Reisebericht: Rundreise – Spektakuläre Bergbahnen in der Schweiz

23.08. – 31.08.2023, 9 Tage große Rundreise mit Interlaken – Niesen – Blausee – First – Ballenberg – Flüeli–Ranft – Stoos – Stanserhorn


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Die Schweiz war schon immer berühmt für extravakante Leistungen auf dem gebiet von Bergbahnen auf Schienen und in der Luft. Bei dieser Reise kann man mit einige dieser besonderen Bahnen kennenlernen
Ein Reisebericht von
Andreas Kunzmann
Andreas Kunzmann

23.08. Anreise nach Interlaken

Pünktlich 6.00 Uhr starteten wir mit 13 Gästen voller Erwartung ab Dresden Flughafen Richtung Schweiz. Unsere Fahrt auf der Autobahn war zügig und die Zustiege in Hainichen, Chemnitz und Münchberg verliefen planmäßig. Mit Halt am Rasthof Voigtland – Fahrerwechsel – Frankenhöhe, Rasthof Lonetal und Lindau, machten wir unsere planmäßigen Pausen. Danach durchquerten wir den Pfänder und waren schon nach kurzer Fahrt in Mäder, dem Grenzübergang in die Schweiz. Entlang des Rheines führte uns unser Weg über Sargans bis zum Zürichsee. Weiter ging es durch Luzern über den Brünigpass bis nach Interlaken. Während der Fahrt mussten wir trotz Klimaanlage im Bus mit fast unerträglicher Hitze kämpfen und benötigten viele Wasserflaschen auf unserer Fahrt. Alle 23 Reisegäste wurden durch die Hotelleitung sehr herzlich empfangen, und konnten ihre gemütlichen und schönen Zimmer beziehen. Hier ist jedes Zimmer individuell eingerichtet und die öffentlichen Räume haben mit den Antiquitäten ihren eigenen Charme. Anschließend gab es dann das 3-Gang Abendmenü, welches uns für die lange Anreise entschädigte.

24.08. Fahrt zum Niesen und zum Blausee

Für heute war der Besuch des Niesens vorgesehen, die schweizer Pyramide am Thuner See. Die Sonne lachte und es versprach wieder ein wunderschöner heißer Sommertag zu werden. Wir fuhren zunächst nach Mülenen einem kleinen Ort im Kandertal, im Kanton Bern. Vor kurzem fand hier der 20. Niesener Treppenlauf über 11674 Stufen auf den Niesen statt. Wir zogen jedoch die bequeme Fahrt mit einer der längsten Standseilbahnen der Welt (3499 m) auf den Gipfel vor. Wir erreichten den Niesen Kulm nach einer bewegten Fahrt und 1 Umstieg, denn die 1910 gebaute Bahn ruckelte sehr. Auf 2362 m hatten wir eine herrliche Aussicht auf den Thuner See und die umliegende Bergwelt. Einige Gäste unternahmen Erkundungen zu Fuß, andere genossen die Aussicht auf der Restaurantterrasse. Anschließend fuhren wir weiter ins Kandertal zum Blausee, einen kleinen Bergsee. Durch seine idyllische Lage und dem Mineraliengehalt, der bei Sonnenstrahlen zu einer türkisblauen Färbung führt, ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Die Besitzer dieses Sees, Familie Kambly (Biskuitfabrik im Emmental) bieten noch ein weiteres Highlight. Forelle frisch geräuchert oder lecker zubereitet im dortigen Restaurant, fast ein Muss. Nach etwas Freizeit verlassen wir den Märchenwald mit seinem verzauberten See. Zurück in Interlaken unternahmen noch einige Gäste Erkundungen im Ort. Zum Abendessen gab es wieder ein leckeres 3-Gang-Menü.


25.08. Fahrt nach Grindelwald und auf den First

Nach einem leckeren Frühstück in unserem Hotel starteten wir nach Grindelwald. Es gilt als Tor zur Jungfrauregion, wo Sommer wie Winter viele Touristen und Sportbegeisterte angelockt werden. Mitten im belebten Ort ist die Talstation zum First. In 6er Gondeln fährt die Seilbahn von Grindelwald über Bort und Schreckfeld zum First auf 2168 m. Während der 25 min. Fahrt hat man einen atemberaubenden Blick auf die Bergwelt Eiger- Mönch -Jungfrau. Aber auch das Schreckhorn und das Wetterhorn beeindruckten uns. Einige Gäste unternahmen auch eine kurze Wanderung zum Bachalpsee, ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Aber auch die blühende Flora lässt das ein oder andere Naturfoto entstehen. Mit wunderschönen Eindrücken ging es zurück nach Interlaken. Heute Nachmittag hatten wir endlich Zeit Interlaken näher kennen zu lernen. Eingebettet zwischen Thunersee und dem Brienzersee, beide verbunden durch die Aare, ist es eine belebte Gemeinde die vor allem von internationalen Jungfrau-Touristen profitiert.


26.08. Fakultative Fahrt auf das Schilthorn

An Lauterbrunnen vorbei fuhren wir durch das Staubachtal zur Talstation Stechelberg. Trotz Baustelle einer neuen Bahn auf das Schilthorn fanden wir noch einen Parkplatz für unseren Bus. Die Schilthornbahn gliederte sich in vier Sektionen. Von Stechelberg ging es zunächst nach Grimmelwald, danach nach Mürren in 1039 Meter Höhe – weiter nach Birg (2677 m). Hier nahmen wir uns Zeit und verweilten 40 Minuten auf der Freifläche vor dem Restaurant wo wir einen herrlichen Blick auf das 3-Gestirn hatten. Die Filmkameras und Fotoapparate klickten, zumal vom Tal her die Wolken immer höher kamen, ein imposantes Bild. Einige Gäste probierten sogar den Skyline Walk. Kurz vor 12.00 Uhr erreichten wir das Schilthorn auf 2970 m. Eberhardt-Travel hatte bedingt durch die Baustelle und die Sichtbehinderung auf dem Schilthorn ein Mittagessen im Piz Glori, dem Drehrestaurant auf dem Gipfel, bestellt. Inzwischen war der Nebel auch auf unserer Höhe angekommen, und wir konnten trotz Drehrestaurant leider keine Landschaft erkennen. Hier oben wurde 1969 der berühmte James Bond Film „Im Geheimdienst seiner Majestät“ gedreht. Im unter dem Restaurant liegendem Museum des Doppel-Null-Agenten James Bond verweilten wir noch eine ganze Weile, ehe es wieder zurück zur Talstation ging. Leider konnten wir in Mürren keinen Halt machen, weil der Regen zugenommen hatte und die Sicht gleich null war. In Interlaken unternahmen einige Gäste noch einen Spaziergang, und dann wurden die Koffer schon wieder gepackt.


27.08. Freilichtmuseum Ballenberg, Fahrt nach Flüeli–Ranft

Mit gepackten Koffern verließen wir das gastlichen Hotel und fuhren nach Brienz. Die Brunnengasse war unser erstes Ziel. Danach schlenderten wir am Ufer des Brienzer See entlang zum Hafen. Dort wartete schon unser Fahrer Daniel auf uns. Es ging nach Ballenberg. Am Eingang West erwarteten uns schon 2 nette Museumsmitarbeiter zu einer einstündigen Führung durch das Freilichtmuseum Ballenberg. Hier wurden 109 originale Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, mit einheimischen Tieren, ursprünglichen Gärten und Feldern und Vorführungen des traditionellen Handwerkes ausgestellt. Zum Mittag machten wir Pause im „Alten Bären“ einer Gaststätte auf dem Freilichtmuseum und labten uns an einem typischen schweizer Bergrestaurant-Gericht- „Älplermagronen“ (Makkaroni + Kartoffeln + deftige Soße + Käse + Apfelmus). Individuell erkundeten wir in der folgenden Freizeit das weitere Gelände zu Fuß. Am Spätnachmittag brachte uns der Bus zunächst nach Meiringen wo wir die Geschichte von Sherlock Holmes hörten, danach über den Brünig-Pass (1008 m) vorbei am Sarner- und Lungerersee nach Flüeli-Ranft, wo wir herzlich begrüßt wurden. Der Ort Flüeli- Ranft war Heimat und Wirkungsstätte des Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von Flüe, der als Bruder Klaus bekannt und daher Wallfahrtsort ist. Den Abend ließen wir mit leckerer Hausmannskost und einem frischgezapften Bierchen ausklingen


28.08. Stoos–Bahn Fronalpstock

Nach unserem Frühstück fuhren wir gemeinsam bei strömendem Regen über Arth-Goldau durch zahlreiche Tunnel nach Schwyz zur Talstation der Stoosbahn. Diese Bahn hält den Weltrekord der steilsten Standseilbahn der Welt (110% = 47 Grad Steigung). Die Fahrt mit dieser Bahn war ein Erlebnis, denn trotz der Steilheit saßen wir immer waagerecht in der Bahn. Von hier aus mussten wir einen Spaziergang unternehmen, der uns noch lange in Erinnerung bleibt. Bis zur Station des Sesselliftes waren alle Gäste total durchnässt. Angekommen an der Sesselbahn mussten erst einmal die Sitzflächen des Liftes abgewischt werden. Wir fuhren dann mit dem 4er Sessellift zum Fronalpstock zur Bergstation (1920 m), alle waren durchfroren und nass. Zum Glück hatte der Gastwirt ein Einsehen mit uns , und sofort bekamen wir einen Glühwein. Auch hier hatte Eberhardt-Travel für eine Überraschung gesorgt und alle Gäste bekamen ein warmes Mittagessen. Nach diesem wohlschmeckenden Mahl ging es direkt wieder mit dem Lift ins Tal, denn Nebel und Regen verhinderten einen Verbleib auf dem Berg. Da wir etwas Zeit hatten fuhr unser Fahrer Daniel noch nach Altdorf, zum Denkmal von Wilhelm Tell. Sein Wirken wurde uns nahe gebracht, und dann ging die Fahrt wieder ins Hotel, wo uns am Abend wieder ein schmackhaftes Essen gereicht wurde.


29.08. Stanserhorn, Luzern

Vorbei am Sarner See fuhren wir mit unserem Bus nach Stans zur Talstation der Zahnradbahn. Mit ihr fuhren wir zunächst bis zur Mittelstation in Kälti, von da ging es weiter mit der CABRIO-Bahn auf das Stanserhorn auf 1898 m. Die Fahrt war ein Highlight, die Gondel hat ein offenes Oberdeck, welches man über eine Wendeltreppe erreichen kann. Am Antriebsrad auf dem Stanserhorn trafen wir uns mit einem Ranger. In einer einstündigen Führung brachte er uns den Berg und die Natur näher, auch eine Überraschung, die uns Eberhardt-Travel bereitet hat. Nach der Talfahrt ging es nach Luzern. Am Schwanenplatz verließen wir den Bus, und erkundeten zu Fuß diese großartige Stadt. Über die Reuss ging es natürlich die Kapellbrücke entlang. Ein Besuch in der Jesuitenkirche durfte nicht fehlen, dann bestaunten wir die alten Zunftshäuser, das Rathaus und natürlich den Fritschi-Brunnen. Nach dem Blick zur Peterskapelle hatten alle Gäste noch Zeit zur individuellen Begutachtung. Natürlich gab es im Hotel wieder ein schmackhaftes Abendessen, jeder konnte , wie jeden Tag, noch nachbestellen.


30.08. Fakultativer Ausflug auf die Rigi mit Fahrt auf dem Vierwaldstätter See

Die „Königin der Berge“ ruft und wir starteten frisch gestärkt nach Luzern zum Schiffsanleger auf dem Vierwaldstätter See. Eines der 5 Raddampfer wird unser Schiff und bringt uns innerhalb einer Stunde nach Vitznau. Der Vierwaldstättersee erhielt seinen Namen von den 4 angrenzenden Waldstätten (heute Kantone) Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern. Die Berge der Voralpen spiegeln sich in den 114km² langen + ca. 214m tiefen See. In Vitznau gab es nur einen kurzen Zwischenstopp, um ein Foto vom Bahnhof mit seltener Drehscheibe (gerade und gebogenen Gleis) und der Normalspur Zahnradbahn zu machen. Seit 1934 bringt die Rigibahn Touristen auf den Kulm in 1798 m. Seit vorigem Jahr sind neue Wagen im Einsatz, wir hatten aber einen alten Salonwagen ganz für uns allein. Der Ausblick vom Sendemast in die Umgebung war trotz immer wieder aufkommenden Wolken atemberaubend, und bot prima Fotomotive. Nach Rücksprache mit den Zugbegleitern konnten wir 1 Stunde länger auf der Rigi bleiben, und so diesen Ausflug in vollen Zügen geniessen. Nach der Talfahrt folgten wir weiter den Spuren von Friedrich Schillers Drama über den Nationalhelden Wilhelm Tell und dessen Spruch: ….“ Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein anderer Weg nach Küssnacht“. Mit Hilfe von Spenden baute man den Ort besucherfreundlich aus, schuf eine Umgehungsstraße, Parkplatz und einen Informations - Pavillion. Ein kurzer Halt an der Astrid-Kapelle und dem Verkehrshaus (Bohrer des Basistunnels) folgten. Das Abschiedsessen war wie immer lecker.


31.08. Heimreise

Heute hieß es Abschied nehmen von der Schweiz. Nach aufregenden und erlebnisreichen Tagen mit vielen Schnappschüssen im Gepäck ging es über Österreich nach Deutschland. Guter Stimmung brachte uns Daniel mit seinem Bus pünktlich zu den Ausstiegsstellen.


Schlusswort

Auch im Namen von Daniel möchte ich mich bei allen Teilnehmern dieser Reise bedanken. Es war sehr angenehm mit Ihnen zu reisen, auch Ihr Verständnis untereinander ist mir positiv aufgefallen. Bleiben Sie gesund, reisefreudig und buchen Sie wieder einmal eine Reise mit Eberhardt-Travel, vielleicht dann auch mit mir als Reiseleiter. Ich würde mich freuen.
Ihr
Andreas Kunzmann
Reiseleiter

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