Reisebericht: Rundreise – Spektakuläre Bergbahnen in der Schweiz

28.05. – 05.06.2019, 9 Tage große Rundreise mit Interlaken – Niesen – Blausee – First – Ballenberg – Flüeli–Ranft – Stoos – Stanserhorn


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Wir dürfen bei winterlichem Wetter den Stoos und Fronalpstock erleben. Das Stanserhorn und die Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee erstrahlen im herrlichsten Sonneschein. In Ballenberg reisen wir in die Vergangenheit und erfahren viel über das Leben der
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

1. Tag – 28.05.19: Anreise nach Flüeli–Ranft – 822 km

Am frühen Morgen beginnt unsere Reise in die Schweiz. Wir fahren leider bei schlechtem Wetter vorbei an Nürnberg und dem Bodensee nach Flüeli-Ranft in die Zentralschweiz. Am Abend erreichen wir das Jugendstilhotel Paxmontana, welches unser Domizil für die nächsten Tage ist. Wir beziehen unserer Zimmer und beenden den Tag mit einem vorzüglichen Abendessen.

2. Tag – 29.05.19: Ausflug auf den Stoos und den Fronalpstock – 146 km

Nach einer erholsamen Nacht in der völligen Ruhe der einmaligen Bergwelt genießen wir das reichhaltige Frühstück vom Buffet. Leider ist uns Petrus auch heute noch nicht hold - es regnet immer noch. Dennoch starten wir gut gelaunt mit dem Bus zu unserem ersten Ausflug nach Schwyz zur Talstation der Standseilbahn auf den Stoos. Die neue Standseilbahn bringt uns zunächst auf den Stoos in 1.300 Metern Höhe. Diese Standseilbahn wurde erst im Dezember 2017 eingeweiht und stellt eine absolute Meisterleistung des Bahnbaus dar. Sie ist mit 110 % Steigung die steilste Standseilbahn der Welt mit. Leider regnet es auf dem Stoos ebenfalls. Wir schauen uns zunächst in der Ausstellung den kurzen, aber sehr interessanten Film über den Bau der Bahn an. Der Regen hat etwas nachgelassen und wir spazieren zur Talstation des Sesselliftes. Mit dem Lift geht es durch dicke Wolken, Regen und Schnee auf 1.922 Meter Höhe zum Fronalpstock. Hier oben stehen wir mitten im Winter in einer noch geschlossenen Schneedecke. Leider können wir die eigentlich wunderschöne Aussicht über den Vierwaldstättersee nicht erleben, denn immer noch versperren dicke Schneewolken die Sicht. Im gemütlichen Bergrestaurant stärken wir uns bei einem guten Mittagessen. Anschließend bringt uns der Sessellift zurück auf den Stoos. Mit der Standseilbahn geht es wieder ins Tal, wo uns Ingo mit dem Bus erwartet. Über die Axenstraße fahren wir nach Altdorf. Dabei sehen wir das Rütli, die kleinen Wiese, wo 1291 durch den Rütlischwur die Schweiz gegründet wurde. An den berühmten Dichter Friedrich Schiller erinnert der Schillerstein am Urnersee. In Altdorf spazieren wir durch den Ort mit dem Tellspielhaus und dem Tell-Denkmal vor dem mittelalterlichen Wohnturm. Einige Gäste besteigen den Turm und genießen die Aussicht. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Flüeli-Ranft.

3. Tag – 30.05.19: Ausflug nach Luzern und mit der Zahnradbahn auf die Rigi – 120 km

Unser heutiges Ziel sollte eigentlich das Stanserhorn sein. Mit guter Laune, weil uns strahlender Sonnenschein begrüßt, fahren wir nach Stans. An der Station der Stanserhornbahn werden wir bereits erwartet. Allerdings muss uns das Personal mitteilen, dass die Cabrio-Bahn auf Grund eines technischen Problems momentan nicht fährt. Eine Lösung ist schnell gefunden: Wir verlegen unseren Besuch in Luzern einfach auf den Vormittag - was sich später auch als eine sehr gute Entscheidung erwies.
Wir spazieren gemeinsam durch die schöne Stadt am Vierwaldstättersee und bewundern die Kapellbrücke, das Wahrzeichen der Stadt. Anschließend geht es durch die Altstadt mit den bunt bemalten Bürgerhäusern. Über den Weinmarkt erreichen wir die Spreuerbrücke, die zweite holzgedeckte Brücke Luzerns. Am Nadelwehr können wir sehen, wie der Wasserstand des Vierwaldstättersees geregelt wird. Zurzeit fließt sehr viel Wasser durch den See. Wir werfen einen kurzen Blick in die Jesuitenkirche, bevor noch etwas Zeit für eigene Erkundungen bleibt. Am Bus erfahren wir, dass die Stanserhornbahn immer noch nicht wieder fahrbereit ist. Also muss nun Plan B her. Einen Anruf später ist für uns die Fahrt auf die Rigi an diesem Nachmittag gebucht. Mit dem Bus fahren wir nach Vitznau. Hier steht die Zugformation der Rigi-Bahn, der ältesten Zahnradbahn Europas, für uns bereit! Die Bahn windet sich ganz gemächlich durch Wälder und Wiesen auf die Rigi in 1.800 Metern Höhe. Bei fast guter Sicht erleben wir den wunderbaren Panoramablick von der Königin der Berge, wie die Rigi auch genannt wird. Wir sehen auf die Zentralschweizer Seen und die Berge der Berner Alpen, die sich aber teilweise noch in Wolken verstecken. Aber die Sicht ist viel besser als am Vortag. Der Vierwaldstättersee und der Zugersee liegen uns zu Füßen. Mit dem Zug geht es über Rigi-Staffelhöhe und Rigi-Kaltbad zurück nach Vitznau. Dabei eröffnen sich uns auch immer wieder neue Blicke über den Vierwaldstättersee zum Pilatus und auf die den See umgebende Landschaft. In Vitznau erwartet uns Ingo mit dem Bus und wir fahren Richtung Hotel. In Luzern sehen wir nun die vielen Touristen und sind froh, dass wir die Stadt am Vormittag viel ruhiger erleben durften. Am späten Nachmittag kehren wir mit wunderschönen Erlebnissen zum Hotel zurück.

4. Tag – 31.05.19: Ausflug zum Stanserhorn – 70 km

Heute starten wir nun zu unserem Ausflug zum Stanserhorn. Die Reise führt uns zunächst nach Stans. Die nostalgische Standseilbahn, die 1893 erbaut wurde, bringt uns das erste Stück hinauf. Jetzt heißt es umsteigen in die 2012 in Dienst gestellte Cabrio-Seilbahn, eine Weltneuheit! Wir genießen die Fahrt auf der offenen Plattform auf der Gondel bei strahlendem Sonnenschein mit herrlichem Blick über den Vierwaldstättersee. Auf dem Berg in 1.900 Metern Höhe können wir nur staunen: Uns erwartet das einmalige Alpenpanorama vom Titlis zu den Berner Alpen mit Schreckhorn, Finsterarhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau und bis zu den Mythen und zum Säntis. Die Berge sind zum Greifen nah. Die verschiedenen Seen, wie der Sarnersee, der Vierwaldstättersee und der Zugersee liegen tief unten in der herrlichen Landschaft. Mit Lis, einer der ehrenamtlich tätigen Ranger, unternehmen wir eine kleine Wanderung auf dem Panoramaweg. Sie erläutert uns zuerst die Geschichte des Stanserhorns und der Bahn und das einmalige Alpenpanorama. Wir steigen zum Gipfel dem Kraftort hinauf und sehen die ersten zarten Blumen. Im Murmeligehege sehen wir die possierlichen Tiere, die gerade ihren Winterschlaf beendet haben. Nach der schönen Wanderung stärken wir uns bei einem kleinen Imbiss auf der Sonnenterrasse des Restaurants im Angesicht von Eiger, Mönch und Jungfrau und des Tiltis. Am frühen Nachmittag bringen uns die Bahnen wieder ins Tal. Nun geht es nochmals nach Luzern. Da die geplante Schifffahrt von Luzern nach Vitznau nicht stattfinden konnte, weil wir das Programm umbauen mussten, erleben wir eine Panorama-Rundfahrt mit dem modernen Schiff Saphir. Während der einstündigen Tour bekommen wir nochmals einen ganz anderen Blick auf Luzern und die den Vierwaldstättersee umgebende Landschaft. Wir sehen die schönen Villen am Ufer und die Berge, wie Pilatus, Rigi und Bürgenstock. Anschließend bringt uns der Bus zum Hotel zurück. Wir sind uns einig, ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

5. Tag – 01.06.19: Ausflug nach Ballenberg und Fahrt nach Interlaken – 62 km

Heute heißt es Abschied nehmen von Flüeli-Ranft. Unsere Reise führt uns über den Brünigpass in das Berner Oberland. Unterwegs schauen wir vom Aussichtspunkt hoch über dem Lungernsee in die Berge und über den See. Nun besuchen wir das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg. In der herrlichen Anlage kann man an einem Tag in 105 originalen, jahrhundertealten Gebäuden aus alle Landesteilen die Schweiz erleben. Hans erwartet uns und spaziert mit uns durch die historischen Häuser des Berner Oberlandes. Sehr anschaulich berichtet er uns über das Leben vergangener Zeiten und die alte Handwerkstechniken in den verschiedenen Häusern und Höfen. In den, nach alten Vorlagen angelegten Bauerngärten und Feldern, leben eine Vielzahl einheimischer Haus- und Hoftiere in ihrer natürlichen Umgebung. Wir erfahren viele interessante Details vom schweren Leben der Bauern in der Vergangenheit. Wir schauen der Stickerin, die diese Handwerkskunst noch ganz traditionell ausführt, über die Schulter. In der Bäckerei riecht es nach frisch gebackenen Brot aus dem Holzofen. Die schmackhaften Ballenberg-Würste hängen im Spitzdach eines Hauses im Buchenrauch zum Räuchern. Nach der Führung nehmen wir im Gasthaus „Alter Bär" unser Mittagessen ein. Ein typisches Schweizer Bergbauerngericht - die Älplermagraonen - wird uns serviert. Dabei werden Kartoffeln und Makkaroni gemeinsam gekocht und mit einer gehaltvollen Sauce aus Käse und Sahne vermengt. Röstzwiebeln und Apfelmus verfeinern das sehr gehaltvolle Gericht. Anschließend bleibt genügend Zeit, um ganz gemütlich individuell in die Häuser zu schauen und zu staunen. Am Nachmittag reisen wir entlang des Nordufers des Brienzer Sees nach Interlaken. Im Carlton-Europe Vintage Hotel werden wir bereits erwartet. Ein schöner Tag geht mit dem Abendessen zu Ende.

6. Tag – 02.06.19: Ausflug zum Niesen und Besuch des Blausees – 82 km

Auf unserem heutigen Tagesprogramm steht ein Ausflugsberg, der ein echter Geheimtipp ist - der Niesen. Er wird auf Grund seiner imposanten Form auch die Schweizer Pyramide genannt. Der Bus bringt uns entlang des Thunersees nach Mülenen im Kandertal. Hier steigen wir in die Standseilbahn, welche bereits 1910 eingeweiht wurde, um. Auf einer Länge von 3.506 Metern überwindet diese beeindruckende Bahn einen Höhenunterschied von 1.669 Höhenmetern mit einer maximalen Steigung von 68 %. Sie zählt zu den längsten und steilsten Standseilbahnen der Welt. Schon die Fahrt mit dem technischen Meisterwerk ist für uns ein besonderes Erlebnis. Direkt neben der Bahn führt die mit 11.674 Stufen längste Treppe der Welt hinauf zum Gipfel des Berges. Sie wird für Wartungsarbeiten an der Bahn genutzt und ist ansonsten gesperrt. Aber einmal im Jahr - im Juni - wird ein internationaler Treppenlauf auf dieser Treppe mit Sportlern aus aller Welt gestartet. Der schnellste Sportler bewältigt den Lauf in 56 Minuten. Der Niesen begrüßt uns in 2.362 Metern Höhe mit einer einzigartigen Aussicht auf die Bergwelt der Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau, Wetterhorn, Schreckhorn und den anderen 3.000- und 4.000er sowie die Seen des Berner Oberlandes. Wir genießen bei herrlichstem Wetter dieses 360°-Panorama auf der großen Sonnenterrasse des Berggasthauses. Unsere Blicke schweifen über das Mittelland bis hin zum Schwarzwald. Gegen Mittag fahren wir mit der Bahn ins Tal zurück. Unsere Tour führt uns zu einem besonderen Kleinod der Alpen - zum Naturpark Blausee. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den sagenumwobenen See. Er trägt seinen Namen zurecht. Das Wasser ist glasklar und schillert tiefblau. Grundwasser speist den See und durch die Brechung des Lichtes bekommt er seine blaue Farbe. Das frische, kühle Wasser bietet ideale Bedingungen für die dort lebenden Forellen. Wir lassen die Einzigartigkeit des Ortes und seinen Zauber auf uns wirken. Am Nachmittag kehren wir mit dem Bus nach Interlaken zurück. Den Tag beschließen wir mit einem schmackhaften Abendessen auf der schönen Terrasse des Hotels.

7. Tag – 03.06.19: Ausflug auf den First und nach Grindelwald – 53 km

Auch heute erwartet uns am Morgen strahlender Sonnenschein. Mit dem Bus fahren wir nach Grindelwald. Wir besteigen die Gondel-Umlaufbahn, die uns in 25 Minuten auf den First auf 2.168 Meter bringt. Von der Aussichtsterrasse am Restaurant des Gipfels eröffnet sich uns ein beeindruckender Blick auf die Welt der Drei- und Viertausender. Wir stehen gegenüber vom Wetterhorn (3.701 Meter), vom Schreckhorn (4.078 Meter). Der Eiger (3.970 Meter) mit seiner riesigen Nordwand und die Jungfrau (4.158 Meter) sind zum Greifen nah. Wir haben genügend Zeit zum Staunen und Genießen. Einen besonderen Nervenkitzel bietet Mutigen der Cliff-Walk. Direkt unterhalb des Gipfels des Firstes an einer steilen Felswand führt uns dieser aus Stahlgittern gebaute Weg über den Abgrund. Zahlreiche tolle Fotomotive bewegen uns immer wieder dazu, den Auslöser unserer Kameras zu betätigen. Am frühen Nachmittag kehren wir nach Interlaken zurück. Den Nachmittag nutzen wir in Interlaken zum Bummeln und Entspannen.

8. Tag – 04.06.19: Fakultativer Ausflug zum Schilthorn – Interlaken – 44 km

Am Morgen fahren wir mit dem Bus ins Lauterbrunnental nach Stechelberg. Das Schilthorn wollen wir heute erleben. Auf 2.970 Metern Höhe schweben wir mit den 4 Seilbahnen von Stechelberg auf das Schilthorn. Auf der Stecke von Gimmelwald nach Mürren überwindet die Bahn eine Strecke von 2.700 Metern ohne Mast frei hängend. Wir legen eine Pause auf Birg in 2.677 Metern Höhe ein. Wir schauen vom den Skywalk - einer Aussichtsplattform aus Glas und Gittern hoch über dem Abgrund auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Einige Gäste gehen über den Thrillwalk. Direkt an der Felswand über dem Abgrund bietet dieser Steg aus Glasböden, Gitterplattformen und Seilen Nervenkitzel pur. Von Birg geht es mit einer weiteren spektakulären Kabinenbahn auf einer Länge von 1.800 Metern über eine Höhendifferenz von 300 Metern frei hängend ohne Stütze auf das Schilthorn. Seit der James-Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät" 1968/69 auf dem Berg gedreht wurde, wird dieser auch Piz Gloria genannt. In der James-Bond-World, im Kino und auf dem Walk auf Fame erfahren wir viele Details der Dreharbeiten und zu den Schauspielern des Filmes. Bei ganz klarer Sicht genießen wir das einzigartige 360°-Panorama vom Mont Blanc zum Schwarzwald, von den Berner Alpen ins Mittelland und dazu eine grandiose Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Nach der Talfahrt bringt uns der Bus durch das berühmte Staubachtal mit seinen vielen Wasserfällen zurück nach Interlaken. Am Nachmittag gestalten alle die Zeit in Interlaken nach ihren Wünschen. Einige nutzen die Gelegenheit zu einem Besuch auf dem Hausberg von Interlaken, dem Hader Kulm. Die Talstation der Standseilbahn, die Gäste auf den 1.350 Meter hohen Berg bringt, liegt nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt. Den Tag beenden wir wieder mit dem leckeren Abendessen auf der Terrasse des Hotels mit herrlichem Blick zur Jungfrau.

9. Tag – 05.06.19: Rückreise – 862 km

Nach erlebnisreichen, sonnigen Tagen auf sechs unbekannten Aussichtsbergen der Schweiz verabschieden wir uns von der Schweiz. Mit einmalig schönen Eindrücken treten wir die Heimreise an.
Bei Ihnen, meinen lieben Gästen, bedanke ich mich herzlich für die schöne gemeinsame Zeit. Mir hat es großen Spaß gemacht, Ihnen einige verborgene Schätze in der Zentralschweiz und im Berner Oberland zeigen zu dürfen. Ich hoffe, wir sehen uns bald auf einer Reise wieder. Bleiben Sie gesund und reiselustig. Gern sage ich: Uf widerluerge in der Schweiz! Ihre Annette Weise

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