Reisebericht: Rundreise Schweiz – Eiger, Mönch & Jungfrau

12.06. – 17.06.2018, 6/8 Tage Schweiz Rundreise Interlaken – Aareschlucht – Meiringen – Brienz – Grindelwald – Jungfraujoch – Lauterbrunnen – Bern – Thuner See – Emmental – Eggiwil – Trubschachen – Affoltern


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Diese Reise in das Berner Oberland brachte uns viele Höhepunkte. Ob es der Besuch des Jungfraujochs war, oder der kulinarische Trip ins Emmental, Romantik in der Aareschlucht und die Person Sherlock Holmes in Meiringen, eine abwechslungsreiche Tour!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in die Berge! Reise ins Berner Oberland

12.6.2018. Nun ist es endlich soweit! Die Reise auf die wir uns so lange gefreut haben kann nun endlich beginnen. Die Wetterprognose ist für die ersten zwei Tage zwar nicht berauschend, dennoch treten wir die schöne Reise voller Optimismus an. Von Dresden gelangen wir zunächst nach Chemnitz, von hier nach Thüringen und bald sind wir in Bayern unterwegs. Auf unserer Fahrt in Richtung Bodensee kommen wir auch an Ulm vorbei, hier können wir weitere Gäste begrüßen. Doch dann geht es schon in Richtung der Berge; kurz vor Lindau sehen wir die Spitze des Pfänders es ist der Hausberg von Bregenz. Die dahinterliegenden Alpen sind heute leider nur zu erahnen, dicke Wolken haben sich darüber gelegt und versperren uns die Sicht. Bald gelangen wir in die Schweiz und entlang des Rheintales folgen wir der Autobahn. Bald taucht auf der rechten Seite der erste schöne Alpensee auf, es ist der Walensee der fast wie ein Fjord aussieht. Über den Berg von Hirzel geht es dann in die Zentralschweiz, kurz vor Luzern öffnet nun der Himmel auch seine Schleusen, schade, denn der weitere Weg in Richtung Interlaken ist bei schönem Wetter durchaus reizvoll. Entlang des Vierwaldstätter Sees geht es nun aufwärts zum Brünigpass und von hier oben sehen wir auch schon den Fluss Aare der schnurgerade dem Brienzer See zuströmt. Dennoch müssen wir noch einige Kilometer entlang des Sees fahren, doch bald kommt unser Ziel Interlaken in Sicht. Nun geht alles ganz schnell, die Koffer werden ausgeladen, die Zimmer sind schnell bezogen und dann trifft sich unsere Reisegesellschaft zum leckeren Abendessen welches uns die letzte Stärkung des Tages bringen wird.

Schweizer Traditionen

13.6.2018. Regen tröpfelt auf das Vordach des Hotels als ich erwache; der Tag könnte besser beginnen. Aber das lausige Wetter stört uns nicht denn ein attraktives Programm erwartet uns heute. Wir setzen uns in Bewegung um entlang des Thunersees unseren Weg in ein ganz besonderes Tal zu nehmen. Bald schweifen wir von der Autobahn ab um fortan im reizvollen ländlichen Bereich unterwegs zu sein, überall hat sich ein sattes Grün ausgebreitet, auf den Wiesen grasen gemütlich die Kühe die den Rohstoff für den leckeren Käse geben der hier aus dem Emmental kommt. Bald langen wir in Affoltern an um in der Käserei in die Geheimnisse des Käsemachens eingeweiht zu werden. Dazu müssen wir Schutzkleidung anziehen und mit einem Mitarbeiter geht es nun in die Keller in denen wir die Käse in den verschiedenen Reifestufen sehen und - riechen, ein besonderes Erlebnis. Dabei erfahren wir sehr viel über die Entstehung von der Milch bis zum fertigen Produkt und über den Fleiß der Mitarbeiter die diese Köstlichkeit schaffen. Zum Schluss können wir auch noch von den verschiedenen Käsesorten probieren.
Dann geht es, leider immer noch bei Regen, weiter zu einer Tradition die schon lange ihre Köstlichkeiten in alle Welt schickt. Im kleinen Ort Trubschachen besuchen wir nun die Keksfabrik „Kambly", der angeschlossenen Erlebniswelt gilt unser nächster Besuch. Hier gibt es einiges zu entdecken. Im „Hexenhaus" wird uns sehr originell die Geschichte des Unternehmens erzählt, zahlreiche Schautafeln geben uns Einblicke in die große Produktpalette und in die Produktion selbst die uns all die Leckereien bringt von denen wir auch umfangreich kosten können. Zum Schluss verschwindet so manche süße Köstlichkeit in den Warenkörben.
Dann geht es weiter, der Regen hat fast aufgehört, um nach Eggiwil zu gelangen. Fernab der Hauptstraße auf einem schmalen Weg, unser Fahrer Frank muss hier Höchstleistung bringen, geht der Weg zu einem einsamen Gehöft fast am Ende der Welt. Hier werden wir nun von Herrn Bachmann erwartet, er ist einer der wenigen noch verbliebenen Alphornbauer und in seiner Werkstatt erfahren wir nun in der nächsten Stunde viel von diesem interessanten Handwerk. Wir sehen wie aus einem Stück Holz nach und nach ein Alphorn wird, wieviel Fleiß, Mühe und Geschick dazugehören so etwas dann auch zum richtigen Klingen zu bringen, einfach toll!
Nach diesem Besuch gibt es viel zu erzählen; freundlich winken uns die Gastgeber ein Lebewohl zu als wir über die schmale Straße den Heimweg zum Hotel antreten, ein ereignisreicher Tag geht zu Ende, das Wetter hat sich leicht gebessert, das lässt auf morgen hoffen denn da steht ein besonderes Erlebnis an.

Im Banne der Berge – Eiger, Mönch und Jungfrau

14.6.2018. Der Wetterbericht hat sich nicht geirrt, die Sonne lacht! Das ist nun eine gute Nachricht und wir zögern auch nicht lange, der Bus steht bereit und dann geht es los, den schneebedeckten Bergen entgegen. Es geht aufwärts nach Grindelwald, noch haben sich einige Wolken vor die Berge geschoben, dennoch gibt es schon von hier beeindruckende Ausblicke auf das schöne Land. In Grindelwald steigen wir aus dem Bus, fortan geht es auf der Schiene weiter. In den für uns reservierten Wagen gelangen wir nun aufwärts und mithilfe der Zahnradtechnik erreichen wir die Kleine Scheidegg. Zeit für einen gemütlichen Bummel und dann, wenig später, steigen wir in den Zug der uns hinaufbringen wird zum Jungfraujoch. Diese Fahrt findet hauptsächlich im Tunnel statt; man will es gar nicht glauben wieviel Fleiß und Mühe damals dazugehörten diese Wunder im Berg zu schaffen! Oben angelangt kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus; mitten im Berg wurde eine kleine Stadt angelegt, zahlreiche Attraktionen locken die Touristen aus der ganzen Welt an. Ein unbeschreiblicher Höhepunkt erwartet uns auf dem Plateau. Hier gelangen wir ins Freie und sind, Mitte Juni, im Winter angekommen. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel erwarten uns hier und natürlich eine phantastische Bergwelt im ewigen Schnee und Eis. Überall wohin man blickt gibt es wunderbare Aussichten, wir sind hier buchstäblich über den Wolken die unter uns über dem Tal ausgebreitet liegen.
Im Inneren erwartet uns so manche Überraschung: wir staunen über eine großartige Multivisionsschau, bewundern die Eishöhle mit den schönen Skulpturen und gelangen mit einem Aufzug noch einige Meter höher zur Sphinx. Auch von hier gibt es erneut schöne Ausblicke, vor unseren Augen hat sich die weiße Zunge des Alteschgletschers ausgebreitet, weitere Berge sind im Hintergrund zu sehen.
Leider vergehen die schönen Stunden viel zu schnell; der Zug bringt uns wieder zur Kleinen Scheidegg, ein weiterer Zug dann nach Lauterbrunnen, hier werden wir dann schon von unserem Bus erwartet der uns zurück nach Interlaken bringt.

Entdeckungen im Berner Oberland

15.6.2018. Das Wetter hat sich gehalten, auch heute ist die Sonne wieder zu sehen als wir uns gegen neun aufmachen eine besondere Schlucht zu besuchen. Unser Weg führt zunächst entlang des Südufers vom Brienzer See, danach schwenken wir nach rechts ein. Wir folgen dem Verlauf der Aare aufwärts, und als sie wieder vor unseren Augen erscheint, haben wir unser erstes Ziel erreicht.
Gleich neben der Straße befindet sich der Eingang zur Schlucht welche von diesem Fluss gebildet wird. Über einen schmalen Weg geht es hinunter, die Felswände steigen lotrecht bis fast auf 200 Meter an, ein gewaltiger Eindruck! Hier in diesem Felsenmassiv hat sich die Aare ihr Bett gegraben und wir folgen diesem faszinierenden Verlauf abwärts. Im hinteren Teil rücken die Felswände ganz nah heran, unter uns tost der Fluss und über uns ist nur ganz schmal der Himmel zu sehen, einfach unbeschreiblich. Dann treten die Felswände auseinander, das Aaretal breitet sich vor unseren Augen wieder aus und wir steigen in unseren Bus um weiteren Höhepunkten entgegenzufahren.
Der große Dichter Conan Doyle dachte sich die Person Sherlock Holmes aus. Diese Phantasiegestalt der Weltliteratur fand in diesen Bergen sein vorläufiges Ende und feierte auch hier seine Wiederauferstehung. Der Dichter verlegte die Handlung nach Meiringen und diesen Ort müssen wir einfach besuchen. Bei unseren Bummel entlang der schönen Häuser sehen wir die kleine englische Kirche, eine Gedenktafel und schließlich den Meisterdetektiv selbst, in Bronze gegossen grübelt er über einen neuen Fall nach.
Von Meiringen gelangen wir direkt an das Ufer des Brienzer Sees und zum Ort Brienz selbst. Hier gönnen wir uns nun, begleitet vom schönsten Sonnenschein, eine gute Stunde im beschaulichen Ort. Besonders romantisch ist der Blick auf den See von der gepflegten Promenade aus die sich mit bunten Blumen geschmückt hat. Die Sonne meint es auch noch gut als wir am schönen Seeufer entlang fahren und bald Interlaken erreichen. Der Nachmittag steht uns nun zur Verfügung um auch diesen Ort ausgiebig kennenzulernen, ein Bummel auf dem Höhenweg mit Blick zum Jungfraumassiv, ein Ausflug mit der Standseilbahn zum Hausberg Harder Kulm oder auch nur ein Kaffee in einem der schönen Restaurants, ich glaube an diesem sonnigen Nachmittag war für jeden etwas dabei.

Die Schweizer Hauptstadt Bern

16.6.2018. Ein weiterer ereignisreicher Tag steht uns heute bevor. Wir starten am Vormittag um uns eine der schönsten Städte der Schweiz anzuschauen, die Bundesstadt Bern. Das Wetter ist wieder grandios, bei der Fahrt entlang des Thuner Sees blicken wir auf das Jungfraumassiv, das ewige Eis bildet den strahlenden Kontrast zum vielen Grün hier unten.
Wir sind auch gar nicht lange unterwegs als Bern in Sichtweite kommt und wir schließlich am Bärengraben unser Ziel erreicht haben. Schon von hier ist die schöne Silhouette der Stadt auszumachen; tief unter und gurgelt die grünliche Aare an den historischen Häusern vorbei und macht uns Appetit eine der schönsten Städte der Schweiz zu erkunden. Pünktlich treffen auch die Stadtführer ein und es geht los. Zunächst gelangen wir über die Brücke die uns direkt in die Altstadt führt. Nun sehen wir die malerischen Laubengänge vor den Häusern, dafür ist Bern so berühmt. Wir tauchen ein in das Gewimmel, gelangen über einsame Gassen zu einem Aussichtspunkt um gleich danach im großen Kirchenschiff zu verschwinden. Den absoluten Höhepunkt bringt uns aber der Zeitglockenturm, es ist das Wahrzeichen der Stadt. Kurz vor zwölf beginnt das Figurenspiel und zahlreiche Touristen aus aller Welt haben sich versammelt um diese Attraktion zu schauen. Hier endet nun die wissenswerte Führung und es beginnen die individuellen Erkundungen dieser malerischen Stadt.

Mit dem Schiff über den Thuner See

Die Sonne lacht weiterhin über dem reizvollen Land als wir uns von Bern nach Thun aufmachen. Wir sind auch gar nicht lange unterwegs; bald sehen wir die Burg die über der Stadt thront und schwenken ein zum Schiffsanleger. Hier gönnen wir uns noch ein knappes Stündchen Zeit um diese reizvolle altertümliche Stadt in Augenschein zu nehmen, danach beginnt dann die Fahrt auf dem Thuner See. Für unsere Gruppe sind Plätze reserviert und bei Kaffee und Kuchen genießen wir die romantische Fahrt. Das Wetter kann nun wirklich nicht besser sein; auf dem See sind zahlreiche Segler unterwegs, ein lauer Wind weht und unser Schiff fliegt förmlich von Ort zu Ort. Wir legen kurz an den reizvollen Orten die sich am Ufer befinden an, Leute steigen zu und weiter geht die Fahrt. Hoch steigen die Erhebungen des Berner Oberlandes an und während hier unten der Frühsommer Einzug gehalten hat, erstrahlen die 4 000er im ewigen Schnee und Eis.
Viel zu schnell vergehen die angenehmen Stunden; in Interlaken West endet die Fahrt mit dem Dampfer, Frank steht mit dem Bus bereit und nach wenigen Minuten erreichen wir unser schönes Hotel.
Es ist nun der letzte gemeinsame Abend; noch einmal angeregte Unterhaltungen, ein gutes Glas Wein oder ein erfrischendes Bier zum leckeren Mahl, dann müssen die Koffer gepackt werden.

Abschied von einer schönen Reise

17.6.2018. Die Mitarbeiter des Hotels haben sich vor dem Eingang versammelt, und als sich der Bus in Bewegung setzt, winken sie uns ein letztes Lebewohl zu.
Bald haben wir das gastliche Interlaken verlassen und sind auf dem Weg in die Zentralschweiz. Leider hat es sich heute wieder bezogen und bei Luzern fängt es an zu tröpfeln. Die reizvolle Bergkulisse um den Vierwaldstätter See ist daher auch nur zu erahnen. Pilatus, Stanserhorn und Rigi haben sich vor unseren Blicken weitgehend verborgen.
Am Walensee vorbei schwenken wir wenig später ins Rheintal ein, überschreiten die Grenzen zu Österreich und Deutschland und verlassen bald die schönen Berge um den Kurs in Richtung Heimat zu setzen. Es geht nicht ganz ohne Stau, dennoch gelangen wir an Ulm und Nürnberg vorbei, bald wieder nach Sachsen; entlang der nun schon langsam gelb werdenden Felder geht es in Richtung Dresden und hier, wo alles begann, endet die schöne Reise an welche wir noch lange zurückdenken werden.
Steffen Mucke
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul

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