Reisebericht: Bahnromantik und Bergerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

25.06. – 03.07.2014, 9 Tage Rundreise Schweiz: Davos – Fahrt mit dem Zug des Bernina–Express – St. Moritz – Zugfahrt mit dem Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Davos, Sankt Moritz, die Fahrt mit den berühmten Zügen der Glacier- und Berninalinie, selbstverständlich in den komfortablen Panoramawagen, und natürlich der Blick zum Matterhorn in Zermatt- das alles und noch viel mehr konnten wir erleben.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Fahrt ins Reich der Berge– Davos

25.6.2014. Nun ist der langersehnte Tag gekommen, der Wecker hat viel zu früh geklingelt aber kaum ist der Schlaf gewichen ist auch eines klar: der Urlaub hat begonnen!
Wir sind auch recht früh in Dresden gestartet, kurz vor sechs ist es losgegangen. Eine erwartungsfrohe Reisegruppe hat sich versammelt und bei Münchberg in Bayern sind wir dann komplett.
Natürlich ist die wichtigste Frage: wie wird das Wetter; nun, für die nächsten Tage gibt es recht gute Prognosen.
Bei unserer Fahrt in die Schweiz haben wir aber auch auf der Anfahrt schon recht schöne Impressionen; vorbei an Frankenwald und Fichtelgebirge mit ihren grünen Kuppen verläuft unsere Fahrt an Ulm entlang und aus der Ferne sehen wir auch den Kirchturm des Münsters.
Im Hintergrund sind auch schon die Alpen zu erahnen, gewittrige Wolken versperren uns aber die Sicht dahin. Dann taucht der Pfänder, der Hausberg von Bregenz vor unseren Augen auf. Hier überschreiten wir die Grenze zu Österreich und wenig später sind wir im Rheintal angelangt. Auch wenn die Wolken bedrohlich aussehen, es bleibt trocken. Beim Ort Lanquart verlassen wir den Rhein und gelangen in eine besonders schöne Landschaft, das Prättigau. Hier ist die Welt noch in Ordnung; der Fluss schlängelt sich durch die grünen Wiesen auf denen Kühe grasen. Dabei verwöhnt uns die Sonne die alles in ein schönes Licht taucht. Als wir dann nach einigen Serpentinen in Davos anlangen, haben wir unser heutiges Ziel erreicht. Schnell sind die schönen Zimmer bezogen; eine erste Erkundung im Ort, und zum Abendessen trifft sich unsere Reisegesellschaft zum gemeinsamen Abendessen wieder; es gibt schon viel zu erzählen.

Nach Süden– die Fahrt mit dem Bernina– Express

26.6.2014. Heute hat sich Petrus zu seiner Höchstform aufgeschwungen. Schon der erste Blick aus meinem Fenster welches in Richtung der Berge zeigt, lässt die Sonnenstrahlen herein und über den Erhebungen erstrahlt der blaue Himmel.
Nach dem leckeren Frühstück verlieren wir auch keine Zeit und starten, unser Kurs führt und erst einmal direkt in die Berge.
Der Wildfluss kommt uns durch die Wiesen entgegen, bald tritt der Baumbestand zurück und wir sind in der kargen Hochgebirgslandschaft des Flüelapasses unterwegs. Auf der Passhöhe, über 2 000 Meter über dem Meer, gönnen wir uns eine erste Fotopause. Von den Bergen sind noch die Schneezungen zu sehen, im See widerspiegeln sich die Spitzen, das sind erste unvergessliche Eindrücke unserer Reise.
Dann geht es wieder zu Tal, wir folgen dem Inn aufwärts und langen im Ort Pontresina an. Hier beginnt nun eine halbe Stunde später unsere Fahrt mit dem Bernina- Express.
Unsere Gruppe hat auf den reservierten Plätzen des Panoramawagens platzgenommen, ein Pfiff und der Zug ruckt an. Was wir nun zu sehen bekommen kann bei diesem schönen Wetter grandioser nicht sein. Bald erscheint auf der rechten Seite der gigantische Eisstrom des Morteratschgletschers; dann geht es wieder über die 2 000 Meter- Marke und kein Baum verstellt uns die Sicht auf die hochalpine Landschaft mit den Bergen, Gletschern und Seen. Alles gleitet an den Fenstern des Wagens vorbei und die Fotoapparate bekommen richtig Arbeit.
Dann senkt sich die Strecke wieder ab; durch zahlreiche Kehrtunnels gelangen wir nach unten und im Tal ist auch schon der Ort Poschiavo zu sehen, von hier oben ist es ein Blick wie auf ein Spielzeugland. Doch, die Häuser werden größer; wir sehen die schöne Architektur, gelangen am Lago di Poschiavo vorbei, einem sehr romantischer See und haben noch einen Fahrthöhepunkt vor uns: das berühmte Kreisviadukt von Brusio. Einmal im Kreis herum, und wir sind schon in Italien angelangt. Der Ort Tirano ist der Endpunkt unserer Zugreise, er empfängt uns mit warmen Temperaturen und beim Italiener um die Ecke holen wir uns die nötige Stärkung bei einem leckeren Mittagessen. Nun verbleibt noch Zeit für eigene Erkundungen im reizvollen Ort, sehr authentisch ist die Altstadt mit pittoresken Häusern und Gassen, durchflossen vom Fluss Adda. Das Tal in dem Tirano liegt ist umgeben von den schneebedeckten Spitzen der Alpen, dieser Aufenthalt hat sich gelohnt.
Doch, unser Rückweg ist noch weit; gegen halb vier müssen wir aufbrechen und mit einem Zwischenstopp auf dem Bernina- Pass gelangen wir auf demselben Weg zurück den wir gekommen. Nun sind doch einige Wolken aufgezogen, zu dieser Zeit stören sie nicht mehr, ein eindrucksvoller Tag geht zu Ende.

Rundfahrt durch das Engadin und Graubünden

27.6.2014. Auch heute hat der Wettergott gute Laune. Ein großer Teil unserer Reisegruppe möchte auf Erkundungsfahrt durch einen besonders schönen Teil der Schweiz gehen.
Noch einmal über den Flüela- Pass und durch die malerischen Orte des Engadins; unser erstes Ziel heißt Sankt Moritz. Doch zunächst folgen wir dem noch jungen Inn der hier En heißt aufwärts. Über zahlreiche Windungen und Steilstufen sendet der Fluss seine grünen Fluten zu Tal; von der Straße aus genießen wir diese schönen Impressionen, begleitet vom Sonnenschein. An den Häusern der schönen Orte ist der typische Kratzputz angebracht, an einigen Gebäuden ist er sehr kunstvoll gestaltet.
Dann kommen wir in Sankt Moritz an; vom Bahnhof gelangen wir durch das Parkhaus und über eine Rolltreppe hinauf in den mondänen Ort. Bei einem Bummel erschließen wir uns die Welt der Reichen und Schönen, sehen die Edelboutiquen und gepflegten Straßenzüge und unten am See erblicken wir die schöne Hochgebirgslandschaft die den Ort umgibt.
Nach diesem Besuch suchen wir uns ein schönes Plätzchen zu unserem Mittagsimbiss; inmitten einer schönen Blumenwiese am See bei Silvaplana genießen wir eine kurze Mittagsruhe.
Dann geht es wieder aufwärts, wir erklimmen die Höhen des Julierpasses und auch hier sind wir jenseits der Baumgrenze. Besonders schön ist in diesen Höhen die alpine Flora vertreten. Bei einer kleinen Runde sehen wir Enzian, Knabenkraut, Kuhschellen und noch mehr von einer bunt blühenden Pflanzenwelt.
Dann geht es zu Tal; durchs Oberhalbstein mit seinen malerischen Bündner Nestern steigen wir ab, gelangen ins Tal der Albula bei Tiefenkastel und sind ab hier schon wieder aufwärts unterwegs. Tief im Tal ist auch die Strecke des Glacier- Expresses zu sehen; über das Tal spannen sich atemberaubende Viadukte- morgen werden wir dort unten mit dem Zug unterwegs sein. Durch die Engstellen so manches Gebirgsdorfes langen wir am Nachmittag wieder in Davos an. Bis zum Abendessen nun noch genügend Zeit für eigene Erkundungen; die Fahrt mit der Schatzalpbahn bringt einen schönen Blick auf die Dächer von Davos, vom Bergrestaurant hat der Betrachter eine schöne Bergkulisse vor Augen und besonders lehrreich ist der Gang durch den Alpengarten. Egal wo, hier ist es überall schön und wir konnten diesen eindrucksvollen Tag mit allen Zügen genießen.

Von Davos nach Zermatt– die Fahrt mit dem Glacier– Express

28.6.2014. Heute steht nun ein ganz besonderer Höhepunkt an. Wir werden eine ganzen Tag im Zug verbringen, hier unser Mittagessen genießen, dabei quer durch die Schweiz fahren und verschiedene Landschaften dieses reizvollen Landes erkunden.
Leider war die Wetterprognose für heute nicht so günstig und somit ist unser erster Blick nach dem Erwachen aus dem Fenster, wie sieht der Himmel aus?
Gar nicht so übel; manchmal stimmen auch Wetterprognosen nicht, zumindest heute ist es besser als vorhergesagt.
Günter, unser Chauffeur, ist uns schon vorausgeeilt und mit ihm die Koffer.
Wir fahren zunächst mit dem Linienbus zum Bahnhof, steigen in die Regionalbahn und diese wird uns dann nach Filisur zum Glacier- Express bringen. Schon auf dieser kurzen Strecke gibt es schöne Landschaften zu erkunden und als wir dann umgestiegen sind und in unseren Panoramawagen sitzen, gibt es gleich nach dem Bahnhof Filisur den ersten Höhepunkt. Der Zug fährt durch einen Tunnel und nach der Öffnung direkt auf eine leicht gebogene Brücke, es ist das Landwasserviadukt. Dabei halten wir alle den Atem an; hoch über dem Tal verläuft die Fahrt und als wir zurückblicken, sehen wir eben die letzten Wagen aus der Öffnung herauskommen.
Dann sind wir im Tal der Albula unterwegs, vorbei an Tiefencastel und Thusis gelangen wir ins Rheintal. Einen längeren Stopp legen wir in Chur ein, die Sonne hat sich durchgesetzt und somit erleben wir einen wunderschönen Tag auf den Gleisen des langsamsten Schnellzuges der Welt.
Nachdem wir die Fahrtrichtung gewechselt haben wird uns zum Mittag ein Älplerteller gereicht; diese würzige und schmackhafte Stärkung aus Salami und Käse mundet uns vorzüglich; unterdessen zieht an den Zugfenstern die schroffe Landschaft der Rheinschlucht vorbei- ein doppelter Genuss!
Wild und unbändig schlängelt sich der junge Rhein entlang schroffer Felsen, die Bahnstrecke führt direkt hindurch und wir sehen die stürmischen Fluten zu Tal strömen.
Später treten die Berge zurück, die Landschaft wird lieblicher, das Grün dominiert nun den Blick. Bald kommt auf der rechten Seite der monumentale Bau der Abtei Sankt Martin in das Blickfeld, wir sind in Disentis angelangt. Hier bekommen wir nun eine Lok mit Zahnradtechnik, mit ihr erklimmen wir als nächstes den Oberalppass. Hier oben, über 2 000 Meter, erwartet uns eine karge Landschaft; Wolken umwabern uns, sie lassen Tropfen auf die Fenster des Zuges fallen. Lange halten wir uns aber in dieser unwirtlichen Gegend nicht auf, unten im Ort Andermatt angelangt, setzt sich die Sonne wieder durch.
Die weitere Fahrt verläuft sehr angenehm; das schöne Wetter lässt uns malerische Eindrücke im Rhonetal genießen und nach Visp schwenken wir ins Mattertal ein, unserem Ziel entgegen: Zermatt.
Schwer hat die Lok hier noch einmal zu arbeiten; ein leises Rattern lässt uns die Zahnradtechnik erahnen und die Berge treten ganz nah an die Zugstrecke heran, sie verlieren sich in schwindelerregenden Höhen.
18.00 Uhr. Wir erreichen Zermatt und Petrus hat seine Schleusen geöffnet, schnell gelangen wir zu unserem Hotel und beschließen damit einen ereignisreichen Tag, nur die bange Frage bleibt, wie wird das Wetter morgen?

Ein regnerischer Tag in Zermatt

29.6.2014. Regen tröpfelt an die Fenster, dicke Wolkenschleier verdecken den Blick zu den Bergen, leider wird der größte Teil des Tages so vergehen.
Trotz der unwirtlichen Bedingungen fassen sich viele unserer Gäste Mut und Regenschirm und gehen auf Erkundung im reizvollen Gebirgsort. Trotz des lausigen Wetters sind hier wieder alle Nationen der Welt unterwegs; Zermatt ist ein multikultureller Ort und fest in der Hand der Touristen.
Am Nachmittag hat sich unsere Gruppe eingefunden um ein besonders schönes Museum zu besuchen.
Als wir gegen zwei starten, können die Regenschirme geschlossen bleiben; wir gehen gemeinsam durch den ältesten Teil des Ortes und staunen über die alten Walliser Holzhäuser die uns aus einer längst vergangenen Epoche überliefert wurden.
Dann tauchen wir im Museum ab in eine ganz andere Welt. Hier, tief unter der Erde, sehen wir den Ort wie er vor über hundert Jahren ausgesehen haben mag. Da sind sie wieder zu sehen: die Holzhäuser, aber auch eine kleine Kapelle; wir können in die Wohnstuben der Älpler hineinschauen, sehen so manches Getier und eine Hotelrezeption aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Leinwand läuft gerade ein Film mit der Bergsteigerlegende Luis Trenker; nach diesen Bildern entfaltet sich vor unseren Augen ein stilisiertes Matterhorn und eine beeindruckende Installation beginnt: der Berg der Berge im Wandel der Jahreszeiten, immer in einem neuen Licht erstrahlend- einfach grandios!
Jeder kann sich nach Herzenslust hier unten aufhalten und auf Zeitreise gehen; später am Tag hat sich nun doch endlich die Sonne etwas durchgesetzt, das wirkt schon versöhnlich und lässt auf morgen hoffen, der Wetterbericht hat eine gute Prognose abgegeben.

Auffahrt auf über 3 000 Meter– der Gornergrat

30.6.2014. Die Erwartung ist groß, etwas Skepsis bleibt und die Hoffnung das uns Petrus nicht den Spaß verderben möge. Nach dem Erwachen der Blick aus dem Fenster, dicke Wolken sind noch unterwegs aber dazwischen ist auch blauer Himmel zu sehen.
8.30 Uhr. Voller Erwartung hat sich der Großteil unserer Gruppe eingefunden; der Weg zur Talstation ist nicht weit und zwanzig Minuten später sitzen wir in der Zahnradbahn die uns hinauf zum Gornergrat bringen wird. Zunächst durchfahren wir ein Waldstück; bei Findelbach stürzt ein Wasserfall tosend zu Tal, dann verschwinden wir erst einmal in einem Tunnel. Die Sicht ist gut, der Blick kann weit ins schöne Land schweifen und wie wir an Höhe gewinnen so tritt der Baumbestand zurück und bald sehen wir die 4 000er im ewigen Schnee.
Richtung Italien hat sich nun die Sonne durchsetzen können, das Weiß kontrastiert mit dem tiefen Blau des Himmels; spätestens hier ist alle Unbill des vergangenen Tages vergessen!
Dann langen wir auf über 3 000 Meter an; hier oben offenbart sich das phantastischste Bergpanorama was es nur geben kann. Im Süden das Monte Rosa Massiv, dann Castor und Pollux, das Breithorn hat noch eine Wolkenmütze auf, auch das Matterhorn verbirgt sich vorerst unseren Blicken.
Aber, es wird nicht lange dauern; spätestens gegen zwei sind fast alle Wolken verschwunden und die Geduldigen werden reich belohnt.
Manch einer nutzt die Zeit zu einer Wanderung hinab, dabei immer wieder die schöne Natur bewundernd; aber auch im Tal, in Zermatt, ist das Matterhorn in seiner vollen Pracht zu sehen. Umrahmt vom Grün des Waldes erstrahlt es im strahlenden Weiß frisch gefallenen Schnees.

Folkloreabend auf der Sonnenterasse von Zermatt

Nachdem wir nun diesen Tag mit vollen Zügen genießen konnten steht am Abend noch ein besonderer Höhepunkt ins Haus. Noch einmal wollen wir die Höhen erklimmen und von der Sunnega, der Sonnenterasse, nicht nur eine schöne Aussicht genießen, sondern dort oben ein typisches Schweizer Essen, umrahmt von der Folklore der Region, genießen. Die Vorfreude ist groß als wir uns gegen fünf treffen und bei weiterhin strahlendem Sonnenschein unseren Weg zur Talstation gehen.
Zunächst geht es durch einen Tunnel tief in den Berg hinein. Dann gelangen wir durch ein Drehkreuz direkt zur Bahn die uns dann im Berg selbst hinauf bringen wird.
Ein Hupsignal, die Schranken vor den Türen schließen sich, und schon beginnt die rasante Fahrt schräg nach oben. Bald wird es wieder hell und wir sind oben angelangt. Was uns nun hier erwartet kann romantischer nicht sein. Auf der Terrasse stehen drei Alphornbläser und im Hintergrund liegen die schneebedeckten Berge die in der bläulichen Luft des Nachmittags in einem ganz besonderen Licht erstrahlen. Das ist nun ein ganz besonders schönes Gefühl; die grandiose Kulisse, die saubere Luft und die eigenartigen Klänge der Instrumente; wir halten den Atem an, schließen die Augen und lassen uns in unsere Phantasie adlergleich in weite Ferne tragen. Das ist Genuss pur und man mag sich gar nicht davon trennen.
Im Restaurant ist schon das Essen vorbereitet; immer mit dem Blick auf die Berge und das von Wolken unverstellte Matterhorn, genießen wir einen Teller mit Walliser Spezialitäten. Doch das Hauptgericht kündigt sich schon mit einem würzigen Duft an. Auf einer speziellen Vorrichtung wird Käse geschmolzen, zusammen mit kleinen Kartoffeln und sauren Gurken wird uns diese leckere Speise serviert. Es ist die kräftige Nahrung der Schweizer Bergbauern und auch uns mundet das Raclette, so heißt diese Zubereitung, köstlich. Dabei werden wir von zwei Musikanten unterhalten die uns die uralten Weisen der Berge zu Gehör bringen. Den Abschluss macht noch ein leckerer Eisbecher mit Obst, man möchte sich gar nicht von hier oben trennen. Doch wie alle schönen Stunden vergeht dieser Abend auf der Sunnega viel zu schnell, als wir unten im Tal anlangen hat hier schon die Dämmerung Einzug gehalten, während die oberen Spitzen der Berge noch voll von der Sonne angestrahlt werden.

Ein erholsamer Tag in Zermatt

1.7.2014. Auch wenn am Morgen dicke Wolken von Süden herüber über das Matterhorn quellen- es sind Schönwetterwolken die uns Petrus zur Dekoration des blauen Himmels geschickt hat.
Heute kann jeder unserer Gäste eigenen Interessen nachgehen, so vielfältig die Wünsche, so bunt ist auch das Angebot welches Zermatt für uns bereithält.
Ein Teil der Gäste wagt den Aufstieg mit der Seilbahn auf fast 4 000 Meter zum Klein- Matterhorn. Oben im ewigen Schnee auf dem zahlreiche Skifahrer unterwegs sind, hat man einen grandiosen Blick auf die Bergwelt und hält den Atem an ob der großartigen Werke der Schöpfung.
Unten im schönen Ort lohnt ein Bummel entlang der pittoresken Häuser und edlen Geschäfte. Etwas abseits gelangt man ins alte Zermatt um wenig später an der Kirche herauszukommen und über den possierlichen Murmeltierbrunnen zu staunen. Hinter der Kirche befindet sich der sehr gepflegte Friedhof; ein Besuch lohnt schon deshalb, weil es hier eine besondere Abteilung für verunglückte Bergsteiger und deren Führer gibt. Dem Eingeweihten ist so manch Name bekannt, besonders die bei der Erstbesteigung des Matterhorns umgekommen Menschen um Edward Whymper, das war 1865.
Hinter Zermatt führen zahlreiche Wege in eine schöne Natur; schnell ist der Wanderer im gesunden Wald eingetaucht und kann mit vollen Zügen die saubere Gebirgsluft einatmen. Auf einer der zahlreichen Bänke platzgenommen, lauscht er dem Konzert der Vögel welches ihm hier geboten wird.
Ein schmackhaftes Essen zum Mittag, ein guter Kaffee mit Kuchen am Nachmittag- wie schnell vergeht doch die Zeit?
Am Abend hat sich im Restaurant unseres Hotels die Reisegruppe wieder versammelt; muntere Gespräche zeugen davon das heute jeder viel erlebt hat, dabei vergessen wir auch schon mal dass wir eigentlich morgen vom gastlichen Zermatt Abschied nehmen müssen.

Durchs Rhontetal, über den Grimselpass nach Luzern und zum Säntisgebirge

2.7.2014. Der Pendelzug entführt uns nun nach Täsch, wir nehmen Abschied und haben wenig später dann unseren Reisebus wieder zur Verfügung mit dem wir nun unser weiteres Programm durchführen werden.
Heute hat sich die Wettersituation dramatisch verändert, ein Tief ist hereingezogen und versperrt uns den Blick zu den Bergen.
Wir steigen das Mattertal hinab und treffen unten auf die Rhone. An den Orten Brig und Visp vorbei, geht es wieder aufwärts; schön sind im Goms die uralten Holzhäuser anzuschauen, die gepflegten Ortschaften und grünen Wiesen; von allem schrieb seinerzeit auch schon Goethe in seinen Schweizreisen.
Bald versperrt uns ein Berg die Straße, dort hinauf führen atemberaubenden Serpentinen denen wir folgen; es geht empor zum Grimselpass. Karges Land hier oben; dicke, bleigraue Wolken ziehen über den Pass und die Murmeltiere im kleinen Gehege haben sich unter der Erde in ihren Bauen verkrochen.
Dann geht es das Haslital abwärts. Auch hier, im oberen Teil, dominiert unwirtliches Land welches aber nicht ohne Reiz ist. Vorbei an den Stauseen gelangen wir wieder unter die Baumgrenze und sind fortan in grüner Vegetation unterwegs. Dem Fluss Aare folgen wir eine Weile um dann später über den Brünigpass in die Zentralschweiz zu gelangen. Leider hat Petrus nun auch endgültig die Schleusen des Himmels geöffnet; Regen tropft gegen den Bus als wir in Luzern anlangen. Dennoch, dieser Ort ist so reizvoll, auch bei diesem Wetter kann man an ihm nicht vorbei fahren!
Und so legen wir hier eine Pause ein; wenige Schritte führen uns in die Altstadt mit den pittoresken Häusern und ein Gang über die altehrwürdige Kapellbrücke mit dem schönen Blumenschmuck ist ein Muss für alle Besucher von Luzern.
Doch dann müssen wir die Fahrt wieder aufnehmen; über den schönen Ort Hirzel gelangen wir zu einem weiteren See, es ist der Zürichsee. Dann führt uns der Weg hinauf ins Toggenburg; als der Blick frei wird, sehen wir wie es von Westen heller wird; das Tief zieht ab. Allerdings empfängt uns die Schwägalp, unser heutiges Ziel, erst einmal mit kühlem Wind und Regen. Doch nachdem wir uns das Abendessen haben schmecken lassen sind die Wolken verschwunden und die tiefliegende Abendsonne bescheint die Säntiswand und lässt die Berge bei ihrem Untergehen in einem magischen Licht erstrahlen.

Frühstück auf dem Säntis und Abschied von einer schönen Reise

3.7.2014. Der strahlende Schein der hinter den Bergen aufgehenden Sonne dringt durch das Fenster. Schnell wird es auf der Schwägalp hell, das Licht bescheint auch die hintersten Winkel- ein schöner Tag beginnt. Von überall ist das Gebimmel der Kuhglocken zu vernehmen, eben kommt eine kleine Herde auf der Straße vorbei und es gibt ein schönes Fotomotiv. Hier leben die Menschen noch im Einklang mit der Natur, man möchte an solch einem schönen Ort länger verweilen aber leider ist nun heute schon die Heimreise angesagt. Zunächst gibt es aber noch einen großen Höhepunkt, der letzte auf unserer Reise.
Eine erwartungsvolle Reisegesellschaft hat sich an der Talstation der Säntis- Schwebebahn eingefunden. Bald gelangen wir in die große Kabine und die Auffahrt beginnt. Schnell werden die Häuser der Schwägalp kleiner, die Bahn bringt uns leise summend hinauf und der Säntiswand immer näher. Bald wird auch der grandiose Blick über die Berge frei und als wir dann oben anlangen, genehmigen wir uns im Panoramarestaurant ein leckeres Frühstück vom reichhaltigen Buffet.
Dabei schweift der Blick hinaus; vor den Fenstern ist die imposante Bergkulisse mit den schneebedeckten Gipfeln ausgebreitet und nach dem kräftigenden Mahl verbleibt noch Zeit die einzelnen Aussichtspunkte aufzusuchen.
Ein kurzer Aufstieg zur kleinen Wetterwarte, und der Betrachter hat das komplette Panorama vor Augen. Die morgendliche Luft hat alles in ein leicht blaues Licht getaucht welches in dieser Form nur in den Bergen zu beobachten ist.
Im Osten steht die Sonne und sie bestrahlt diese Wunderwelt der Berge- ein absoluter Genuss von dem man sich gar nicht losreisen will.
Im Hintergrund ist das Dreigestirn von Eiger Mönch und Jungfrau zu sehen, etwas weiter der Pilatus. In Richtung Bodensee haben sich Wolken im Tal festgehangen die wie ein gigantischer Teppich über dem schönen Land liegen. Hinter uns ragen die schrägen Spitzen der Churfirsten auf, dahinter ist der Walensee zu erahnen.
Wundervolle Bergwelt, wie schwer fällt doch der Abschied! Doch er muss sein; halb zehn gelangen wir mit der Bahn zu Tal, hier erwartet uns schon Günter unser Chauffeur, wenig später treten wir die Heimreise an.
An grünen Wiesen vorbei und durch die gepflegten Ortschaften des Appenzeller Landes hindurch führt unsere Heimfahrt, auch das sind am Schluss unserer Reise durchaus noch einmal schöne Impressionen.
Aber, die Zeiger der Uhren drehen sich unerbittlich, die Kilometer verschwinden unter den Rädern unseres Reisebusses, bald sind wir in der Heimat angelangt und damit endet diese Reise auf die wir uns solange gefreut haben.
Doch, neue Pläne sind geschmiedet und damit beginnt im Abschiednehmen gleichsam schon die Vorfreude auf eine neue Reise; so hat alles, auch das Ende, gleichzeitig einen neuen Anfang!
Zu guter Letzt möchte ich allen Reisegästen die ich auf dieser Tour begleiten durfte im Namen von „Eberhardt- Travel" herzlichen Dank sagen für Ihr Dabeisein. Ich glaube wir konnten miteinander schöne Tage verleben; mögen die Zeilen dazu dienen, dass diese Reise noch lange im Gedächtnis bleibt, damit wäre ich reich belohnt!
Vielen Dank auch unserem zuverlässigen Chauffeur Günter; er brachte uns mit sicherer Hand und wohltuender Ruhe selbst durch das schwierige Terrain der Berge, wir konnten uns immer sicher fühlen!
Und: Bleiben Sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt! Mit herzlichen Grüßen und Wünschen Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war rundum gelungen.Wir wurden bestens von Herrn Mucke betreut und mit ausgezeichnetem Wissen versorgt.Herr Güther überzeugte mit seiner Fahrweise und brachte und sicher durch die Schweiz.Es war ein Erlebnis ohne Hinternisse, wir können die nur jedem empfehlen.

Fiedler/Trietsch
16.08.2014