Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

12.09. – 18.09.2010, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Schweiz - wie man sie sich vorstellt: Expresszüge über Alpenpässe, weltbekannte Bergorte, Matterhorn und andere Viertausender im Sonnenschein, Säntis überm Wolkenmeer
Ein Reisebericht von
Dr. Jürgen Schmeißer

Reisebericht

Glacier- und Bernina - Express 12.09. - 18.09.2010
Reisebericht von Dr. Jürgen Schmeißer
12.09.: auf nach Graubünden
Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein durch Süddeutschland Richtung Schweiz. Auch ein kleiner Stau bei Ulm konnte unsere Vorfreude nicht mindern. An des Fürstensitz Vaduz und unterhalb des Rätikorn vorbei erreichten wir den Kanton Graubünden und die Ferienregion Davos-Klosters. Warmes Spätsommerlicht beschien unsere schwierige Auffahrt zum Hotel.
 
 


13.09.: Bernina-Express
Der Blick aus den Fenstern der Hotelzimmer ließ zunächst wenig Optimismus entwickeln. Aber unser Ziel sind Passüberquerungen gen Süden, so dass unsere Hoffnung auf einen sonnigen Tag stieg, denn in Gedanken verbinden alle Italien mit Sonne und Wärme. Bereits am Bernina-Pass ahnten wir - es sollte ein toller Tag werden. War zunächst der Morteratsch-Gletscher nur unter Wolken zu erkennen, spürten wir, je weiter es Richtung Veltlin ging, die Sonne des Südens. Fast mediterranes Flair empfing uns in Tirano.
Die Kirche Madonna de Tirano war insbesondere ob ihres Orgelprospekts eine Überraschung.
Nach eindrucksvollen Fotostopps entlang der Bernina-Strecke ging es zurück ins noch immer graue Graubünden.
 
 
 


 
14.09.: Engadin-Rundfahrt
Am Fluela-Pass lernten wir Schweizer Gastfreundschaft kennen und fuhren zügig ins Inntal, das dem Engadin seinen Namen gab. Im Wintersportort der Schönen und Reichen erwartete uns der übliche Sonnenschein; mancher fand den ?Schiefen Turm" von St. Moritz durchaus vergleichbar mit schiefen Türmen in Mitteldeutschland. Herrliches Bergszenario am Julierpass und dann hinab wieder nach Graubünden. Am Solisviadukt inszenierte unser Fahrer Andreas eine fotogene Situation, bis dann sogar noch der Glacier-Express vorbeirauschte. Den noch jungen Rhein bestaunten wir in der Tiefe der Via Mala Schlucht und waren fasziniert von der Kraft des Wassers am Felsgestein.
 
 


 
15.09.: Glacier-Express
Mit dem langsamsten Schnellzug der Welt ging es von Davos durch Flusstäler (Albula, Landwasser, Rhein, Rhone, Visp und Matter) und über den Oberalppass bis Zermatt. Vor der Auffahrt zum Oberalppass werden in Chur die Züge geteilt - für manchen eine neue Herausforderung der Trennung, um den Partner dann in Andermatt wieder in die Arme zu schließen. Glacier heißt Gletscher und so konnten wir im Mattertal tatsächlich Ausblick halten auf einige schöne Eisflüsse.
Faszinierender Willkommenseindruck dann hinter unserem Hotel ?Perren" in Zermatt: das Matterhorn in der beginnenden Dämmerung des Tages.
 
 


16.09.: Zermatt
Zermatt, das Matterhorn - einen der markantesten Gipfel der Welt zu sehen - war für manchen ein besonderes Ziel der Reise. Ein wenig Bummeln im bekannten Ort oder die Fahrt auf den Gornergrat - beides kann bei Sonnenschein Blicke auf das Matterhorn gewähren. Frühmorgens im Tale tiefe Wolken, dennoch wagten viele die Auffahrt auf den Gornergrat. Bei 2600 m waren die Wolken durchstoßen und ein allgemeines ?wow!" erscholl im Bahnwagon. Wer dann auf dem Gornergrat in 3100 m stand, konnte einen Blick auf die Gipfel und Gletscher werfen und die höchsten Berge rund um Zermatt, wie Monte Rosa, Dom, Matterhorn und Breithorn im Sonnenschein blitzen sehen. Ein beeindruckendes Panorama, das sicher allen unvergesslich bleiben wird.
Am Abend dann Abendessen auf der Sunegga-Alp: schweizerisch zünftig mit Alphornblasen, Hüttenmusik und Raclette vor der Kulisse des Matterhorns.
 
 


 
17.09.: durch die Ostschweiz zum Säntis
Die Schweiz sind nicht nur die Berge Graubündens und des Wallis, sondern sind auch die Schweizer Urkantone rund um den Vierwaldstätter See und das Mittelland mit seiner Industrialisierung im Großraum Zürichs. Eine ganz mannigfaltige Fahrt führte uns durch das Rhonetal, über den Grimsel- und Brünigpass nach Luzern. Hier wurde das Wetter schön, so dass wir ein wenig in der Altstadt bummeln gehen konnten. Zum Schluss ein Kipferl am Vierwaldstätter See - große Eindrücke müssen verzuckert werden.
Entlang der Riviera des Vierwaldstätter Sees ging es nun in den Kanton Schwyz und weiter zum Züricher See; über den Damm nach Rapperswill und weiter Richtung Säntis. Bald hatten wir die 1300 m hoch gelegene ?Schwägalm" erreicht und mancher blickte bereits ehrfurchtsvoll auf die schlappen Seile der Bahn auf den Säntis.
 
 


18.09.: Frühstück auf dem Säntis
Warum einen Urlaubstag nur unter das Motto Heimfahrt stellen? Gerade solch ein Tag sollte noch ein Erlebnis beinhalten: Frühstück über dem Wolkenmeer der Schweiz auf dem Gipfel des Säntis.
Die schlappen Seile der Bahn trugen uns sicher hinauf in 2500 m Höhe. Um 8:00 Uhr ragten zahlreiche nahe und ferne Gipfel aus dem Wolkenmeer, um bereits eine Stunde später völlig in den Wolken verschwunden zu sein. Bei -1 Grad Celsius trotzdem ein Erlebnis und bei der Abfahrt konnten wir wieder einige schöne Ausblicke erheischen.
Nach großem Käsekauf und Fototermin hieß es nun doch die Rückfahrt auf bekannter Strecke anzutreten.
Im Lichte des Sonnenunterganges empfingen uns die fränkischen Berge, das Vogtland und Erzgebirge - wir sind wieder zuhause. Bis zum nächsten Mal in der Schweiz oder ....

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