Reisebericht: Radreise Schweden – E–Bike Rundreise mit Götakanal & Stockholm

04.07. – 13.07.2022, 10 Tage Radreise: Göteborg – Vätternsee – Götakanal – Linköping – Schloss Gripsholm – Stockholm – Ostküsten–Radweg – Schären – Kalmar – Insel Öland – Smaland – Malmö (355 Kilometer mit dem E–Bike)


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Mit dem Bus durchqueren wir die Weiten Schwedens vom Värmland an den großen Vänern See und weiter über den Götakanal nach Stockholm. Die schönsten Teilstücke genießen wir mit dem Fahrrad und können dabei die reine Luft Schwedens riechen. Im hügeligen Småland folgen wir mit dem Fahrrad den Spuren Astrit Lindgrens. Nach einer schönen Runde durch das große Südschweden verlassen wir das schöne Land und machen noch einen letzten Halt in Malmö.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

Anreise Kiel und Fähre nach Oslo

Für unsere Radreise durch Schweden nehmen wir erstmal Kurs nach Oslo. Mit unserem Bus und dem Radanhänger starten wir um 2:00 Uhr am Dresdner Flughafen, sammeln weitere Reisegäste in Döbeln, Leipzig, Neu-Plötzin und Fehrberlin ein und treffen dann Heike, unseren letzten Reisegast, in Kiel am Hauptbahnhof. Nun sind wir komplett und mit dem Bus geht’s noch ein kurzes Stück bis zum Norwegenkai wo schon unser Fährschiff, die ColorLine auf uns wartet.
Bei der ColorLine ist alles perfekt organisiert, schnell bekommt Jürgen unsere Boardkarten und zusammen gehen wir über den Laufsteg in das Schiff und können unsere Kabinen beziehen. Lange bleiben wir nicht in den Kabinen, den die Vorbereitungen im Hafen zum Auslauf möchten wir beobachten. Pünktlich um 14:00 legen wir in Kiel ab und fahren durch die Kieler Förde. Vorbei am Kunstmuseum, dem Jachthafen Wellingdorf, dann schnell auf die andere Seite im Schiff den dort kommt gleich das Segelschulschiff der Marine, die Gorch Fock und dann die Schleuse und Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal. Noch einmal wechseln wir auf die rechte Seite um das Marine Denkmal Laboe zu sehen. Es ist interessant diese Landmarken mal vom Wasser aus zu sehen.
Nachdem die Hafenausfahrt vorüber ist freuen wir uns darauf das tolle Schiff zu entdecken. Die ColorLine ist weit mehr als nur ein normales Fährschiff. Auf den oberen Decks befinden sich viele Attraktionen. Wasserpark mit Sauna und Spaßbad mit Rutsche, unterschiedliche Restaurant und Bars mit Lifemusik, großer Duty-free Laden, Unterhaltungsprogramm mit Shows und vieles mehr.
Um 18:00 Uhr ist für uns das Abendessen im Buffet Restaurant reserviert. Schon als wir zum ersten Mal das Buffet aufsuchen sind wir überwältigt, hier gibt es wirklich alles. Besonders das Fischbuffet ist traumhaft…. ja so fühlt sich Skandinavien an.
Wir unterqueren die Große Belt Brücke während wir noch beim Essen sind, aber da wir alle Fensterplätze im Restaurant haben können wir die Sicht auf die Brücke schön genießen.
Den Rest des Abends verbringt jeder nach seinem Geschmack und noch bevor es komplett dunkel am Himmel ist, sind die meisten in ihren Kabinen verschwunden.

Oslo, Arkavik und Karlstad

Nach einer ruhigen Nacht an Board der ColorLine gehen die meisten von uns zeitig zum Frühstück, denn sobald wir in das Oslo Fjord einlaufen möchte jeder an Deck sein. Das Schauspiel der Einfahrt durch den Schärengarten vor Oslo dauert fast 1,5 Std. Vorbei an kleinen Inseln mit roten Häuschen, nackter Fels und dazwischen kleine Baumgruppen die sich zu einem niederen Wald zusammentun. Buchten in denen kleinen Gruppen von Booten festgemacht sind. Die ersten Segelboote verlassen den Fjord und setzen ihre Reise entlang an der Küste fort. Diese Bilder machen uns richtig Lust auf Skandinavien und insbesondere auf die Natur Schwedens.
Wir verlassen alle zusammen das Schiff im Hafen von Oslo, Alex unser Busfahrer hat seinen Bus gegenüber dem Empfangsterminal gut sichtbar für uns platziert, so kommen wir fast alle gleichzeitig bei ihm an und können nun ohne Verzögerung unsere Bus-/Radreise nach Schweden beginnen.
In weniger als einer Stunde haben wir die Grenze nach Schweden überschritten, Jürgen stimmt uns mit der Nationalhymne auf Schweden ein und wir fahren entspannt ohne Stau und Stress durch das Värmland, vorbei an einer Vielzahl von Seen die alle tiefblau scheinen und zum Schwimmen einladen.
Das Värmland ist das Kanuparadies Schwedens. Und genau das wollen wir bei unserer ersten Radtour entlang des Glasfjorden erleben. Wir treffen Kanuwanderer paddelnd am See aber auch auf den kleinen Landstraßen queren sie mit ihrem Kanu bis zum nächsten See um dort die Kanuwanderung fortzusetzen. Die Boote samt Gepäck sind verladen auf einachsige Transportwagen und so werden sie mehrere Kilometer auf Land transportiert bis zum Einstieg am nächsten See.
Wir bewegen uns mit den E-Bikes deutlich einfacher und schneller auf den Wegen entlang und kommen an einem ruhigen Rastplatz vorbei. Hier machen wir Stopp und Jürgen hat von der Fähre den beliebten norwegischen „Kvikk Junsj“ mitgebracht, der jetzt super zu dem Kaffee aus der Selbstbedienungstheke des Rastplatzes passt. Wir legen am ersten Tag ca. 30 km mit den Fahrrädern zurück, verwenden etwas Zeit jedem sein Fahrrad passend einzustellen und kommen gegen 16:30 in der Provinzhauptstadt Arvika an, wo schon Alex mit dem Bus auf uns wartet und seinen fahrbaren Kiosk für Erfrischungen bereit hat.
Schnell sind die Räder wieder im Anhänger verladen und wir fahren die letzte Busstrecke bis zu unserem Hotel nach Karlstad. Dieter unser zweiter Reiseleiter gibt uns während der Fahrt eine kurze Einführung in die Stadt und weckt damit unserer Interesse Karlstad bei einem kleinen Spaziergang nach dem Abendessen etwas kennenzulernen.
Das Restaurant des Hotels befindet sich, architektonisch interessant, in einem überdachten Innenhof zwischen den Hausfassaden der Hotelgebäude. Hier kann man sich wohlfühlen und die Kunstgemälde an den Wänden bewundern.

Runenstein und Götakanal

Den Kulturteil des Tages beginnen wir mit dem Besuch des größten Runensteins in Schweden. Bei Rök steht der Gedenkstein eines Wikingerkönigs der von einer großen Schlacht und vielen Toten berichtet, darunter auch sein geliebter Bruder. Mit einer Größe von 4 m wurden über 750 Runenzeichen in den Stein geritzt, wodurch noch heute ca. 1000 Jahre noch immer von dieser Schlacht berichtet wird.
Danach machen wir kleine Stopps beim Kloster Alvastra und beim Wasserschloss Vadstena, wo wir auch gleich die Eis Theke der angrenzenden Eisdiele stürmen.
Nun kann der aktive Teil des Tages beginnen. Wir fahren nach Motala zum Beginn unserer heutigen Radtour. Wir wollen am Gotakanal entlang bis zu der großen 7 stufigen Schleuse nach Berg radeln und nach einer kurzen Pause im angrenzenden Café und der ausgiebigen Besichtigung der Schleuse radeln wir noch zur Kloster Kirche Vreta, wo auf dem Parkplatz der Bus auf uns wartet.

Der Weg direkt am Kanal entlang ist wunderschön, komplett frei von Autoverkehr können wir den Gotakanal und die Schiffe darauf betrachten und beobachten wie die Schleusen und Hebebrücken funktionieren. Nett ist es auch zu beobachten wie der neue Trendsport „Stand up Padeling“ auch auf dem traditionellen Kanal Einzug hält, und diese flachen Boards unter den Brücken durch schlüpfen ohne das diese angehoben werden müssen.
Nachdem wir am Parkplatz die Räder wieder verladen hatten und die Zeit zu einem kleinen Snack genützt haben, fahren wir nach Linköping zu unserem heutigen Hotel

Gripsholm, Schloss Taxinge

Noch während dem Frühstück müssen wir feststellen das es heute wohl keine Sonne gibt. Im Gegenteil, es haben sich schwere Regenwolken am Himmel breitgemacht. Aber da unser heutiges Programm erstmal den Besuch des Schloss Gripsholm vorsieht, und wir diese Strecke mit dem Bus zurücklegen, kümmert uns der Regen erstmal nicht. Wir fahren Richtung Norden zum Schloss Gripsholm am Mähler See, das wir mit einer interessanten Führung besichtigen und die große Portrait Sammlung anschauen. Die Spuren von Gustav III., dem Theaterkönig sind hier nicht zu übersehen.
Als wir nach knapp 2 Std. das Schloss wieder verlassen hat der Regen zugenommen und die Landschaft hängt in schwerem Nebel. Lust jetzt die geplante Radtour zu starten hat eigentlich niemand. Deshalb beschließen wir diesen Tag ohne Radtour zu verbringen. Wir fahren mit dem Bus nach Taxinge, zum dortigen Schloss, das weithin bekannt ist für sein überdimensionales Kuchenbuffet. Und genau dieses nehmen wir uns jetzt vor. Michaele; unsere Konditorei Expertin, nimmt das Kuchenangebot ausgiebig in Augenschein. Nachdem selbst sie begeistert ist von der angebotenen Backer Handwerkskunst und der großen Vielfalt, gibt es für uns kein Halten mehr. Der Kalorienverbrauch war zwar wegen ausgefallener Radtour nicht so groß wir sonst, was aber unseren Appetit auf die süßen Teile in keiner Weise schmälert.
Nach der Kuchenschlacht steigen wir alle in den Bus und fahren Richtung Stockholm zu unserem Hotel für die nächsten 2 Tage. Wir haben beschlossen das wir das Abendessen heute etwas vorziehen und schonmal einen ausgiebigen Spaziergang in Stockholm Altstadt „Gamla Stan“ unternehmen.
Wir fahren mit der T-Bahnen in das Zentrum Stockholm und steigen erstmal zu Fuß hoch auf den Aussichtshang Mariaberget, von wo aus wir einen schönen Blick über die Inseln Stockholm haben. Dabei erfahren wir, die geübten Radfahrer, dass man auch beim Gehen ins Schwitzen kommen kann.
Wir bummeln anschließen noch in der Altstadt, besuchen das Königsschloss und sind erfreut darüber das wir uns nett mit einer netten Dame unterhalten können, die in Uniform vor dem Schloss steht und dort für Sicherheit sorgt. Ja, in Schweden ist eben alles etwas entspannter… das gefällt uns gut.
Es ist mittlerweile schon 23:00 Uhr geworden, der Himmel ist zwar noch immer hell, aber wir schlagen nun doch den Rückweg ein. Aber nicht ohne erst noch die kleinen Shops der Altstadt zu inspizieren und kleine Einkäufe zu machen. Mit der Metro, hier Tunnelen-Bahnen genannt, kehren nun doch zum Hotel zurück.

Besuchstag in Stockholm

Heute am Freitag des Mittsommer Tag treffen wir gleich nach dem Frühstück unsere Stadtführerin Marianne am Schlossgarten in Stockholm. Wir erfahren vieles über die Gebäude die wir uns am Abend vorher schon mal angeschaut haben, aber sie weiß auch interessantes über das tägliche Leben in Schweden und im Besonderen in Stockholm zu berichten. Zum Abschluss ihrer Begleitung gehen wir noch gemeinsam zum Schloss und wollen der Zeremonie der Wachablösung zuschauen. Es ist ein warmer Mittag und wir lassen die Jacken und unser sonstiges Gepäck im Bus. Es finden sich zu dieser Zeit viele Besucher ein, die diese Zeremonie erleben wollen. Da wir rechtzeitig vor Ort sind, können wir eine gute Sichtposition einnehmen. Es ziehen zwar einige Wolken auf die dann auch etwas dunkler werden. Aber Marianne hat die Wettervorhersage beobachtet, worin kein Niederschlag für diesen Nachmittag angekündigt ist, und somit bleiben wir entspannt. Als das Musik-Regiment den Platz hoch kommt fallen kleine Tropfen, da wir gute Sichtplätze hatten blieben wir stehen. Marianne wiederholte nochmal den Wetterbericht, nach dem wir keinen Regen befürchten mussten. Mit dieser Sicherheit harten wir aus, auch als der Regen stärker wurde.
Nun aber begann es wie aus Kübeln zu regnen, die ersten von uns brachen durch die Reihen, suchten irgendwo Schutz und Unterschlupf. Das Musik Regiment blieb unbeeindruckt und die Wachablösung wurde Programmgemäß durchgeführt, diesmal eben ohne Zuschauer.
Ein Teil unserer Gruppe versuchte zum Bus zurückzukommen, jedoch wurde Alex kurz zuvor, durch eine Politesse, aufgefordert die Halteposition zu verlassen. Über das Handy konnte Jürgen den Bus zurückholen und nach einigen Minuten konnten wir dann dort ins Trockene schlüpfen.
Als der Regen dann etwas nachließ, und wir entschieden hatten zum Hotel zurückzukehren, trauten sich die Restlichen unserer Gruppe auch aus der Deckung. Tropfnass kamen alle im Hotel an und waren froh in trockene Kleider zu wechseln.
Mit deutlicher Verspätung beginnen wir nun unser Nachmittagsprogramm in Stockholm. Wir huschten alle schnell in den Park Skansen, das Hauptinteresse der meisten von uns galt den Elchen und dem Freilichtmuseum. Nach nur 1,5 Std wollten wir die Zeit noch nützen für den Besuch von zwei Museen. Ein Großteil der Gruppe ging mit Dieter in das Vasa-Museum um das mächtige Kriegsschiff aus dem 17.Jahrhundert zu sehen, eine Vierergruppe schloss sich Jürgen an und besuchte das ABBA-Museum.

Am Abend wird, treffen wir uns alle am Nybrokajen dem Anleger unseres Schärenkutters mit dem wir in die Schären, die vorgelagerten Inseln vor Stockholm fahren und dabei große Berge von frisch gefangen Krabben essen. Jedoch bis man mit selbst gepuhlten Krabben satt wird, dauert schon eine ganze Weile…. Währenddessen schippern wir an den kleinen Inseln vorbei freuen uns an dem trockenen milden Abend und dem schönen Sonnenuntergang über den Schären.
Zurück am Anleger spüren viele eine Mutigkeit, denn den ganzen Tag in der Stadt unterwegs zu sein macht müde Beine. Wir fahren dann auch direkt mit der Tunnelen Bahnen zurück in unser Hotel. An der Station „Kungsträdgarden“, wo wir einstiegen, hatten wir die Gelegenheit eine der berühmten, künstlerisch gestalteten, Stationen bewundern zu können.

Ostseeradweg nach Västervik

Heute sieht das Wetter wieder trocken aus und wir beginnen den Tag, zur gewohnten Zeit, mit einem reichhaltigen Frühstück
Wieder um 8:30 Uhr gehen wir einen neuen Tag an, und fahren mit dem Bus in südliche Richtung. Wählen den östlichsten Straßenverlauf möglichst nach an der Ostsee entlang. Wir überqueren mit der lokalen Fähre den Braviken Fjord und machen in Söderköping im Hafen am Götakanal eine schöne Pause und finden allerlei Lokale von „fein“ bis Fischbrötchen. Jeder nach seinem Geschmack findet was er möchte, bevor wir dann nach mal eine Stunde nach Loftahammar in den Yachthafen fahren, wo wir unsere heutige Radtour starten.
Auf dem Ostseeküstenradweg „Kustlinjen“ geht es entlang der Küstenlinie nach Süden. Erst machen wir noch einen Stop bei einem Cafe einer deutschstämmigen Familie bevor wir einige Brücken überqueren und fahren dann auf einer langen Halbinsel parallel zum Festland bis nach Västervik zu unserem Hotel. Bei der Ankunft in Västervik, wo wir auch unser Hotel haben, liegt die Stadt wunderschön vor uns gelegen, eingerahmt von der Ostsee. Jedoch machten sich schon wieder Regenwolken am Himmel breit, so dass wir es vorzogen uns zu beeilen und trocken in das Hotel zu kommen.
Alex hatte schon unser Gepäck im Hotel deponiert, so konnten wir unsere Räder in den Anhänger verladen und zu Fuß, mit leichtem Gepäck, die 500 m zum Hotel gehen.

Vimmerby mit Bullerbü Radrunde

Astrid Lindgren ist unser Thema des heutigen Tages. Wir folgen Astrid zu ihrem Geburtsort Vimmerby, schauen uns den Ort Näs und das Haus ihrer Eltern an. Mit den Fahrrädern besuchen wir die Inspirationsorte und später die Drehorte für ihre Geschichten der „Kinder von Büllerby. Diese 3 Bauernhöfe gehören zu dem Ort Sevedstrop, und sind bis auf ein kleines Kaffee normal bewohnt, Im Sommer ist es normal das hier die Touristen zum Schauen kommen.
Den Bauernhof von „Michel von Lönneberga“ inklusive seiner Sünderkammer besuchen wir ebenfalls, nachdem wir noch ca. 1 Stunde weiter geradelt sind.
Das dritte Highlight unserer heutigen Tour sind die alten Eichenbäume von Kvill. Sie sind über 1000 Jahre alt und stehen im Nationalpark „Kvillekken“ mit dem Fahrrad können wir den Ort gut erreichen und genießen den Anblick der Eiche von schattigen Sitzbänken und können uns von der hügeligen Abfahrt erholen.
Zurück am Bus, schmeckte einigen erstmal ein kühles Bier aus Alex´s Bordküche. Ja oft haben wir uns gefreut über unseren mobilen Kiosk.
Nun geht es noch ein Stück mit dem Bus, bis nach Växjö wo wir für die beiden kommenden Nächte einziehen.

Öland die raue Schönheit

Der heute Tag führt uns zur Insel Öland, die parallel zur Ostküste verlaufende, 140 km lange Insel, wollen wir mit den Fahrrädern anschauen.
Also fährt uns Alex wieder mit dem Bus an Kalmar vorbei, über die Ölandsbron zum Start unserer Radtour, die wir dann auf der Insel beginnen. Nachdem wir erst noch durch einige Ortschaften fahren, etwas entfernt von der nahegelegenen Ostsee, finden wir einen kleinen Pfad der uns direkt an den Salzwiesen und an den Kühen, die in der Ostsee stehen, vorbeiführt. Eine herrliche Stimmung!
Zur Hälfte unserer Tour kommen wir zu den Steingräbern bei Gettlinge. Die dortige Schiffsetzung verwenden wir, etwas zweckentfremdet, als unseren Sitzkreis und machen Rast mit den restlichen „Kvikk Lunsj“ aus Norwegen
Nach dieser Pause geht’s weiter und es wird windig. Wir durchqueren mit unseren Rädern die Heidelandschaft Stora Alvart, Eine karge, trockene vom Wind ausgezehrte Landschaft mit einer Vielzahl von kleinwüchsigen Pflanzen und Gehölzen. Hier gibt es nur wenig Schatten, deshalb fahren wir bis zum Rand eines kleinen Wäldchens, von wo wir uns diese besondere Landschaft betrachten.
An einem kleinen Parkplatz treffen wir auf eine größere Ansammlung von Menschen, die Kaffee und andere Getränke anbieten. Im Gespräch mit ihnen erfahren wir, dass sie hier einen Wanderweg mit Rätselfragen und Grillstation ausgesteckt haben, zu Ehren von Kronprinzessin Victorias Geburtstag am 14.Juli. Auch das ist die schwedische Loyalität zu ihrem Königshaus…. Die Kronprinzessin konnte zwar zur Eröffnung des Wegs nicht selbst kommen, hat aber einen Vertreter geschickt.
Wir wollen noch ein Stück weiter nach Osten fahren, und suchen uns einen Weg direkt zu der Ostküste zu einem kleinen Fischerhafen. Hier machen wir noch einen kleinen Stopp, zum Baden ist es uns zu frisch und wir machen uns dann gleich auf den Weg zum Treffpunkt mit Alex.

Mit dem Bus fahren wir weiter in den Norden nach Borgholm und zum Schloss Solliden, dem privaten Sommersitz der Königsfamilie. Bevor wir jedoch dem Café am Solliden Slott zuwenden, schauen wir uns noch die berühmten Windmühlen bei Lerkaka an. Schon seit Jahrhunderten nützen die Bauern den Wind auf Öland um ihr Getreide selbst, direkt auf der Insel zu verarbeiten.
Zurück in Växjö, in unserem Hotel, bietet sich noch die Gelegenheit für kleine Einkäufe im nahegelegenen Shopping Center.

Tour durchs Glasreich Smaland und Besuch des Elchparks Grönasens

Nach dem wir in den letzten Tagen die eher trockenen Gebiete Smaland`s besucht hatten, sind wir heute mit den Fahrrädern in der Seenlandschaft unterwegs. Hier im Glasreich gibt es traditionell viele Glashütten, durch den hohen Waldbestand und das viele Wasser konnte sich die diese Industrie auf Geheiß des Königs hier gut entwickeln.
Uns bietet diese Tour schöne Blicke auf Seen und einsame Sommerhäuschen und nach entspannten 35 km treffen wir Alex am Bus wieder.
Wir hatten bisher nur wenig Gelegenheit Elche zu sehen, entweder nur ganz kurz während der Fahrt im Bus, oder im Skansen Park inStockholm. Wir wollen den Anblick der Elche noch etwas intensiver genießen, deshalb fahren wir als nächstes zum Elchpark Grönasens. Hier hat der Inhaber des Parks vor 8 Jahren ein großes Waldstück eingezäunt und dafür gesorgt, dass die Elche immer genug zu fressen haben und sich wohlfühlen. Sie fühlen sich sichtlich wohl, vermehren sich und es gibt hier inzwischen fast 20 Elche zu sehen. Der Park ist so groß das wir auch hier die Elche suchen müssen, oft liegen sie versteckt in einer Erdmulde hinter dichtem Gebüsch. Ein kleines Elch Baby hat sich aber in den Schatten, nahe an unserem Pfad, gelegt. Drolliges Kerlchen, wurde vor zwei Wochen von der Mutter verstoßen und muss nun mit der Flasche aufgezogen werden. Damit es täglich das benötigte 1 Kilo Körpergewicht zunehmen kann, bekommt es täglich 4 Liter Aufzuchtmilch mit der Flasche.
Interessiert hat uns auch schon immer wie den das Fleisch von Elchen schmeckt. Auf einem heißen Grillfeuer können wir uns selbst eine Elchwurst oder Frikadelle braten und den Geschmack kosten.
Nun haben wir noch 3 Stunden Busfahrt bis nach Malmö bevor wir, schön gelegen in der Altstadt von Malmö, unsere letzte Nacht in Schweden verbringen. Bei einem Abendspaziergang entdecken wir die 3. größte und südlichste Stadt Schwedens. Sie ist betriebsamer, schnelllebiger als die Städte die wir weiter nördlich kennengelernt haben. Ob das wohl an der Nähe zu Deutschland liegt, oder an der Anbindung über die Öresund Brücke an Kopenhagen?

Rückfahrt von Trelleborg nach Rostock mit Fähre und anschließend nach Hause

Heute geht es früher los. Auch uns hat wohl die Hektik des Südens wieder etwas eingeholt, wir müssen zeitig nach Trelleborg um auf die Fähre nach Rostock zukommen.
Die Fähre der TT-Line hat dieses Jahr das neue Schiff „Nils Holgerson“ für diese Strecke eingesetzt. Wir sind neugierig was sich hier verändert hat und inspizieren das Schiff. Es ist eine angenehme Überfahrt von 6 Stunden nach Rostock. Wir legen zwar pünktlich in Rostock an, aber mit dem Entladen der Fahrzeuge gibt es wohl noch Schwierigkeiten, wir bekommen dadurch über eine Stunde Verspätung die wir nicht mehr einholen und dann erst gegen Mitternacht in Dresden ankommen.

Schlusswort

Wir hatten mit Alex einen zuverlässigen Fahrer und so konnten wir auch mal die Augen ausruhen und ein Nickerchen machen. Das letzte Stück der Reise entwickelte sich dann zur Abschiedstour. Je weiter wir nach Hause kamen, umso öfter mussten wir uns von liebgewonnen Reisefreunden verabschieden. Während der Reise haben sich alle angefreundet und einige neue Freundschaften gebildet. Ich habe mich in der Gruppe sehr wohl gefühlt und kann mich nur dafür nur bedanken, für die Hilfe die wir untereinander bekamen und für die schönen Gespräche die wir hatten. Wir haben die kleinen Probleme, den Platzregen in Stockholm und die Reifenpannen, dank Dieter und Matthias, schnell gemeinsam in den Griff bekommen. Einfach ein super Team … da macht es Freude als Reiseleiter unterwegs zu sein. Vielen Dank dafür.
Alles Gute und Liebe
Von euerm Reiseteam Dieter, Alex und Jürgen

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