Reisebericht: Große Bahn–Rundreise Schweiz – Glacier– und Bernina–Express erleben

07.08. – 16.08.2011, 10 Tage Rundreise und Bahnreise Schweiz: Davos – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – St. Moritz – Zugfahrt mit dem Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Die bekannten Schweizer Ferienorte Davos und Zermatt sind die Ziele unserer Reise. Und natürlich freuen sie alle Gäste besonders auf die Fahrten mit dem Glacier- und Bernina-Express und auf tolle Bergerlebnisse.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Reisebericht

1. Tag Anreise
Pünktlich startet unsere Reise 6 Uhr am Dresdner Flughafen und mit dem vierten Zustieg in Münchberg ist die Gruppe komplett. Vorbei an Nürnberg und Ulm reisen wir in Richtung Bodensee. Nach einem Tankstopp in Lindau passieren wir die Grenze nach Österreich und bald darauf sind wir in der Schweiz. Parallel zum Rhein setzen wir unsere Fahrt fort, biegen dann ins Landquarttal ab und erreichen am späten Nachmittag das Hotel "Sunstar" in Davos. Mit einem Apero werden wir begrüßt und erhalten die ersten Informationen zum berühmten Ferienort. Danach erwartet uns ein schmackhaftes Menü. Die meisten Gäste lassen den Tag mein einem kleinen Abendspaziergang ausklingen.
2. Tag Bernina-Express
Ein erster Höhepunkt der Reise steht heute auf dem Programm: die Fahrt mit dem Bernina-Express. Dazu bringt uns unser Chauffeur Thoralf mit dem Bus nach Pontresina. Auf dem Flüelapass legen wir einen kurzen Fotostopp ein. In Pontresina steigen wir dann in den Zug. Die Bernina-Strecke gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. In den nächsten zwei Stunden wird es durch viele Tunnel und über zahlreiche Brücken gehen. Von Pontresina "klettert" der Zug hinauf zur Station "Ospizio Berina" - mit 2253 m über dem Meer die höchstgelegene Station der Rhätischen Bahn. Vorbei an der Alp Grüm geht es weiter durch das Puschlav.


Dann verlaufen die Gleise teilweise mitten auf der Straße. Wir fahren über das berühmte Kreisviadukt von Brusio und erreichen nach Campocologno die italienische Grenze und bald auch Tirano. War es in Davos noch recht kühl und regnerisch, empfangen uns hier hochsommerliche Temperaturen und strahlender Sonnenschein. Deshalb führt der erste Weg der meisten Gäste zum nächsten Eiscafe. Aber natürlich schauen wir uns auch die Wallfahrtskirche Madonna di Tirano an. Danach fährt uns Thoralf mit dem Bus wieder zurück. Dabei können wir vieles, was wir vom Zug aus gesehen haben, jetzt aus einer anderen Perspektive betrachten, wie beispielsweise den Morteratschgletscher. Beim Abendessen im Hotel sind sich alle einig: Es war ein sehr schöner Tag.
3. Tag Engadin Rundfahrt
Unser heutiges Ziel ist St. Moritz, einer der berühmtesten Kurorte der Alpen. Wir fahren wieder über den 2383 m hohen Flüelapass und können dabei am Straßenrand die putzigen Murmeltiere beobachten. In den Dörfern des Engadin sehen wir an den Häusern die für hier typischen Sgraffito-Verzierungen. Der Inn begleitet uns ein Stück der Strecke. In St. Moritz, das auf einer sonnigen, windgeschützten Terrasse über dem St. Moritz See liegt, bringt uns eine steile Rolltreppe ins Zentrum. Hier konzentrieren sich zahlreiche Nobel-Boutiquen und Hotelpaläste, wie das 5-Sterne-Hotel "Badrutts Palace". An das einstige Dorf erinnert nur noch wenige. Nach einem Bummel durch den Ort bleibt noch Zeit für einen Spaziergang am See, der im Winter Austragungsort des "Polo World Cup on Snow" ist. Danach geht die Fahrt vorbei am Champferer und Silvanplaner See hinauf zum Julierpass.


In einer Höhe von 2284 m machen wir unsere Mittagspause und so manches Foto. Weiter fahren wir durch das Oberhalbstein, wie das mehrstufige Tal des Flusses Julia ganannt wird. Dabei kommen wir vorbei am Marmorera-Stausee, erreichen Tiefencastel im Albulatal und sehen in Surava das schmucke Bahnhofsgebäude von 1903, das Bahnfans aus aller Welt begeistert. Wir durchfahren das Landwassertal, sehen, woher das Bier kommt, das einige Gäste abends im Hotel trinken, und erreichen wieder Davos. "Eine landschaftlich ganz tolle Fahrt" - so die Meinung der Gäste. Einige von ihnen nutzen den Nachmittag noch zur Auffahrt auf die Schatzalp. Hier besuchen sie das bekannte Jugendstilhotel, schauen sich im Alpgarten um oder unternehmen eine rasante Fahrt auf der Sommerrodelbahn.
4. Tag Freizeit
Heute gestalten die gäste ihren Tag ganz individuell. Ein erster Blick auf die Berge zeigt: dort hat es in der Nacht geschneit. Doch das schreckt keinen ab, ziehen wir uns eben einfach etwas wärmer an. Nun die schwere Entscheidung: Fährt man auf das Weissfluhjoch oder aufs Jakobshorn? Aber es liegt ja der ganze Tag noch vor uns, da kann man Beides schaffen.


Aufs Weissfluhjoch gelangt man mit der Parsennbahn. Oben erwarten uns Null Grad und wir können im August durch den Schnee stapfen. Natürlich genießen alle den Rundblick, bevor es zu Fuß oder mit der Bahn wieder nach unten geht. Nun wir der zweite Berg in Angriff genommen. Mit der Seilbahn fahren wir zunächst auf die Ischalp. Einige wandern von hier zur Clavadeleralp, wo man bei der Käsezubereitung zuschauen und den frischen Alpkäse kosten kann. Die anderen Gäste fahren gleich weiter zum Jakobshorn. Auf 2590 m Höhe bietet sich uns ein wunderbares Bergpanorama. Für alle war es ein erlebnisreicher Tag und so gibt es beim Abendessen viel zu erzählen.
5. Tag Glacier-Express
Nach dem Frühstück werden die Koffer in den Bus gelanden, der uns zum Bahnhof bringt. Hier fährt gerade der Glacier-Express ein, in dem ein Panoramawagen für uns reserviert ist. Wann immer die schönsten Zugfahrten der Welt aufgezählt werden, gehört neben dem Orient-Express der Glacier-Express dazu. Man sagt, er macht die landschaftlich schönste Fahrt.


Und so freuen wir uns auf eine achtstündige Reise von Davos nach Zermatt, bei der der Zug über 2000 Höhenmeter überwindet. Einige Steigungen werden nur mit Hilfe von Zahnrädern möglich sein. Höhepunkte der Fahrt sind sicher die beeindruckende Rheinschlucht, die wir während des Mittagessens im historischen Speisewagen bestaunen, Disentis mit der Klosteranlage, natürlich der 2033 m hohe Oberalppass und das Rhonetal. Immer wieder eröffnen sich uns neue Ausblicke auf dieser traditionsreichen Strecke. Dazu gibt es über Kopfhörer interessante Informationen und unterhaltsame Musik, bei der kräftig mitgesungen wird. Gegen 18.30 Uhr erreichen wir Zermatt. Und dann sehen wir es endlich in seiner vollen Schönheit: das Matterhorn. Da gibt es für die Fotografen kein Halten mehr. Im Hotel "Perren" werden wir herzlich begrüßt und schon zum Abendessen erwartet. Und wieder geht ein interessanter Tag zu Ende.
6. Tag Gornergrat


Die Sonne lacht - und so steht einer Fahrt auf den Gornergrat nichts im Weg. Erwartungsvoll treffen wir uns am Bahnhof, um mit der höchstgelegenen Zahnradbahn Europas zu fahren. Schon während der 40minütigen Reise haben wir immer wieder einen tollen Blick auf das Matterhorn. Oben werden wir mit einer herrlichen Rundsicht belohnt. Als sich dann noch Alphornbläser und Fahnenschwinger auf dem Gipfel versammeln und eine Kostprobe ihre Könnens liefern ist die Alpenidylle perfekt. Bei der Fahrt nach unten machen wir noch einen Halt am Riffelsee, in dem sich das Matterhorn spiegelt. Dann geht es zu Fuß oder mit der Gornergratbahn zurück nach Zermatt.
  
 
7. Tag Freizeit
Heute gestalten alle Gäste ihren Tag ganz induviduell. Bei schönem Wetter fahren einige aufs Kleine Matterhorn oder zum Schwarzsee. Andere sehen sich in der Gornerschlucht um. Und natürlich erkundet man auch den Bergsteigerort Zermatt, denn hier gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise den Murmeltierbrunnen und wunderschöne Walliser Holzhäuser. Am Nachmittag treffen wir uns dann am Matterhornmuseum. Es lädt ein zu einem Rundgang durch die Geschichte von Zermatt und schildert eindrucksvoll die Erstbesteigung des Matterhorns.


Einen besonderen Höhepunkt hält der Abend für uns bereit. In rasanter Fahrt bringt uns die Alpen-Metro hinauf zur Station Sunnegga. Hier begrüßt uns vor der beeindruckenden Kulisse des Matterhorns ein Alphornbläser mit seinen Melodien. Da musste so mancher Reisegast heimlich ein Tränchen verdrücken und auch eine Reiseleiterin bekommt da noch Gänsehaut. Im Gasthaus erwarten uns unterhaltsame Stunden mit Raclette, Schweizer Folkloremusik und stimmungsvollen Liedern zum Tanzen. Viel zu schnell vergeht die Zeit. Eine extra für uns eingesetzte Bahn bringt uns nach diesem schönen Abend zurück ins Tal.
8. Tag Freizeit und Rothorn
Während ein Teil der Gäste sich den Tag selbst gestaltet, fahre ich mit den anderen bei strahlendem Sonnenschein wieder zur Station Sunnegga, von dort weiter mit der Kabinenbshn zur Station Blauherd und schließlich ganz hinauf zum 3103 m hohen Rothorn.


Von hier schaut man hinab nach Zermatt, hinüber zum Matterhorn und auf viele der umliegenden Gipfel. Ein tolles Bergerlebnis! Zurück wandern einige von uns über den Murmeltierweg und auf Sunnegga wird nochmal eingekehrt. Doch dann wollen alle wieder nach Zermatt, denn hier findet heute das 43. Folklorefestival statt. Es ist das größte kulturelle Sommerevent des Ortes. 13.30 Uhr startet der Umzug durch die Straßen. Zwei Stunden lang ziehen Trachtengruppen, Musikgesellschaften, Tambouren- und Pfeifenvereine, Blaskapellen, Volkstänzer, Alp- und Jagdhornbläser, Pferdegespanne und Jodlergruppen an uns vorbei. Toll, dass wir dieses farbenprächtige Spektakel miterleben können. Am Nachmittagm gibt es dann noch auf der "Oberen Matte" und auf dem Kirchplatz die verschiedensten Auftritte der Teilnhemer. So war es ein sehr abwechslungsreicher Tag mit Bergbahnfahrten, tollen Ausblicken und Schweizer Traditionen.
9. Tag Luzern und Fahrt zur Schwägalp
Heute verabschieden wir uns von Zermatt. Mit dem Zug geht es bis Täsch. Hier erwartet uns schon Thoralf mit dem Bus schon. Die Fahrt führt uns durch das Rhonetal und das Goms. Dann geht es über zahlreiche Serpentionen mit Blick zur Furkapassstraße und zum Rhonegletscher hinauf auf den Grimselpass, wo wir unsere Mittagspause machen. Weiter geht die Reise durch das Haslital, über den Brünigpass und vorbei am Lungernsee und Sarnersee nach Luzern. Hier ist Zeit für einen Spaziergang über die bekannte Kapellbrücke und durch die Altstadt. Danach setzen wir unsere Fahrt fort.


Ziel ist das Berghotel Schwägalp am Fuße des Säntis. Bei unserer Ankunft versteckt sich dieser noch hinter Wolken, doch während wir ein Appenzeller Menü genießen, wird der Blick frei. Mit einem kleinen Spaziergang auf der Alm klingt der Tag aus.
10. Tag Frühstück auf dem Säntis und Heimreise
Bevor wir heute nach Hause fahren, erwartet uns noch ein weiterer Höhepunkt. Mit der ersten Bahn fahren wir zum Frühstück auf den Säntisgipfel. Im Panoramarestaurant genießen wir Rösti, Marmeladenbrötchen und Käseköstlichkeiten. Es bietet sich uns ein herrlicher Rundblick auf die Bergwelt, die sich im Süden im Sonnenschein zeigt und im Norden die Gipfel aus dem Nebelmeer schauen lässt. Viele Fotos werden noch gemacht. Dann fahren wir auf die Alp zurück, um dort die Käserei zu besuchen. Nach schönen und erlebnisreichen Tagen treten wir nun die Heimreise an.
 
Liebe Gäste, nochmals ein herzliches Dankeschön an Sie. Es hat mir sehr viel Spass gemacht mit Ihnen und es würde mich freuen, wenn Sie noch oft an unsere gemeinsamen Tage in der Schweiz denken. Übrigens: In der Fotogalerie finden Sie meine Reisefotos.
Liebe Grüße von Ihrer Reiseleiterin Martina Pötschke

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