Reisebericht: Rundreise – Spektakuläre Bergbahnen in der Schweiz

13.06. – 21.06.2023, 9 Tage große Rundreise mit Interlaken – Niesen – Blausee – First – Ballenberg – Flüeli–Ranft – Stoos – Stanserhorn


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Reisedatum: 13.06. – 21.06.2023

Fahrer: Jörg Demmler

Reiseleiterin: Steffi Zimmermann

Motto: „Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.“

Johann Wolfgang von Goethe
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

1 Tag, 13.6.2023, Anreise nach Flüeli Ranft Hotel Flüematte (825km)

Die Reise mit dem Bus der Firma Reichelt beginnt frühmorgens am Flughafen Dresden Klotzsche.
Steffi, unsere Reiseleiterin, nimmt 5 Reisegäste in Empfang. Auf unserer Fahrt stoppen wir noch 3x, um jeweils weitere Reiselustige an Bord zu nehmen. Mit 23 Fahrgästen sind wir ab Rasthof Münchberg Nord komplett.
Während der Fahrt stärkten wir uns mit „Schweinslendchen im Darm“ und 5 Minuten Terrinen aus der Bordküche.
Über Nürnberg – Ulm – Bregenz (A) – fahren wir in ein Schweizer Dorf in der Gemeinde Sachseln im Kanton Obwalden. Der Ort Flüeli- Ranft war Heimat und Wirkungsstätte des Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von Flüe, der als Bruder Klaus bekannt ist und daher Wallfahrtsort.
Herzlich begrüßte uns der Wirt Marcello und verteilte mit Steffi (RLin) die Zimmerschlüssel.
Den Abend ließen wir mit leckerer Hausmannskost und einem frischgezapften Bierchen ausklingen.

2.Tag,14.6.2023, Ausflug nach Stoos & Fronalpstock (157km)

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhr unser Bus über die Axenstrasse unterhalb des Fronalpstockes durch malerische Landschaft rund um den See + zahlreiche Tunnel nach Schwyz zur Talstation der Stoosbahn. Diese Bahn hält den Weltrekord der steilsten Standseilbahn der Welt (110% = 47 Grad Steigung/ 1500 PAX pro Stunde/ 4-7min Fahrzeit).
Bis auf den Stoos überwanden wir 744 Höhenmeter. Von hier aus kann man in den schneefreien Monaten Wanderungen z.B. auf den Fronalpstock (Route 827/ Schwierigkeit T2) oder in Richtung Vierwaldstätter See unternehmen. In der Mitte des idyllischen Bergdorfes befindet sich die Maria Hilf Kapelle. Die kleine Bergkapelle wurde 1932 eingeweiht und noch heute finden dort Gottesdienste statt. Viele Hochzeitspaare geben sich in der Bergkappelle das Ja-Wort. Am Abend wird sie wunderschön beleuchtet.
Nach einem kleinen Spaziergang fuhren wir mit dem 6er Sessellift zur Bergstation (1920m ü. M) und überwanden eine Höhendifferenz von 581,50m in 6,5 min.
Das Wetter und der Ausblick auf den Vierwaldstätter See, die Berge und die Axenstrasse waren herrlich.

3. Tag, 15.6.2023, Ausflug zum Stanserhorn (77km)

Vorbei am Sanser See (7,2 km lang/ 50m tief) und dem Urnersee (12km lang/133-200m tief fahren wir mit unserem Bus nach Stans zur Talstation der Zahnradbahn. Erste Sektion nach Kälti, von da weiter mit der CabriO-Bahn auf 1898m Highlight, die Gondel hat ein offenes Oberdeck, welches man auch innen über eine Wendeltreppe erreichen kann. Diese Weltneuheit arbeitet mit patentierter Zangenbremse, erbaut von Franz- Josef Bucher –Durrer und Josef Durrer –Gasser. Auf dem Stanserhorn am Antriebsrad treffen wir uns mit einem Ranger. In einer einstündigen Führung bringt er uns den Berg und die Natur näher. Sogar eine Murmeltierfamilie kommt uns vor die „Linse“. Gleitschirmflieger starten von einer Rampe und genießen den Auftrieb des traumhaften Wetters. Auch die Flora auf der Bergspitze begeistert uns und Hahnenfuß, Trollblumen, Enzian, Lichtnelken, Alpenhelm, Bergbaldrian, Alpenannemone und Thymian sind unsere Statisten.
Weiter geht unser Ausflug nach Luzern, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons. Touristenmagnet ist der Vierwaldstätter See und Kapellbrücke mit dem Wasserturm+ die Spreuerbrücke über die Reuss. Wunderschön eingebettet zwischen dem Pilatus und Rigi.
Markant auch die Museggmauer und Türme mit dem Männl (1403), die Altstadthäuser mit den Bemalungen, der Ritter`sche Palast (1556), Löwendenkmal nach Thorvaldsen (1819), Nadelwehr (1860) die Matthäuskirche etc.

4. Tag, 16.6.2023, Fakultativ Vierwaldstätter See & Rigi – Küssnacht (124km)

Die „Königin der Berge“ ruft und wir starten frisch gestärkt nach Luzern zum Schiffsanleger der historischen Flotte der SGV. Eines der 5 Raddampfer wird unser Schiff und bringt uns innerhalb einer Stunde nach Vitznau. Der Vierwaldstättersee erhielt seinen Namen von den 4 angrenzenden Waldstätten (heute Kantone) Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern. Die Berge der Voralpen spiegeln sich in den 114km² langen + ca. 214m tiefen See. In Vitznau gab es nur einen kurzen Zwischenstopp, um ein Foto vom Bahnhof mit seltener Drehscheibe (gerade und gebogenen Gleis) und der Normalspur Zahnradbahn zu machen. Für Gruppen hatte man einen Sonderzug bereitgestellt. Seit 1934 bringt die Rigibahn Touristen auf den Kulm in 1798 m ü.M. Hier oben kann man ganzjährig verschiedenen Aktivitäten nachgehen. Z.B. gibt es ein dichtes Wandernetz, Gleitschirmfliegen, Kutschfahrten, Langlauf, Schlitteln, Skifahren.
Der Ausblick vom Sendemast in die Umgebung war atemberaubend! Zugersee, Lauerzersee, VW-See, Gipfel, wie Rigi Hoflue, Dossen, Rigi Scheidegg und Vitznaustock boten in der Sommersonne prima Fotomotive.
Am Nachmittag folgten wir den Spuren von Friedrich Schiller, einem berühmten Drama über den Nationalhelden Wilhelm Tell und dessen Spruch: ….“ Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein anderer Weg nach Küssnacht“. Mit Hilfe von Spenden baute man den Ort besucherfreundlich aus, schuf eine Umgehungsstraße, Parkplatz und einen Informations - Pavillion.
Den Abend ließen wir dann gemütlich in Flüeli mit einem Gläschen auf`s Bergfest ausklingen.

5. Tag, 17.6.2023, Ausflug Freilichtmuseum Ballenberg (61km)

Mit gepackten Koffern verließen wir den gastlichen Pilgerort und fuhren über den Brünig Pass (1008m ü. M.) vorbei am Sarnersee, Lungerersee und Naturstausee/ Obwalden zum Schweizer Freilichtmuseum Ballenberg. Am Eingang West erwartete uns schon Boris zu einer einstündigen Führung. Hier wurden 109 originale Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, d.h. mit einheimischen Bauernhoftieren, ursprünglichen Gärten und Feldern und Vorführungen des traditionellen Handwerkes ausgestellt.
Zum Mittag machten wir Pause im „Alten Bären“ und labten uns an einem typischen Bergbauernmal Älplermagronen (Makkaroni + Kartoffeln + deftige Soße + Käse + Apfelmus)
Individuell erkundeten wir in der folgenden Freizeit das weitere Gelände zu Fuß oder bei einer Kutschfahrt.
Am Spätnachmittag brachte uns der Bus zu unserem neuen Domizil in Interlaken, dem Hotel Carlton der Europe Gruppe.
Hier war jedes Zimmer individuell eingerichtet und die öffentlichen Räume hatten mit den Antiquitäten ihren eigenen Charme.

6. Tag, 18.6.2023, Ausflug auf den Niesen & Blausee (86km)

Für heute war der Besuch des Niesens vorgesehen. Die Sonne lachte und es versprach wieder ein wunderschöner heißer Sommertag zu werden.
Mülenen ist ein kleiner Ort im Kandertal, im Kanton Bern und liegt auf 692m ü. M.
Vor kurzem fand hier der 20. Niesener Treppenlauf über 11674 Stufen statt und man versuchte den Weltrekord zu knacken. Wir zogen die bequeme Fahrt mit einer der längsten Standseilbahnen der Welt (3499 m) auf den Gipfel zu kommen. Die Strecke ist in zwei Sektionen untergliedert: 1. 2111m max. 66%/ Schwandegg (1669m ü.M.), 2. 1388 max. 68% Niesen Kulm 2336m ü.M. Die Aussicht auf den Thunersee und die Bergwelt war wunderschön.
Weiterfahrt zum Blausee, einen kleinen Bergsee (0,64ha). Durch seine idyllische Lage und dem Mineraliengehalt, der bei Sonnenstrahlen zu einer türkisblauen Färbung führt, ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Die Besitzer, Familie Kambly (Biskuitfabrik) bieten noch ein weiteres Highlight. Forelle frisch geräuchert oder lecker zubereitet im dortigen Restaurant, fast ein Muss. Nach etwas Freizeit verlassen wir den Märchenwald mit seinem verzauberten See (Sage vom Mädchen und dem Hirtenknaben) und es geht zurück nach Interlaken.

7. Tag, 19.6.2023, Ausflug in den Grindelwald und auf den First (52km)

Nach einem leckeren Frühstück in unserem Vintage - Hotel starteten wir zum Grindelwald in den Berner Alpen. Es gilt als Tor zur Jungfrauregion, wo Sommer wie Winter viele Sportbegeisterte angelockt werden.
In einer 6er Gondel geht die Seilbahn von Grindelwald über Bort und Schreckfeld zum First auf 2168m ü. M. Während der 25 min Fahrt hat man einen atemberaubenden Blick auf die Bergwelt Eiger- Mönch -Jungfrau. Eine kurze Wanderung zum Bachalpsee ist sehr beliebt, jedoch Geübte können auch zum 5,6km entfernten Scheidegg oder unteren Grindelwaldgletscher laufen. Auch die blühende Flora lässt das ein oder andere Naturfoto entstehen. Bis 2009 gab es hier eine Touristenatraktion, die leider eingestellt wurde 25 Polarhunde zogen Besucher über eine präparierte Strecke.
Mit wunderschönen Eindrücken ging es zurück nach Interlaken.
Heute Nachmittag wollten wir endlich unsere Gastgemeinde näher kennen lernen Eingebettet zwischen Thunersee und dem Brienzersee, beide verbunden mit der Aare liegt sie auf einer Schwemmlandebene dem „Bödeli“. Leider macht uns ein Gewitterguss den Ausflug auf einen der Hausberge (Harder Kulm oder Heimwehfluh) zunichte. So flanierten wir durch die Gassen und blieben ab und zu vor den reichhaltigen Schaufenstern der Uhrenläden stehen.

8. Tag, 20.6.2023, Fakultativer Ausflug auf das Schilthorn durchs Staubachtal (43km)

Nur 18 km trennten uns von unserem heutigen Ziel. Ganz romantisch fuhren wir durch das Staubachtal zur Talstation Stechelberg. Trotz Baustelle fanden wir noch einen Parkplatz für unseren Bus. Die Schilthornbahn gliederte sich in drei Sektionen. Von Stechelberg ging es mit Hilfe einer Umlenkrolle nach Mürren in 1039 Meter Höhe – weiter nach Birg (1000m über Mürren), wo wir uns auf den Trill Walk freuten. Leider war dieses Schauspiel aus Luft+Glas+Gitter wegen Baumaßnahme gesperrt. Oben, am Gipfel angelangt, befanden wir uns auf 2970m ü. M. Der Ausblick war umwerfend. Wieder hatten wir einen super Blick auf das „Dreigestirn“. Auf der großen Terrasse klickten nur so die Fotohandys. Kein Wunder das der berühmte Film: Im Geheimdienst seiner Majestät sich diese Kulisse ausgesucht hatte. 1969 erschien dieser James Bond (George Lazenby) als sechster Kinofilm von Eon Productions nach einem Roman des britischen Autors Ian Fleming. Mittag gab es im Piz Gloria, ein Drehrestaurant. Innerhalb 45 Minuten hat man die Panoramasicht von 360Grad.
Im Anschluss besuchten wir noch zwei Etagen tiefer das Museum des Doppel- Null-Agent James Bond.
Retoure ging es mit Zwischenstopp in Mürren. Wunderschön die bemalten alten Bergbauernhäuser, Kirchen und Restaurants, die zum Verweilen einluden.
Den letzten Abend verbrachte man gemütlich bei einem Gläschen auf der Hotelterrasse oder am Ufer der Aare oder in kleinen Restaurants von Interlaken.

9. Tag, 21.6.2023, Heimreise von Interlaken Hotel Carlton (857km)

Heute hieß es Abschied nehmen von der Schweiz. Nach aufregenden und erlebnisreichen Tagen mit vielen Schnappschüssen i, Gepäck geht es über die Schweiz - Österreich nach Deutschland (Sachsen).
Unfallfrei brachte uns der Bus zu den Ausstiegen. Zwischendurch wurden wir von Steffi mit Leckereien aus der Bordküche versorgt.

Schlusswort

Mit den Worten von Kurt Tucholsky möchte ich mich verabschieden:
„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt. Sieh sie dir an.“
Daher, liebe Reisegäste, bleiben Sie gesund und weiter so reisefreudig!
Ihre Steffi Zimmermann

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