Reisebericht: Radreise Schweden – E–Bike Rundreise mit Götakanal & Stockholm

02.07. – 11.07.2023, 10 Tage Radreise: Göteborg – Vätternsee – Götakanal – Linköping – Schloss Gripsholm – Stockholm – Ostküsten–Radweg – Schären – Kalmar – Insel Öland – Smaland – Malmö (355 Kilometer mit dem E–Bike)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Kulturell und sportlich durch Schweden, mit einer fitten Radsport begeisterten Truppe suchen wir neben der unberührten Natur, auch die kulturellen Spuren der Wikinger und die trutzigen Hinterlassenschaften des Gustaf Vasa.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

Anreise nach Göteborg bei Wind und Regen

Ohne Stau über die deutschen Autobahnen aber dafür mit viel Regen und starkem Sturm lenkte uns Alex unser Busfahrer sicher und pünktlich nach Kiel, an den Schweden Kai. Bei diesem Wetter hatte niemand Lust erst nochmal in die Innenstadt nach Kiel zugehen, sondern wir ging gleich an Board der StenaLine Scandinavia und beobachteten die letzten Vorbereitungen für die Überfahrt nach Göteborg. Erst noch vom Sonnendeck, aber bald wurde es uns zu windig und kalt, dann verzogen wir uns unter Deck und nahmen die Aussichtspunkte an den großen Panoramafenstern ein.
Wegen des starken Windes konnte unser Schiff nur mit großem Aufwand und dem Einsatz der maximalen Kraft der Seitenruder im Becken des Schweden Kai wenden und schließlich nach fast 45 min in die Kieler Förde auslaufen. Den Auslauf vom Hafen, vorbei an Nord-Ost-See Kanal, dem Olympiahafen und dem Marinedenkmal Laboe konnte man ausnahmsweise bei etwas Sonne und wärmeren Temperaturen vom offenen Deck aus beobachten. Danach verkrochen wir uns lieber wieder unter Deck, denn der Regen nahm wieder deutlich zu.
Das Abendbuffet hatten wir erst für 20 Uhr reserviert, aber dann waren wir auch mächtig hungrig und konnten die große Auswahl am Buffet genießen.
An unseren reservierten Plätzen bei leckerem, vielfältigem Essen konnten wir uns alle erstmal ein wenig kennenlernen und etwas aus dem förmlichen deutschen, in den entspannten schwedischen Umgang schlüpfen. Eines der Highlights auf dieser Strecke ist die Unterquerung der langen über 6 km breiten Autobrücke am Großen Belt, die alle gut beobachten konnten die bis 23:30 an Deck blieben. Nicht nur die Brücke war spektakulär zu sehen mit ihrer immensen Spannbreite mitten im Meer, sondern auch Wolkenballen im Hintergrund gaben dem Bild dramatische Formationen und Lichtreflektionen. Somit ergaben sich sehr interessante Fotoaufnahmen von diesem Ereignis.


Ankunft in Göteborg und Weiterfahrt nach Gränna

Bei größerem Seegang und starkem Regen liefen wir am Montagmorgen in Göteborg ein. Nach zügigem Verlassen des Schiffes fanden wir Teile des Busparkplatzes überflutet, so dass Alex unser Fahrer nur auf der entfernten Seite des Platzes auf uns warten konnte, jedoch mit einem großen Bogen gelangten wir doch noch mit trockenen Schuhen zum Bus. Mit einem Stopp am Keller-Park und einem Blick auf Göteborg, von dem dortigen Aussichtspunkt, beginnen wir unsere Fahrt in Richtung Jönköping. Mit viel Regen während der Busfahrt kamen wir schließlich in Gränna an, besuchten den traditionellen Zuckerbäcker am Ort und ließen uns erklären wie die berühmten Polkagries Zuckerstangen hergestellt werden. Während die Gruppe zusammen mit Jürgen sich in Gränna die Stadt anschauten und Polkagriesstangen einkauften, bereiteten Dieter und Alex den Start unserer 1.Radtour vor. Wir wollen mit den Rädern hinaus auf die Insel Visingsö und dort bei einer Inselumrundung die Ruine der Burg Näs besuchen, wo vor fast 800 Jahren Schwedens erster König seinen Sitz hatte und später die von den Grafen von Brahe erbaute Kirche und Burgruine Visingsborg anschauen. Nach dem wir mit der kleinen Autofähre zur Insel übergesetzten hatten, bekamen wir während der Radtour teilweise sehr starken Gegenwind, dass wir froh über unsere Elektroantriebe an den Fahrrädern waren. Aber das Wichtigste ist das es trocken blieb und es während unserer Tour nicht regnete.
Als über dem Vätternsee erneut große tiefhängende Wolken auf uns zukamen beschlossen wir mit der nächsten Fähre die Insel zu verlassen und den Schutz im Bus zu suchen. Nach einer kleinen Eingewöhnungstour und den ersten Eindrücken von der schwedischen Geschichte, konnten wir fast trocken die Fahrräder verladen und dann einen kleinen Snack im Bus genießen.
Nach weiteren 1,5 Std Busfahrt kamen wir an unserem Hotel in Linköping an, bezogen unsere Zimmer und genossen danach ein schönes Abendessen.


Fahrt zum Ufer des Vättern und Radtour am Gotakanal entlang

Auch heute haben wir wieder mit Regen zu rechnen und haben deshalb beschlossen unsere Genuss Radtour, entlang am Gotakanal, auf den sonnigen Vormittag zu legen. Kurzerhand haben wir die Tagesplanung vom Ende her begonnen. Nach ausführlicher Inspektion der Schleuse in Berg, mit seinen 7 Kammern, folgten wir den Schiffen Richtung Göteborg nach Osten. Eingebettet fast wie in einer Märchenlandschaft folgten wir dem schlanken Lauf des Kanals, durch Wiesen und Schafweiden vorbei an einzelnen roten Häuschen und kleinen Schiebebrücken die die Überfahrt des Kanals ermöglichen. Trotz Gegenwind genossen wir die 2 Stunden direkt am Kanal in vollen Zügen. In Borensberg machten wir erstmal einen Kaffeestopp, bevor wir die 2 Etappe antraten und am Boren See entlang bis nach Motala radelten. Hier hatte Alex schon Position bezogen und war bereit uns einzusammeln und die Fahrräder für diesen Tag wegzupacken.
Am Vasa-Schloss Vadstena machten wir eine verspätete Mittagsrast und schauten uns das wuchtige Schloss am Ufer des Vättern ausführlich von außen an. Kaum waren wir wieder zurück am Bus, kam der angekündigte Regen und wir setzten die nächsten Besichtigungen bei Regen fort. Erst machten wir am Kloster Alvastra halt, wandelten durch die verfallenen Klostermauern und konnten uns kaum vorstellen welche Dimension dieses bedeutendste schwedische Kloster einmal hatte. Aber der Regen trieb uns dann vorzeitig zurück in den Bus und wir besuchten den größten Runenstein Schwedens bei Rök. Der größte und eindrucksvollste Runenstein in ganz Schweden lohnt sich wirklich betrachtet zu werden und stellvertretend für die vielen anderen Botschaftssteine der Wikinger beachtet zu werden. Die Erklärungen unserer beiden Reiseleiter Dieter und Jürgen halfen uns zusätzlich zu den Informationstafeln am Infopoint. Zum Abschluss dieses sonnigen und auch verregneten Tags machten wir gemeinsam noch einen Spaziergang durch Gamla Linköping bei nun wieder trockenem Wetter.
Zurück im Hotel hatten wir viele Eindrücke aus der Geschichte Schwedens im Kopf und die Anstrengung einer sehr schönen Radtour am Gotakanal in den Beinen.


In Gripsholm und am Mälarsee mit dem Fahrrad unterwegs

Am heutigen Morgen starteten wir erst mal zu einem Besichtigungstermin im Schloss Gripsholm. Nach ca. 2-stündiger Anfahrt fanden wir das traumhafte Vasa Schloss in herrliches Licht getaucht, umrundet von den saftigen grünen Wiesen des Schlossparks direkt angrenzend gelegen am Mälarsee. Ja hier ist es einfach schöne Fotos schießen.Zum verabredeten Termin trafen wir uns am Eingang der Schlossgemäuer und versammelten uns im ersten Galeriezimmer wo unsere Führung durch das Schloss beginnt. Spannend dargebrachte Erklärungen von unserer Führerin, zu Königen die hier residierten oder auch hier unfreiwillig eingesperrt waren. In der 1-stündigen Führung bekamen wir einen Einblick in die Geschichte Schwedens.
Nach dem schönen Aufenthalt am Schloss wollten wir uns nun wieder sportlich betätigen. Am Startpunkt der heutigen Tour in Loftahammar überraschte uns Alex mit einem leckeren selbstgemachten Wurstsalat. Das war genau das richtige. Während Dieter und Jürgen die Fahrräder startklar machten konnten die Gäste nun erstmal sich bayrisch lecker auf die Tour vorbereiten. Mit diesen kräftigen Kalorien im Magen konnte die Tour dann losgehen.
Erst gings erst einfach über die Landstraße und dann teilweise auf neu aufgeschütteten Kieswegen voran, was das Fahrradfahren ziemlich anstrengend machte. Aber die schöne Landschaft entschädigte und auch für den am Anfang starken Gegenwind. Nachdem wir dann die kleine Stadt Mariefred erreichten, mit erneuter Sicht auf das Schloss Gripsholm, besichtigten wir das Grab des verstorbenen Schriftstellers und Publizisten Kurt Tucholsky der diese Gegend hier bei Gripshom sehr mochte und sich hier auch begraben lies.
Nun ging die Tour am schönen Hafen von Mariefred vorbei, um das Schloss Gripsholm und den Mälarsee herum, dann etwas steiler den Berg hinauf und dann parallel entlang an einem historischen Schmalspur Dampfzug. Eine sehr schöne Strecke und am Ende der Tour radelten wir in den Park von Schloss Taxinge, dem weithin bekannten Kuchenschloss. Hier wird täglich aufs Neue eines der größten Kuchenbuffet Schwedens aufgebaut. Wie kann leckerer Kuchen besser schmecken als nach einer anspruchsvollen Radtour. Nun wurde es aber Zeit sich auf den Weg zum nächten Hotel zu machen, das wir für die folgenden 2 Nächte in Stockholm gebucht hatten.
Gerade als wir am Parkplatz des Scandic Talk Hotel ankommen, trifft auch die Nordkap-Reisgruppe von Eberhardt ein. An guten Hoteladressen treffen sich die Eberhardt Gruppen eben gern. Reiseleiter und Busfahrer sind sich gut bekannt und wir checken unsere Gäste gemeinsam ein und buchen auch das Abendessen für alle zur selben Zeit. Das ist als wenn man Nachbarn unerwartet im Urlaubsland trifft.
Am Abend trennen sich aber die Gruppen wieder. Wir Radfahrer machen uns nochmal auf, um die abendliche Atmosphäre in der City von Stockholm zu erleben. Das späte Sommerlicht in dieser Jahreszeit ist ganz besonders. Wie bei einer ewig andauernden Abendröte sind alle Gebäude in ein warmes Licht getaucht. Wir können ohne Menschenmassen an den historischen Gebäuden entlang spazieren, den Schlosshof und die strammstehend Wachen besuchen und mit ihnen auch kurze Gespräche führen. Zum späteren Abend bummeln wir noch mal durch die Altstadt Gamla Stan, überlegen uns ob wir noch etwas Trinken gehen sollen. Entschließen uns aber dann doch ohne Einkehr wieder zurück zum Hotel zufahren, und besteigen die Stockholmer Metro, genannt Tunnelbana, und kehren in unser etwas außerhalb gelegenen Hotels zurück.
Nach diesem ersten Eindruck von Stockholm freuen wir uns auf die Stadtführung am morgigen Tag.


Stadtbesichtigung Stockholm, heute mal ohne Räder

Heute bleibt der Radanhänger auf dem Hotelparkplatz stehen und Alex muss sich in die engen Straßen von Stockholm begeben. Aber das ist nicht das erste Mal und er kennt die wichtigsten Plätze und Straßen schon ziemlich gut. Wir treffen unsere Stadtführerin Renata am Aussichtspunkt Fjällgatan von wo sie uns gleich die Skyline von Stockholm und alle relevanten Gebäude erklärt. In den nächsten 3 Stunden gibt uns Renata eine super Stadtführung mit tollen Informationen von der Geschichte Stockholms und vom aktuellen Leben hier und allgemein in Schweden.
Zum Abschluss unserer Busrundfahrt durch die Stadt gehen wir noch gemeinsam mit Renata durch die Altstadt und beobachten die tägliche Wachablösung am Schloss. Hier verabschieden wir uns von Renata und fahren mit Alex zum Eingang des Skansen Parks, wo wir uns nun auch von Alex und seinem Bus trennen. Für den Nachmittag sind wir zu Fuß unterwegs und jeder kann seine Ziele und Unternehmungen selbst planen. Nachdem alle erst mal in den Park Skansen schauen, verteilen sich dann schnell einzelne Gruppen zu unterschiedlichen Museen oder Shopping Straßen.
Zu abendlicher Stunde treffen wir uns alle wieder am Schiffanleger am Nybrokajen. Von hier haben wir eine Schärenfahrt in den Stockholmer Schärengarten gebucht. Und da zu dieser Uhrzeit normalerweise alle Hunger haben, bekommen wir riesige Mengen Krabben auf die Tische gestellt, serviert mit verschieden Dips und Brot. Die Sättigung mit den Krabben geht nicht ganz so schnell wie sonst, denn jeder muss seine Portionen selbst puhlen und das erfordert nicht nur Fingerfertigkeit, sondern benötigt auch Zeit. Aber die haben wir an diesem Abend. Entspannt schippern wir durch die Schären betrachten die schönen Häuschen auf den gruppierten Inseln und puhlen nebenbei unsere Krabben. Mit allen Sinnen genießen.
Es ist schon nach 23:00 Uhr als wir wieder in Stockholm anlegen und die meisten von uns sind schon ziemlich müde. Wir machen uns somit direkt auf den Rückweg, mit der Tunnelbana, zum Hotel. Hier beenden wir den Besuchstag Stockholm und verschwinden alle direkt in unsere Zimmer.


An der Ostseeküste entlang nach Västervik

Nach dem ausgedehnten Besuch in Stockholm freuen sich nun alle wieder in die Natur und aufs Fahrrad zu kommen.
Wir verlassen Stockholm mit dem Bus in südliche Richtung nach ca. 2 Std überqueren wir den Fjord Braviken mit einer Fähre und machen noch mal am Gotakanal eine Pause, in dem trubeligen Ort Söderköping der für die Gotakanalschiffe einen Anlegeplatz zum Übernachten und ein großes Angebot an Restaurants bietet. Daneben werden abends am Hafen gelegentlich kleine Theater und Konzerte aufgeführt. In dieser Umgebung bleiben wir für eine ausgiebige Mittagsrast, bevor wir weiterfahren nach Loftahammar zum Startpunkt unserer Ostseeradtour.
Bei starkem Gegenwind machen wir uns auf den Weg Richtung Westen und umfahren die zerklüftete Ostseeküste bis wir bei Lofta auf eine Landzunge fahren können, die eine Verbindung bis nach Västervik hat. Nach dem wir noch in einem schönen Café bei Lofta einen Zwischenstopp machten und anschließend in südlicher Richtung weiterfahren, lässt auch der Gegenwind nach und die Sonne wird immer kräftiger. So haben wir dann noch eine schöne entspannte zweite Hälfte unserer Radtour und kommen guten Mutes in Västervik an. Da an diesem Wochenende hier ein großes Soft Hockey Turnier stattfindet, kann Alex den Bus nicht in der Nähe des Hotels parken, um unsere Fahrräder in den Anhänger zu laden, deshalb übergeben wir unsere Räder, am Parkplatz an der Kirche, unserem Reiseleiter Team und laufen mit unseren Koffern im Konvoi durch die Stadt bis zu unserem Hotel. Nach dem wir bisher meist im Konvoi mit den Fahrrädern unterwegs waren, ist der Kofferkonvoi auch ganz lustig.
Die Tour war irgendwie anstrengender als erst gedacht und nach einem leckeren Essen, das der Koch mit Hingabe bis zum Dessert für uns zubereitet hat, waren die meisten nach einem kleinen Stadtspaziergang mit Dieter, müde und zogen sich auf ihre Zimmer zurück.


Auf den Spuren von Astrid Lindgren

Heute haben wir ein Hauptthema. Wir wollen die Orte besuchen wo Astrid Lindgren gelebt, ihre Inspirationen für die Romane gefunden hat und wo die Verfilmungen ihrer Erzählungen gedreht wurden.

Wir starten unsere Spurensuche am Beginn ihrer Biographie, an ihrem Elternhaus in Näs bei Vimmerby, wo sie in großer Freiheit und behütet aufgewachsen ist, auf dem Bauerhof ihrer Eltern. Dort steht noch heute der Baum im Garten, den sie sich in ihren Geschichten als Limonadenbaum ausgeschmückt hat. Die nächsten Stationen ihrer Biographie und ihrer Verfilmungen besuche wir mit dem Fahrrad, denn sie liegen alle sehr abgeschieden und weit verstreut in der Natur. Erst besuchen wir das Dorf Sevedstrop, wo die Großeltern in einem kleinen Haus lebten und wo später die Geschichten der „Kinder von Bullerby“ verfilmt wurden. Danach geht es nach Katthult dem Hof der die Filmvorlage der Serie „ Michel von Löneberga“.

Wir hatten an diesem Tag richtig Glück mit viele Sonne und wenig Wind, das Gegenteil von den Tagen zuvor. Und weil es uns allen gut gefiel durch die schöne Märchenlandschaften und Wälder zu radeln nehmen wir noch einen größeren Anlauf und besuchen die 1000 jährigen Eichen bei Kvilleken.
Zurück nach unserer fast 50 km Runde war der Hunger groß, und zum Glück kann Alex uns mit leckeren Würstchen und kalten Getränken versorgen, die den ersten Heißhunger stillen. So ein Bus, mit Küche und Kühlschrank, am richten Ort zu haben, ist schon eine tolle Sache.
Abschließend für diesen Tag geht es noch eine Stecke nach Växjö zu unserem Hotel, wo wir uns für 2 Tage einquartieren.


Öland bei bestem Sonnenschein

Es ist heute ein schöner, warmer und sonniger Tag und viele der Reisegruppe möchten sich beim Radfahren mal so richtig verausgaben. Heute passt das, wir können ohne Regen planen und eine große Runde über Öland drehen. Wir starten bei den Bockwindmühlen in Lerkaka. Und direkt nach deren Besichtigung steigen wir auf die Räder, fahren erst in südliche Richtung, queren dann die Insel nach Westen. Kreuz und quer suchen wir die Wege, immer in der Absicht auf kleinen Wegen und Straßen, dicht an der Natur zu radeln. Nach 2 bis 3 Std. kommen wir an einem kleinen Yachthafen an der Westküste an, wo Alex mit seinem Bus schon auf uns wartet. Um Zeit zu sparen machen wir Mittagessen mit den Reserven der Boardküche, und anschließend unternahmen viele noch einen Spaziergang am Meer und genossen das rege Treiben am heutigen Sonntag. Nach dem wir wieder Kraft gesammelt haben geht es für die 2.Etappe wieder auf die Räder. Wir fahren nun in nördliche Richtung, immer weiter Zick Zack immer auf den kleinen Pfaden bis wir an der Burgruine Borgholm ankommen und nach kurzer Besichtigung weiter zu unserem Ziel fahren dem Schloss Soliden und dem angrenzenden Café-Garten. Hier ist nun Schluss unserer tollen 60 km Radtour über Öland. Wie haben viele unterschiedliche Landschaften gesehen, große Weiden, karge Heideflächen und buschige Waldflächen. An den Siedlungen und Höfen vorbei, wo bei vielen auch am Sonntag die Arbeit nicht liegen blieb.
Nun als die Räder wieder im Anhänger verstaut waren, konnten wir noch eine kleine süße Stärkung im Café am Schloss genießen, bevor es dann zurück nach Växjö ging und wir dort zum Abschluss noch einen kleinen Stadtspaziergang, zum Kennenlernen des Hauptortes im Glasreiches, machten. Auch diese abendliche Stadtbesichtigung hatte Dieter wieder mit Faktenwissen angereichert.
Nach dieser großen Radtour und einem Fußmarsch durch Växjö hatte jeder kräftig Hunger und wir freuten uns auf das Abendbuffet.


Schwedische Sommerhäuser an den Seen und endlich Elchen in die Augen schauen.

Nach einem kräftigen schwedischen Frühstück haben wir heute nur eine kurze Anfahrt zu unserem Startpunkt, mitten im Wald, bei den ehemaligen Glashütten Smalands. Da wir mit Regen rechnen müssen, beginnen wir unsere Tour schon bald am Morgen. Der Wald ist schön schattig und die Luft noch rein und frisch. Die Tour verläuft meist im Wald oder an schönen spiegelglatten Seen entlang. Bei einem Stück Waldweg wurde erst kürzlich eine neue Schotterschicht aufgefüllt, diese war noch nicht festgefahren und deshalb für uns mit den Fahrrädern sehr schwierig zu befahren. Der Vorderreifen sink ständig in den tiefen Schotter und rutscht zur Seite weg. Als dann auch noch unerwartet 2 große Steinbrocken auf dem Weg liegen, wird das leider für eine Radlerin zum Verhängnis und sie stürzt. Zum großen Glück ist ihr nichts passiert, außer einige Hautabschürfungen bleib alles heile und wir können unsere Tour gleich fortsetzen. Bei dieser Gelegenheit können wir wahrnehmen wie groß der Vorrat an Pflastern in unser Radgruppe ist. Die Hilfsbereitschaft ist groß, hätten alle ihre angebotenen Pflaster auf die Haut der Verunglückten geklebt, wäre der Sonnenschutz am ganzen Körper zu 100% gewährleistet (Witz). Aber das zeichnet die Gruppe aus, alles erfahrene Radfahrer und somit ist man für solche Fälle vorbereitet.
Das war nun unsere letzte Tour für diese Reise und insgesamt hatten wir großes Glück mit dem Regen, wir fanden immer einen Weg dem Regen auszuweichen und blieben die ganzen 11 Tage der Reise trocken und ohne schlimmen Unfall. Da sind wir jetzt auch mal unserem Schicksal dankbar dafür.

Mit gepacktem Radanhänger geht es nun für ca. 30 min weiter mit dem Bus zu unserer Verabredung mit den Elchen. Da das Wetter im Elch Park schon etwas bewölkt ist, fühlen sich die Elche und ihre neugeborenen Kälber sehr wohl. Sie nahmen gerne Futter aus der Hand des Pflegers, stehen munter auf den Beinen und lassen sich sogar am Kopf streicheln. So nahe an die Elchkühe heran zu kommen, ist schon sehr toll.
Anschließen sind wir zum Grillen von Elchwurst verabredet. Jedoch nachdem zutraulichen Kontakt mit den Tieren, ist das für manche aus unserer Gruppe gar keine gute Idee mehr, und sie wollen dann doch lieber keine Wurst kosten. Auch wenn die Elchjagd in Schweden, zur Begrenzung der Population nötig ist, kann ich gut verstehen das man so ein schönes Erlebnis mit den Tieren ungetrübt in Erinnerung behalten möchte.
Nach diesem sehr schönen Besuch im Elch Park treten wir unsere Fahrt nach Süden, nach Malmö an. Wir haben ca. 3 Std. Fahrt vor uns, die wir zwar mit einem Lebewohl Sekt etwas unterbrechen konnten, aber am Abend bei der Ankunft im Hotel dann doch froh sind die Strecke geschafft zu haben. Mit einem üppigen Büffet im Hotel, konnten wir die Radfahrkalorien wieder ausgleichen und sind dann wieder stark genug einen kleinen geführten Stadtspaziergang durch die Innenstadt von Malmö zu unternehmen.


Mit TT–Line Fähre nach Rostock

Den letzten Tag in Schweden, beginnen wir schon sehr früh. Eigentlich dachten wir das um diese Zeit, beim Frühstück im Hotel, noch nicht viel los ist. Aber wir haben uns getäuscht, anscheinend habe noch mehr Gäste die Fähre am frühen Morgen gebucht. Nach nur kurzem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Fähre nach Trelleborg um mit ihr nach Rostock fahren.
Bei ruhiger See und moderatem Sonnenschein machten wir die Überfahrt bis zum Rostocker Hafen. Ein schönes Highlight ist die Einfahrt bei Warnemünde, vorbei an dem gutbesuchten Strand und mit Blick auf die Silhouette von Rostock. Am Nachmittag setzen wir die Heimreise, mit dem auf der Fähre gut ausgeruhten Alex, fort. An mehreren Ausstiegen verlassen uns liebgewordene Gäste und nur mir einer kleinen Rumpfgruppe treffen wir in Dresden, dem Ende unserer schönen Reise, ein.


Schlusswort

Dank einer kompakten Radfahrer Gruppe konnten wir schöne und auch neue Wege fahren. Wir haben dem Regen meist ein Schnäppchen geschlagen und sind trocken durch die schöne schwedische Landschaft geradelt. Es hat mir als Reiseleiter viel Freude gemacht euch allen das schöne Schweden zu zeigen. Durch eine rubuste und ausdauernde Reisegruppe und durch die tolle Zusammenarbeit mit Alex und Dieter wurde die Reise zu einem super Erlebnis. Ich freue mich das ich mit euch allen diese Reise und diese Radtouren machen konnte und hoffe das wir uns wiedermal bei einer schönen Reise treffen.

Alles Gute und weiterhin starke Radlerbeine

Wünscht euch

Jürgen Müller

Kommentare zum Reisebericht