Reisebericht: Inselzauber der Ostsee – Aland, Gotland und Öland

18.06. – 29.06.2022, 12 Tage Schweden–Rundreise mit Vätternsee – Stockholm – Gripsholm – Aland Inseln – Gotland – Kalmar – Öland – Lund – Malmö


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Diese einzigartige Reise führte uns auf die schwedischen Inseln Åland, Gotland und Öland und in die sehenswerten Städte Stockholm, Kalmar, Lund und Malmö und bescherte uns regelmäßig unvergessliche Fährüberfahrten
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Samstag 18.06. 2022 Anreise nach Kiel und Fährüberfahrt nach Göteborg

Heute war es nun endlich soweit. Einige Gäste waren wirklich sehr früh aufgestanden, um pünktlich am Start des Busses von Dresden nach Kiel zu sein. Die Fahrt nach Kiel war kurzweilig. Es gab einige Informationen zur Strecke, zu Lübeck und Kiel, auch zur Hanse, mit der wir uns unterwegs immer wieder beschäftigen werden und natürlich zum Reiseverlauf unserer gemeinsamen Inselhopping-Tour.
Trotz einiger Umleitungen und Baustellen kamen wir pünktlich in Kiel am Schwedenkai an, erledigten die Formalitäten und konnten gleich unsere Kabinen auf der Fähre in Besitz nehmen. Das gefiel uns, denn für uns Inländer ist so eine große Fähre schon ein Erlebnis. So gingen wir gleich auf Entdeckungstour.
Und sowieso war in Kiel gerade besonders viel los, denn just heute begann die Kieler Woche, ein großes Ereignis, zumal nach der Corona-Pause. Viele Menschen in der Stadt und am Hafen, viele Schiffe in der Kieler Förde gehören einfach zur Kieler Woche dazu.
Unsere Fähre legte pünktlich ab, wir erfreuten uns am Blick in die Kieler Förde und wichen erst von Deck, als wir das Marine-Denkmal von Laboe passiert hatten.
Nun war es auch schon Zeit fürs Abendessen, fürs skandinavische Schlemmerbuffet. Wir genossen die gemeinsame Mahlzeit, freuten uns auf die kommenden Tage und merkten erst jetzt, dass doch etwas Schlaf fehlte. Also, ab in die Kojen!


2. Tag: Sonntag 19.06. 2022 Ankunft in Göteborg – Weiterreise nach Stockholm

Frisch gestärkt gingen wir nach dem Frühstück in Göteborg von Bord der Fähre. Die schwedische Hauptstadt Stockholm war unser heutiges Etappenziel. Aber natürlich wollten wir auch schon aus der Fahrt dorthin etwas machen.
Die Route von Göteborg nach Stockholm, genauer die Südroute der Autobahn, führt durch landschaftlich sehr schöne Gegenden. Ein paar besondere Leckerbissen wollten wir unterwegs genießen. Den Anfang machten wir mit den Ruinen von Brahehus, die einen herrlichen Blick auf den Vätternsee bieten, außerdem mit einem größeren Rasthof verbunden sind, genau das Richtige für eine Busreisegruppe wie uns.
Weiter ging es dann zum wohl größten Runenstein ganz Skandinaviens, nach Rök, einem kleinen Ort, und anschließend noch nach Berg am Götakanal. Hier konnten wir nicht einfach eine ganz normale Schleusung erleben, was schon Attraktion genug gewesen wäre, sondern es erfolgte gerade die Schleusung eines der bekannten Touristenschiffe, die auf dem Götakanal fahren. Wir fühlten uns als echte Glückspilze und waren ganz schön aus dem Häuschen. Da wollte zunächst keiner in den Bus einsteigen. Dazu hatten wir passendes Wetter, d.h. Sonne satt. Also, eine solche Fahrt mit dem Schiff auf dem Götakanal wäre auch mal eine Reise wert, fanden wir übereinstimmend.
Nun mussten wir uns aber wirklich sputen, denn ein Stück Weges nach Stockholm lag schließlich noch vor uns. Hier wartete unser Abendessen und auch unser Bett für die nächsten zwei Nächte.


3. Tag: Montag 20.06. 2022 Stadtrundfahrt in Stockholm – Besuch des Vasa–Museums und des Schlosses Gripsholm

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Treffpunkt mit unserer Stadtführerin Renata. Wir machten uns bekannt, besprachen kurz die Tour, und gleich ging es auch los. Zuerst gab Renata einige Erläuterungen zur Geschichte Schwedens und Stockholms, dann gingen wir zum Stadhuset und erfuhren auch hier viel über die Geschichte der Stadt und des Gebäudes, auch über seine Nutzung in der heutigen Zeit und natürlich über die Nobel-Preis-Verleihungen.
Stockholm, das Venedig des Nordens, ist einfach großartig: viel Wasser, viele Parks, viele prachtvolle Gebäude. Dazu kommen Museen mit wertvollen Sammlungen, das Königliche Schloss mit seinen Museen und das beeindruckende Rathaus, auch das Nationalmuseum, nicht zuletzt das Nobel-Museum.
Den Abschluss des Vormittagsprogramms bildete auf der Museeninsel Djurgarden das berühmte Vasa-Museum, das meistbesuchte Museum Stockholms überhaupt. Und hier waren wir wirklich beeindruckt: ein so großes Schiff und eine sehr gute Präsentation der Ausstellungsstücke. Dazu Filme, Führungen und Möglichkeiten, sich über einen QR-Code zu informieren. Das alles hat uns wirklich fasziniert, auch die zahlreichen Einzelausstellungen in den Seitenräumen.
Und damit noch nicht genug an Höhepunkten für diesen Tag: Wir hatten auch einen Besuch im Schloss Gripsholm im Programm. Nach der Führung im Schloss bewunderten wir den schönen Garten und machten uns dann auf, das Grab von Kurt Tucholsky auf dem Friedhof von Mariefred zu suchen. Und wir waren schließlich erfolgreich, blieben hartnäckig, haben uns durchgefragt. Zufrieden mit diesem schönen Tag und den zahlreichen Eindrücken, die wir erstmal verarbeiten mussten, fuhren wir zurück nach Stockholm in unser Hotel und ließen uns das Abendessen schmecken.


4. Tag: Dienstag 21.06. 2022 Fährüberfahrt zu den Åland Inseln – Stadtführung in Mariehamn mit Besuch des Maritimen Museums und des Museumsschiffes Pommern

Für heute hatten wir das Frühstück zeitiger bestellt, denn schließlich wollten wir die Fähre nicht verpassen, die uns von Stockholm auf die Åland Inseln nach Mariehamn bringen sollte. Alles klappte prima. Wir waren pünktlich, erledigten die Formalitäten am Fähr-Terminal, schon waren wir auf der Fähre. Ein wenig kannten wir den Fährbetrieb ja schon. So ein Vormittag auf See ist nicht zu verachten. Wir genossen die Seeluft, die Sonne, natürlich auch die herrliche Aussicht. Die Zeit verging schnell. Es gab auch viel zu sehen. Zwischen Schweden und Finnland liegen über 6.500 Inseln und Inselchen.
Die Hauptstadt Ålands ist der Ort Mariehamn, unser heutiges Tagesziel. Zunächst hatten wir jedoch nach der Ankunft in Eckerö gleich ein Treffen mit unserm örtlicher Reiseführer Uwe, der uns schon am Terminal erwartete. Ein paar kurze Absprachen, und schon begann das Programm. Von Uwe erfuhren wir eine Menge: Åland ist ein kleines Inselreich, geprägt durch finnische, schwedische und auch russische Einflüsse. Es ist heute eine autonome Provinz Finnlands. Offizielle Sprache ist allerdings das Schwedische. Åland besitzt neben einer eigenen Flagge, dem gelbroten Kreuz auf blauem Grund, auch eigene Briefmarken, eigene Autokennzeichen und eine eigene Internetdomäne.
Uwe teilte Stadtpläne und auch Material zu dieser wunderschönen Insel aus. Gleich nach der Ankunft hatten wir schon das historische Post- und Zollhaus des Zaren gesehen und überhaupt eine Menge über die Poststraße und die Postsäulen erfahren, und natürlich über die verschiedenen Einflüsse, denen die Insel im Laufe ihrer Geschichte unterworfen war. Später ging es ins Hafenstädtchen Mariehamn, dann ins Maritime Museum und auf das Museumsschiff Pommern. Der historische Viermastsegler wird nicht ohne Grund die Königin der Segelschiffe genannt. Die Kenner unter uns hätten hier natürlich noch viel mehr Zeit verbringen können, fragten, diskutierten, staunten und waren einfach beeindruckt.
Und für morgen war ja mit Uwe eine ganztägige Rundfahrt auf Åland geplant. Da sollten wir noch viel mehr erfahren über die Geschichte dieser idyllischen Landschaft, einem kleinen Paradies. Alles strahlt hier eine wohltuende Ruhe und Gelassenheit aus. Wir fühlten uns gleich wohl in dieser Umgebung. Und an Sehenswürdigkeiten hatte es wahrlich keinen Mangel.


5. Tag: Mittwoch 22.06. 2022 Inselrundfahrt Åland – Besuch des Freilichtmuseums Jan Karlsgarden

Heute erlebten wir den zweiten Teil unseres Programms auf Åland, eine Rundfahrt durch weitere Gebiete der Inselwelt. Anhand der Landkarte erklärte uns Uwe die Sehenswürdigkeiten, beantwortete viele Fragen, die sich aus dem Gesehenen und Gehörten für uns ergaben.
Zunächst sahen wir in Mariehamn schöne historische wie auch moderne Gebäude, kamen vorbei am Denkmal für Maria Alexandrovna, der Namensgeberin der Stadt, sahen das Gebäude des Landtags und des Nationalmuseums und bekamen dabei einen Einblick in die politischen und Verwaltungsstrukturen Ålands. Wir fanden, dass hier eine ausgesprochen kluge Politik betrieben wird, zum Wohle der Inselbewohner. Davon kann man nur lernen.
Während unserer Rundfahrt sahen wir u.a. Gustav Vasas altes Schloss Kastelholm, das Freilichtmuseum Jan Karlsgarden, ein typisch alandisches Gehöft. Danach fuhren wir mit der Fähre mal eben auf die benachbarte Insel Värdö, um den typischen aländischen Pfannkuchen zu verkosten, den Uwe für uns in einem kleinen Gasthof bestellt hatte, und wir waren immer wieder voller Begeisterung für diese herrliche Landschaft aus Wäldern, unzähligen Buchten und grau-roten Granitklippen.
Wir erfuhren eine Menge über das Leben hier, stellten Fragen, sahen unterwegs kleine Bauernhöfe, erfuhren viel über die ökologisch geführte Landwirtschaft, die Industrie, auch über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten auf der Insel.
Uwe erklärte uns immer wieder die historischen Zusammenhänge, denn schwedische, finnische und auch russische Einflüsse haben Åland im Laufe der vergangenen Jahrhunderte geprägt.
Weiter ging es zur ehemaligen russischen Festung Bomarsund. Auch hier kamen wir gleich ins Gespräch über Festungsbau und Verteidigungsanlagen, natürlich auch über die Geschichte von Krieg und Frieden.
Auf dem Rückweg machten wir noch an der St. Olaf-Kirche halt. Und just in diesem Moment ertönte aus der Kirche herrlicher Gesang mit Orgelbegleitung. Wieder eine sehr schöne Überraschung, dazu ein wohltuender Ausklang dieses erneut gelungenen Tages.


6. Tag: Donnerstag 23.06. 2022 Freizeit in Mariehamn – Fährüberfahrt nach Stockholm

Die freie Zeit bis zur Abfahrt der Fähre nutzten wir für einen Bummel in Mariehamn. Besonders der Markt war unser Ziel, denn wir waren auf der Suche nach Kränzen für die Mittsommerfeier, die wir ja in Schweden erleben wollten. Aber es gab keine Kränze, jedenfalls nicht die, die wir uns vorgestellt hatten. Aber feiern können wir auch so. Und wer weiß!?
Gegen Mittag hieß es Abschied nehmen von den Åland-Inseln. Die Fähre brachte uns zurück nach Stockholm. Unterwegs genossen wir die fantastischen Ausblicke auf die Schärengärten von Åland und Stockholm. Da konnte man den Blick kaum abwenden. Vom Fährhafen fuhren wir dann gleich zu unserem Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände, wo schon ein schmackhaftes Abendessen auf uns wartete. Hier trafen wir auch zwei andere Eberhardt-Reisegruppen, eine Radgruppe und eine Tour unter dem Thema „Romantisches Schweden“ und tauschten uns natürlich gleich über unsere Touren aus.


7. Tag: Freitag 24.06. 2022 Fährüberfahrt zur Insel Gotland – Stadtführung in Visby – Besuch des Landesmuseums Fornsal – außerdem ist Midsommer

Heute sollten wir einen weiteren Fährhafen kennenlernen, Nynäshamn. Nach dem Frühstück fuhren wir los. Wieder war es die beeindruckende Schärenlandschaft, dieses Mal die von der Hafenausfahrt von Nynäshamn. Wir sind inzwischen ziemlich versierte Fähren-Reisende, lernen aber ständig dazu, denn überall ist es ein wenig anders. Aber wir sind ja lernfähig und sehr flexibel! Und langweilig wird es auf diese Art bestimmt nicht!
Am frühen Nachmittag kamen wir dann im Hafen von Visby an. Gotland ist übrigens die zweitgrößten Insel der Ostsee. Unser örtlicher Reiseleiter Gunnar erwartete uns schon am Fähr-Hafen, nahm uns gleich in Empfang, und los gings, per Bus und später auch zu Fuß. Unterwegs wusste Gunnar viel zu erzählen. Er erklärte uns alles ganz genau: Vorgeschichte, neuere Geschichte und Gegenwart, Architektur, Kultur und alltägliches Leben. Wir stellten viele Fragen.
Die einstige Hansestadt Visby, auch „Stadt der Rosen und Ruinen“ genannt, hatte wahrlich eine bewegte Geschichte. Auf unserem Rundgang sahen wir die gut erhaltene Stadtmauer und die Ruine der Visborg. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen und bewunderten die schönen Fassaden der Gebäude. Wir besuchten den botanischen Garten, liefen über den großen Marktplatz hin zum Landesmuseum Fornsal. Hier sind zahlreiche Funde aus der Wikingerzeit zu bestaunen, alles keine alltäglichen Sachen. Das Museum ist ansprechend gestaltet und beherbergt wertvolle Funde. Gunnar arbeitet hier und kennt sich somit bestens aus, forscht auch selbst, ist eng vernetzt mit anderen Wissenschaftlern, auch anderer Fachgebiete und läßt uns an seinen Erkenntnissen teilhaben. Neben Zeugnissen der frühen Geschichte kann man hier auch herrliche sakrale Kunstgegenstände bestaunen. Hinzu kommen Abteilungen zur Geologie, Flora und Fauna der Insel.
Und wir hatten mit unserem ganz zentral gelegenen Hotel Scandic Visby einen idealen Ausgangspunkt für Spaziergänge ins mittelalterliche Stadtzentrum, was wir natürlich eifrig nutzten. Die Stadt ist einfach großartig! Wir entdeckten immer wieder neue Sehenswürdigkeiten und zückten dementsprechend oft unsere Fotoapparate.


8. Tag: Samstag 25.06. 2022 Insel–Rundfahrt im Norden Gotlands

Heute stand eine Inselrundfahrt in den nördlichen Teil von Gotland auf dem Programm. Gunnar war wieder unser Guide. Mit ihm hatten wir einen wirklich guten „Fang“ gemacht. Das war uns gestern schon klar geworden. Gunnar hatte uns eine sehr schöne Route zusammengestellt. Zunächst besuchten wir die Kirche von Martebo. Auch unterwegs kamen wir noch an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Kirchen vorbei, die uns Gunnar erklärte. Natürlich kann man nicht überall anhalten und aussteigen. Da käme der Plan der Tour schnell ins Rutschen, denn es gibt hier einfach unendlich viel zu sehen und zu bestaunen. Wir müssen einfach wieder hierher kommen. Auch die Landschaft ist interessant und sehenswert. Und natürlich ist noch längst nicht alles erforscht. Aber Gunnar hilft bei der Erforschung Gotlands kräftig mit, ist mit Fachkollegen im In- und Ausland im Austausch, hält Vorträge.
Nächstes Ziel unserer Rundfahrt war die Kirche von Lärbro. Wieder konnten wir auch innen alles kennenlernen. Weiter fuhren wir nach St. Olovsholm, sahen einen Grabhügel, eins der zahlreichen Gräberfelder und eine Schiffsetzung, d.h. eine Begräbnisstätte in Form eines Schiffes. An einem der schönsten Plätze am Wasser überhaupt, machten wir eine längere Pause, bestaunten die dort stehenden Raukar-Steine, auch immer wieder die Flora, z.B. Natterköpfe. Und Gunnar brachte uns die Schätze und Wunder Gotlands nahe, sprach über die Goten, von denen die Insel ihren Namen hat, machte uns auf die Vegetation in den Wäldern und in der Heide aufmerksam. Vorbei ging es an der romanischen Dorfkirche von Källunge bis hin zum Romakloster, einer großen Anlage, von deren Ausmaß die noch erhalten gebliebenen Ruinen zeugen. Am Ende der Tour sahen wir uns noch den Dom von Visby, die Marienkirche an.
Wir bedankten uns bei Gunnar, bummelten noch ein wenig durch Visby, machten Fotos und freuten uns, dass wir diese einzigartige und so schöne Stadt kennenlernen konnten.


9. Tag: Sonntag 26.06. 2022 Insel Gotland – Fährüberfahrt nach Oskarshamn – Weiterreise nach Kalmar

Heute war nun der Süden Gotlands an der Reihe. Das Wetter war sowieso die ganze Zeit schon mehr als sommerlich, so war der Gedanke an ein abkühlendes Bad nicht fern. Jedenfalls wollten wir gewappnet sein, wenn es sich ergeben würde, und legten die Badesachen in Reichweite.
Unser Weg führte uns entlang einer landschaftlich sehr schönen Strecke bis an die Südspitze der Insel. Zunächst besuchten wir jedoch das Fischerdorf Djupvik. Hier sahen wir uns die Schiffsetzungen an, Steingräber, die wie ein Schiffsrumpf gestaltet sind. Und auch die alten Fischerhütten unmittelbar am Strand sind sehenswert. Sie erinnern an die wichtigste Einnahmequelle der Gotländer, den Fischfang.
Weiter ging es nach Hoburgen, der südlichen Spitze von Gotland. Hier kann man große Rauksteine bewundern. Besonders bekannt ist der Hoburgsgubben, bei dem es sich der Sage nach um einen versteinerten Troll handeln soll.
Nächste Station unserer Rundfahrt war die Kirche in Grötlingbo, Südgotlands Kathedrale. Und schließlich fuhren wir nach Lojsta slott, wo ein eisenzeitliches Vikinger-Langhaus aus dem 3. Jh. am Originalfundort und nach Originalbefunden rekonstruiert worden ist. Alles befindet sich in einem sehr schönen Areal mit weiteren Gebäuden, die Platz für Erholung und Veranstaltungen im Freien bieten, ein Ort, an dem man gern noch länger verweilen möchte.
Am frühen Abend hieß es dann Abschied nehmen vom schönen Gotland und vom schnell lieb gewonnenen Visby. Mit der Fähre ging es nach Oskarshamn, dann mit dem Bus noch ein Stück weiter bis zum heutigen Tagesziel, der Stadt Kalmar. Von dort aus wollten wir morgen die Insel Öland erkunden. Aber nun wartete erstmal das Bett auf uns. Das Abendessen hatten wir schon an Bord der Fähre zu uns genommen. Nun waren wir rechtschaffen müde.


10. Tag: Montag 27.06. 2022 Rundfahrt auf der Insel Öland

Für heute stand nun Insel Nr. 3 auf dem Programm. Dafür ist die Stadt Kalmar der ideale Ausgangspunkt. Zunächst wünschten wir uns aber einen Fotostopp am Schloss von Kalmar, dann noch einen an der Öland-Brücke. Schnell hatten wir die Brücke passiert, und wir waren auf Öland. Die Insel hat eine Besonderheit, die berühmte Karst- und Heidelandschaft Stora Alvaret. Dies ist das größte Alvar-Gebiet des nördlichen Europa und gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Auf dem kalkhaltigen Boden hat sich eine besondere Vegetation entwickelt. So gedeihen u.a. auch zahlreiche Orchideen-Arten.
Zunächst sahen wir uns das Gräberfeld von Gettlinge an, weiter ging es zur Südspitze Ölands, Richtung Ottenby. Aus der Ferne sahen wir schon den Leuchtturm, den Langen Jan. Er ist um die 42 Meter hoch. Von oben geht der Blick weit übers Land und übers Wasser. Informationstafeln berichten mehrsprachig über die Besonderheiten von Flora und Fauna.
Und es sind auf Öland weitere Besonderheiten zu nennen: Windmühlen zeugen von der Nutzung der Windkraft auf der flachen Insel und sind sogar zum Wahrzeichen Ölands geworden. In Lerkaka, wo gleich 5 Windmühlen in Reih und Glied stehen, legten wir den nächsten Foto-Stopp ein.
Öland ist auch bekannt für seine historischen Steinwälle und idyllischen Dörfer, für traumhafte Strände, die zahlreiche Urlaubsgäste anziehen, ganz gleich, ob in Hotels, auf Campingplätzen oder in Privatquartieren. Romanische Kirchen gehören ebenfalls zum Bild der Insel. Zum Abschluss unserer Tour machten wir noch Halt am Eingang zum Park des Schlosses Solliden, das die schwedische Königsfamilie als Sommerresidenz hat. Und nebenan liegt noch die Schlossruine Borgholm, der wir ebenfalls einen kurzen Foto-Besuch abstatteten. Wieder war es ein sehr schöner Tag mit einer großen Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Eindrücken. Morgen verlassen wir Kalmar auf dem Landweg. Ziel ist die Stadt Lund, auf die wir auch schon gespannt sind.


11. Tag: Dienstag 28.06. 2022 Weiterreise von Kalmar über Lund nach Malmö

Heute verlassen wir Kalmar und fahren entlang der schwedischen Südküste über Karlskrona zunächst nach Lund. Im mittelalterlichen Stadtkern von Lund befindet sich der älteste Dom von ganz Skandinavien. Ihn wollen wir besichtigen. Zuvor konnten wir noch die Astronomische Uhr im Dom in Aktion erleben. Nach einem kleinen individuellen Stadtbummel wartete eine Führung im Dom auf uns. Nun hieß es aber weiter fahren, denn in Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens warteten Hotel und Abendessen auf uns. – Nicht vergessen wollen wir unseren Pausen-Stopp auf dem Weg nach Lund an der Lachstreppe von Mörrum, einem wirklich angenehmen Ort.


12. Tag: Mittwoch 29.06. 2022 Fährüberfahrt von Trelleborg nach Rostock – Rückreise

Heute mussten wir früh aus den Federn. Zeitiges Frühstück im Hotel, Fahrt nach Trelleborg zum Fährhafen, und schon fanden wir uns auf der Fähre nach Rostock wieder. Diesmal ging es für uns zusammen mit dem Bus auf die Fähre, wieder ein Novum, denn bisher waren wir immer getrennt vom Bus über eine Gangway auf die Fähre gelangt. Alles klappte wie am Schnürchen. Wir wollten eigentlich noch gar nicht glauben, dass wir nun auf der Rückreise waren. Wir plauderten über die vergangenen Tage, die wir wirklich genossen hatten. Alle waren zufrieden. Nun ging es in den Gesprächen schon um nächste Touren.
Die Ausstiegsorte rückten näher. Wir verabschiedeten uns, tauschten uns über Fotos und Reiseberichte aus und wünschten uns alles Gute, und natürlich ein Wiedersehen, ganz bestimmt auf einer nächsten Tour.


Schlusswort

Es war eine wirklich schöne Reise mit sehr, sehr vielen neuen Eindrücken, mit Begegnungen, mit neuen Erkenntnissen und Sichtweisen. Das alles möchten wir nicht missen. Dazu waren wir zur Mittsommer-Zeit unterwegs, mit dieser ganz besonderen Atmosphäre, die auch wir spürten. Es war einfach eine unvergessliche Reise!
Ihnen allen, meine Damen und Herren, alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und dazu Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen.
Und auch ein herzliches Dankeschön für ein wunderbares Miteinander und ein Hand in Hand, für Pünktlichkeit und Gruppengeist, für Aufgeschlossenheit und großes Interesse, für gegenseitige Rücksichtnahme und Gelassenheit, für anregende Gespräche, für gute Laune und Humor, kurzum für Ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen dieser Reise.
Ihre Dr. Inge Bily

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