Reisebericht: Zugreise – Schweizer Dampfbahnromantik

10.07. – 16.07.2013, 7 Tage Rundreise Schweiz mit Flüeli–Ranft – Dampffahrten auf die Rigi und das Brienzer Rothorn – Furka–Dampfbahn – Nostalgie–Zahnradbahn auf die Schynige Platte


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In unserer Reisegruppe befinden sich viele Schweizkenner. Das Besondere an dieser Reise sind die Fans der Eisenbahnromantik, die unterschiedlichen Strecken, die unterschiedlichen Bahnen und die vielen Meinungen dazu. Ein besonderes Erlebnis wird die Furka-Dampfbahn sein. Darüber sind wir uns einig. Aber am Ende der Reise ging die Meinung etwas auseinander. Eine andere Bahn hat viel Sympathie auf sich gezogen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag – Mittwoch,10.07.2013– Anreise nach Flüeli Ranft  (800 km)

In Dresden beginnt unsere Reise 6.00 Uhr. Unsere Gruppe ist noch nicht komplett.  Auf der Fahrt durch Deutschland nehmen wir an verschiedenen Rasthöfen weitere Gäste auf. Insgesamt sind wir eine Gruppe von 25 Personen. Einer unserer wichtigsten Personen ist unser Busfahrer, Dirk Fischer vom Busunternehmen Braunmiller. Unsere Fahrt fährt uns an Nürnberg und Ulm vorbei zum Bodensee. Bei schönem Wetter fahren wir durch Bregenz und können auf der Fahrt in die Schweiz den Bodensee und natürlich die Seebühnen von Bregenz sehen. Am Grenzübergang Höchst/St. Margarethen stellt sich auch die Frage, wie viel Schweizer Franken sollten getauscht werden? Für den Reiseleiter eine schwierige Frage.  Deshalb unterhalten wir uns zu einigen Preisen. Den Tausch von Euro in die Fränkli werden wir  auf den nächsten Tag verschieben. Weiter geht unsere Fahrt über Sargens zum Walensee, hier planen wir unsere erste Pause in der Schweiz ein. Weiter führt unsere Fahrt am Zürichsee, Zug, Luzern vorbei. Mit Blick auf den Sarner Sees und durch Sachseln durch, erreichen wir Flüeli Ranft.Gegen 18.00 Uhr sind wir dann an unserem Hotel „Flüelimatte" angekommen. Wir sind angenehm überrascht von dem Hotel und das schmackhafte Abendessen wird uns von sehr freundlichem Personal gereicht.Einige Gäste erkunden noch den Ort am Abend und finden einige Spuren vom Bruder Klaus der in Flüeli Ranft lebte. Dazu aber später mehr.

2. Tag– Mittwoch, 11.07.2013– Vierwaldstätter See und Rigi Bahn   (120 km)

Nach einem leckeren Frühstück beginnen wir unsere Fahrt zum Vierwaldstätter See.
Ganz entspannt genießen wir heute die Fahrt durch Sachseln mit Blick auf den Sarner See. (Höhenunterschied von Flüeli Ranft zum Sarner See ca.250 Meter).
Wir haben einen schönen Blick auf den Pilatus, dem Hausberg von Luzern, bevor wir in die Stadt fahren. Unser Bus parkt auf den Parkplatz Inseli hinter dem Kultur-und Kongress- Zentrum von Luzern. Etwas Zeit bleibt, bevor wir uns der Brücke 1 gegenüber dem Bahnhof treffen um mit dem Raddampfer "Stadt Luzern" nach Vitznau zu schippern. Weitere 4 Raddampfer gehören zur Flotte. Wir sind mit der "Stadt Luzern" mit dem Flaggschiff unterwegs und genießen bei schönem Wetter die Schifffahrt. Erinnern möchte ich an dieser Stelle, das die «Stadt Luzern», 1928 von den Gebr. Sachsenberg in Rosslau a/Elbe erbaut wurde und  das letzte für einen Schweizer See gebaute Dampfschiff ist. Also von nationaler Bedeutung ist.
In Vitznau angekommen winkt uns schon Dirk zu. Er hat mit dem Bus seinen Platz gefunden und zeigt, wo er auf uns warten wird.
Doch bevor es so weit ist wollen wir auf die Rigi. Für uns ist ein Waggon in der Vitznau-Rigi-Bahn reserviert. Die Fahrt kann beginnen. Ein besonderes Erlebnis, da es die erste Bergbahn Europas war. Der Ingenieur Niklaus Riggenbach war der Erfinder, dass Züge mittels Zahnrad-und Zahnstange über Steigungen führen. Seine Motivation drückte er so aus: "Ich will alles Volk auf die Berge führen, damit sie alle die Herrlichkeit unseres erhabenen Landes genießen können" 1871 begann dann der offizielle Bahnbetrieb. Heute fahren wir ca. 40 Minuten auf die Rigi. Leider haben wir auf dem Berg nicht die erhoffte Sicht auf die Berge. Die Rigi liegt in den Wolken.15.00 Uhr fahren wir mit der Bahn zurück und haben einen schönen Blick auf den Vierwaldstätter See. Ein Erlebnis war diese Bergfahrt allemal.
Bevor wir zum Hotel zurückfahren. Erleben wir noch etwas Geschichte. Unsere Fahrt führt durch Küssnacht.  Die Hohle Gasse lassen wir nicht aus. Danach geht es aber zum Hotel. Der Wunsch ein Bier im Biergarten des Hotels zu trinken ist groß.

3. Tag– Freitag, 12.07.2013  Fahrt mit der Furka–Dampfbahn  (197 km)

Heute heißt es zeitig aufstehen. Aber die Fahrt mit der Furka-Dampfbahn ist es wert. Bevor es so weit ist, haben wir eine landschaftlich schöne und interessante Fahrt vor uns.
Entlang der Autobahn nach Altdorf.  Weiter fahren wir entlang der alten Gotthardstrecke  durch die Schöllenschlucht über die Teufelsbrücke nach Andermatt und weiter nach Realp. Die Fotografen benötigen Zeit und die haben wir geplant. Eine Stunde vor Abfahrt sind wir am Bahnhof. Auch in der Furka-Dampfbahn haben wir reservierte Plätze. Interessant ist nicht nur der Bahnhof und die Bahn, sondern die Gespräche mit dem Personal. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind auch während der Fahrt interessante Bahnbegleiter. Dankbar äußern sie sich  zu den vielen deutschen ehrenamtlichen Mitarbeitern. (11 ausländische Sektionen sollen es sein, die die Furkabahn unterstützen.) Unsere Fahrt beginnt pünktlich 10.15 Uhr. Besondere Erlebnisse sind die Tunnelfahrten. Schnelles Fensterschließen ist notwendig! Aber auch die Pausen unterwegs versprechen gute Fotos z.B. beim Wasserfassen an der Station Tiefenbach und am Furka-Scheiteltunnel. Nach dem Durchqueren des Tunnels haben wir den Blick auf die Furka-und Grimsel-Passstraßen. Der Rhonegletscher, der sich 1900 noch bis nach Gletsch zog  ist während unserer Fahrt mit der Bahn kaum zu erkennen.
Nach rund 2 Stunden Fahrt mit der Furka Dampfbahn sind wir in Oberwald angekommen.
Eine kurze Pause und wir fahren wir mit dem Bus einen Teil der Strecke, bis Gletsch zurück.
Nun beginnt auch die mit dem Bus ausgesprochen interessante Fahrt auf der Grimsel-
Passstraße. Dirk fährt die Spitzkehren souverän. Auf der Pass-Höhe (2165m) haben wir noch Schnee und einen teilweise zugefrorenen See und das erleben wir alles bei Sonne.
Diesen Tag wollen wir noch etwas abrunden und  deshalb durfte ich im Namen von Eberhardt- Travel zum Käse-Picknick einladen. Lecker, Lecker.
Weiter führt uns unsere Fahrt entlang des Haslitals durch Meiringen über den Brünigpass. Ein Fotostopp noch oberhalb des Lungern Sees und nun geht es wieder nach Flüeli Ranft. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.

4. Tag– Sonnabend, 13.07.2013 Fahrt mit der Cluser Schnägg und Luzern  (223 km)

Wir wollen die unterschiedlichsten Dampfbahnen in der Schweiz kennenlernen und fahren heute an den Fuß des Juragebirges. Die Chluser-Schnägg ist eine Dampfbahn die von Balsthal nach Oensingen fährt. Der Bahnbetrieb wurde 1899 aufgenommen und hatte wirtschaftliche Gründe. Mit dem Nostalgiebetrieb wurde 1973 begonnen. Die Streckenlänge beträgt 4 km und ist damit die kürzeste Normalspurbahn der Schweiz. Bei Ankunft in Balsthal
steht die Dampfbahn bereits betriebsbereit im Bahnhof, die Fans können sich bereits mit der Bahn vertraut machen und Fachfragen an die Lokführer stellen. 10.15 Uhr beginnt unsere Fahrt nach Oensingen und zurück. Auch diese Fahrt war ein Erlebnis der Extraklasse. Gut gelaunt fahren wir im Anschluss nach Solothurn. In die schönste Barockstadt der Schweiz. Außerdem  hat die Stadt eine spezielle Beziehung zu der Zahl Elf. Wir spazieren gemeinsam zur St. Ursenkathedrale und zählen die Stufen, die in einer 11-er  Stufenserie gebaut wurden. Stimmt. Bei dieser Gelegenheit können wir eine Trauung in der Kathedrale beobachten. Zwei Stunden lassen wir uns Zeit, die Stadt individuell zu erkunden. Danach geht es zurück nach Luzern. Heute wollen wir uns die Stadt mit Hilfe der City-Bahn erklären lassen. Vom Schweizer Hof aus beginnt die unterhaltsame Fahrt durch die Stadt. Abschließend bummeln wir noch über die Kapellbrücke und zurück zum Bus.
Sehr zufrieden mit dem Programm des heutigen Tages treffen wir uns zu einem leckeren Abendessen im Hotel und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

5. Tag– Sonntag, 14.07.2013   Brienz und Brienzer Rothorn   (109 km)

Heute haben wir die letzte Dampfbahn in unserem Programm, mit der wir fahren werden. Es ist die Brienzer-Rothornbahn. Dazu fahren wir mit dem Bus wieder über den Brüningpass in das Aare -Tal. sSchon von Weitem sehen wir den Brienzer See. Brienz der Hauptort ist Zentrum der Schweizer Holzschnitzkunst. Auch die Schweizer Geigenbauschule befindet sich in Brienz. Um einen Eindruck der Schweizer Holzkunst zu erhalten, besuchen wir  die Holzschnitzerei "Kirchhofer AG" an der Hauptstraße. Eine freundliche Erläuterung erhalten wir und können die teilweise sehr großen Exponate bestaunen. Einige Souvenirs werden gekauft und danach fahren wir zum Bahnhof. Viele Touristen warten auf  die Fahrt mit der BrienzRothornBahn. 7,6 km ist die Strecke lang und eine Höhendifferenz von 1678m muss die Bahn überwinden. Uns erwartet eine Stunde Bahnfahrt die alle Erwartung übertrifft. Herrliche Blicke ergeben sich über den Brienzersee vor allem aber in die Berge der Zentralschweiz und der Berner Alpen. Dabei darf das Dreigestirn-Eiger, Mönch und Jungfrau nicht fehlen.
Viele Wanderer sind unterwegs und wir haben 1,5 h Zeit die herrliche Sicht zu genießen und entlang der Wanderwege zwischen den bunten Blumenwiesen zu gehen. Die Fahrt zurück nach Brienz erleben wir voller Dankbarkeit. Diese Fahrt auf den Berg mit seinen schroffen Felsen bei dem schönen Wetter erleben zu können ist großes Glück.
Jens steht auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof und nach einer kurzen Pause fahren wir nach Interlaken . Die Stadt die zwischen den Bienzer-und Thunersee liegt. Hier treffen wir auf eine Eberhardt Gruppe die sich zurzeit in Interlaken aufhält.
Nach einem Spaziergang und Kaffee fahren wir zurück nach Flüeli Ranft.

6.Tag, Montag, der 15.07. Bruder Klaus und Verkehrshaus in Luzern (59 km)

Heute ist unser letzter Tag in der Schweiz und den verbringen wir ganz ruhig. Auf dem Programm haben wir heute Bruder Klaus, der einzige Heilige und Schutzpatron der Schweiz. Er ist in Flüeli Ranft geboren und hat mit seiner Familie hier gewohnt, bis er sein Leben änderte. Wir haben eine Führung im Geburts-und Wohnhaus. Dabei wurde uns das Leben von Bruder Klaus auf eine sehr besinnliche aber sehr angenehme Art und Weise vermittelt. Spontan haben im Anschluss dieser Führung einig den Fußweg in den Ranft zur Zelle und Kapelle unternommen.
Für heute Nachmittag steht der fakultative Ausflug nach Luzern in das Verkehrshaus auf dem Programm. Der Großteil der Gruppe möchte das vielseitigste Verkehrs- und Kommunikationsmuseum Europas und das meistbesuchte Museum der Schweiz sehen. Es zeigt eine große Sammlung von Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen sowie Exponate aus dem Bereich Kommunikation. Die Besucherzahl des Museums lag 2011 bei 509'000. Heute sind auch wir dabei und  wir haben reichlich 3 Stunden Zeit.
Im Hotel wieder  angekommen erleben wir noch eine Überraschung. Unsere Wirtsleute haben für uns eine Folkloregruppe eingeladen. Ein gelungener Abschied. Vielen, vielen Dank für die Überraschung.

7.Tag, Dienstag, der 16.07. Heimreise                             (800 km)

8.00 Uhr beginnt unsere Heimreise. Von unseren Wirtsleuten werden wir herzlich verabschiedet. Für unsere Rückreise haben wir uns für die Strecke an Luzern, Zürich, Winterthur und St. Gallen vorbei zum Grenzübergang St. Margarethen/Höchst entschieden. Danach die gewohnte Strecke entlang der Autobahn nach Dresden.  Gegen 20.00 Uhr endet uns Fahrt - Dampfbahnromantik in der Schweiz- endgültig in Dresden.Für unseren Fahrer Dirk und mir, Ihrer Reiseleiterin, bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal des Hotels, für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Dirk für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.Ihre Gisela Gerlach

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