Reisebericht: Bahnromantik und Bergerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

18.08. – 26.08.2013, 9 Tage Rundreise Schweiz: Davos – Fahrt mit dem Zug des Bernina–Express – St. Moritz – Zugfahrt mit dem Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Bahnfahrten auf zwei der schönsten Strecken der Schweiz, Aufenthalte in zwei der bekanntesten Ferienorten des Landes, ein abschließendes Frühstück in 2500 m Höhe und vieles mehr erwarten uns bei dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag Anreise nach Davos


Unter dem Motto „Reisen in kleiner Gruppe“ starten 18 Reisegäste mit Chauffeur Gerald und mir voller Erwartungen in die Schweiz. Vorbei an Nürnberg und Ulm geht es Richtung Bodensee. Durch den Pfändertunnel erreichen wir Österreich und bald auch unser Zielland, die Schweiz. Hier fahren wir zunächst durch das Rheintal, biegen dann aber ins Landquarttal ab. Nun ist es nicht mehr weit bis Davos. Im 4-Sterne-Hotel „Cresta Sun“ werden wir schon erwartet. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum Abendessen. Nach einem leckeren 3-Gang-Menü starten einige Gäste noch zu einem ersten Erkundungsspaziergang durch Davos.

2. Tag Fahrt mit dem Bernina–Express


Nach dem Frühstück bringt uns Gerald mit dem Bus nach Pontresina. Die Fahrt führt uns über den Flüelapass und am Inn entlang. In Pontresina steigen wir in den für uns reservierten Panoramawagen der Bernina-Bahn. Die Strecke gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Der Zug klettert zunächst hinauf zur Station „Ospizia Bernina“ - mit 2253 m über dem Meer die höchstgelegene Station der Rhätischen Bahn. Vorbei an der Alp Grüm geht es weiter durch das Puschlav. Dann verlaufen die Gleise teilweise mitten auf der Straße. Wir fahren über das berühmte Kreisviadukt von Brusio, erreichen nach Campocologno die italienische Grenze und bald darauf auch Tirano. Hier kehren wir zu Pasta, Pizza und Eis ein, bummeln durch den Ort und besichtigen die Wallfahrtskirche Madonna di Tirano. Dann fährt uns Gerald mit dem Bus wieder zurück. Dabei können wir vieles, was wir vom Zug aus gesehen haben, jetzt aus einer anderen Perspektive betrachten. Leider verdichten sich die Wolken. Unsere Kaffeepause auf dem Berninapass findet deshalb im Bus statt, aber immerhin mit Blick auf den Weißen und den Schwarzen See. Mit dem Abendessen im Hotel endet ein erlebnisreicher Tag. Ein Verdauungsspaziergang danach fällt allerdings buchstäblich ins Wasser.

3. Tag Engadin–Rundfahrt


Unser heutiges Ziel ist St. Moritz, einer der bekanntesten Kurorte der Alpen. Der Wetterbericht verspricht einen sonnigen Tag. Wir fahren zunächst wieder hinauf auf den Flüelapass. Hier machen wir einen Stopp für unser Gruppenfoto. Dann geht es hinab ins Engadin. In den Dörfern entlang des Inns sehen wir viele Häuser mit den für hier typischen Sgraffito-Verzierungen. In St. Moritz, das auf einer sonnigen, windgeschützten Terrasse über dem gleichnamigen See liegt, bringt uns die steile Rolltreppe ins Zentrum. Hier konzentrieren sich zahlreiche Nobelboutiquen und Hotelpaläste, wie das 5-Sterne-Hotel „Badrutts-Palace“. An das einstige Dorf erinnert nur noch wenig. Nach einem Bummel durch den Ort bleibt noch Zeit für einen Spaziergang am See, der im Winter Austragungsort für den „Polo World Cup of Snow“ ist. Dann geht die Fahrt weiter vorbei am Champferer- und Silvaplaner See hinauf zum Julierpass. In einer Höhe von 2284 m machen wir unsere Mittagspause und genießen den Sonnenschein. Weiter fahren wir durch das Oberhalbstein, wie das mehrstufige Tal des Flusses Julia genannt wird. Dabei kommen wir vorbei am Marmorera-Stausee und an Tiefencastel im Albulatal, durchfahren das Landwassertal und erreichen am Nachmittag wieder Davos. Die meisten Gäste steigen mit mir an der Talstation der Schatzalpbahn aus. Per Zahnradantrieb gelangen wir nach oben. Hier besuchen wir das aus dem Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann bekannte Jugendstilhotel und schauen uns den Alpengarten an. Es war ein Tag mit landschaftlich schönen Aussichten - da sind sich die Gäste einig.

4. Tag Fahrt mit dem Glacier–Express


Ein Höhepunkt der Reise wird unsere heutige Fahrt mit dem Glacier-Express sein. Dazu bringt uns Gerald mit dem Bus zum Bahnhof Davos-Platz. Auf Gleis 2 fährt der Zug ein, in dem für uns wieder Plätze in einem Panoramawagen reserviert sind. Wir fahren zunächst nach Filisur, dann über das bekannte Landwasserviadukt, vorbei an Tiefencastel und Thusis nach Chur. Dann wird uns das Mittagessen, ein Älplerteller, serviert. Gut gestärkt nehmen wir den nächsten Abschnitt in Angriff. Er führt uns durch die Rheinschlucht und entlang des Vorderrheins nach Disentis. Hier haben wir Aufenthalt und somit Zeit, das große Kloster zu fotografieren. Nun arbeitet sich der Zug mit Hilfe von Zahnrädern hinauf zum höchsten Punkt der Fahrt, zum Oberalppass. Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter und bald können wir den Wintersportort Andermatt sehen. Durch das Tal der Reuss, den Furkatunnel und das Rhonetal kommen wir unserem Ziel näher. Auch auf dem letzten Abschnitt eröffnen sich uns immer wieder schöne Ausblicke. In Zermatt begrüßt uns das Matterhorn. Wir spazieren zum Hotel „Perren“, wo wir nach dem Bezug der Zimmer mit einem leckeren Abendessen verwöhnt werden.

5. Tag Fahrt auf den Gornergrat


Schon während des Frühstücks schauen wir immer wieder aus dem Fenster. Ist das Matterhorn zu sehne? Ja - und zwar ganz ohne Wolken! Besser kann es nicht sein und so fahren wir gemeinsam mit der Bahn hinauf zum Gornergrat. Bereits während der 40minütigen Fahrt bietet sich uns immer wieder ein fantastischer Blick auf das Matterhorn. Oben angekommen, zeigt sich der wohl bekannteste Berg der Schweiz immer noch in seiner vollen Schönheit. Wir genießen die Zeit auf dem Gipfel in der Sonne und können uns am unbeschreiblichen Panorama kaum satt sehen. Einige Gäste machen sich zu Fuß auf bis zu den Zwischenstationen. Die meisten Gäste fahren aber mit der Bahn zurück und legen an der Station Rotenboden einen Halt ein, um zum Riffelsee zu gehen. Für jeden war das Ausflug ein unvergessliches Erlebnis. Nachmittags bleibt noch Zeit für einen Bummel durch den Ort und einige Gäste treffen sich zu Kaffee und Kuchen am Hotel.

6. Tag Matterhornmuseum und Folkloreabend


Der Vormittag steht den Gästen für individuelle Aktivitäten zur Verfügung. Einige nutzen die Zeit, um die Gornerschlucht zu besuchen. Sie bietet mit ihren bizarren Formen und spektakulären Wasserfällen ein eindrückliches Naturschauspiel, das man über Galerien und Holzstege erkunden kann. Am Nachmittag treffen wir uns vor dem Hotel. Vorbei an alten Walliser Holzhäusern und Speichern mit Mäuseplatten spazieren wir zum Matterhornmuseum. Hier begeben wir uns auf einen Rundgang durch die Geschichte von Zermatt. Wir tauchen dabei ein in die Welt der Bergbauernfamilien, der Säumer, Bergführer und ersten Touristen. Eindrucksvoll wir die Erstbesteigung des Matterhorns geschildert. Eine multimediale Show und Einblicke in die Forschung ergänzen den Museumsbesuch. Einige Gäste schauen sich danach noch den Bergsteigerfriedhof an. Die Grabsteine erinnern daran, wie hilflos der Mensch in Höhen über 4000 m der Urgewalt der Natur und der Berge ausgeliefert ist. Einen besonderen Höhepunkt hält der Abend für uns bereit. In rasanter Fahrt bringt uns die Alpen-Metro, die erste unterirdische Standseilbahn der Schweiz, hinauf zur Station Sunnegga. Hier begrüßt uns ein Alphornbläser vor der Kulisse des Matterhorns. Für alle Gäste ein sehr emotionaler Moment. Bei Melodien von Beethoven bis Bonny M. und dem wundervollen Blick auf die umliegenden Berge stoßen wir mit einem Glas Wein auf einen schönen Abend an. Auch unser Reisegast Herr Mischke versucht sich am Alphorn - mit Erfolg! Im Jagdstübli ist für uns dann ein typisch Walliser Abendessen vorbereitet mit Trockenfleisch, Schinken und Raclette-Käse, live dazu gibt es Schweizer Folkloremusik. Schnell vergeht die Zeit und eine extra für uns eingesetzte Bahn bringt uns ins Tal zurück. Mit einigen Gästen lassen Gerald und ich den schönen Abend im Q-Stall ausklingen, wo auch der Alphornbläser nochmals eine Probe seines Könnens zeigt.

7. Tag Freizeit in Zermatt


Auch heute begrüßt uns der Tag mit Sonnenschein. Herr Baroke und Familie Weis nutzen das schöne Wetter für eine Fahrt zur höchstgelegenen Bergbahnstation Europas auf dem Kleinen Matterhorn. 3820 m über dem Meeresspiegel öffnen sich die Türen der Gondel bei minus 4 Grad. Man läuft durch den Berg, fährt mit dem Fahrstuhl weitere 50 m nach oben, dann hat man die Aussichtsplattform erreicht. Hier bietet sich ein 360-Grad-Panoramablick und man kann die vielen Bergsteiger beobachten, die den Breithorngipfel erstürmen. Familie Schröder und Familie Petzold haben für heute Wanderungen geplant, Frau Jurrmann und Herr Mischke laufen nach Blatten und Frau Sandvoss sonnt sich auf Sunnegga. Die anderen Gäste spazieren nochmals durch den Ort und kehren zum Kaffeetrinken in eine der vielen Gaststätten ein. In Zermatt befinden sich heute auch Start und Ziel des Matterhorn Ultraks Trails. Über 1000 Läuferinnen und Läufer absolvieren die drei unterschiedlichen Streckenlängen. Die anspruchsvollste führt u.a. von Täsch über Sunnegga, Riffelberg und Gornergrat. Beim Abendessen haben sich alle Gäste viel zu erzählen, denn es war wieder ein erlebnisreicher Tag.

8. Tag Luzern und Fahrt zur Schwägalp


Leider müssen wir uns heute von Zermatt verabschieden. Die Koffer werden mit dem Elektroauto zum Bahnhof gebracht und wir fahren mit dem Pendelzug nach Täsch. Gerald wartet mit dem Bus schon auf uns. Durch das Mattertal und das Vispertal geht es hinunter zur Rhone, dann weiter durch das Goms. In Gletsch beginnt die Straße auf den Grimselpass. Wir genießen den Blick zurück ins Tal und auf den Rhonegeltscher. Auf der Passhöhe machen wir unsere Mittagspause. Danach gibt es noch einen Halt am Käsestand, um den „Mutschli’“ zu probieren. Unser nächstes Ziel ist Luzern am Vierwaldstätter See. Wir bummeln über die Kapellbrücke und durch die Altstadt. Nun müssen wir aber weiter zu unserer Zwischenübernachtung. Auf der Schwägalp werden wir im Berghotel schon erwartet. Am Fuße des Säntis genießen wir unser letztes Schweizer Abendmenü und sitzen danach noch in fröhlicher Runde zusammen. Für Gerald und mich haben die Gäste noch eine Überraschung. Wir bekommen einen wertvollen Brotkorb und einen lustigen Bus. Dankeschön!

9. Tag Frühstück auf dem Säntis und Heimreise


Bevor wir heute nach Hause fahren erwartet uns noch ein tolles Erlebnis. Mit der ersten Bergbahn fahren wir zum Frühstück auf den Säntisgipfel. Dabei können wir weit in die umliegenden Berge und zum Bodensee schauen. Im Panoramarestaurant genießen wir Rösti, Marmeladenbrötchen und Käseköstlichkeiten. Danach erklimmen wir noch den Gipfel und sehen dort das alte Wetterwarthäuschen. Als sich die Berge dann hinter Wolken verstecken fahren wir auf die Alp zurück. Nach schönen und erlebnisreichen Tagen treten wir nun die Heimreise an.
Liebe Gäste, nochmals ein herzliches Dankeschön an Sie. Das „Reisen in kleiner Gruppe“ war wie ein größerer Familienausflug - und sie waren eine ganz tolle Familie. Es würde mich freuen, wenn Sie noch oft an unsere gemeinsamen Tage in der Schweiz denken. Ich wünsche Ihnen alles Gute - und vielleicht gehen Sie ja mal wieder mit mir auf Reisen. Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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