Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

25.08. – 31.08.2011, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Für Fahrten mit den Schweizer Panoramazügen und Bergbahnen ist das Wetter ganz entscheident. Wir hatten großes Glück und konnten die Berge in Postkarten-Idylle genießen.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Donnerstag, 25.08.2011: Anreise nach Davos

Nach dem pünktlichen Eintreffen der Transferfahrzeuge am Flughafen Dresden begann unsere Busreise in die Schweiz. Die Fahrtroute führte uns durch die Fränkische Schweiz, Mittelfranken und Schwaben in Richtung Bodensee. Am Nachmittag kamen wir im österreichischen Bundesland Vorarlberg an und von da aus war es nicht mehr weit bis ins schweizerische Graubünden und zu unserem Hotel Sunstar in Davos. Nach dem Bezug der Zimmer wurden wir von der Hotelmanagerin an der Hotelbar mit einem Willkommensdrink begrüßt. Zusammen mit vielen nützlichen Informationen erhielten wir Wanderkarten und Stadtpläne sowie die Davos-Karte, die zur Benutzung zahlreicher Bahnen und Einrichtungen berechtigt. Unser Anreisetag endete anschließend mit dem gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant.

2.Tag, Freitag, 26.08.2011: Fahrt mit dem Bernina–Express

Vom Frühstück gestärkt begann unsere Fahrt nach Pontresina zum Bernina-Express. Über Tiefencastel und vorbei am Marmorera Stausee fuhren wir zum Julierpass auf 2284 Meter Höhe. Der Julierpass wurde schon zur Zeit der Römer bekannt, woran zwei Pass-Säulen am Straßenrand erinnern. Das Wetter war gut und wir nutzten die Gelegenheit zum Fotografieren. Anschließend fuhren wir entlang der Oberengadiner Seen durch St.Moritz-Bad und zum Bahnhof in Pontresina. Hier warteten wir auf das Eintreffen des Bernina-Express, in welchem ein Zugabteil für unsere Gruppe reserviert war. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr traf der Panoramazug ein.
Die Zugstrecke des Bernina-Express steht auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes und m Jahre 2010 wurde das 100 jährige Bestehen gefeiert. Dann war es endlich soweit! Der Zug setzte sich in Richtung Bernina-Pass und dem italienischen Städtchen Tirano in Bewegung. Während wir an eisbedeckten Gletschern vorbeifuhren und das Panorama genossen, erfuhren wir über die Lautsprecher viele nützliche Informationen. Plötzlich wurde die Ansage durch einen Alarmton gestört. Einen Wagen weiter hatte ein kleiner Junge versehentlich auf der Toilette den falschen Knopf gedrückt. Nachdem sich alles aufgeklärt hatte und die Lautsprecheransagen wieder funktionierten fuhren wir am schönsten Streckenabschnitt der Fahrt, dem Bernina-Massiv vorbei. Im Zug gab es auch Bordservice, welcher mit einem Rollwagen angeboten wurde auf dem ein Gamsbock saß. Das trug natürlich zur Belustigung bei war und ein schönes Fotomotiv.
Gegen 13.30 Uhr kamen wir in Tirano an. Hier war es sonnig und mit 26 Grad auch richtig warm. Einige Gäste nutzten den Aufenthalt zum Mittagessen im Restaurant Al Portici. Die meisten Gäste wollten aber lieber Freizeit und durch den Ort spazieren. Von Tirano aus fuhren wir mit dem Bus ins Engadin zurück. Obwohl das Wetter schlechter wurde und es zu regnen begann, machten wir auf dem Bernina-Pass in 2328 Meter Höhe einen Fotostopp. Anschließend fuhren wir wieder über Sankt Moritz und den Julierpass ins Oberhalbstein-Gebiet zurück. Am Marmorera-Stausee hielten wir für einen Fotostopp und danach noch einmal kurz in Tiefencastel, bevor wir am Abend an unserem Hotel in Davos eintrafen.

3.Tag, Samstag, 27.08.2011: Fakultativer Ausflug ins Engadin

Den heutigen Ausflug ins Engadin konnte man fakultativ buchen, wodurch nicht alle Gäste unserer Gruppe an diesem Ausflug teilnahmen. Die Wettervorhersagen waren alles andere als gut. Vormittags sollte es regnen und erst am Nachmittag bestand Hoffnung auf Besserung. Bei 12 Grad und starkem Regen starten wir am Morgen zum Flüela-Pass. Bereits auf den ersten Serpentinen saßen Pkw's aufgrund des beginnenden Schneefalls fest. Auf dem Flüela-Pass in 2383 Meter Höhe zogen die Linienbusse Schneeketten auf und es lag mittlerweile eine geschlossene Schneedecke. Keiner von uns hatte erwartet bei 0 Grad und Schneefall auf dem Flüela-Pass zu stehen. Der Pass selbst war aber noch offen und in Richtung Engadin ließ der Schneefall nach. Am Inn regnete es zwar noch, aber es lag längst kein Schnee mehr auf den Wiesen und Wäldern.
Wir fuhren von Susch aus in den Hauptort des Oberengadin nach Zuoz. Dieser Ort ist bekannt für seine massiven Oberengadiner Häuser und für seine Sgraffito-Malereien an den Häuserfassaden. Am verschlafenen Marktplatz erhielten ein unverfälschtes Bild vom Leben in einem Engadiner Dorf fernab vom Tourismus. Von Zuoz aus fuhren wir nach St.Moritz-Dorf. Über drei gewaltige Rolltreppen gelangten wir vom Bahnhof hinauf in die Stadt. Während wir durch die Stadt spazierten hörte es auf zu regnen und die Sonne kam zum Vorschein. Sankt Moritz-Dorf besteht im Wesentlichen aus Hotelanlagen, Geschäften und Bankfilialen. Fantastisch ist die Lage der Stadt oberhalb des Inntals und umgeben von Bergen. Auch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten machen den Reiz der Stadt aus. Wir fuhren anschließend auch nach St.Moritz-Bad, dem Erholungsort mit seinen vielen Thermen und Heilbädern.
Vom Ufer des St.Moritz-Sees aus hatten wir einen schönen Blick auf St.Moritz und den See. Die Rückfahrt führte uns über den Julierpass und Tiefencastel. Im Landwassertal hielten wir noch einmal vor dem kleinen Örtchen Schmitten für einen Fotostopp. Das Wetter war mittlerweile sonnig und trocken. In Davos angekommen hielten wir zuerst am Bahnhof, um all die Gäste aussteigen zu lassen, die mit der Seilbahn zur Jakobsalp fahren wollten. Alle anderen Gäste fuhren mit zum Hotel zurück.

4.Tag, Sonntag, 28.08.2011: Fahrt mit dem Glacier–Express

Am Morgen gaben wir unser Gepäck bei Thomas am Bus ab und hatten anschließend bis zur Abfahrt des Glacier-Express noch etwas Zeit zum Spazieren. Thomas sollten wir erst am Abend in Zermatt wiedersehen. Er fuhr mit dem Bus von Davos aus über den Nufenen-Pass nach Täsch und von dort mit unserem Gepäck nach Zermatt. Pünktlich um 10.30 Uhr setzte sich der Glacier-Express mit uns in Bewegung. Auch im Glacier-Express war ein Abteil für uns reserviert. Alle Gäste erhielten Kopfhörer für die Erläuterungen während der Fahrt. Wir hatten bestes Wetter und klare Sicht so dass es eine richtige Panoramafahrt wurde. Wahrscheinlich werden bei solchem Wetter die Werbefilme des Glacier-Express gedreht. Auf der Strecke von Chur nach Disentis wurde uns im Abteil ein typischer Prätigau-Teller serviert, bestehend aus reichlich Schinken und Käse.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Disentis fuhren wir über den Oberalppass nach Andermatt und über Realp nach Oberwald. Ab Realp bemerkten wir, dass die Ansagen nicht mehr mit den Orten übereinstimmten, an denen wir vorbeifuhren. Nachdem wir dem Zugbegleiter darauf hingewiesen hatten, gab es für alle ein Freigetränk, da er keine unmittelbare Abhilfe schaffen konnte. Wir waren über die unerwartete Erfrischung sehr erfreut, zumal ab Brig die Ansage wieder tadellos funktionierte. Von Brig aus fuhren wir dann entlang der Rhone nach Visp und von dort hinein ins Matter-Tal. In Täsch war die Freude groß als wir unseren Bus auf dem Parkplatz stehen sahen und als wir am Abend in Zermatt ankamen, erwartete uns bereits Thomas am Bahnhof. Vom Bahnhof aus war es nur ein kurzes Stück bis zum Hotel Perren. Und so endete unser 4.Reisetag mit fantastischen Eindrücken auf der Glacier-Express-Fahrt und mit einem Blick auf das Matterhorn.

5.Tag, Montag, 29.08.2011: Zermatt – fakultative Fahrt auf den Gornergrat

Viele nutzten das Angebot mit der Gornergrat-Zahnradbahn zu fahren. Nach dem Frühstück spazierten wir gemeinsam zur Talstation und fuhren dann hinauf zum Gornergrat (Bergstation in 3089 m). Die Sicht und das Panorama waren einfach überwältigend! Wir sahen das Matterhorn, die Gorner-Gletscher und das Monte-Rosa-Massiv mit der Dufour-Spitze (4634 m)als höchsten Schweizer Berg. Nach unserem Aufenthalt auf dem Gornergrat, den vielen auch zum Sonnenbaden nutzten, entschieden sich die meisten dafür, nicht die gesamte Strecke mit der Zahnradbahn ins Tal zurückzufahren. Stattdessen bot sich vom Gornergrat oder vom Rothenboden ein Spaziergang bis hinunter bis zum Riffelberg an. Am frühen Nachmittag war dann der Großteil unserer Gruppe wieder im Tal und nutzte die Zeit zum Bummel durch das urige Zermatt.
Am Abend trafen wir uns dann alle wieder an der Hotelrezeption und spazierten gemeinsam zur Talstation der Rothorn-Bahn. Nachdem wir durch einen langen Tunnel die Kabinen der Zahnradbahn erreicht hatten, folgte eine kurze Fahrt hinauf zur Sunnega. Am Sunnega-Panorama-Restaurant wurden wir mit einem Begrüßungs-Sekt und von einem Alphorn-Bläser empfangen. Es war ein sehr ergreifender Augenblick. Das folgende Raclette-Essen bei alpenländischer Musik nahmen wir im Inneren des Panoramarestaurants ein. Zuerst gab es einen Schinkenteller und anschließend eine Kartoffel mit Raclette-Käse. Die drei Musiker kamen im Verlaufe des Abends immer besser in Schwung und am Ende wurde sogar getanzt. Vom Sunnega-Restaurant fuhren wir anschließend wieder hinunter nach Zermatt, was ohne Übertreibung eine „rasante“ Fahrt wurde und uns eher an eine Fahrt mit der Achterbahn erinnerte.

6.Tag, Dienstag, 30.08.2011: Fahrt zum Säntis

Am heutigen Tag gaben wir unser Gepäck schon vor dem Frühstück bei Thomas ab. Nach dem gemeinsamen Frühstücken fuhren wir mit dem Regionalzug nach Täsch und fuhren von dort mit unserem Bus durch das Rhone-Tal zum Rhone Gletscher. Als Haltepunkt wählten wir die Suterkehre auf dem Weg zum Grimselpass, von wo aus aber leider auch nicht mehr viel vom Gletschereis zu sehen ist. Auf dem Grimselpass in 2165 Meter Höhe hatten wir die Gelegenheit Murmeltiere zu sehen und anschließend ein Stück am Grimselsee entlangzulaufen. Am Bus wartete Thomas mit Kaffee und Keksen auf uns. Von der Passhöhe aus hatten wir auch einen spektakulären Blick auf das Grimselhospiz und die umliegenden Stauseen des Kraftwerkes. Über dem Hospiz und den Seen schwebte eine geheimnisvolle Wolke.
Unsere Fahrt führte uns dann durch das Tal der Aare zu unserem Fotostopp am Lungerer See, kurz hinter dem Brünig-Pass. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir den Vierwaldstätter See und die Stadt Luzern. Es war ein schöner und sonniger Tag, so dass wir unseren Aufenthalt bei einem kleinen Stadtbummel oder in einem Cafè genießen konnten. Anschließend fuhren wir entlang des Zürichsees zu unserem Berghotel Schwägalp.

7.Tag, Mittwoch, 31.08.2011: Frühstück auf dem Säntis und Heimreise

Am Morgen fuhren wir mit der ersten Bergbahn auf den Säntis (2502 m). Das Frühstück wurde für uns im Panoramarestaurant auf dem Säntis bestellt. So konnten wir beim Frühstücken den Blick auf die Bergkette der Churfirsten genießen. Anschließend war Freizeit für die Aussichtsplattformen, die einen weiten Blick bis hinüber zum Bodensee ermöglichten. Mit der Kabinenbahn wieder unten an der Talstation angekommen, besuchten wir die Alpkäserei der Schwägalp. Die Heimreise führte uns über St.Gallen nach Bregenz am Bodensee. Wir nutzten unseren Aufenthalt für einen kleinen Spaziergang entlang der Uferpromenade zur Seebühne und begeistert standen wir vor den Kulissen des Stückes Andrè Chènier. Von Bregenz aus fuhren wir wie auf der Hinreise über Ulm und Nürnberg zu unserer ersten Ausstiegsstelle bei Münchberg. Unterwegs gab es im Bus Schweizer Spezialitäten zu naschen und gegen 20.30 Uhr erreichten wir unseren letzten Ausstieg am Flughafen Dresden.
Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern für das gute Gelingen der Reise!
Ihr Dirk Schlosser

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