Reisebericht: Rundreise – Spektakuläre Bergbahnen in der Schweiz

02.07. – 10.07.2017, 9 Tage große Rundreise mit Interlaken – Niesen – Blausee – First – Ballenberg – Flüeli–Ranft – Stoos – Stanserhorn


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Wir erleben bei herrlichstem Wetter den Stoos und Fronalpstock, das Stanserhorn und die Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee. Der Niesen, der First und das Schilthorn im Berner Oberland präsentieren sich uns von ihrer schönsten Seite
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

1. Tag – 02.07.17: Anreise nach Flüeli–Ranft – 840 km

Am Morgen beginnt unsere Reise in die Schweiz. Die Route führt uns vorbei an Nürnberg und dem Bodensee nach Flüeli-Ranft in der Zentralschweiz. Am frühen Abend erreichen wir das Hotel Paxmontana, unser Domizil für die nächsten Tage. Nach dem Bezug unserer Zimmer werden wir mit einem vorzüglichen Abendessen verwöhnt.

2. Tag – 03.07.17: Ausflug auf den Stoos und den Fronalpstock – 146 km

Nach einer sehr angenehmen Nacht in der völligen Ruhe der einmaligen Bergwelt genießen wir das ausgezeichnete Frühstück vom Buffet. Anschließend starten wir mit dem Bus zu unserem ersten Ausflug nach Schwyz zur Talstation der Standseilbahn auf den Stoos. Die historische Standseilbahn bringt uns zunächst auf den Stoos in 1.300 Metern Höhe. Leider begrüßt uns hier dicker Nebel. Also spazieren wir zur Talstation des Sesselliftes. Wir fahren mit dem Lift zunächst durch die Wolken auf 1.922 Meter Höhe zum Fronalpstock. Hier oben reißen die dicken Wolken dann doch immer wieder auf und wir genießen vom imposanten Aussichtspunkt einen herrlichen Blick über den Vierwaldstättersee mit den ihn umgebenden unzählige Berggipfel. Wir sehen senkrecht hinunter nach Brunnen und zum Rütli , der kleinen Wiese, wo 1291 durch den Rütlischwur die Schweiz gegründet wurde. An den berühmten Dichter erinnert der Schillerstein am Urnersee. Wir haben genügend Zeit und wandern über den schönen Panorama-Spazierweg. Wir sehen unzählige herrliche Bergblumen, wie die Teufelskralle, das Kabenkraut oder Enzian in der wunderschönen Natur. Im Bergrestaurant wird uns anschließend ein schmackhaftes Mittagessen serviert. Es gibt ein typisches Schweizer Bergbauerngericht - die Älplermagraonen. Kartoffeln und Makkaroni werden gemeinsam gekocht und mit einer gehaltvollen Sauce aus Käse und Sahne vermengt. Mit Röstzwiebeln und Apfelmus verfeinert, ist es ein sehr gehaltvolles Gericht. Anschließend fahren wir mit dem Lift zunächst auf den Stoos zurück. Hier unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher zur Baustelle der neuen Standseilbahn. Mit der alten Standseilbahn geht es wieder zur Talstation, wo uns Evjigeni mit dem Bus erwartet. Wir fahren nach Schwyz und legen einen klurzen Fotostopp am Rathausplatz ein. Anschließend bringt uns der Bus nach Altdorf. Wir spazieren durch den Ort mit dem Tellspielhaus und dem Tell-Denkmals vor dem mittelalterlichen Wohnturm. Einighe besteigen den Turm und genießen die Aussicht. Am späten Nachmittag kehren wir nach Flüeli-Ranft zurück.

3. Tag – 04.07.17: Ausflug zum Stanserhorn – 66 km

Heute starten wir zu einem Ausflug zum Stanserhorn. Wir reisen zunächst nach Stans. Mit der nostalgischen Standseilbahn, die 1893 erbaut wurde, geht es das erste Stück hinauf. Nun heißt es umsteigen in die 2012 in Dienst gestellte Cabrio-Seilbahn. Sie bringt uns auf 1.900 Meter Höhe. Bei schönem Wetter genießen wir die Fahrt auf der offenen Plattform auf der Gondel mit herrlichem Blick über den Vierwaldstättersee. Auf dem Berg erwartet uns Peter, einer der ehrenamtlich tätigen Ranger. Er zeigt uns zuerst das einmalige Alpenpanorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau und den verschiedenen Seen, wie den Sarnersee, den Vierwaldstättersee und den Zugersee. Im Murmeligehege haben wir die Möglichkeit, Murmeltiere bei ihren ausgelassenen Spielen zu beobachten. Drei Jungtiere und ihre Eltern bevölkern das Gehege und wir beobachten Sie beim Fressen und Spielen. Wir unternehmen mit Peter anschließend eine schöne kleine Wanderung auf dem Gipfelweg. Dabei erfreuen wir uns an der einmaligen Blütenpracht der Alpenflora auf den Bergwiesen und an der schönen Rundsicht. Nach der kleinen Wanderung stärken wir uns bei einem kleinen Imbiss auf der Sonnenterasse des Restaurants im Angesicht von Eiger, Mönch und Jungfrau und des Tiltis. Am frühen Nachmittag fahren wir mit der Bahn wieder ins Tal. Auf der Rückfahrt zum Hotel legen wir noch einen Stopp in Luzern ein. Wir spazieren durch die Schöne Stadt am Vierwaldstättersee und bewundern die Kapellbrücke, das Wahrzeichen der Stadt. Wir sind uns einig, ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

4. Tag – 05.07.17: Ausflug mit dem Schiff und der Zahnradbahn auf die Rigi – 110 km

Strahlender Sonnenschein begrüßt uns am Morgen in Flüeli-Ranft. Wir freuen uns auf einen tollen Ausflug. Mit dem Bus fahren wir nach Luzern. Hier steigen Swir um auf das Dampfschiff Uri der Flotte der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees. Dieses Wurde 1901 in Dienst gestellt und gehört damit zu den ältesten Raddampfern der Flotte. Gemütlich gleiten wir vorbei an der einmaligen Landschaft über den Vierwaldstättersee nach Vitznau. Die Zugformation der Rigi-Bahn, der ältesten Zahnradbahn der Welt, steht für uns bereit! Der historische Zug windet sich ganz gemächlich durch Wälder und Wiesen auf die Rigi in 1.800 Metern Höhe. Bei strahlendem Sonnenschein und herrlicher Sicht erleben wir den wunderbaren Panoramablick von der Königin der Berge, wie die Rigi auch genannt wird. Wir sehen auf die Zentralschweizer Seen und die Berge der Berner Alpen! Der Vierwaldstättersee und der Zugersee liegen uns zu Füßen und aus der Ferne grüßen Säntis, Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Zug bringt uns über Rigi-Staffelhöhe und Rigi-Kaltbad zurück nach Vitznau. Dabei eröffnen sich uns während der Fahrt immer wieder neue Blicke über den Vierwaldstättersee zum Pilatus und auf die den See umgebende Landschaft. In Vitznau erwartet uns Manuela von der Rigibahn. Sie erzählt uns einiges aus der Geschichte der 1871 in Betrieb genommenen Bahn. Anschließens zeigt Sie uns bei einem kleinen Rundgang durch das Depot der Rigibahn die Dampflok von 1923 und die historischen Salonwagen von 1873. Wir fahren weiter nach Küssnacht. An der Hohlen Gasse machen wir noch eine Kaffeepause. Im kleinen Pavillon lauschen wir der Geschichte von Wilhelm Tell und Landvogt Gessler, der hier durch Tell erschossen wurden sein soll. Am späten Nachmittag kehren wir mit wunderschönen Erlebnissen zum Hotel zurück. (FR/AE/Ü)

5. Tag – 06.07.17: Ausflug nach Ballenberg und Fahrt nach Interlaken – 56 km

Am Morgen verlassen wir Flüeli-Ranft und das gastfreundliche Hotel Paxmontana. Wir reisen über den Brünigpass in das Berner Oberland. Unterwegs legen wir einen Stopp am Aussichtspunkt hoch über dem Lungernsee ein. Wir genießen die Aussicht in die Berge und über den See. Anschließend besuchen wir das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg. In der großzügigen Anlage kann man an einem Tag in über 90 originalen, jahrhundertealten Gebäude aus alle Landesteilen die Schweiz erleben. Wir werden von Hans durch die historischen Häuser des Berner Oberlandes geführt. Sehr anschaulich erklärt er uns das Leben vergangener Zeiten und alte Handwerkstechniken in den verschiedenen Häusern und Höfen. In den, nach alten Vorlagen angelegten Gärten und Feldern, entdecken wir eine Vielzahl einheimischer Haus- und Hoftiere in ihrer natürlichen Umgebung. Wir erfahren Sie interessante Details vom schweren Leben der Bauern in der Vergangenheit. Wir schauen der Spinnerin, die diese Handwerkskunst noch ganz traditionell ausführt, über die Schulter. In der Bäckerei wird im Holzofen Brot gebacken. Die leckeren Ballenberg-Würste hängen im Spitzdach eines Hauses im Buchenrauch zum Räuchern. Nach der Führung stärken wir uns im Gasthaus „Alter Bär" bei einem schmackhaften Mittagessen. Nun beliebt noch Zeit, um ganz gemütlich individuell in den Häusern zu schauen und zu staunen. Am Nachmittag fahren wir entlang des Nordufers des Brienzer Sees nach Interlaken. Im Hotel Carlton-Europe werden wir bereits erwartet. Ein schöner Tag geht mit dem Abendessen auf der Terrasse des Hotels mit Blick auf die Jungfrau zu Ende.

6. Tag – 07.07.17: Ausflug zum Niesen und Besuch des Blausees – 84 km

Auf unserem heutigen Programm steht ein Ausflugsberg, der ein echter Geheimtipp ist - den Niesen. Auf Grund seiner imposanten Form wird er auch die Schweizer Pyramide genannt. Mit dem Bus geht es entlang des Thunersees nach Mülenen im Kandertal. Nun steigen wir in die Standseilbahn, welche bereits 1910 eingeweiht wurde. Auf der Länge von 3.506 Metern überwindet die beeindruckende Bahn einen Höhenunterschied von 1.669 Höhenmetern mit einer maximalen Steigung von 68 %. Sie ist eine der längsten und steilsten Standseilbahnen der Welt. Bereits die Fahrt mit diesem technischen Meisterwerk ist für uns ein besonderes Erlebnis. Direkt neben der Bahn führt mit 11.674 Stufen die längste Treppe der Welt hinauf zum Gipfel des Berges. Sie dient für Wartungsarbeiten an der Bahn und ist für Touristen gesperrt. Nur einmal im Jahr - im Juni - findet ein internationaler Treppenlauf auf dieser Treppe mit Sportlern aus aller Welt statt. Der Niesen bietet uns in 2.362 Metern Höhe eine einzigartige Aussicht auf die Bergwelt der Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau und die Seen des Berner Oberlandes. Wir genießen bei schönstem Wetter dieses 360°-Panorama auf der großen Sonnenterrasse des Berggasthauses. Wir lassen unsere Blicke über das Mittelland bis hin zum Schwarzwald schweifen. Gegen Mittag kehren wir mit der Bahn ins Tal zurück. Unsere Reise führt uns zu einem besonderen Kleinod der Alpen. Der Bus bringt uns zum Naturpark Blausee. Ein kurzer Spazierweg führt uns nun zu dem sagenumwobenen See. Dieser trägt seinen Namen zurecht. Sein Wasser ist glasklar und tiefblau. Er wird durch Grundwasser gespeist und durch die Brechung des Lichtes bekommt er seine Farbe. Dieses herrliche Wasser bietet ideale Bedingungen für die dort lebenden Forellen. Wir unternehmen eine kleine Ruderpartie auf dem See. Bei einem Spaziergang lassen wir die Einmaligkeit des Ortes und seinen Zauber auf uns wirken. Am Nachmittag bringt uns der Bus nach Interlaken zurück.

7. Tag: Ausflug auf den First und nach Grindelwald – 55 km

Wieder erwartet uns am Morgen strahlender Sonnenschein. Mit dem Bus geht es für uns nach Grindelwald. Wir fahren mit der Gondel-Umlaufbahn auf den First auf 2.168 Meter. Von der schönen Aussichtsterrasse auf dem Gipfel eröffnet sich uns ein beeindruckender Blick auf die Welt der Drei- und Viertausender. Wir sehen das Wetterhorn (3.701 Meter), das Schreckhorn (4.078 Meter), den Eiger (3.970 Meter) mit seiner riesigen Nordwand und die Jungfrau (4.158 Meter). Uns bleibt genügend Zeit zum Staunen und Genießen. Einen besonderen Nervenkitzel bietet uns der Cliff-Walk. Direkt unterhalb des Gipfels des Firstes an einer steilen Felswand führt uns der aus Stahlgittern gebaute Weg über den Abgrund. Zahlreiche tolle Fotomotive animieren uns immer wieder dazu, den Auslöser unserer Kameras zu betätigen. Am Mittag kehren wir nach Interlaken zurück. Den Nachmittag nutzen wir zu einem Besuch auf dem Hausberg von Interlaken, den Hader Kulm. Die Talstation der Standseilbahn, die uns auf den 1.350 Meter hohen Berg bringt, befindet sich nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt. Uns bleibt aber nicht viel Zeit, die Aussicht zu genießen, denn ein heftiges Gewitter entlädt sich am späten Nachmittag über Interlaken. Aber nach dem Abendessen zieht es weg und wir bummeln durch den bekannten Ferienort mit seinen vielen Geschäften, Restaurants und Cafés.

8. Tag: Fakultativer Ausflug zum Schilthorn – Interlaken – 44 km

Am Morgen geht es mit dem Bus ins Lauterbrunnental nach Stechelberg. Das Schilthorn ist heute unser Ziel. Auf 2.970 Metern Höhe bringt uns die imposante Fahrt mit 4 Seilbahnen von Stechelberg auf das Schilthorn. Auf der Stecke von Gimmelwald nach Mürren passieren wir eine Strecke von 2.700 Metern, auf der die Bahn ohne Mast frei hängt. Während der Bergfahrt legen wir eine Pause auf Birg auf 2.677 Metern Höhe ein. Wir besuchen den Skywalk - eine Aussichtsplattform aus Glas und Gittern hoch über dem Abgrund mit einem einmaligen Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Leider ist der Thrillwalk geschlossen. Direkt an der Felswand über dem Abgrund verspricht dieser Steg aus Glasböden, Gitterplattformen und Seilen eigentlich Nervenkitzel pur. Von Birg bringt uns eine weitere spektakuläre Kabinenbahn auf einer Länge von 1.800 Metern über eine Höhendifferenz von 300 Metern frei hängend ohne Stütze auf das Schilthorn. Seit der James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät 1968 auf dem Berg gedreht wurde, hat dieser auch den Beinamen Piz Gloria. In der James-Bond-World und auf dem Walk auf Fame können wir viele Details der Dreharbeiten und zu den Schauspielern des Filmes erfahren. Wir erleben noch das einzigartige 360°-Panorama vom Mont Blanc zum Schwarzwald, von den Berner Alpen ins Mittelland und dazu eine grandiose Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau, bevor sich die Wolken zusammenziehen. Nach der Talfahrt, erreichen wir das berühmte Staubachtal mit seinen vielen Wasserfällen. Wir haben noch genug Zeit, also besuchen wir noch die Trümmelbach-Wasserfälle. 10 unterirdische Wasserfälle die durch die Gletscher rund um Eiger, Mönch und Jungfrau gespeist werden donnern in die Tiefe. Wir fahren zunächst bis zur Mitte der Wasserfälle mit dem Schrägaufzug. Weiter steigen wir hinauf zu den oberen Wasserfällen. Beeindruckende Felsformationen mit großen Strudeltöpfen hat das Wasser geschaffen. Jeder der 10 Wasserfälle ist beeindruckend. 20.000 Liter Wasser pro Sekunde donnern ins Tal. Wir sind uns einig, das war ein lohnender Besuch. Am Nachmittag haben wir in Interlaken noch genügend Zeit zum Bummeln und Entspannen.

9. Tag: Rückreise – 840 km

Nach erlebnisreichen, sonnigen Tagen auf sechs unbekannten Aussichtsbergen der Schweiz nehmen wir Abschied von der Schweiz. Mit sicherlich einmaligen Eindrücken treten wir die Heimreise an.Bei Ihnen, meinen lieben Gästen, möchte ich mich herzlich für die schöne Zeit bedanken. Mir hat es riesigen Spaß gemacht, Ihnen verborgene Schätze in der Zentralschweiz und im Berner Oberland zeigen zu dürfen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und reiselustig. Ich sage: Uf widerluerge in der Schweiz! Ihre Annette Weise

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