Zugreise– Schweizer Dampfbahnromantik
Reisebericht: 29.07. – 04.08.2025
Jeden Tag während dieser Reise gibt es ein neues Eisenbahnerlebnis
Ein Reisebericht von
Andreas Kunzmann
1. Tag: Anreise nach Flüeli Ranft
In Dresden begann unsere Reise pünktlich mit großen Vorfreude auf die kommenden Tage. Über Zustiege in Chemnitz führte unsere Route zunächst vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Richtung Bodensee. Wir fuhren durch den 6,9 km langen Pfändertunnel bis wir bald die Grenze zur Schweiz erreicht hatten. Entlang des Rheins ging die Reise nach Sargans und weiter Richtung Zürich. Links fuhren wir am Walensee vorbei, die Churfirsten grüßten von oben. Unsere Fahrt führte weiter durch die Zentralschweiz mit der Region des Vierwaldstätter Sees. Am Abend erreichten wir unser Hotel Flüematte in Flüeli Ranft. Dort wurden wir von Marcello herzlich begrüßt und für 6 Nächte untergebracht. Nach der Begrüßung der aus Zermatt angereisten Gäste von Eberhardt trafen wir uns zu einem schmackhaftem Abendessen.
2. Tag: Ausflug nach Brienz und Dampfzugfahrt auf das Brienzer Rothorn
Unser heutiges Ziel war das Berner Oberland. Wir fuhren zunächst am Morgen nach Brienz. In Brienz wechselten wir das Beförderungsmittel und fuhren mit dem Zug auf das Brienzer Rothorn. Wir hofften, dass auf dem Rothorn gute Sicht und vielleicht Sonnenschein möglich ist. Die Fahrt mit der berühmten Brienz-Rothorn-Bahn, auf das 2.350 Meter hohe Brienzer Rothorn, ist ein fantastisches Erlebnis. Die Zahnradbahn überwindet die 7,5 Kilometer lange Strecke in 55 Minuten über eine beeindruckende Fahrtstrecke. Unsere Fahrt führte über Brücken, durch Tunnel, Wälder sowie Wiesen, und die Sicht wurde immer besser. Auf der Gipfelstation angekommen, führte unser Weg ins Bergrestaurant. Hier wartete eine kleine Überraschung von Eberhardt-Travel auf unsere Gäste. Wir probierten das typische Alpengericht Älplermagronen. Uns wurde ein Teller mit Teigwaren, Kartoffeln, Rahm, Käsesauce und gerösteten Zwiebeln sowie Apfelmus serviert. Das schmeckte schon sehr gut. Für viele etwas ungewohnt aber durchaus lecker. Und woher kommt dieser Name? Älpler, das sind die Bewohner der Alpen und die Makronen leiten sich von den italienischen Makkaroni ab. Dieses Mittagessen wird uns in guter Erinnerung bleiben. Nach dem Mittagsmahl hatten wir noch Zeit zu einer Wanderung auf dem Rothorn. Leider war die Fernsicht zu Eiger, Mönch und Jungfrau nicht möglich, aber die nähere Umgebung, einschließlich der Brienzer See war bei Sonnenschein zu sehen. Nach der Talfahrt hatten wir noch die Gelegenheit am Ufer entlang zu spazieren, die Brunnengasse zu besuchen oder die verschiebbare Brücke zu bewundern. Unser Fahrer Jewgeni fuhr uns dann wieder sicher zum Hotel zurück. Den Tagesabschluss bildete wieder ein schmackhaftes Abendessen.
3. Tag: Fahrt mit dem Gotthard Panorama Express
Nach dem Frühstück fuhr uns unser Fahrer mit insgesamt 35 Personen nach Luzern. Nach einem kurzen Stadtbummel bewegten wir uns auf einem Schiff in der 1. Klasse nach Flüelen. Wir genossen die herrlichen Uferpromenaden und das in der Sonne blinkende Wasser. In Flüelen wechseln wir das Transportmittel und stiegen in den Gotthard Panorama Express 1. Klasse. Die Plätze waren für unsere Fahrt auf der alten Gotthard-Bahnstrecke schon reserviert. Und los ging es auf einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Aus unserem exquisiten Panoramawagen bemerkten wir die Nordrampe der Gotthardbahnstrecke und dann die beeindruckenden Kehrtunnel auf der Strecke in den Kanton Tessin. Dabei sahen wir die auf einer Anhöhe thronende Kirche von Wassen dreimal. Nachdem wir dann in Bellinzona, der Hauptstadt des Kantons Tessin, angekommen waren, hatten wir noch einen kurzen Aufenthalt in Bellizona. Auf unserer Fahrt zurück fuhren wir mit der Bahn durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt. Die Fahrt durch den 57 km langen Basistunnel dauerte genau 18 min. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit mit ca. 180 km/h. Damit waren wir schnell in Art Goldau zwischen Zuger- und Lauerzer See. Hier erwartete uns bereits unser Busfahrer Jewgeni und zurück ging es ins Hotel zum schmackhaften Abendessen.
4. Tag Fahrt auf die Rigi
Zunächst fuhren wir bei bedecktem Himmel nach Vitznau, die Rigi lag im grauen Nebel. Von hier aus ging es mit der nostalgischen Dampflokomotive auf den König der Berge, auf die Rigi-Kulm in 1800m Höhe. Die Fahrt dauerte 1,5 Std., denn wir mussten unterwegs Wasser nachtanken, und ab und an ein Päuschen machen. Das Zischen und Schnaufen der Lok zwischen den Bäumen und Wiesen war ein Erlebnis. Wir hatten aber auch heute wieder Glück mit dem Wetter, denn als wir oben ankamen war der Nebel am Berg weg. Wir konnten den Berg etwas erwandern und uns im Restaurant erfrischen und stärken. Leider war die Sicht auf den Vierwaldstätter See nicht besonders gut. Nach der Rückfahrt mit der neuen elektrischen Bahn hatten wir noch die Gelegenheit einer Führung durch das Depot der Rigi-Bahn. Wir sahen alte Salonwagen genauso wie die Werkstätten der Bahn. Danach führte uns unser Busfahrer über die Hohle Gasse und der Astrid-Kapelle zurück zum Hotel. Das Abendessen war wieder wie jeden Tag sehr lecker, und wie jeden Tag konnte man Nachschlag bekommen.
5. Tag: Fahrt mit der Furka–Dampfbahn
Auch heute erwartet uns wieder eine spannende Zugfahrt, obwohl es sehr stark regnete. Dafür standen wir frühzeitig auf. Zunächst führte unsere Fahrt im Bus entlang der alten Gotthardstrecke. An der Teufelsbrücke machten wir kurzen Fotostopp. In Realp angekommen, begaben wir uns auf die Spuren des ursprünglichen Glacier Express, und welch ein Wunder, es hörte auf zu regnen. Wir fuhren per Dampfzug von Realp durch den Furka-Scheiteltunnel bis nach Oberwald. Unterwegs mussten wir mehrmals halten um den Durst der aus Vietnam zurückgeholten Lokomotive zu stillen. Uns begeisterte die Landschaft und kein Fotoapparat langweilte sich. Grandios war auch der Blick auf den Furka- und Grimselpass und den dazwischen liegenden Rhonegletscher, der leider verschwunden ist. Leidenschaftliche Hobby-Eisenbahner und Bahnbegeisterte aus der Schweiz und aus Deutschland haben die Strecke und die Züge in ihrer Freizeit liebevoll restauriert und betreiben seit 2010 die Strecke ehrenamtlich. Wir sind begeistert von dieser technischen Höchstleistung und vor allem von der Liebe zu der bis heute gelebten Tätigkeit auf der Strecke. In Oberwald machten wir zunächst Mittagspause und stiegen dann wieder in den Bus und erklommen gemeinsam den Grimselpass. Die Straße über den Pass ist eine Meisterleistung des Straßenbaus. Auf über 2165 Metern Höhe bestaunten wir dies und den kleinen Murmeltierpark. Weiter führte unsere Route hinunter nach Innertkirchen, nach Meiringen und wieder zurück ins Hotel in Flüeli Ranft. Jeder hatte heute nochmals Zeit Ort und Umgebung zu genießen. Den Tagesabschluss bildete wieder ein schmackhaftes Menü.
6. Tag: Fahrt mit dem Nostalgiezug auf die Schynige Platte
Heute erwartet uns ein weiteres Bahnerlebnis, welches uns ins Berner Oberland zunächst nach Interlaken führte. Dort hatten wir 1 Stunde Zeit diesen kleinen international anerkannten Ferienort und wichtigen Ausgangspunkt für die Fahrt auf das Jungfraujoch bei einem Spaziergang etwas kennen zu lernen. Dann fuhren wir weiter nach Widerswill. Hier bestiegen wir die liebevoll gepflegte, nostalgische und elektrische Zahnradbahn und fuhren auf die Schynige Platte auf 1960 Meter. Die Hoffnung, die drei bekannten Berge ganz aus der Nähe zu betrachten schwanden immer mehr je höher wir kamen. Oben angekommen hatten wir zwar Sonnenschein, aber gerade der Blick zu den Bergen blieb uns verwehrt. Die Fotoapparate und die Filmkameras waren trotzdem in Betrieb. Viele Gäste unternahmen einen ausgiebigen Spaziergang durch den sehr schön angelegten Alpengarten. Über 650 verschiedene Pflanzen sind hier zu bewundern. Anschließend erwartete uns noch im Restaurant eine Überraschung von Eberhardt, ein typischer Brotzeitteller. Am späten Nachmittag kehrten wir wieder nach Wilderswil zurück, fuhren zurück zum Hotel und genossen das anschließende Abschiedsmenü.
7. Tag: Rückreise
Nach unserem zeitigen Frühstück und der Kofferverladung ging es über Luzern, Lindau und Nürnberg vollgepackt mit vielen schönen Erlebnissen nach Hause zurück. Ohne Stau erreichten wir am Abend planmäßig Dresden.
Liebe Reisegäste,
ich hoffe, Sie sind auch zu Hause gut angekommen und werden unsere gemeinsamen Eindrücke der Reise noch lang in Erinnerung behalten. Sie waren eine nette Reisegruppe und unser Fahrer Jewgeni und ich als Ihr Reiseleiter möchten uns nochmals bei Ihnen recht herzlich für Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken. Insgesamt sind wir ca. 2350 km gemeinsam gereist.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, viel Lust am Reisen und ein Wiedersehen mit Eberhardt-Travel.
Ihr
Andreas Kunzmann
Reiseleiter