Reisebericht: Inselzauber der Ostsee – Aland, Gotland und Öland

14.08. – 25.08.2021, 12 Tage Schweden–Rundreise mit Vätternsee – Stockholm – Gripsholm – Aland Inseln – Gotland – Kalmar – Öland – Lund – Malmö


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Neben Stockholm, der Schwedische Hauptstadt, lernten wir Inselromantik auf Aland, Stein- und Bronzezeit auf Gotland und eine sehr abwechslungsreiche Landschaft auf Öland kennen. Eindrücke die wir so schnell nicht vergessen werden!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in den hohen Norden nach Kiel!

14.8.2021. Voller Erwartung treten wir diese Reise an. Nach einer recht unruhigen Zeit freuen wir uns auf den wohlverdienten Urlaub und das Wetter scheint auch mitzuspielen. Wir starten mit unserem Reisebus recht früh in Dresden und gelangen ungestört nach Leipzig. Hier am Flughafen können wir weitere Gäste begrüßen und die Fahrt zunächst ohne Verzögerung fortsetzen. Im Berliner Raum allerdings wird der Verkehr dichter und bald sagen uns die eingeschalteten Warnblinkanlagen vor uns: Stau. Doch diese Verzögerungen können uns nicht aufhalten; bei Fehrbellin ist unsere kleine Reisegesellschaft dann komplett. Nun geht es bald hinüber nach Mecklenburg; das flache Land zeigt uns die nun schon abgeernteten Getreidefelder und der Verkehr läuft wieder. Wir kommen unserem heutigen Ziel rasch näher; der Fernsehturm von Kiel zeigt es uns an und ohne weitere Probleme gelangen wir zum Fährterminal. Nach den notwendigen Formalitäten können wir an Bord; da bis zum Ablegen etwas Zeit verbleibt, gönnen wir uns noch einen Abstecher in die schöne Fußgängerzone.
Pünktlich legt die Fähre ab; von Deck aus beobachten wir die Ausfahrt aus der Kieler Förde und, als wir das offene Meer erreichen, wartet ein leckeres Abendessen auf uns.


Von Göteborg nach Stockholm

15.8.2021. Die Nacht verging ruhig, die Fähre hielt ihren Kurs und gegen neun langen wir dann in Göteborg an. Hier läuft dann alles recht ruhig ab; wir verlassen das Schiff, ebenso unser Bus und bald haben wir diese Hafenstadt hinter uns gelassen. Nun genießen wir die Impressionen der grünen schwedischen Landschaft und an einem besonderen Platz der Geschichte verbringen wir unsere Mittagspause. Im kleinen Dorf Rök haben uns die Wikinger einen Runenstein hinterlassen – Zeugnis einer längst vergangenen Epoche. Doch, unser Weg ist noch nicht beendet, bis Stockholm liegen noch einige Kilometer vor uns, dennoch gönnen wir uns einen Abstecher zu einem weiteren besonderen Ort. Zu Zeiten der Industrialisierung Europas legten die Schweden den Göta - Kanal an. Bei Berg wurde eine Schleusentreppe gebaut, sie dient heute den Freizeitsportlern und die anderen Touristen bewundern in ihr ein technisches Meisterwerk, so auch wir. Der Nachmittag ist schön; hinter Wolken lugt hin und wieder die Sonne hervor, sie schaut uns auch zu als wir die letzte Etappe in Richtung Stockholm unter die Räder nehmen. Durch eine recht abwechslungsreiche Landschaft gelangen wir in Richtung Meer; unser Hotel befindet sich im Vorortbereich, auch hier gibt es einige Staus. Aber rechtzeitig erreichen wir unser Hotel und knapp ein Stunde nach Ankunft holen wir uns nun die letzte Stärkung dieses ereignisreichen Tages beim Abendessen.


Faszinierendes Stockholm

16.8.2021. Leider meint es der Wettergott an diesem Vormittag nicht so gut mit uns. Leichtes Tröpfeln begleitet unsere Fahrt hinunter ins Stadtzentrum. Hier werden wir schon von unserer Stadtführerin Alexa begrüßt und auf geht es zur Besichtigung. Stockholm zeigt uns ein schönes und abwechslungsreiches Bild. Gelegen auf zahlreichen Inseln umgibt viel Wasser die Schwedische Hauptstadt mit einer schönen und gepflegten Architektur. Vorbei am Schloss und den noblen Hotels sehen wir auch den Vergnügungspark, zahlreiche Museen und weitere Höhepunkte. Ein Muss aber ist der Besuch des Vasa - Museums wo uns die tragische Geschichte dieses imposanten Seglers erzählt wird. Hier gönnen wir uns ausgiebig Zeit um in die Historie der schwedischen Seefahrt einzudringen.

Gripsholm - Märchenschloss am Mälarsee
Am Nachmittag haben wir uns einen ganz besonderen Höhepunkt vorgenommen. Der bekannte Mälarsee sendet seine Wasser bis nach Stockholm; eine gute Fahrtstunde landeinwärts bringt uns zu einem besonderen Schloss an diesem See. Einstmals für die Reichen des Landes errichtet, dürfen nun auch die Touristen nach Mariefred zum Schloss Gripsholm kommen und es besichtigen. Kurt Tucholsky schrieb hier eine eigenartig - romantische Erzählung und auch der Film interessierte sich für diesen Stoff. Hier erwartet uns eine wunderbare Inneneinrichtung mit zahlreichen historischen Gemälden die uns in eine längst vergangene Zeit entführen. Dann ein Abstecher hinüber in den Ort; von hier sind die ganzen Ausmaße dieses beeindruckenden Schlosses zu sehen und der Blick schweift von diesem Ort über den malerischen Mälarsee. Zum Abschluss dieses Besuches statten wir Kurt Tucholsky an seiner letzten Ruhestätte noch einen Besuch ab, danach geht es zum Hotel zurück.


Fährüberfahrt zu den Ålandinseln – erste Entdeckungen

17.8.2021. Heute müssen wir etwas zeitiger aus den Federn. Vor uns liegt zunächst eine Fahrt von etwa zwei Stunden mit dem Bus. Nördlich von Stockholm liegt der kleine Ort Grisslehamn, von hier wird dann eine zweistündige Seefahrt starten. Leider lässt sich die Sonne auch heute nicht sehen; graue Wolken liegen über der Ostsee als wir den Fährhafen erreichen. Unser Schiff hat schon fest gemacht und, nachdem die Formalitäten erledigt wurden, können wir an Bord gehen. Da wir an unserem Ziel finnischen Boden betreten, müssen wir die Uhren eine Stunde vorstellen.
Pünktlich werden die Motoren angelassen, ein Vibrieren durchdringt das Schiff und nach einer Drehung geht es hinaus in See. Leider ist draußen alles grau, deshalb haben wir es uns im gemütlichen Salon bequem gemacht. Langsam nehmen wir unsere Bahn und nach zwei Stunden haben wir unser Ziel Eckerö erreicht. Über die Gangway gelangen wir auf das autonome Gebiet der Ålandinseln; dieser Archipel vor der schwedischen Küste gehört aber zu Finnland. Bald stellt sich auch unser Inselführer Uwe ein, mit ihm werden wir heute und morgen interessante Entdeckungen machen. Zunächst geht es aber in die unberührte Landschaft hinein; an einer romantischen Bucht gönnen wir uns eine Kaffeepause, danach gelangen wir über die eigentümlich roten Straßen welche die Inseln durchziehen nach Mariehamn um uns das sehenswerte Seefahrtmuseum anzuschauen. Die Geschichte Ålands ist auch immer mit dem Seehandel verbunden, der 4 - Master „Pommern“ der gleich neben dem Museum am Kai liegt erzählt davon. Nach diesen ersten Impressionen fahren wir zum Hotel und Insulaner Uwe verabschiedet sich bis morgen von uns.


Inselromantik Nr.1: Ålandinseln

18.8.2021. Über Nacht hat es wieder geregnet, aber als wir gegen neun unsere Exkursion starten, hat die Sonne die Regenwolken vorerst vertrieben. Zunächst geht die Fahrt gen Süden; hier haben die niedrigen Häuser von Mariehamn einer wunderbaren Schärenlandschaft Platz gemacht, saftiges Grün wechselt sich mit viel Wasser ab und die Sonnenstrahlen spiegeln sich in einem eigenartigen Glanz. Doch bald geht es in anderer Richtung weiter; wir besuchen die sehenswerte Kirche von Jomula um wenig später bei Kastelholm anzulangen. Hier wurde wichtige Geschichte geschrieben; das Schloss schauen wir uns an, oder besser gesagt, was davon noch übrig geblieben ist. Doch diese Ruine ist interessant genug; mit Uwe, unserem Inselexperten, tauchen wir tief in die Historie ein und staunen über so manches Detail. Auch über das Gefängnismuseum in welchem seinerzeit doch einige Prominente eingesessen haben. Die absolute Hauptattraktion ist aber das Freilichtmuseum Jan Karlsgården, hier können wir einmal so richtig in das einfache Leben vergangener Zeiten eintauchen und das bäuerliche Leben von einst kennenlernen.
Nun haben die Zeiger der Uhr schon den Mittag hinter sich gelassen; Uwe entführt uns nun in die russische Geschichte der Inseln als wir an der ehemaligen Festung Bomarsund entlangfahren. Lange konnten die Russen seinerzeit diese Stellungen nicht halten; später wurde der Komplex in die Luft gesprengt, die Fragmente die noch übrig blieben zeigen uns aber heute noch die gigantischen Ausmaße dieser Befestigungsanlage.
Eine Fähre bringt uns hinüber zur Nachbarinsel Vårdö; wir verschwinden bald in einem schmalen Waldweg und langen an einem ganz urigen Waldhaus direkt am Meer an. Hier sind wir nun eingeladen eine süße Spezialität kennenzulernen: Åländischen Pfannkuchen mit reichlich Himbeermarmelade, dazu ein kräftiger Kaffee – lecker!
Als wir uns dann aufmachen um die Runde zu beenden, hat Petrus leider wieder seine Schleusen geöffnet, aber zu diesem Zeitpunkt kann er uns damit kaum noch ärgern…


Bummel durch Mariehamn und zurück zum Festland

19.8.2021. Den heutigen Vormittag haben wir uns für den Hauptort der Ålandinseln reserviert. Da unser Hotel sehr zentral liegt, können wir bis zur Abfahrt der Fähre hier noch auf Erkundungen gehen. Leider sendet Petrus nach einer kurzen sonnigen Phase wieder Regen; das hält uns aber nicht davon ab dieser etwas verträumten Stadt einen Besuch abzustatten. Alte Holzhäuser aus vergangenen Jahrhunderten wechseln sich mit der Moderne ab; in der kleinen aber feinen Fußgängerzone hat sich so manches Geschäft versteckt und, gleich an der Ecke, lädt ein gemütliches Café zum Verweilen ein. So vergeht die Zeit und der Mittag rückt heran. Nun hat sich unsere Reisegruppe wieder eingefunden; mit dem Bus gelangen wir zum Fähranleger und warten hier, dass wir an Bord der MS „Galaxy“ gelangen können. Dieses schöne und moderne Schiff soll uns wieder hinüber ans Festland und direkt nach Stockholm bringen. Am Fährhafen müssen wir auch gar nicht lange warten; die „Galaxy“ kommt von Turku und macht hier in Mariehamn fest um uns und andere Passagiere in die Schwedische Hauptstadt zu bringen. Als wir ablegen zeigt sich der Himmel bedeckt, das Schiff ist fast leer und somit genießen wir die Überfahrt in aller Ruhe. Nach einer guten Stunde kommen dann schon die ersten Schären ins Blickfeld; diese faszinierende Insellandschaft wird uns bis Stockholm begleiten.
Als wir dem Festland näher kommen, lässt sich nun auch die Sonne blicken, sie begleitet uns bis zum Anleger und noch ein Stückchen darüber hinaus.
Alles verläuft reibungslos; das Ausschiffen, die Fahrt zum Hotel und bald lässt sich unsere Reisegruppe das leckere Abendessen schmecken. Ein weiterer schöner Tag neigt sich dem Ende entgegen.


Fährüberfahrt nach Gotland – Besichtigung von Visby

20.8.2021. Endlich, der erste Blick aus dem Fenster bestätigt die gute Wetterprognose von gestern, lacht die Sonne von Wolken ungehindert von einem strahlend blauen Himmel herab. Nach all dem Grau und reichlich Regen liegt nun ein wunderschöner Sommertag vor uns! Wir machen uns kurz nach neun auf um zu einem weiteren Fährhafen zu gelangen: Nynäshamn. Ungehindert geht die Fahrt in östlicher Richtung voran; sehr pünktlich langen wir an um gegen elf an Bord zu gehen. Für uns sind auf der Fähre Plätze reserviert; weich und bequem sitzend genießen wir die Ausfahrt kurz vor halb zwölf. Langsam entschwindet das Land und wir nehmen Kurs auf das offene Meer mit dem Ziel Gotland. Die See ist ruhig, die Sonne lacht und die Überfahrt wir zum Genuss.
Am Nachmittag kommt unser Ziel bald in Sicht; wir legen kurz vor drei an und werden am Terminal schon von unserem Inselführer Gunnar in Empfang genommen. Schnell sind wir dem Trubel am Fährterminal entronnen und in den mittelalterlichen Gassen von Visby entschwunden. Einer Zeitreise gleichkommend bewundern wir die Exponate des Fornsal -Museums; wir staunen über die filigran bemalten Bildsteine, sehen uns die geologische Abteilung an und in der Schatzkammer zeigt sich uns der ungeahnter Reichtum der Insel Gotland in ihrer unruhigen Geschichte. Dann nimmt uns Gunnar noch mit in die Altstadt. Es ist eine muntere Stadt; Straßen und Plätze werden von der wärmenden Nachmittagssonne beschienen und so vergeht auch hier die Zeit wie im Flug.
Das Abendessen wird uns in einem originellen Restaurant am Hafen serviert und so endet dieser schöne Tag ganz stilecht.


Inselromantik Nr.2: Der Norden von Gotland

21.8.2021. Auch heute verspricht Petrus einen schönen Tag; gegen neun hat sich Gunnar wieder eingestellt und wir freuen uns auf einen ereignisreichen Tag, begleitet vom fundierten Wissen unseres Inselführers. Zunächst schauen wir uns in unmittelbarer Umgebung von Visby um. Auf einer Anhöhe, direkt über dem Meer, stand einstmals der Galgen, das ist aber längst Geschichte. Heute, in friedlicheren Zeiten, genießen wir von hier eine wunderschöne Aussicht auf die tiefblaue Ostsee. Dann gelangen wir durch das Landesinnere zu einem wirklich sehenswerten Gotteshaus; im kleinen Nest Martebo hat sich diese wunderbare Kirche erhalten. Wir genießen an diesem Ort eine himmlische Ruhe, denn unsere kleine Gruppe ist hier ganz allein. Nun reisen wir noch weiter in der Geschichte zurück; unweit von Martebo befindet sich ein uraltes Gräberfeld, bei einem kleinen Waldspaziergang betrachten wir diese Zeugnisse unserer Urahnen. Bei der Weiterfahrt gelangen wir noch höher in den Norden Gotlands; von Fern sehen wir die Kalksteinbrüche – eine wichtige wirtschaftliche Grundlage dieser Insel. Eine weitere hochinteressante Kirche liegt am Weg, es ist jene von Lärbro, auch sie sehen wir uns mit Gunnar an. Langsam kommt die Mittagszeit näher und ein weiterer Fahrthöhepunkt dieses sonnigen Tages erwartet uns. Die Legende sagt, dass Olaf der Heilige seinerzeit im Norden von Gotland anlandete; dort befinden sich heute St. Olafsholm und die Reste einer Kapelle die ihm zu Ehren errichtet wurde. Nach einem kleinen Imbiss geht es hinauf auf diesen Punkt mit einem grandiosen Blick über das Meer. Hier sehen wir auch zahlreiche Rauk - Steine, Gotland ist für dieses Naturphänomen sehr bekannt.
Als nun schon der Nachmittag herangekommen ist, gelangen wir zu unserem letzten Ziel der heutigen Rundfahrt. Nach der Durchfahrt einer schönen Allee kommen wir zu einem Gehöft, dahinter liegt die Ruine des einstigen Roma - Klosters, seinerzeit eine wichtige religiöse Stätte Gotlands.
Nun ist es nicht mehr weit bis Visby; bald schließt sich der Kreis unserer Rundfahrt und im malerischen Hauptort Gotlands erwartet uns eine schöner und sonniger Nachmittag für eigene Erkundungen.


Inselromantik Nr.3: Der Süden von Gotland

22.8.2021. Bis zur Abfahrt der Fähre verbleibt noch genügend Zeit um uns im Süden der Insel etwas umzuschauen. Bei wiederholt strahlendem Sonnenschein machen wir uns gegen halb zehn auf um unsere Rundfahrt von gestern fortzusetzen. Zunächst führt uns der Weg entlang der Küste. Das Wasser reicht bis zum Horizont und wir nehmen Kurs auf das kleine Fischernest Djupvik. Gotland ist reich an Schiffssetzungen, jenen Steingräbern welche wie ein Schiffsrumpf gestaltet sind, sie haben eine wichtige mythologische Bedeutung. Direkt am Wasser befinden sich uralte Fischerhütten, sie erinnern an die wichtigste Einnahmequelle der Gotländer von einst. Nach diesem Besuch machen wir uns auf um eine berühmte Kirche zu besuchen, es ist jene beim Ort Vamlingbo. Wir bewundern die uralten Wandmalereien die uns zum Glück erhalten blieben und uns das religiöse Denken der Menschen von damals verraten. Noch einige Kilometer und wir haben die Südspitze von Gotland erreicht. Hier, direkt am Wasser, hat die Natur eigenartige Kalkfelsen gebildet; mit etwas Phantasie zeigen sich hier die bizarrsten Gestalten.
Der Tag ist vorangeschritten und am zeitigen Nachmittag machen wir uns auf um wieder zurück nach Visby zu fahren, dort wartet die Fähre auf uns. Eine Kirche die am Weg liegt können wir noch besuchen, sie steht bei Buttle und mit ihr verabschieden wir uns dann auch von der Insel Gotland.

Nach Kalmar
16.20 Uhr. Die Leinen werden eingeholt, die Schiffsmotoren wummern leise und unser Fährschiff entfernt sich langsam vom Kai. Ein letzter Blick auf die schöne Stadtsilhouette von Visby, dann nimmt das Schiff schnell Fahrt auf und das Land entschwindet unseren Augen. Die Überfahrt in Richtung Festland verläuft ruhig, nur leicht schaukelnd geht es über das Wasser und nach knapp zwei Stunden kommt Land in Sicht und mit ihm der Hafen von Oskarshamn.
Die Sonne hat sich dem Horizont zugeneigt als wir die knapp 70 Kilometer die uns noch von unserem Ziel trennen bewältigen. Dann langen wir in Kalmar an und etwas später als gewohnt lassen wir uns im schönen Restaurant unseres Hotels das Abendessen schmecken, es ist der ruhige Abschluss eines ereignisreichen Tages.


Inselromantik Nr.4: Faszination Öland

23.8.2021. Noch einmal hat sich Petrus zu einer Höchstleistung aufgeschwungen; strahlender Sonnenschein liegt über dem Platz mit dem Dom an dessen Ostseite sich unser Hotel befindet. Da lassen wir auch keine kostbare Zeit nutzlos verstreichen und starten mit dem Bus gegen neun. Nach wenigen Augenblicken sind wir auf der gigantischen Brücke die das Festland mit der Insel Öland verbindet angelangt und überqueren, hoch über dem Wasser, den an dieser Stelle sechs Kilometer breiten Sund.
Öland hat vielen Gesichter; nach üppigen Grün sind wir bald im Stora Alvaret angelangt, jenem Steppengebiet welches trotz seiner Kargheit doch irgendwie fasziniert.
Dann machen wir uns auf um auch auf Öland die Südspitze zu besuchen. Schon von weitem grüßt uns der „Lange Jan“, der Leuchtturm. Hier befindet sich ein großes Naturreservat; neben seltenen Vögeln können wir in einiger Entfernung sogar Robben beobachten. Hier gönnen wir uns ein gutes Stündchen in ruhiger Natur und fernab jedes Lärms. Diese Ruhephasen tun gut, aber unsere Rundfahrt muss weitergehen. Nun nehmen wir Kurs in Richtung Norden und nach einer guten Stunde Fahrt kommen fünf Bockwindmühlen in unser Blickfeld. Das wollen wir uns keineswegs entgehen lassen; hier, beim Ort Lekarka, schauen wir uns diese Zeugnisse der Landwirtschaft an die vor Jahrhunderten für Nahrung sorgten. Die Insel Öland ist reich an sehenswerten Kirchen; die wohl schönste steht in Gardslösa, selbstredend fahren wir hier nicht vorbei. Dann liegt der Ort Borgholm auf unserer Route, er repräsentiert das moderne Gesicht der Insel, auch hier gönnen wir uns ein knappes Stündchen für einen Rundgang.
Der Nachmittag ist da, die Sonne lacht weiterhin; Zeit um nach Kalmar zurückzukehren. Diese geschichtsträchtige Stadt hat viel zu bieten und hier kann nun jeder unserer Reisegruppe auf individuelle Entdeckungen gehen.


Von Kalmar zum Dom nach Lund. Malmö

24.8.2021. Auch von Kalmar nehmen wir schweren Herzens Abschied; bald sind wir dem historischen Kern entschwunden und befinden uns auf der Landstraße die uns einem weiteren Höhepunkt der Reise entgegenbringen wird. Kleinere Orte wechseln sich mit Wald und Wiesen ab, hie und da ist auch das Meer zu sehen. Der Vormittag vergeht, am Mittag stärken wir uns mit einem kleinen Imbiss und der sonnige Nachmittag sieht uns auf dem Weg zu einem besonders wichtigen religiösen Ort Schwedens – es ist der Dom zu Lund. Dieses beeindruckende Gotteshaus hat ein schmuckvolles Inneres; staunend sehen wir die Zeugnisse von Künstlern die längst nicht mehr unter uns weilen.
Wir nehmen uns im beschaulichen Ort noch etwas Zeit für einen Bummel durch Straßen, Gassen und Plätze um danach die letzte Etappe des Tages zu bewältigen.
Doch, bevor wir zum Hotel im Herzen Malmös gelangen, genehmigen wir uns noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt auf die unbeschreibliche Brücke über den Öresund die Schweden und Dänemark, Malmö mit Kopenhagen verbindet – ein in seinen Ausmaßen modernes Weltwunder.
Nun ist es aber an der Zeit zum Hotel zu fahren; recht zentrumsnah lädt uns nach dem Check In Malmö zu einem Spaziergang ein um auch diese Stadt individuell zu erkunden.
An diesem letzten Abend unserer schönen Reise hat sich unsere Reisegruppe noch einmal versammelt und gemeinsam lassen wir es uns gut schmecken.


Mit der Fähre von Trelleborg nach Rostock. Heimreise und Abschied

25.8.2021. Auch heute müssen wir etwas früher aus den Federn; wir fahren zur Fähre nach Trelleborg und die wartet nicht. Zum Abschied zeigt sich der Himmel auf dem Weg dahin grau, Regen liegt in der Luft. Das kann uns nun aber kaum noch stören; während der Überfahrt sitzen wir trocken und geborgen.
Mit etwas Verspätung legen wir ab; der Kapitän hat den Kurs in Richtung Rostock bestimmt und bald verlassen wir die Hafenanlagen von Trelleborg. Schnell entschwindet das Land; das Wasser der Ostsee reicht bis zum Horizont und leicht schaukelnd streben wir den deutschen Landen zu.
Die Zeit vergeht und der Nachmittag ist angebrochen; gegen drei legen wir, nachdem wir Leuchtturm und „Teepott“ passiert haben, in Warnemünde an. Nun geht alles recht schnell; im Bus sitzend verlassen wir die Fähre und, nachdem wir die Anlagen des Überseehafens hinter uns haben, bringt uns die Autobahn der Heimat näher. Zunächst in Mecklenburg, später durch Brandenburg, verläuft unsere Heimfahrt. Nach und nach verlassen uns nun die Gäste, es geht hinüber nach Sachsen - Anhalt und später nach Sachsen und in Dresden schließlich endet die Reise dort wo sie begann.
Die Erinnerung an die gemeinsam verlebten schönen Tage in Schweden wird noch lange nachwirken, selbst wenn wir das alltägliche Leben wieder aufnehmen werden.


Schlusswort

P.S.

Nach einer recht langen Zeit der Entbehrungen und dem Verzicht auf das Reisen, erinnern wir uns der goldenen Worte:







Wenn uns etwas aus dem gewohnten Geleise wirft, so denken wir, alles sei verloren. Aber dabei beginnt doch nur etwas Neues und Gutes.

Leo Tolstoi

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