlichen Zentrum Schottlands.

7. Tag, 18. 06. 11: Edinburgh - Forth Bridges.
Heute wollen wir die Hauptstadt Schottlands erkunden. Unser local guide ist pünktlich am Waterloo Place. Zunächst Aufstieg zum Calton Hill, von wo aus man die Stadtr in alle Richtungen überblicken kann. Weiter geht es zum Palace of Holyroodhouse, sodann kreuz und quer durch Alt und Neustadt. Auch Leith, die eingemeindete Hafenstadt lassen wir nicht aus. Die Rundfahrt endet vor dem Schloß. Gutes timing, denn zur Abfeuerung der 1 Uhr Kanone ist die Gruppe am Platz.



Nach dem Besuch des Schlosses haben wir freie Zeit in Edinburgh. Edinburgh hat einen ganz eigenen Charakter. Dunkle Gassen wechseln mit belebten Plätzen. Die Stadt ist eine Hochburg von Festivals. Vor dem Schloß werden gerade die Tribünen für das weltberühmte Military Tattoo Festival aufgebaut.
Auf dem Rückweg legen wir noch einen Photostop zwischen den Forth Bridges ein. Auf der linken die Road Bridge, mit 1814 m deine der längsten Hängebrücken der Welt, und auf der rechten die über 2 km lange Railroadbridge. Es sind schon gewaltige Konstruktionen, die hier den Firth of Forth überspannen.

8. Tag, 19. 06. 11: Jedburgh - Hadrianswall - Hull - Fährüberfahrt.
Nach dem Frühstück vom Buffet, verabschieden wir uns von den Flugreisegästen und setzen unsere Reise in Richtung Jedburgh fort.
Wir besichtigen die uralte Abtei in Jedburg, die auch als Ruine noch einen gewaltigen Weindruck bei allen hinterlässt. Ausgegrabene Grundmauern der Klausur und Wirtschaftgebäuden an der Kirche sind hervorragend konserviert.
Zum Mittag erreichen wir den Grenzstein südl. von Camptown, wo wir Schottland verlassen und und in die Englische Landschaft von Northumbria begeben.
Hier machen wir noch einen Abstecher zum Hadrianswall. Genauer unternehmen wir die Besichtigung des römischem Castrum bei Chesterholm. Mit kleinem Museum nebenan ist ein Teil dieses Römerlagers ausgegraben und für Besucher offen. Es datiert 122 nach Chr. Kaiser Hadrian, dem es wie seinen Vorgängern nicht gelang, das Gebiet des heutigen Schottlands zu befrieden und der Provinz Britannia einzuverleiben, entschied sich letztlich, einen Wall mit Lagern und Türmen gesichert, quer über die britische Insel zu errichten.
Vor erreichen von Hull fahren wir durch Beverley, wo wir am beeindruckenden Münster vorbeikommen. Aber die Zeit wird knapp und eine Besichtigung nicht mehr möglich. Zudem kommt der Bus durch die engen Strassen der Altstadt nicht hindurch. So unternehmen wir noch eine kleine Rundfahrt durch Hull und erreichen auch pünktlich die Fähre.



9. Tag, 20. 06. 11: Heimreise - Rotterdam - Dresden.
Die Nacht ist für alle gut verlaufen. Beim Frühstück ist schon der riesige Hafen von Rotterdam in Sicht.
Die Rückfahrt verlief weiterhin ohne Probleme. Keine Staus oder andere Pannen verlängerten unsere Fahrt in die Heimat. Die Haustürtransfers waren wie immer alle pünktlich.
21.00 Uhr sind wir wie vorgesehen pünktlich in Dresden am Flughafen. Das Beste von Schottland wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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