Erlebnissreiche Radreise durch Südschweden
Reisebericht: 16.06. – 25.06.2025
Mit erfahrenen Radfahrern geniesen wir in einer harmonischen Gruppe die schöne Natur Schwedens, atmen in vollen Zügen die frische Luft und den Duft der wieder neu entstehenden Flora. Wir nehmen die Ge
Ein Reisebericht von
                                                            
                                    Jürgen Müller
                                
                                                    
Die Anreise Kiel
Nachdem wir am Sonntag noch Temperaturen über 30 Grad hatten, starten wir heute Vormittag um 06:00 Uhr bei abgekühlten Temperaturen und Regen unsere Fahrt nach Kiel. Wir haben aus dieser Reise nur wenige Zustiegsorte, so dass wir nach dem Dresdner Flughafen erstmal kräftig durchstarten können und wir kommen auch gut voran, so dass wir schon überlegten, was wir mit der gewonnenen Zeit in Kiel anfangen wollen. Bei Potsdam kommen wir in die schöne Havelregion und nehmen dort noch weitere Gäste auf, bevor wir Kurs auf Hamburg halten. Hier plötzlich bildet sich ein Stau der uns über eine Stunde Zeit kostet und auch danach geht es zähflüssig weiter. So schnell geht es, dass unser Zeitvorsprung dahin schmilzt und wir dann doch nur pünktlich zum Einchecken am Schweden Kai, bei unserer Stena Line, ankommen und keine weiteren Aktivitäten in Kiel mehr unternehmen können. Unser letzter Reisegast wartet direkt vor dem Terminal und wir können ihn auch sehr leicht erkennen, den Radfahrer mit entsprechenden Taschen gibt es nicht so viele am Kai. Schnell sortieren wir das Gepäck für die Fähre erledigen die Formalitäten zum Einchecken und gehen dann gemeinsam an Bord. Schon oben auf Deck 11 der Fähre hat man ein erhebendes Gefühl und kann die weite Aussicht über Kiel und den Anfang der Kieler Förde genießen. Von hier oben beobachten wir die letzten Beladeaktivitäten der Fähre, gönnen uns ein kühles Getränk am Sonnendeck und warten gespannt auf das Auslaufen des Schiffes. Dann kurz vor 19:00 Uhr ist es so weit, die Fähre wird losgemacht und sie bewegt sich seitlich weg vom Kai und beginnt mit dem ersten Manöver einer Winde im Hafenbecken. Dieses riesengroße Schiff in dem kleinen Hafenbecken, hier geht es um wenige Meter dass die Drehung gelingt. Mittlerweile haben wir wieder Sonnenschein und genießen so die Ausfahrt vom Sonnendeck aus durch die Kieler Förde vorbei am Nord-Ostsee-Kanal am Olympiahafen dann passieren wir Laboe das Seefahrerdenkmal und nehmen wahr, dass sich nun die Kieler Förde immer weiter öffnet. Kaum haben wir die Förde verlassen und nehmen Kurs auf Langeland dürfen wir unsere Reservierung am großen Buffet wahrnehmen. Dieses Buffet ist auf der Fähre ein besonderes Highlight, für Fischesser ein Paradies und für Fleischliebhaber und Vegetarier wird auch vieles leckere angeboten. Nachdem wir nun gestärkt sind und uns an Bord etwas auskennen, erwarten wir das nächste Highlight, die Passage durch den großen Belt die Meerenge zwischen den dänischen Inseln Fyn und Sealand, die mit einer Brücke überspannt ist die wir gegen 23:30 Uhr Unterfahren werden und die spektakuläre Fotoaufnahmen verspricht.
Ankunft in Göteburg und Besuch der Insel Visingsö
Die Einfahrt in den Hafen von Göteborg gibt uns sehr schöne Bilder. Vorbei an den Festungen Oscar Fort und der Verteidigungsinsel Nya Älvsborg. Dann hinein in den. Göta River. Wir unterqueren die Göta Brücke und kommen dann langsam an unseren Anlegeplatz. Nun ist es Zeit das Deck zu verlassen und nach unten zum Ausstieg zu gehen. Nachdem wir uns alle versammelt haben, öffnet sich auch bald die große Bordtüre und wir können in das Empfangsgebäude der StenaLine nach unter gehen bis wir im Hafenbereich ankommen. Wir müssen nicht lange warten, dann kommt schon Alex mit dem Bus und dem Anhänger auf den Parkplatz gefahren. Alles geht sehr zügig heute Vormittag. Wir fahren in die Stadt und steuern erstmal den Keilerpark an, dort wollen wir auf den höchsten Berg der Stadt, einen Aussichtspunkt hochfahren. Von hier oben überschauen wir die Stadt und bekommen eine Vorstellung wie sich Göteborg aufteilt. Direkt vor uns der Hafen mit den Fähranlegern, auch die unsere StenaLine liegt noch direkt vor unserm Ausblickschön, dann links daneben ein großes Industriegebiet und ganz links gelegen die Altstadt. 
Nun verlassen wir Göteborg, kommen am markanten Gebäude des „Lippenstifts“ vorbei. Überquere nochmal den Göta River und verlassen die Stadt über die. Straße E 20. Unsere Fahrtrichtung ist Jönköping und wir benötigen ungefähr zweieinhalb Stunden bis wir an Jönköping vorbeifahren, südlich des Vätternsee. Wir fahren um den See herum nach Norden und schließlich in die kleine Stadt Grenna. Hier in Grenna fühlt man sich pudelwohl. Es ist eine kleine Stadt mit vielfältigen Geschäften und schönen Cafés, wie gemacht für einen Besuch zum Schlendern. Alex lässt uns mitten in der Stadt aussteigen, wir gehen erst noch etwas die Hauptstraße entlang, schauen uns die Geschäfte und den Vorplatz der Kirche an und kehren dann zurück zu der Zuckerbäckerei wo wir eine Vorführung in der Herstellung der berühmten Polkakris . Stangen bekommen. In der Saison, wenn viele Gäste kommen und viele Vorführungen gemacht werden, sind hauptsächlich Studenten bei der Arbeit in der Zuckerwerkstatt.  Wir können diesen flinken Fingern zuschauen, wie sie den dreieinhalb Kilo schweren Zuckerteig walken und kneten Und schaumig weiß schlagen. Dabei wird er immer kühler und fester und der Zeitpunkt der einzelnen Arbeitsschritte wird durch die Konsistenz des Zuckerteig bestimmt. Hierfür benötigen die Bäcker viel Erfahrung, um genau zu wissen zu welchem Zeitpunkt sie den Teig formen, ziehen und teilen müssen.
Nach dem Besuch der schönen Stadt laufen wir zu den kleinen Fährhafen am Federnsee hinunter. Dort hat Alex schon kräftig angepackt und unsere Fahrräder aus dem Anhänger ausgeladen. Nun machen wir einen kleinen Check, stellen die Fahrräder noch individuell ein und machen uns dann auf den Weg zum übersetzten mit der kleinen Fähre zur Insel Visingsö. Hier wollen wir unsere erste Gewöhnungstour über die Insel drehen und fahren bis an die Südspitze nach Näs, zu der Burg die als Wohnsitz der ersten schwedischen Könige diente. Zurück geht es vorbei an der Kirche und dem Schloss der Adelsfamilie Braha, die hier im 17.Jahrhundert die Stadt Gränna gründeten und auf der Insel ihren Wohnsitz hatten.
Mit der Fähre geht es wieder zurück zum Parkplatz wo wir schnell die Fahrräder in den Anhänger verladen und dann noch ein kurzes Stück nach Linköping fahren, wo wir das Hotel für die nächsten 2 Tage beziehen.
Von Motala dem Götakanal entlang
Von Linköping starten wir heute den Tag sehr zeitig. Denn es ist ein sonniger Tag, vorhergesagt, ideal zum Radfahren und zum Besuch kultureller Highlights. Auf der Anfahrt nach Mottola besuchen wir erst den größten Runenstein Schwedens, der sich in Rück befindet. Lassen uns beeindrucken von den über 700 Runenzeichen, die der Stein trägt, erfassen näherungsweise den Inhalt des Textes, der auf Informationstafeln erläutert wird. Danach fahren wir weiter zum ehemaligen Zisterzienserkloster Alvastra, spazieren durch die großzügige Klosteranlage, von der leider nur noch einige Ruinen stehen. Aber die Anlage auf der grünen Wiese zwischen den sanften Hügeln gelegen, ist ein Ort zum Wohlfühlen. Durch die Machtergreifung des Wasakönigs Gustav I, und den Einfluss der Reformation wurde dieses Kloster aufgegeben und später die Steine zum Bau des Schloss Vadstena verwendet. Heute steht nur noch ein kleiner Teil der gesamten Anlage, dieser wird aber liebevoll gepflegt. Als nächstes geht es weiter zum Wasa Schloss Vadstena, das als Wasserschloss im 16.Jahrhundert errichtet wurde und zur Verteidigung und den Erhalt der neu gewonnen Unabhängigkeit Schweden diente. Es hat eine mächtige Ausstrahlung mit seinen 4 dicken Türmen jeweils einer an jeder Ecke und dem hohen Wall, der hinab bis zum Wassergraben reicht.  Heute ist es ein gern besuchtes Ziel für Bootsfahrer, die über den Vätternsee kommen und über den Verbindungskanal zum Schloss einfahren und im Wassergraben anlegen.
Unser nächstes Ziel ist die Stadt Motala. Hier wurde einst das Camp für die Arbeiten am Göta Kanal eingerichtet, der unter der Leitung durch Baltazar von Platen bis zum Jahr 1832 errichtet wurde. Wir starten von hier aus unsere Radtour in östliche Richtung. Immer am Kanal entlang oder an den verbundenen Seen des Kanals vorbei. Erst kommen wir an den Borensee, den wir großzügig umradeln, bis wir dann in Borensberg an der ersten Schleuse, wieder den künstlich gegrabenen Götakanal erreichen. Nun folgen wir dem Verlauf der alten Treidelwege, direkt neben dem Kanal, die nächsten 20 Kilometer, bis zu dem Ort Berg und der dortigen 7 stufigen Schleusenanlage, die den Kanal und die Schiffe absenkt auf das Niveau des Sees Roxen. Wir haben Glück und können beobachten, wie ein großes Segelschiff mit voller Besatzung in die Schleusen einfuhr und sich Stufe um Stufe runterarbeitete. War ein wunderbares Fotomotiv und hat uns alle sehr beeindruckt. Danach ging es weiter zu unserem Übernachtungsort Linköpping. Wir fuhren nun auf Radwegen direkt nach Linköpping, und machten einen Stopp in dem schönen Museumsdorf Gamla Linköpping. Auch hier boten sich schöne Fotomotive der historischen Häuser und der schmalen Gassen an. Dann ging es weiter in die Altstadt hinein entlang der lebhaften Kneipenszene, dann am Dom vorbei, bis wir schließlich an unserem Hotel ankamen. Schnell packten wir alle unsere Ausrüstung zusammen. Nach der abwechslungsreichen Tour konnten alle direkt in die Zimmer gehen und sich frisch machen fürs Abendessen. 
Die Gespräche beim Essen spiegelten die Erlebnisse dieses wunderschönen Tags wieder, nicht nur die Sonne, sondern auch die gesamten Erlebnisse auf der Radtour und die kulturellen Besichtigungen am Vormittag sorgten für ein abgerundetes Erlebnispacket.
Besichtigung von Schloss Gripsholm, Kuchenessen im Schloss Taxinge und Ankunft in Stockholm
Nachdem wir 2 Tage die schöne Stadt Linköping genießen konnten und schöne Abende in dem Park hinter dem Hotel verbringen konnten, verlassen wir heute Stadt wieder. Unsere Fahrt führt uns an den Mälarensee. Nach Mariefred und dem Vasa Schloss Gripsholm. Wir haben für Gripsholm eine Führung bestellt und kommt dort etwas früher an, so dass wir das Schloss und den Schlosspark zuvor noch etwas auf eigene Faust erkunden können. Danach gehen wir gemeinsam zum Eingang in das Innere des Schlosses. Wir werden schon empfangen von unserem Schlossführer. Sie führt uns durch die Räumlichkeiten, erklärt uns sehr anschaulich die Bedeutung der vielen Portraits und die Funktion der unterschiedlichen Räume. Und wir bekommen einen schönen Eindruck welche Geschichte dieses Schloss schon erlebt hat. Gebaut für die Verteidigung in der Vasa Dynastie, tat das Schloss auch gute Dienste, um die Erbfolge zu manipulieren und den einen oder anderen Königsnachfolger dort festzusetzen. Und später genoss der Theaterkönig Gustav III, dieses Schloss. Um all seine. Interessen ausleben zu können. Und dafür baute er sich ein Theater in einen der Wehrtürme.
Danach kehren wir wieder zum Bus zurück und fahren noch ein Stück, bis zu dem Hafen Loftahammar. Dort suchen wir uns einen geeigneten Parkplatz, um die Räder auszuladen und fahren entlang am Mälarensee zurück nach Gripsholm zum ersten Stopp dort, besuchen wir in Mariefred das Grab von Kurt Tucholsky. Dann machen wir noch mal einen Stopp bei Alex und seinem Bus, um eventuell Kleidungs- oder Getränkewünsche zu erfüllen. Und dann geht es weiter über eine landschaftlich abwechslungsreiche Strecke bis zu dem Schloss Taxinge, das den Ruf hat, das größte Kuchenbuffet Skandinaviens anzubieten. Dieser Ruf ist verlockend und wir Stoppen auf dem Parkplatz neben dem Bus, stelle die Räder ab und suchen unmittelbar die große Kuchentheke auf. Wir werden nicht enttäuscht, die Kuchentheke hat sich zwar bis zum späten Nachmittag schon deutlich reduziert, aber für jeden war noch Etwas dabei. Und diejenigen, welche keinen Kuchen möchte, konnten sich an dem schön gepflegten Park am Ufer des Mälarensees erfreuen. Nach diesem Stopp geht es schlussendlich mit dem Bus weiter in die Hauptstadt Schwedens, nach Stockholm. Wir haben unser Hotel sehr zentral gelegen auf der Insel Kungsholmen und können nach dem Abendessen noch einen schönen Spaziergang machen, entweder ein paar Schritte bis hinunter ans Ufer des Riddarfjärden oder etwas weiter direkt bis nach Gamla Stan, die Altstadt Stockholms. Abendspaziergänge in Stockholm sind in dieser Jahreszeit besonders schön, die langen weißen Nächte geben eine besondere Stimmung und machen den Abend sehr lange.
Midsummer in Stockholm
Heute, am 20. Juni ist in Schweden der Mittsommerabend.  Alle freuen sich auf den Sommer und auf die bevorstehende Urlaubszeit. Entweder sind die Schweden schon aus der Stadt Stockholm weggefahren und befinden sich auf ihren Sommerhäuschen oder diejenigen, die in der Stadt geblieben sind, gehen in den Skansen und feiern dort gemeinsam den Midsummer. Nachdem wir am Vormittag mit unserem Bus und der Stadtführerin Renata eine Stadtrundfahrt gemacht haben und uns so einen informativen Überblick über diese schöne Stadt und ihren 14 Inseln verschafft haben, schauen wir uns noch den legendären Wachwechsel am königlichen Schloss auf Gamla Stan an. Und danach begeben wir uns auch zum Skansen, in den großen Park, um dort bei der Mittsommerfeier dabei zu sein. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Beginn der Feierlichkeiten, um den Maibaum herum werden schon mit Begeisterung die ersten Tänze ausgeführt und wir können mitmachen oder uns auch nur an diesem bunten Treiben erfreuen. Die meisten nützen noch den Nachmittag für einen weiteren Besuch, und schauen sich das Wasa Museum an, das nur wenige Minuten fußläufig vom Skansen entfernt liegt, dieses besondere Schiff mit seiner einmaligen Geschichte, geschützt durch ein maßgeschneidertes Museumsgebäude, muss man gesehen haben.
Nach diesem abwechslungsreichen Nachmittagsprogramm und den vielen Eindrücken und der guten Laune, die man überall aufnehmen konnte. Treffen wir uns alle wieder am Haupteingang des Skansen und fahren gemeinsam mit der Tram Nr. 7 bis zum Central Bahnhof, von wo wir zu Fuß bis zum Anleger unseres Schiffes gelangen. Für die geplante Dinnercruise an diesem Abend legen wir pünktlich um 18:30 Uhr ab. Und nehmen Kurs auf die westlich gelegenen Inseln, schlängeln uns an ihnen vorbei, bis wir in Drottningholms vor Anker gehen, gegenüber des königlichen Schlosses. Wir haben etwas Zeit für einen kleinen Spaziergang im angrenzenden Schlosspark und bei dem einem schönen Sonnenuntergang erscheint uns das Schloss wie in einem Bilderbuch. Die Fahrt, begleitet von einem hervorragenden Dinner, können wir schön genießen. Die Außenterrasse des Schiffes bietet uns schöne Einblicke in die Schären Inseln zu den Orten wo die Stockholmer auf Felsen sitzen oder in ihren Sommerhäuschen mit der Familie oder unter Freunden die Mittsommernacht verbringen. Angekommen am Anleger machen wir uns zu Fuß auf den Weg zurück ins Hotel und sind nun doch schon etwas müde von diesem intensiven Tag in Stockholm.
Über den Ostseeradweg nach Vestervik
Nach einem abwechslungsreichen Tag in Stockholm, verlassen wir an diesem Morgen die Hauptstadt über die Straße E 20 in südliche Richtung und unser Ziel ist die Stadt Söderköping, die wir auch nach circa 2 Stunden erreichen.  Zuvor überqueren wir noch den Fjord Braviken mit der Fähre bei Säter/Skenäs wobei unsere Alex eine Punktlandung schafft, 5 Min. vor Abfahrtszeit der Fähre stehen wir am Anleger bereit. Somit verlieren wir kaum Wartezeit und können somit bei der nachmittäglichen Radtour mehr Genusszeit verbringen. Die Stadt Söderköping wird gern besucht von den Schiffsreisenden auf dem Götakanal. Hier am Hafen bietet sich ein letzter Stopp an, um im Hafen oder in der Stadt bummeln zu gehen, schöne Geschäfte und viele Restaurants laden dazu ein. Wir verbringen hier eine abwechslungsreiche Mittagspause. Der ehemals, an der Ostsee gelegene bedeutender Hafen ist durch die noch immer andauernde Landhebung in Schweden weiter in das Landesinnere gerutscht und die Küste ist nun einige Kilometer entfernt. Damit hat der Hafen seine wirtschaftliche Bedeutung verloren und heute dient Söderköping nur noch als Hafen für die Göta-Kanal Schifffahrt, die von dieser Stelle nach Mem weiterfahren und dort über die letzte Schleusenanlage in die Ostsee entlassen werden. Wir verteilen uns in der schönen Stadt und am Hafen, jeder nach seinem Geschmack, schauen uns die vielen Kunstwerke an, die die Stadt zu bieten hat und schlussendlich kehren wir zum Bus zurück und setzen unsere Fahrt fort zu dem Ort Loftahammar. Am Hafen der direkt an der Ostsee liegt machen wir Stopp und von hier wollen wir mit den Fahrrädern auf dem Ostsee-Radweg bis nach Västervik fahren.
Zu Beginn verläuft der Radweg einige Kilometer entlang der Landstraße doch dann können wir nach links abbiegen und auf kleine Nebenstraßen die Fahrt fortsetzen. Hier finden wir auch ein schönes Café in einem alten Schulhaus gelegen, das von einer Schweizer Familie betrieben wird. Hier kann man schön im Garten sitzen unter großen Bäumen und sich etwas Leckeres vom Kuchenbuffet aussuchen. Da wir an der Fährüberfahrt etwas Zeit gewonnen haben können wir hier die Rast etwas länger ausdehnen. Während der restlichen Strecke bis nach Västervik haben wir immer wieder Sichtkontakt zur Ostsee, überqueren auf Brücken kleine Fjords, die ins Landesinnere reichen. Auf einer schmalen Landzunge fahren wir ca. 15km fast bis nach Västervik. Nach fast 50 Kilometern erreichen wir schließlich Västervik und genießen die schöne Einfahrt in die Stadt. Die Stadt ist sehr schön gelegen, am Ortseingang gibt es Bademöglichkeiten, die Menschen flanieren am Ufer der Ostsee und genießen das schöne Wetter. Und wir radeln langsam bedacht in die Stadt hinein bis zum Hafen der Stadt, hier steht Alex mit seinem Bus. Wir kommen mit den Fahrrädern dazu, stellen sie dort ab, damit wir sie einpacken können. Dieses Mal dauert das Einchecken in unser Hotel etwas länger, aber wir sind geduldig und erinnern uns an das schwedische Prinzip, uns nicht so wichtig zu nehmen.  Nach einer kurzen Dusche gehen wir zum Restaurant an der Schleuse, genießen hier ein 3 Gänge Menü der ersten Güte. Bei Sonnenuntergang und ausgewählten leckeren Speisen lassen wir den schönen Abend ausklingen und mit einem abendlichen Spaziergang kehren wir zurück ins Hotel.
Astrit Lindgren, Vimmerby über Bullerbü nach Katthult
Heute ist Astrid Lindgren Tag. Wir fahren dafür von Västervik bis nach Vimmerby, das ist circa eine Stunde mit dem Bus. Wir haben heute vor die Stätten der Astrid Lindgren aufzusuchen, dort wo sie aufgewachsen ist und ihre Inspirationsorte für ihre Romane liegen. Dafür fahren wir erstmal zu ihrem Elternhaus in Näs, bei Vimmerby. Hier hat sie ihre Kindheit verbracht und eine alte Eibe im Garten war damals ihre Inspiration für den knorrigen, dicken, fetten Limonadenbaum in ihren Geschichten über Pippi Langstrumpf. Den haben wir uns genau angeschaut. Nachdem wir zweimal um das Haus geschlichen sind und uns lebhaft vorstellten, wie das Leben damals in diesem ehemaligen Pfarrhof von statten ging, sind wir schließlich weitergefahren, zu unserem Startplatz für die Radtour. Am Parkplatz der Kirche Palarne, in der die Eltern von Astrit damals geheiratet hatten, laden wir die Fahrräder ab und beginnen die Radtour auf schmalen und schlottrigen Landwirtschaftswegen. Erstmal bis in das kleine Dorf Swenstrop. Dort ist der Vater von Astrid Lindgren geboren und Astrid hat das Leben in dem Dorf bei ihren Großeltern kennengelernt. Dieser Ort war danach die Inspiration für ihre Geschichten “Die Kinder von Bullerbü“. Und hier wurde später der Film dazu gedreht. Dann geht es mit den Fahrrädern weiter, ziemlich steil die Berge hoch, durch schöne Landschaften mit ganz wenig Verkehr so als ob noch alle sich von der langen Nacht des Mittsommerfest erholen. Wir kommen nach einer Weile in am Hof von Katthult an. Das ist der Bauernhof, wo der Film „Michel von Lönneberga“ gedreht wurde. Diesem Bauernhof kann man heute besichtigen und findet die Drehorte des Michels genauso wieder, wie man sie vom Film her kennt. Wir spazieren durch die Gebäude, schauen in den Schuppen den Michel sich immer wieder aufsuchen musste, wenn er wieder etwas angestellt hatte. Und wir sehen auch den Fahnenmast, an dem er seine Schwester Ida hochgezogen hat. All diese Erinnerungen werden hier wieder aufgefrischt. Danach fahren wir noch ein gutes Stück tiefer in den Wald hinein, dorthin, wo die tausendjährigen Eichen sind. Eindrucksvolle, knorrige Bäume sind das, dicke Stämme haben sie und sind noch am Leben, selbst nach 1000 Jahren treiben sie noch grüne Blätter und neue Zweige, wenn auch nur noch einseitig, aber so ist das nun mal, wenn die Kräfte schwinden, auch bei den Bäumen. Nachdem wir einige Gruppenfotos vor dem Baum gemacht haben, geht die Fahrt weiter und zurück zum Bus. Der uns dann, nach dem Einladen der Räder, weiter bringt nach Kalmar, unserem nächsten Übernachtungsort.
Genussrunde auf Öland
Heute steht eine Radtour in Öland auf dem Programm. Wir fahren zuerst von Kalmar über die 6 Kilometer lange Öllandbrücke mit dem Bus. Hier ist Radfahren wegen der Windgefahr nicht erlaubt. Dann biegen wir auf Öland angekommen rechts ab und fahren in Richtung Süden. Heute ist starker Gegenwind von südlicher Richtung angesagt und wir entscheiden die Radtour etwas später zu beginnen und stattdessen die Fahrt in nördliche Richtung, die  Gegenrichtung, etwas länger auszudehnen. Wir fahren also mit dem Bus bis Mörbylanga, laden dort die Räder ab und stellen uns erstmal mit den Fahrrädern gegen den Wind. Wir kämpfen uns im Gegenwind in südliche Richtung, teilweise ganz dicht an der Ostsee entlang, an der Küstenseite zwischen Festland und Öland. Wir können Kühe beobachten, die im Meer baden und entdecken sehr schöne Fotomotive mit der weiten Sicht auf den Ölandsund. Am Gräberfeld Gettlinge machen wir einen Besichtigungstopp. In dem großen Gräberfeld der Wikinger wurden über 600 Gräber gefunden. Teilweise in Form von Schiffsetzungen. Diese fast 2 km lange Fläche des Gräberfelds, immer wieder unterbrochen durch Windmühlen, ist beeindruckend und macht einen sehr friedlichen Eindruck. 
Nach weiteren 6 km kommen wir dann schlussendlich an dem kleinen Hafen von Degerham an. Nach einer kurzen Stehpause ändern wir die Fahrtrichtung und fahren an der Küstenlinie entlang, in nördliche Richtung. Wir folgen ein Stück unserer alten Route, bis wir schließlich nach rechts abbiegen und auf einen schmalen Schotterweg in östliche Richtung die Insel queren.  Wir durchqueren die eindrucksvolle typische Heidelandschaft Ölands, genannt Stora Alvarest“, sie ist als Weltkulturerbe geschützt.  Nur bläst der Wind von der rechten Seite auf uns zu, aber es ist wesentlich angenehmer als der Gegenwind zu Beginn unserer Tour. Diese Heidelandschaft wird schon seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genützt und kilometerlange Trockensteinmauern, sorgen dafür, dass der Wind die Erde nicht abträgt. Auf der gegenüberliegenden Seite, am Ostufer angekommen, besuchen wir noch einen alten Fischerhafen, der mittlerweile nur noch für Freizeitschiffer benutzt wird. Hier werden von den Anwohner die alten Fischerhäuschen als Sommerhäuser genützt. Die Lage dieses alten Hafens ist sehr charmant und gibt uns wieder Motive für schöne Bilder. Nun geht es aber weiter, wieder etwas zurück zu unserer Fahrtroute dann etwas in nördliche Richtung bis zu einem schönen Rastplatz, den Alex als Treffpunkt mit dem Bus gefunden hat. Direkt an einem See gelegen bietet der Ort eine ideale Vogelbeobachtungsperspektive. Nach einer sehr schönen Tour von ca. 60 Kilometern kommen wir glücklich und zufrieden am Bus an. Und haben uns gegenseitig viel zu erzählen, während wir die Räder in den Anhänger verpacken. Nach einer kurzen Pause an diesem Ort setzen wir die Reise an diesem Tag mit dem Bus fort. Wir fahren weiter in den Norden bis zu dem kleinen Ort Lerkaka dort schauen wir uns die alten Bockwindmühlen von außen und innen an. Hier können wir die Funktionsweise dieser legendären Windmühlen studieren. Mehrere Windmühlen in einer Reihe aufgereiht, was wunderbare Fotomotive ergibt. Als letzten Besuchsort auf der Insel Öland ist das Schloss Solliden, das sich neben der Burg Borgholms befindet. 
Das kleine Schloss Solliden wird als Sommersitz der Königsfamilie genützt und ist schön in einen kleinen Park integriert, welcher auch durch Touristen besucht werden kann.
Etwas entfernt, neben dem Schlosspark, befindet sich ein nettes Café mit Gartenterrasse.  Nach einer Stunde Pause an diesem schönen Ort finden wir wieder alle zusammen und fahren mit dem Bus zurück nach Kalmar, zu unserem Hotel und nach einer schnellen Dusche gehen wir gemeinsam durch die Stadt, zu einem interessanten Restaurantkeller, in dem wir bei einem leckeren 3 Gänge Menü den Tag ausklingen lassen.
Glasreich, Elchpark, Malmö
Heute Morgen mussten wir feststellen das es über Nacht geregnet hat und sich der Regen auch noch bis in den Morgen gehalten hat. Wir hoffen, dass der Regen aufhört in der Zeit bis wir mit dem Bus zum Start unserer Radtour fahren. Erst waren wir voller Hoffnung und haben auch auf die Wetterapp vertraut und gingen davon aus das wir nochmal eine schöne letzte Radtour in unsere Schwedenreise durchführen können. Aber als wir zum Startpunkt unserer Tour ankommen, hat der Regen stark zugenommen und die Wolken am Himmel sind lückenlos, so dass wir keine Hoffnung haben, trocken diese Tour durchführen zu können. Da unsere Reisegäste auch nicht sehr begeistert sind eine Radtour bei Regen zu beginnen und womöglich die ganze Tour im Nassen zu fahren, denken wir uns ein Alternativprogramm aus. Da wir schließlich heute im Glasreich von Schweden sind, bietet es sich an, dass wir eine Glashütte besuchen und so fahren wir auf gut Glück nach Kosta zu der dortigen großen Glashütte. Wir werden dort unkompliziert empfangen und können auch ohne Anmeldung eine Besichtigung in der Produktion und im Design Museum unternehmen. Ganz entspannt und ohne Schutzeinrichtungen können wir uns durch die Arbeitsplätze in der Produktion bewegen und den Glasbläsern über die Schulter schauen. Es ist beeindruckend mit welcher Sicherheit die Arbeitsteams die komplizierten Kunstwerke Hand in Hand fertigen und jeder genau weiß, wann er einspringen muss, wann sein Arbeitsschritt stattfindet und wann er dem Kollegen eine dritte Hand geben muss. Wir stehen mittendrin und versuchen bei der Arbeit nicht im Wege zu stehen, aber die Selbstverständlichkeit, mit der die Schweden uns akzeptieren ist sehr beeindruckend.
Anschließend wollen wir dann doch einen kleinen Abschluss unsere Radtouren feiern und suchen uns eine überdachte Terrasse wo wir im Trockenen gemütlich zusammenstehen können und ein Glas Sekt trinken und denen Danke sagen die mitgeholfen haben, dass wir sicher über die Straßen gekommen sind und wir immer einen letzten Mann hatten, der sich bereit erklärt hat die Gruppe von hinten zu sichern. Zudem hatten wir an diesem Tag noch einen Geburtstag zu feiern so gab es noch einen Grund mehr darauf anzustoßen. 
So nun aber gingen wir in das normale Tagesprogramm über, wir besuchen nun den Elchpark in Kosta und freuen uns schon diese großen Tiere von der Nähe aus zu beobachten. Da das Wetter so kalt und feucht ist scheint es, dass sich die Elche ungewöhnlich wohlfühlen. Sie waren sehr aktiv und zeigten sich nahe an den Futterstellen und wir hatten Gelegenheit wunderschöne Fotoaufnahmen von den Tieren zu machen. Besonders haben uns es die neugeborenen Zwillinge der Elchkuh Anna angetan, die ersten 6 Wochen alt sind und schon sehr sicher in der Nähe ihrer Mutter sich im Gehege bewegen. Trotz all der Sympathie mit den Elchen können wir der Versuchung nicht widerstehen eine Elchwurst zu kosten. Wir gehen gemeinsam zum vorbereiteten Barbecue und jeder grillt sich seine Wurst selbst und gemeinsam verspeisen wir dann diese leckere Besonderheit.
Als nächstes steht uns noch eine längere Busstrecke bevor, denn heute Nacht müssen wir in Malmö sein und dort die Nacht verbringen, um am nächsten Morgen pünktlich zur Fähre nach Trelleborg zu gelangen. Da wir in Malmö sehr zentral in einem Hotel untergebracht sind bietet es sich wieder an, einen kleinen Abendspaziergang in der Altstadt von Malmö zu unternehmen. Wir können gerade eine Regenpause abpassen und uns zirka eine Stunde und in der interessanten Stadt umschauen und so einen guten Eindruck von der südlichsten Großstadt in Schweden bekommen.
Von Trelleborg über Rostock nach Dresden
Früh am Morgen müssen wir heute vom Hotel in Malmö aufbrechen, um pünktlich zum Check-in bei der Fähre in Trelleborg zu sein. Alle sind pünktlich gekommen seit ich los und auch rechtzeitig zum Einchecken am Fährparkplatz an, jedoch müssen wir dann noch über eine Stunde warten, bis wir endlich in die Garage der Fähre einfahren können. Die TT-Line halt dein anderes System als die StenaLine, zum Beladen müssen alle Reisegäste im Bus bleiben und werden mit in die Schiffsgarage gefahren, und können von dort erst über die Treppenhäuser nach oben in die Passagierdecks zu gelangen. Wie auch immer schlussendlich gelangen wir auf die Aussichtsterrasse und beobachten die letzten laden Manöver bevor wir den Hafen von Trelleborg verlassen. Gegen 15:00 Uhr laufen wir bei Warnemünde in den Fluss Warnow ein und gelangen schlussendlich in den Hafen von Rostock. Hier verlassen wir die Fähre wieder gemeinsam mit dem Bus, Wir sind also schon in der Fähre in den Bus eingestiegen und können dann direkt nach der Ausfahrt unsere Heimreise antreten. Aber erst lassen wir noch einen unsere Reisegäste direkt am Fährhafen aussteigen damit er seine Kurze Heimreise antreten kann. Wir anderen haben noch ein gutes Stück Strecke vor uns. Schlussendlich kommen wir um 23:00 Uhr mit den letzten Gästen an der letzten Station, am Betriebshof von Eberhardt in Kesselsdorfer an.
Eine Radreise in einem der skandinavischen Länder ist einfach etwas Besonderes. Wenn man mit dem Wetter etwas Glück hat, dann ist es die schönste Art die Natur wahrzunehmen und mit allen Sinnen zu genießen. Ob unsere Gäste bei dieser Reise von der freundlichen Gelassenheit der Schweden angesteckt wurden, oder alle von Hause aus sehr gut harmonierten kann ich nicht mehr feststellen. Auf alle Fälle waren wir alle zusammen ein super Team und haben super zusammengehalten und nicht zuletzt, deswegen konnten wir alle eine großartige Schwedenreise erleben.
Liebe Grüße
an alle Gäste und an Alex unseren souveränen Busfahrer der den Hänger rückwärts in die kleinste Lücke balanciert.
Euer Reiseleiter 
Jürgen
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                                    Ozeanien
                                 
                     
     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                                     
                                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                             
                            